33. SSW 34. SSW 35. SSW 36. SSW
Die 34. Schwangerschaftswoche
Es geht auf die Zielgerade! Nur noch wenige Wochen und Ihr Kind wird das Licht der Welt erblicken. Mit Beginn der 34. SSW steigt nun die Geschwindigkeit der Verhärtung der Knochen. Hierfür benötigt Ihr Fötus vor allem Kalzium, das er Ihrem Körper, vor allem im Bereich der Plazenta, entzieht. Der Kalziumwert des fetalen Körpers steigt sogar soweit an, dass er Ihren Kalziumspiegel übertrifft. Passen Sie sich dementsprechend an die Bedürfnisse Ihres Kindes an und nehmen Sie besonders kalziumhaltige Nahrungsmittel zu sich – Milch ist hier der beste Lieferant.
Knie und Ellbogen des Fötus entwickeln sich immer weiter. Kein Wunder, der zunehmende Platzmangel in der Gebärmutter macht es dem Fötus unmöglich, eine ausgestreckte Haltung einzunehmen. Erleichterung verschafft da das Anwinkeln der Arme und Beine, was mit zunehmender Entwicklung der Knie und Ellbogen besser gelingt. An den Fingern und Zehen sind die Nägel mittlerweile etwas gewachsen und bereits so lang, dass sich der Fötus unter Umständen selbst kratzen kann. Machen Sie sich aber keine Sorgen, die Nägel sind auch bis lange nach der Geburt so weich, dass mögliche Kratzer keine späteren Spuren hinterlassen können. Aus diesem Grund ist es auch unnötig, neugeborenen Säuglingen Handschuhe anzuziehen oder die Nägel zu schneiden. Die Nägel sind sogar so weich, dass Sie beim Schneiden eher die Nagelhaut oder das Nagelbett verletzen. In den ersten Wochen reicht es daher, die Nägel von alleine abreißen zu lassen oder sie ganz vorsichtig abzuziehen, wenn sich eine Ecke löst.
Der Fötus hat mittlerweile mit etwa 44 Zentimetern und ungefähr 2.300 Gramm ein Ausmaß erreicht, dass es ihm in der engen Gebärmutter lediglich gestattet, leichte Drehungen nach links oder rechts zu vollführen. Das wird Ihr Kind jedoch nicht davon abhalten, aktiv zu sein, besonders nachts, wenn Sie zur Ruhe kommen möchte und es Sie mit Tritten und Knuffen um Ihren Schlaf bringt. Abhilfe gehen Schlaflosigkeit, auch bedingt durch den Druck des Kindes und der Gebärmutter auf die große Hohlvene, können eine angenehme Schlaflage, zusätzliche Kissen, entspannende Bäder oder kleine Nickerchen zwischendurch schaffen. Schlafen Sie daher, wenn möglich, auf der linken Seite. Winkeln Sie die Beine leicht an oder legen Sie ein flaches Kissen zwischen die Beine. Dies verschafft Ihnen eine stabile und bequeme Schlaflage und stützt das drückende Gewicht ein wenig ab. Wenn Sie sich nicht an die neue Position im Schlaf gewöhnen, können Sie vorher ein entspannendes Bad nehmen. Es entspannt die Muskeln und fördert damit einen besseren Schlaf.
Falls Sie sich Sorgen um eine Frühgeburt machen, sind diese eher unbegründet. Vielleicht beruhigt es Sie zu wissen, dass 99 Prozent der in Woche 34 geboren Kinder, außerhalb des Mutterleibes ohne größere Schwierigkeiten überleben. Auch wenn das zentrale Nervensystem noch immer reift und die Lungen noch nicht vollständig entwickelt sind, die Ausbildung der Ärzte und der Stand der Technik in deutschen Krankenhäusern befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Ihr Kind wird bestens versorgt und erhält einen sehr gut betreuten Start ins Leben.
Der Mutterschutz hat begonnen. Nutzen Sie die Zeit ausgiebig und erledigen Sie so viele Aufgaben wie möglich. Bedenken Sie dabei, dass Sie auf Grund neuer Herausforderungen nach der Geburt sehr wenig Zeit haben und durchaus häufiger ein Besuch von Familie, Verwanden oder Bekannten ansteht. In den ersten Wochen sollten Sie nur für Ihr Baby da sein, und sich einerseits gegenseitig kennenlernen und andererseits einen geregelten Rhythmus zu finden. Der Mutterschutz beginnt in Deutschland 6. Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin und endet 8.Wochen nach der Geburt Ihres Babys.
Vermutlich haben Sie sich die Geburt schon ausgemalt und wünschen, dass Sie Ihr Partner begleitet. Was ist jedoch, wenn er nicht will oder er nur sehr widerwillig mitkommt? Verständlicherweise ist es natürlich nicht sehr schön, wenn ein nahestehender Mensch, nicht bei der Geburt zugegen ist. Wenn er wirklich nicht zur Geburt mit will, dann akzeptieren Sie seine Entscheidung. Er wird Sie nicht weniger lieben, weil er sich nicht zutraut, Sie zu begleiten. Vielleicht gibt es aber in Ihrem Freundeskreis oder in Ihrer Verwandtschaft jemanden, dem Sie vertrauen und bei dem Sie sich gut aufgehoben fühlen. Fragen Sie ruhig, Sie werden die Begleitung zur Geburt zu schätzen wissen.
33. SSW 34. SSW 35. SSW 36. SSW
29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW
Wenn Ihnen in der 32. SSW mal der Atem fehlt, liegt das nicht daran, dass Sie sich überanstrengt haben oder der runde Bauch und das Gewicht des Fötus Sie hindern. Vielmehr liegt es am Fötus selbst. Da die meisten Kinder in der 32. SSW schon mit dem Kopf nach unten liegen, können sie erstaunlich kräftig und gezielt gegen das Zwerchfell der Mutter treten. Diese kräftigen Schläge verursachen daraufhin die plötzliche Atemnot.
Der Fötus ist mit seinem ungefähren Gewicht von 1800 Gramm, seiner Länge von knapp 42 Zentimetern und einem Kopfdurchmesser zwischen 78 und 99 Millimetern jetzt so weit entwickelt, dass ihm nur noch zwei wichtige Dinge fehlen, um im Falle der Geburt außerhalb des Mutterleibs überleben zu können: Zum einen ist dies das sogenannte Surfactant (englisches Kunstwort für surface active agent), eine spezielle, bedeutsame oberflächenaktive Substanz in der Lunge. Die Aufgabe der Substanz besteht vor Allem in der Senkung des „Eröffnungsdrucks“ beim Einatmen, einer Verhinderung des Lungenkollapses am Ende der Ausatmung sowie der Erhöhung der Lungen-Nachgiebigkeit. Zudem schütz die Substanz die Lungenbläschen vor dem Kollabieren. Erst nach vollständiger Ausbildung der Substanz kann der Fötus selbstständig atmen. Zum Zweiten muss der Fötus noch eine schützende Fettschicht zulegen. Sie dient als Reserve und garantiert das Überleben nach der Geburt. Es ist daher nicht unüblich, dass die meisten Babys nach der Geburt erst einmal etwas abnehmen.
Durch die bis dato gesammelten Erfahrung kann der Fötus nun richtig schlucken und „pinkeln“. Die Funktion des Wasserlassens ist sogar soweit ausgeprägt, dass der Fötus im Mittel etwa einen halben Liter Flüssigkeit pro Tag ausscheidet. Es mag für vielleicht etwas unappetitlich klingen, dass die Ausscheidungen ins Fruchtwasser gelangen, besorgniserregend ist es aber nicht, denn das Fruchtwasser wird in der Regel alle drei Stunden komplett ausgetauscht. Ein Teil der Ausscheidungen die in das Fruchtwasser gelangen, nimmt der Fötus dann doch durch das Schlucken im Rahmen der Atemübungen wieder auf. Die Abfallstoffe sammeln sich dadurch langsam im Darm des Fötus. Dieser so genannte Kindspech, der auch die Bezeichnung Mekonium trägt, wird normalerweise innerhalb der ersten 12 bis 48 Stunden nach der Geburt ausgeschieden. Er ist, wie auch der Name nahelegt, von zäher Konsistenz und grünschwarzer Farbe. Beim Kindspech handelt es sich im Grunde noch nicht um richtigen Stuhl, vielmehr besteht die geruchlose Masse aus Schleim, Darmzellen, eingedickter Galle sowie Haaren und Hautzellen. Die volle Funktionsfähigkeit nimmt der Darm erst auf, wenn das Kind die erste Nahrung erhält.
Zwischen der 32. und der 40. SSW können Sie einen besonderen Bluttest in Anspruch nehmen. Beim sogenannten Hepatitis B Bluttest wird erkundet, ob Sie möglicherweise an einer infektiösen Leberentzündung (Hepatitis B) leiden. Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit der Leber, bei der der Hepatitis-B-Virus DNA in die Leberzellen einschleust. Etwa zwei Drittel aller Infektionen verlaufen bei 90 Prozent der Infizierten ohne klinische Anzeichen, bei einem Drittel der Betroffenen zeigen sich nach einer Inkubationszeit von ein bis sechs Monaten die klassischen Hepatitisanzeichen wie Gelbfärbung der Haut, dunkler Urin, Gliederschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Wird die Infektion vor der Geburt nicht entdeckt, kann sich das Baby während oder nach der Geburt anstecken. Da das Immunsystem des Neugeborenen noch schwach ist, kann der Ausbruch einer Infektion möglicherweise zu einer schweren Erkrankung führen. Liegt eine Hepatitis B vor, gibt es jedoch Wege, wie Ihr Baby geschützt werden kann. Meist wird eine Impfung direkt nach der Geburt gegeben. Wenn Sie einen solchen Bluttest durchführen möchten, sprechen Sie bitte Ihren Arzt darauf an.
Mit der herannahenden Geburt werden sie sich als werdende Mutter zunehmende Gedanken für die Zeit danach machen. Falls Sie die Betreuung des Kindes in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht in den Blick gefasst haben, können Sie sich jetzt darum kümmern. Auch wenn Sie nach der Geburt zuhause bleiben, sollten Sie für Notfälle oder spezielle Anlässe gewappnet sein. Sprechen Sie darüber mit Ihren Eltern oder Schwiegereltern oder lassen Sie sich von Bekannten und Freunden einen guten Babysitter empfehlen. Fakt ist, dass Sie nach der Geburt nur wenig Zeit haben werden, sich diesem Thema zu widmen, deshalb sollten Sie so viel wie möglich jetzt noch erledigen bzw. organisieren. Für den Fall, dass Sie nach dem Mutterschutz die Arbeit aufnehmen, müssen Sie sich um einen Kinderbetreuungsplatz kümmern. Schauen Sie sich dafür am besten möglichst viele Kindertagesstätten an um den besten Platz für Ihr Kind zu finden.
29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW
29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW
Wenn Sie in der 31. SSW für sich beobachten, dass Sie hier und da mal etwas vergessen, dann liegt dies nicht an Alzheimer, sondern an der Schwangerschaft. Nicht dass Sie jetzt denken, dass eine Schwangerschaft zu Demenz führt: Es ist einfach nur so, dass Sie sich im letzten Drittel der Schwangerschaft vorwiegend auf Ihr Baby und die bevorstehende Geburt konzentrieren und alles andere eher unwichtig wird. Damit kann es dann auch schon einmal passieren, dass Sie nicht mehr wissen, wo Sie Ihren Schlüssel hingelegt haben, sich das Portemonnaie befindet oder Ihr Ausweis ist. Keine Sorge, Unkonzentriertheit und Vergesslichkeit begleiten das letzte Drittel der Schwangerschaft und sind daher völlig normal.
Mit seinem Gewicht von rund 1600 Gramm bei einem Kopfdurchmesser zwischen 75 und 87 Millimetern sowie einer Länge von nun knapp 40 Zentimeter ist der Fötus fast am Ende seiner Entwicklung angelangt. Er wird jetzt pro Woche ungefähr 1 Zentimeter an Länge zunehmen und einen Gewichtssprung auf rund 3500 Gramm erfahren. Im Bereich der Augen vollzieht sich die wohl interessanteste Entwicklung dieser Woche, da in diesen die Farbe der Iris sichtbar wird. Normalerweise besitzen Neugeborene blaue oder braune Augen, die bis zum sechsten, maximal neunten Monat, erhalten bleiben. Erst dann wird sich die wirkliche Augenfarbe herausstellen. Die Funktionsweise der Augen ist nun auch soweit fortgeschritten, dass sich die Pupillen je nach Lichteinfall erweitern oder verengen. Dabei sind die Augen während der Wachphasen geöffnet und beim Schlafen geschlossen.
Die Schlafphasen des Fötus sind in der 31. SSW noch immer recht lang. Er schläft vor allen in den Zeiten, in denen Sie sich bewegen und dehnt diese vor und nachgelagert aus. So ist es üblich, dass der durchschnittliche Schlafbedarf zwischen 15 und 20 Stunden am Tag liegt. Üblicherweise ist dies auch die Zeit in denen sich Ihr Kleines kaum bis gar nicht bewegt. Aktiv wird er dann, wenn Sie zur Ruhe kommen. Da es im Bauch jedoch immer enger wird, kann der Fötus keine ausladenden Bewegungen mehr machen. Dieser Aspekt verunsichert natürlich viele Schwangere, ist aber kein Grund zur Beunruhigung: Tatsächlich sind Babys ab der 31. SSW oftmals aktiver als zuvor. Wenn Sie dennoch länger als 8 Stunden nichts von Ihrem Kleinen spüren, sollten Sie mit einem Arzt in Verbindung treten.
Wenn Sie sich noch keine Gedanken um Eltern- und Kindergeld gemacht haben, sollten Sie dies spätestens ab dem 8. Schwangerschaftsmonat ins Auge fassen um Ihre Anträge rechtzeitig nach der Geburt stellen zu können. Seit dem 1. Januar 2007 gilt eine neue Gesetzgebung, die das Elterngeld durch das bislang gezahlte Erziehungsgeld ersetzt. Allgemein formuliert heißt das, dass derjenige Elternteil, der nach der Geburt das Kind zu Hause betreut, 67 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens erhält. Die Höchstgrenze von maximal 1.800 Euro monatlich, darf jedoch nicht überschritten werden. Bei Paaren, bei denen der zu Hause erziehende Elternteil vor der Geburt nicht gearbeitet hat, werden monatlich 300 Euro veranschlagt. Generell gilt: Elterngeld kann maximal für zwölf Monate beantragt werden. Ein Anspruch auf weitere zwei Monatsbeträge besteht nur, wenn der andere Elternteil mindestens zwei Monate lang Elternzeit nimmt.
Das Elterngeld muss schriftlich beim Jugendamt beantragt werden. Als einzureichende Unterlagen benötigen Sie die Geburtsbescheinigung des Kindes, eine Kopie von Personalausweis oder dem Pass der Eltern, die relevanten Nachweise zum Einkommen vor der Geburt, eine Bescheinigung der Krankenkasse über das Mutterschaftsgeld, eine Bescheinigung über den Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld sowie eine Arbeitgeberbescheinigung zur gewährten Elternzeit. Im Antrag müssen Sie zudem angeben, in welchen Monaten Sie das Elterngeld beziehen möchte. Eine einmalige Änderung ist ohne Angabe von Gründen möglich, allerdings nur für Lebensmonate, die in der Zukunft liegen.
Nach der Geburt zahlt der Staat nicht nur Elterngeld, sondern für jedes Kind darüber hinaus ebenso Kindergeld. Zum aktuellen Stand der Rechtsprechung werden für das erste, zweite und dritte Kind jeweils 164 Euro im Monat gezahlt. Das Geld erhalten Sie, indem Sie bei der zuständigen Familienkasse einen Antrag stellen.
Neben Ihnen als werdende Mutter geht es für den werdenden Papa ebenso in die heiße Phase. Für Ihn ist es an der Zeit, Auto und Co. für das neue Mitglied der Familie vorzubereiten. Ein Muss für die Vorbereitung ist die Anschaffung eines geeigneten Kindersitzes in Form einer Babyschale. Seien Sie sich bewusst: Ohne eine Babyschale darf das Baby die Klinik nicht verlassen. Die einzige Ausnahme ist der Transport des Babys in einem Kinderwagen mit entsprechender Sicherheitsvorrichtung – dann aber auch nur, wenn die elterliche Wohnung in kurzer, laufbarer Distanz zur Klinik liegt. Beim Kauf einer Babyschale sollte Sie eher zu kostenintensiveren Produkten tendieren. Diese bieten neben einer besseren Verarbeitung meist ein höheres Maß an Sicherheit, sind einfacher zu handhaben und oft besser in Haltbarkeit und Komfort. Nutzen Sie ruhig die Möglichkeiten der Beratung sowie eines persönlichen Tests, schließlich wird Sie die Schale das komplette erste Lebensjahr begleiten. Kompetente Beratung erhalten Sie in jedem spezialisierten Fachgeschäft.
29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW
29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW
Das Größen- und Gewichtswachstum des Fötus nimmt auch in dieser Woche beträchtlich zu. Die meisten Babys werden zu dieser Zeit rund 1400 Gramm auf die Waage bringen, einen Kopfdurchmesser von rund 74 bis 85 Millimetern besitzen und von Kopf bis zur Ferse stattliche 38 bis 39 Zentimeter messen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft werden sich die Größe und das Gewicht des Babys immer individueller entwickeln. Nehmen Sie daher die hier genannten Werte bitte als Richtwert. Sollte eine drastische Abweichung bestehen, wird diese Ihr Arzt rechtzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten.
Mit Beginn der 30. SSW ist der Fötus bereits so weit entwickelt, dass er seine Körpertemperatur selbstständig kontrollieren und regeln kann. Bislang wurde diese Aufgabe durch den mütterlichen Körper übernommen, der die Kerntemperatur von beiden auf einem konstanten Niveau von 35,8 und 37,2 Grad Celsius hielt. Da aber die Größe und das Gewicht des Fötus stetig steigen, kann eine Regelung durch die Mutter nicht mehr vollständig erfolgen und wird abgekoppelt.
Die zweite Generation von Haaren, das echte Kopfhaar, wächst nun heran. Sie ersetzen die Lanugo-Haare, die zwischen der 13. Und der 16. SSW entstanden. Mit dem Verlust der „Wollbehaarung“ verliert der Fötus auch den Schutz der Haut, der bislang durch die in den Talgdrüsen der Lanugohaare gebildete Käseschmiere das Aufweichen durch Fruchtwasser verhinderte. Dank der wöchentlich wachsenden Fettpölsterchen ist dies aber nicht so schlimm. Zudem erscheint die Haut dadurch immer mehr rosa und nicht mehr rot. Der kleine Körper wird nun auch immer runder. Bis zur 36. Woche wird der Fötus jetzt noch mal kräftig wachsen und danach nur noch dicker werden.
Inzwischen unterscheidet Ihr Fötus deutlich zwischen hohen und tiefen Tönen, mit seinem Sehsinn kann er immer mehr wahrnehmen. Bei gutem Licht kann er bereits Silhouetten außerhalb der Gebärmutter erkennen. Wenn Sie beispielsweise Ihre Hand auf den Bauch legen, wird er auf die veränderten Lichtverhältnisse reagieren. Wenn Sie einen Lichtstrahl auf Ihren Bauch richten, kann es sein, dass er seinen Kopf dreht, um dem Licht zu folgen oder sogar nach der Lichtquelle greift. Erwarten Sie aber nicht zu viel, wenn das Baby geboren ist - Neugeborene können nur auf eine Distanz von 20 bis 30 Zentimetern scharf sehen.
Für Sie werden die Nächte nun immer unangenehmer, da der Bauch auf Grund der Größe nun ganz schön stört. Das Schlafen in Bauchlage ist nicht länger möglich und das Liegen auf der Seite ist manchmal beschwerlich. Wenn Sie sich entspannen möchten, versuchen Sie mal ein kleines Kissen unter den Bauch zu legen. Damit wird dieser gehoben und entlastet den Zug, der auf den Rücken drückt. Neben dem Ausprobieren verschiedener Schlafpositionen, wirken auch Tee´s aus Hopfen und Melisse entspannend und beruhigend auf den Körper, sollten aber bereits fünf bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Sollte Ihr Arzt in den vorangegangenen Schwangerschaftswochen während der routinemäßigen Blutuntersuchungen eine Rhesusunverträglichkeit zwischen Ihnen (Rhesus-negativ) und dem Fötus (Rhesus positiv) festgestellt haben, beginnt ab jetzt die Sensibilisierung. In deren Rahmen werden Sie in dieser Woche die erste Anti-D-Immunglobulin-Spritze erhalten. Sie verhindert, dass Ihr Immunsystem bei einer Vermischung des kindlichen Blutes mit Ihrem Blut Antikörper entwickelt, die in einer weiteren Schwangerschaft zu einer Rhesusunverträglichkeit führen. Mit dieser Rhesusprophylaxe wird die Antikörperbildung effektiv verhindert. Die zweite Spritze erhalten Sie direkt vor oder nach der Geburt.
29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW
25. SSW 26. SSW 27. SSW 28. SSW
Mit der 28. SSW beginnt für Sie das dritte Trimenon, das letzte Drittel der Schwangerschaft. Zur Info: Ab welcher Schwangerschaftswoche genau das dritte Trimester beginnt, variiert von Aussage zu Aussage, wird aber meist für die 28. Woche angegeben.
Im dritten Trimenon der Schwangerschaft ist die Entwicklung des Kindes fast vollständig abgeschlossen. Der Fötus legt hauptsächlich an Fett zu und die Sinnesorgane reifen täglich weiter. Dennoch ist jede Woche im Mutterleib besonders wertvoll, um dem Baby den Übergang von der Sicherheit der Gebärmutter ins selbständige Leben zu vereinfachen und eine volle Lebensfähigkeit zu garantieren.
Mit Beginn der 28. SSW sind Sie nun langsam auf der Zielgeraden, denn es sind nur noch wenige Wochen bis zur Geburt. Gut sehen kann der Fötus, obwohl die Augen nun in den wachen und aktiven Phasen geöffnet sind, zwar noch nicht, jedoch ist dies aber auch noch nicht nötig. Das Hörvermögen hingegen wird von Tag zu Tag besser, ist aber bis zur Geburt durch das Fruchtwasser gedämpft. Die Verarbeitung der sensorischen Reize über die Sinne des Fötus wird durch das kontinuierlich wachsende Gehirn ermöglicht. Dieses ist bereits so weit entwickelt, dass in der 28. SSW mehr und mehr Windungen und erste Vertiefungen in beiden Hälften sichtbar werden. Das Gehirn wird in den nächsten Wochen beständig weiter wachsen und dadurch enorm an Größe zunehmen. In 2 bis 3 Wochen wird es einen Großteil des Platzes im Köpfchen des Fötus, das zu diesem Zeitpunkt zwischen 70 und 80 Millimetern Durchmesser aufweist, ausfüllen.
Ab der 28. SSW können Sie vermutlich besonders gut den Schluckauf Ihres Kleinen spüren. Den Schluckauf hat er, weil er seine Lungen besonders intensiv mit dem Ein- und Ausatmen von Fruchtwasser trainiert. Nicht selten kommt es dabei vor, dass er sich verschluckt. Als positiven Zusatzeffekt der erhöhten Fruchtwasseraufnahme nehmen die Nieren mehr und mehr ihrer eigentlichen Aufgabe war. Sie scheiden nun Stoffwechselendprodukte, die vor allem aus dem Eiweißstoffwechsel herrühren, aus, filtern Fremdstoffe, die z. B. durch Medikamente oder Umweltgiften mit der Nahrung in den Körper gelangt sind, regulieren die Elektrolytkonzentration des Körpers, halten das Säure-Base-Gleichgewicht des fetalen Körpers aufrecht und sorgen für einen konstanten Wassergehalt und osmotischen Druck. Stoffwechselendprodukte und Fremdstoffe werden dabei durch den Urin an das Fruchtwasser zurückgegebenen und schließlich über das Blut der Mutter abtransportiert.
Der in den letzten Wochen begonnene Aufbau des Immunsystems wird weiterhin forciert. Hierfür nimmt der Fötus über die Plazenta der Mutter mehr und mehr Abwehrstoffe auf. In den Lymphknoten des Fötus aktivieren diese anfangs bestimmte Immunzellen, sogenannte regulatorische T-Zellen, die die Immunreaktion gegen die Mutter unterdrücken. Das Abwehrsystem des Ungeborenen merkt sich daraufhin die Zellen der Mutter, toleriert diese und nimmt sie als eigene Abwehrstoffe auf. Der so entstehende rudimentäre Schutz wird meist als „Nestschutz“ bezeichnet und ist in den ersten Lebenswochen ein wichtiger Schutzschild für das Neugeborene.
Im Inneren der Gebärmutter werden gegen Ende der 28. SSW weitere Veränderungen eingeleitet. So verdicken sich einerseits die Wände im oberen Teil der Gebärmutter ein wenig, um die darüber liegenden mütterlichen Organe vor zu heftigen Tritten des Fötus zu schützen und andererseits werden die unteren Wände stetig dünner, damit der Fötus in den folgenden Wochen die richtige Lage für die Geburt einnehmen kann. Allgemein weitet sich die Gebärmutter durch die enorme Vergrößerung während der Schwangerschaft gerade im 3. Trimenon besonders stark. Die notwendige Anpassung der Muskelfasern und der Blutgefäße führt dabei meist zu einer erhöhten Durchblutung und zu Muskelspannung, die besonders bei Wachstumsschüben des Fötus Kontraktionen oder Wehen auslösen.
Mitunter kann es vorkommen, dass Sie ab der 28. SSW unter Hämorrhoiden leider. Diese sind zum einen sehr unangenehm und meist eine Folge von Verstopfungen, mit denen fast jede werdende Mutter in der Schwangerschaft kämpft. Hämorrhoiden sind nichts anderes als Krampfadern am Ausgang des Darms, die ein Jucken, Brennen oder Fremdkörpergefühl verursachen. Sollten Sie an Hämorrhoiden leiden, helfen zur akuten Linderung am besten Sitzbäder, beispielweise mit Kamille. Auch wenn es für Sie unangenehm ist, fragen Sie in der Apotheke ruhig nach natürlichen Mitteln gegen die Schmerzen. Sollte es nicht besser werden, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, er wird Ihnen eine Salbe oder Zäpfchen verschreiben.
Zusätzlich leiden viele Schwangere ab der 28. SSW an verstärktem Harndrang. Da in der Schwangerschaft Ihr Körper stärker durchblutet wird, müssen die Nieren erheblich mehr leisten. Als Folge wird mehr Urin produziert. Zudem wirkt das Schwangerschaftshormon Progesteron auf die Muskulatur der inneren Organe; einhergehend mit einer beruhigenden bzw. entspannenden Wirkung auf die Blasenmuskulatur. Diese Umstände sowie der der Fakt, dass auch die Gebärmutter auf die Harnblase drückt, vermitteln Ihnen das ständigen Bedürfnis, Urin auszuscheiden. Es ist im Übrigen nicht unüblich, dass es bei manchen Frauen zu einen unfreiwilliger Abgang in Folge von Husten oder Niesen bei einer Anstrengung kommt. Möglichkeiten zur Linderung des Harndrangs gibt es fast keine, da dieser direkt mit einer Schwangerschaft verbunden ist lassen. Sollten Sie dennoch ungewöhnlich häufigen Harndrang feststellen, lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt untersuchen. Es könnte unter Umständen ein Blasenriss oder die Möglichkeit des Abgangs von Fruchtwasser vorliegen.
In eigener Sache: Wollen Sie wissen, wie sich Ihr Körper in der Schwangerschaft verändert, welche Risiken die Schwangerschaft birgt, welche gesetzlichen Regelungen bei Krankheit, Kündigung und im Mutterschutz gelten oder welche bürokratischen Hürden es zu meistern gilt? Antworten auf diese Fragen und noch viel viel mehr finden Sie in unserem ebook "Schwangerschaftswissen kompakt". Informieren Sie sich hier!!!
25. SSW 26. SSW 27. SSW 28. SSW
25. SSW 26. SSW 27. SSW 28. SSW
In der 27. SSW ist der Fötus bereits 36,5 Zentimeter groß und hat die Marke von 1000 Gramm Gewicht durchbrochen; sein Köpfchen hat nun einen Durchmesser von rund 66 bis 77 Millimetern. Durch seine geöffneten Nasenflügel atmet der Fötus seit der der 24. SSW täglich mehr Fruchtwasser. Die Amnionflüssigkeit der Fruchtblase, eine klare und wässrige Flüssigkeit hilft ihm dabei, die Lungen auszudehnen und den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid über die Lungenbläschen zu regulieren. Zwar befinden sich auch abgestorbene Hautzellen und Haare in der Flüssigkeit, doch sind diese keine Gefahr für die Lunge. Zusätzlich nehmen die Gehirnaktivitäten in dieser Phase der Entwicklung drastisch an Aktivität zu. Die bereits in der 24. SSW beobachtbaren REM-Phasen nehmen nun deutlich zu. Forscher gehen davon aus, dass der Fötus durch seine Träume, und damit die Verarbeitung des in den Wachphasen, die Funktion des Gehirns anregt und damit seine Ausbildung fördert.
Der Fötus hat die Augen nun endgültig geöffnet und reagiert, wenn er wach ist, auf Lichteinflüsse von außen. Fällt zu grelles Licht durch die Bauchdecke, dreht er sich weg oder nimmt die Hände schützend vor die Augen. Wenn Ihr Kind geboren wird, bestehen seine ersten visuellen Eindrücke seiner Umgebung ausschließlich aus Hell und Dunkel. Es wird dann eine Weile dauern, bis sich das Farbensehen entwickelt. Vielleicht ist ihn schon einmal aufgefallen, dass das meiste Babyspielzeug schwarz-weiß ist. Dies ist dem Sehvermögen des Kindes geschuldet.
Die Verknöcherung der Wirbelsäule ist nun fast vollständig abgeschlossen. Das komplette Konstrukt der Wirbelsäule ist unter dem Ultraschall sehr gut zu erkennen und besteht aus 33 Wirbelknochen, 150 Verbindungsstückchen und rund 1000 Sehnen. Damit ist der kleine Körper für das in den nächsten Wochen folgende weitere Wachstum und die Gewichtszunahme bestens gewappnet.
Obwohl es langsam eng wird im mütterlichen Bauch, dreht sich der Fötus noch fleißig hin und her. Bis er seine Geburtsposition einnimmt, kann es jedoch noch ein Weilchen dauern. Mal liegt er mit dem Kopf nach oben, mal mit dem Köpfchen nach unten, manchmal liegt er sogar schräg. Einige Föten drehen sich erst während der Geburt in die richtige Lage, deswegen sollten Sie sich in der 27. SSW noch keine Sorgen machen. Sollten Sie aber mehr als 8 Stunden keine Bewegung von Ihrem Kleinen spüren, bedeutet dies ein Alarmsignal und sie sollten Kontakt zu einem Arzt aufnehmen.
Bei vielen Schwangeren tritt um die 27. SSW herum wieder vermehrt eine gelbliche weiße Flüssigkeit aus der Brustwarze aus. Diese Vormilch oder auch Kolostrum genannt dient als erste Nahrung für das Neugeborene nach der Geburt und ist besonders reich an Vitaminen und Proteinen. Zudem beinhaltet sie auch Abwehrkörper, die das Baby zusätzlich schützen. Auch hier gilt: Falls bei Ihnen keine Flüssigkeit austritt ist das kein Grund zur Sorge. Sollte die Flüssigkeit jedoch Blut enthalten, suchen Sie bitte Ihren Frauenarzt auf.
Manche Frauen klagen in diesem Zeitraum zudem über einen aufkommenden Schambeinschmerz. Dieses auch als Symphysenschmerz bezeichnete Leiden kann unter Umständen so stark werden, das Sie beim Gehen oder Sitzen oder bei jeder Bewegung starke Schmerzen haben. Häufig ist diese Situation anzutreffen, wenn als Vorbereitung Ihres Körpers auf die Geburt eine Schambeinlockerung stattfindet. Wann auch immer dieser Zustand auftritt, müssen Sie diesen von Ihrem Arzt begutachten lassen, da eine Schambeinlockerung neben den starken Schmerzen auch bei der Entbindung erhebliche Probleme bereiten kann. Im Gespräch mit Ihrem Arzt wird Sie dieser über das weitere Verfahren informieren und die Möglichkeiten, die Sie für die Geburt haben, erläutern.
Wenn Sie in der 27. SSW bereits mit ersten Wassereinlagerungen zu kämpfen haben, kann Ihnen vielleicht Ihre Hebamme weiter helfen: Häufig können die Symptome mit traditioneller chinesischer Medizin, der Akkupunktur, behandelt werden – ein Service, den die meisten Hebammen anbieten. Lassen die Beschwerden nicht nach, sollte ein Arzt konsultiert und eine medikamentöse Behandlung ins Auge gefasst werden. Eine Behandlung kann beispielsweise nötig sein, wenn Sie als werdende Mutter aufgrund des eingelagerten Wassers spannende und geschwollene Beine haben oder das sogenannte Karpaltunnelsyndrom entwickeln, bei dem die Wassereinlagerungen den Kanal an der Innenseite des Handgelenks quetschen und zu tauben oder eingeschlafenen Händen führen.
Möglicherweise entstandene Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft verschwinden nach der Geburt innerhalb weniger Tage. Einen Teil des Wassers verlieren Sie während der Geburt; den Rest schwitzen Sie zumeist aus. Seien Sie aber vorsichtig: Sollten Sie zeitige Wassereinlagerungen haben, versuchen Sie bitte unter keinen Umständen, diesen selber Herr zu werden. Reis- und Obsttage oder Entwässerungskuren, entwässernde Tees oder andere Mittel sind nicht nötig – im Gegenteil, sie gefährden regelrecht die gesunde Entwicklung des Kindes!
In eigener Sache: Wollen Sie wissen, wie sich Ihr Körper in der Schwangerschaft verändert, welche Risiken die Schwangerschaft birgt, welche gesetzlichen Regelungen bei Krankheit, Kündigung und im Mutterschutz gelten oder welche bürokratischen Hürden es zu meistern gilt? Antworten auf diese Fragen und noch viel viel mehr finden Sie in unserem ebook "Schwangerschaftswissen kompakt". Informieren Sie sich hier!!!
25. SSW 26. SSW 27. SSW 28. SSW
25. SSW 26. SSW 27. SSW 28. SSW
Ihr Fötus ist jetzt fähig mit Ihnen in nahezu allen Situationen zu interagieren. Wenn Sie Ihre Hand auf den Bauch legen und drücken, haben Sie in der 26. SSW beste Chancen, dass Sie eine Rückantwort erhalten, meist in Form eines Trittes oder durch boxen. Ähnlich wie auf sensorische Auslöser reagiert der Kleine auf laute Geräusche in seiner Umgebung. Bei einem Knall oder für Ihn unerwartetem Geräusch wird er mit Erschrecken reagieren. Sogar das Licht ist ein Auslöser für ihn. Vielleicht haben Sie schon festgestellt, der sich Ihr Kleines von der Morgensonne motiviert fühlt und gleich ein paar Fitnessübungen absolviert.
Zur Mitte des siebten Schwangerschaftsmonats ähnelt der Fötus mittlerweile immer mehr einem Baby, da seine Proportionen nun fast denen eines Neugeborenen entsprechen. Hierzu trägt vor allem die fortschreitende Verfestigung der Knochen, die sogenannte Ossifikation, bei. Besonders die Wirbelsäule, die wichtigste Stütze des Körpers, steht dabei im Fokus. Die einzelnen Wirbel gehören zu den ersten Elementen, die durch Verknöcherung der fetalen Knorpel entstehen. Trotz des ausgebildeten Grundgerüstes bleibt die Elastizität des Körpers jedoch auf Grund der Enge in der Gebärmutter und des bevorstehenden Geburtsvorganges bestehen.
Da der Fötus jetzt besonders schnell wächst und sich sein Gehirn in diesem Stadium stark entwickelt, ist die Ernährung in de 26. SSW besonders wichtig. Damit die Bildung der Nervenbahnen zur Großhirnrinde sowie die Erschaffung der benötigten Gehirnzellen so optimal wie möglich abläuft, braucht der Fötus vor allem Vitamin B und ausreichend Mineralstoffe. Um diese durch den Körper der Mutter bereitzustellen, sollten Sie sich weiterhin ausgewogen und gesund, mit viel Getreide und Gemüse sowie ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Vollkornbrot und Getreide, Linsen oder Naturreis ernähren. Mit der Ausbildung der Nervenbahnen von den Augen zur Großhirnrinde kann der Fötus nun seine Augen, mit denen er in der 23. SSW zu blinzeln begann, gezielt öffnen, einfallendes Licht und Schattierungen erkennen sowie Farben und Formen unterscheiden. Die Augenfarbe ungeborener Babys ist übrigens fast immer blau-grau, da sich die Pigmente, die für die individuelle Augenfarbe zuständig sind, meist erst nach der Geburt in der Regenbogenhaut einlagern.
Bei den inneren Organen entwickelt sich nun nur noch die Lunge weiter und reift von Woche zu Woche stärker heran. Von Tag zu Tag werden zusätzliche Lungenbläschen gebildet, die durch Ein- und Ausatmen der Amnionflüssigkeit der Fruchtblase trainiert werden und zur Geburt ihre volle Funktion an der Luft übernehmen. Es dauert aber noch etwa bis zum 8. Monat, bis die Lungen selbständig arbeiten können.
Experten gehen davon aus, dass sich jeder Fötus unterschiedlich entwickelt und besonders ab dem 6. Schwangerschaftsmonat Unterschiede bei der Größen- und Gewichtsentwicklung entstehen. Sie sollten sich daher nicht sorgen, wenn die tatsächliche Größe und das Gewicht Ihres Fötus von den hier angeführten Angaben abweichen. Laut statistischem Mittel sollte das Gewicht am Ende der 26. SSW im Mittel bei rund 900 Gramm liegen, der Kleine vom Scheitel bis zur Ferse knapp 37 Zentimeter und vom Scheitel bis zum Steiß rund 23-24 Zentimeter messen sowie der Kopfdurchmesser zwischen 65 und 75 Millimetern liegen.
Es kann nun sein, dass Sie ab der 26. SSW eine leichte Kurzatmigkeit verspüren, die in den folgenden Wochen stärker wird. Eine gute Linderung bietet dafür das Schwimmen, das Sie durch leichte sportliche Aktivitäten ergänzen können. Der Vorteil des Schwimmens besteht darin, dass Ihr Körper vom Wasser getragen wird und Sie ein Gefühl der Leichtigkeit, fast so wie vor der Schwangerschaft, erleben. Als positiven Zusatzeffekt verringert der Auftrieb des Wassers den Druck der nun doch recht großen Gebärmutter auf die Organe. Als Folge sollte Ihnen das Atmen ein wenig leichter fallen.
Vereinzelt kann es bei Frauen Richtung Ende der Schwangerschaft zur Entstehung von Krampfadern im Schambereich kommen. Da der Fötus mit dem Kopf auf die Beckenvenen drückt und sich dadurch Rückstrom des Blutes verlangsamt, weiten sich die Venen im Scheidenbereich und Krampfadern können entstehen. Leider können Krampfadern in Schambereich während der Schwangerschaft nicht operiert werden, bei starken Schmerzen können Sie jedoch nachfolgende Tipps probieren: Legen Sie sich bequem hin und versuchen Sie dabei das Becken und die Beine etwas höher zu lagern. Geben die dann kalte Umschläge oder Kompressen auf die schmerzenden Stellen. Kalte Duschen, Stützstrümpfe, kühlende Salben und ausreichend Bewegung helfen zusätzlich, die Symptome zu mindern.
Wenn Sie in der Nacht nur noch wenig Schlaf finden können, handelt es sich um einen völlig normalen Zustand in diesem Zeitraum. Nahezu alle werdenden Mütter klagen im dritten Trimenon über Schlaflosigkeit. Zum einen ist dies bedingt durch ausgeprägte Aktivphasen des Fötus zu Ihrer Schlafenszeit und andererseits ist Ihnen Ihr Bauch im Weg, sodass keine bequeme Schlafposition möglich ist. Darüber hinaus machen sich die meisten werdenden Mütter Gedanken über die Zukunft, die Geburt und die neue Verantwortung mit dem Kind. Vielleicht hilft Ihnen ja ein Glas warme Milch, ein beruhigender Baldrian-, Melisse- oder Hopfentee oder ein warmes Aromatherapiebad mit Lavendel, Rosmarin, Geranien oder Sandelholz. Wichtig für einen besseren Schlaf ist, dass Sie möglichst nicht mehr auf dem Rücken schlafen. Je größer das Kind wird, desto mehr drückt es auf die große Hohlvene und verursacht Schwindel, Herzrasen, Luftnot und Übelkeit. Am besten ist es die linke Seitenlage zum Schlafen zu nutzen. Vielleicht können Sie so entspannter die körperliche Ruhe genießen.
In eigener Sache: Wollen Sie wissen, wie sich Ihr Körper in der Schwangerschaft verändert, welche Risiken die Schwangerschaft birgt, welche gesetzlichen Regelungen bei Krankheit, Kündigung und im Mutterschutz gelten oder welche bürokratischen Hürden es zu meistern gilt? Antworten auf diese Fragen und noch viel viel mehr finden Sie in unserem ebook "Schwangerschaftswissen kompakt". Informieren Sie sich hier!!!
25. SSW 26. SSW 27. SSW 28. SSW
21. SSW 22. SSW 23. SSW 24. SSW
Mit dieser Woche wird der 6. Schwangerschaftsmonat abgeschlossen und so langsam kommt die Stimmung für die Schlussphase der Schwangerschaft auf. Bereits ein halbes Jahr tragen Sie das kleine neue Leben in sich. Erfahrenere Mütter berichten ab diesem Zeitpunkt immer wieder, dass ein Ende zwar abzusehen ist, die letzten Wochen einem aber unglaublich lang vorkommen werden.
In der 24. SSW wird der Fötus nun offiziell als lebensfähig bezeichnet. Dafür sprechen vor allem der Entwicklungsstand der Organe und Gliedmaßen sowie die Größe und das Gewicht des Kleinen. Der Kopf hat nun einen Durchmesser von 58 bis 69 Millimetern erreicht, Das Scheitel-Steiß-Maß beträgt ungefähr 23 Zentimeter, bis zur Ferse sind es bereits 35 Zentimeter und das Kleine bringt bereits ein stattliches Gewicht von rund 700 Gramm auf die Waage. Im Falle einer drohenden Frühgeburt kann die Lungenreife des Babys auf Grund seiner Gesamtkonstitution gefördert werden, indem die werdende Mutter Medikamente erhält. Sollte dies nicht möglich sein, hat das Kind bei einer Frühgeburt massive Probleme mit der Atmung, da nicht ausreichend grenzflächenaktive Substanz (Surfactant) in der Lunge gebildet wird und dadurch im schlimmsten Fall die Lungenbläschen kollabieren. Die Bildung dieser Flüssigkeit erfolgt ab der 30. SSW, wobei aber erst ab der 34. SSW ausreichend Surfactant vorhanden sein wird, um eine problemlose Atmung zu garantieren.
Beim Fötus selbst sind die Augen zum aktuellen Entwicklungsstand zwar noch geschlossen, werden jedoch gezielt durch das Gehirn angesteuert, sodass der Fötus mit viel Glück im Verlauf der Woche das Blinzeln anfängt. Die Wimpern hingegen sind jetzt vollständig vorhanden und runden die Entwicklung der Gesichtspartie ab. Manche Wissenschaftler glauben im Übrigen, dass der Fötus in dieser Phase der Schwangerschaft zutTräumen beginnt und dadurch oftmals einen ruhigen Schlaf hat. Durch Tests konnte bewiesen werden, dass in der 24. SSW eine starke Hirntätigkeit beginnt und erste REM Phasen beobachtbar werden können (REM bedeutet hierbei Rapid Eye Movement - rasche Augenbewegungen). Wovon Ihr Ungeborenes träumt bleibt ein Geheimnis, es lassen sich aber Vermutungen anstellen, die nahe legen, dass der Fötus wahrscheinlich die Eindrücke seiner aktiven Phasen (seine Bewegungen, das Greifen, Daumenlutschen usw.) wahrnimmt und diese im Schlaf verarbeitet. Die Träume nehmen nach der Geburt speziell mit Beginn des sechsten Lebensmonats zu. Oft schlafen Babys deswegen gerade in dieser Zeit besonders unruhig.
Ein weiterer Grund für die Vermutung, dass Föten ab der 24. SSW träumen, ist wohl auch, dass sich die Nervenfasern im Gehirn stetig besser mit dem Nervensystem vernetzten und alle Handlungen gezielter bestimmen. Dies wirkt sich vor allem auf die Bewegungen aus, die zunehmend kontrollierter werden. Der Fötus kann nun so gut riechen und schmecken, dass er bereits bestimmte Vorlieben, die auch nach der Geburt bestehen bleiben, entwickelt. Isst die Mutter beispielweise gerne Knoblauch und Oliven oder Salat mit Fetakäse, so stehen die Chancen sehr gut, dass das Baby nach der Geburt diese Geschmacksrichtungen annehmen und beibehalten wird.
Zwischen Beginn der 24. SSW und Ende der 27. SSW steht für Sie ein weiterer Antikörper-Suchtest zum Ausschluss einer Rhesusunverträglichkeit an (der erste wird bei der Erstuntersuchung vorgenommen). Da es während der Geburt unter Umständen zu einem Blutkontakt zwischen Mutter und Kind kommen kann, bei dem sich eine Unverträglichkeit zwischen den verschiedenen Blutgruppen entwickelt und sich wiederum auf die zweite Schwangerschaft auswirkt, wird der Test benötigt. Liegt eine Blutgruppenunverträglichkeit vor, reagiert das Abwehrsystem der Mutter auf bestimmte Blutgruppenmerkmale des kindlichen Bluts (Rhesusfaktoren) und spezielle Rhesus-Antikörper werden aktiviert, die die kindlichen roten Blutkörperchen zerstören. Die Antikörper-Suchtests sollen das verhindern. Bei Bedarf wird der werdenden Mutter eine sogenannte Rhesusprophylaxe bei der Geburt oder zwischen der 28. und 40. SSW verabreicht.
Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich Ihr Blut darauf prüfen lassen, ob alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen und der Fötus mit diesen versorgt wird. Gerade Eisen ist in der Schwangerschaft Mangelware. Da zudem die meisten Frauen während der Schwangerschaft unter einer Schwangerschaftsdiabetis leiden, kann es ebenso sinnvoll sein, einen Zuckerbelastungstest durchzuführen. Im Rahmen der Prüfung auf Schwangerschaftsdiabetis muss die Schwangere eine Traubenzuckerlösung trinken. Nach ca. einer Stunde wird durch den Arzt Blut entnommen und der Blutzuckerwert bestimmt. Ein Wert über 140 mg/dl deutet auf Gestationsdiabetes hin. Sollte sich ein solches Ergebnis einstellen, wird der etwas aufwendigere Zuckerbelastungstest, der eine endgültige Klärung bringt, durchgeführt. Hierbei wird der Blutzuckerwert nüchtern sowie eine und zwei Stunden nach der Verabreichung von 75 Gramm Traubenzucker bestimmt.
Sollten Sie noch immer an Sodbrennen leiden, so liegt dies daran, dass sowohl der Fötus, als auch die Gebärmutter weiterhin wachsen und dadurch den Magen anheben. Da der Magenpförtner auf Grund der Hormonumstellung den Übergang zur Speiseröhre nicht mehr vollständig schließt, gelangt Magensäure natürlich rascher in die Speiseröhre. Erfahrungsgemäß helfen hier bewährte Hausmittelchen wie Milch, Fencheltee oder ein in einem Glas Wasser gelöster Teelöffel Heilerde, nicht zu viel auf einmal essen oder die Vermeidung von stark gebratenen und gewürzten Gerichte. Wenn alles nicht hilft, kann Ihnen Ihr Arzt zudem apothekenpflichtige Rezepte verschreiben.
In eigener Sache: Wollen Sie wissen, wie sich Ihr Körper in der Schwangerschaft verändert, welche Risiken die Schwangerschaft birgt, welche gesetzlichen Regelungen bei Krankheit, Kündigung und im Mutterschutz gelten oder welche bürokratischen Hürden es zu meistern gilt? Antworten auf diese Fragen und noch viel viel mehr finden Sie in unserem ebook "Schwangerschaftswissen kompakt". Informieren Sie sich hier!!!
21. SSW 22. SSW 23. SSW 24. SSW
21. SSW 22. SSW 23. SSW 24. SSW
Ihre Schwangerschaft ist nun nicht mehr zu übersehen. Um die 23. SSW herum hat Ihr Fötus nun ein Gewicht von ca. 600 Gramm erreicht und misst vom Scheitel bis zur Sohle rund 34 Zentimeter. Der Kopfdurchmesser ist bereits auf 55 bis 66 Millimeter gestiegen.
Der Fötus hat wieder ordentlich an Gewicht zugenommen und ist ab der 23. SSW vollständig in die Käseschmiere gehüllt. Augenbrauen und Kopfhaar sind immer deutlicher zu sehen und die Augenbewegungen nehmen zu. Sollte der Fötus bei einer Ultraschalluntersuchung wach sein, lassen sich die Bewegungen der kleinen Augen unter den geschlossenen Lidern deutlich verfolgen. Das feine Lanugohaar, das den gesamten Körper bedeckt, wird nun im Bereich des Kopfes und des Halses etwas dicker und dichter, wodurch die Haut des Fötus einen zusätzlichen Schutz vor dem Fruchtwasser erhält. Im Verhältnis zum Rest des Körpers stimmen die Proportionen durch das anhaltende Wachstum der Beine nun fast mit denen eines ausgewachsenen Menschen überein und wirken im Vergleich nicht mehr zu kurz wie zuvor. Die Muskeln an Beinen und Armen legen weiterhin zu, so dass die Bewegungen des Fötus immer kräftiger und koordinierter werden. Mit den Händchen kann das Kleine jetzt sogar schon diverse Bewegungen ausführen. Die Verhärtung des Knorpel zu Knochen ist zudem fast abgeschlossen und damit das Knochengerüst fast vollständig ausgebildet.
Mittlerweile ist auch die Ausbildung des Verdauungssystems so weit vorangeschritten, dass es die Arbeit aufnehmen kann und einen Austausch mit Nährstoffen aus dem Darm initiiert. Die Ausscheidung der Abfallstoffe erfolgt dabei weiterhin in das Fruchtwasser und wird über den Körper der Mutter aufgenommen und abtransportiert. Mit fortschreitender Entwicklung der inneren Organe wird um die 23. SSW herum die Bildung der letzten Lungenbläschen abgeschlossen. Damit nimmt auch die Lungenaktivität, die bereits vollständig funktioniert, zu. Bis zur Geburt wird die Lunge anstatt von Sauerstoff weiter mit Fruchtwasser trainiert. Aus diesem Grund bleibt Sie noch sehr unreif und ist es das erste Organ, das nach der Geburt Hochleistung bei der Entwicklung erbringen muss.
Zwar ist das Immunsystem des Fötus noch unfertig, jedoch ist es schon stark genug, um einen gewissen Schutz vor Infektionen zu bieten. Gemeinsam mit dem Immunsystem der Mutter, dass über die Blutversorgung der Nabelschnur an den Fötus angebunden ist, steht so ein optimaler Schutz vor Infekten zur Verfügung. Sollte dennoch ein Infekt eine Frühgeburt auslösen und das Kind zu früh zur Welt kommen, hätte es mit der richtigen Versorgung bereits jetzt gute Chancen zu überleben. Dank erfahrener Neonatologen (Ärzte für Frühgeborene) und einer hochentwickelten Intensiv-Medizin sowie fortschrittlichen Gerätschaften und Technologien ist es möglich, dass ein Baby ab der der 23. SSW notfalls außerhalb des Mutterleibes weiter wachsen und gedeihen kann. Die Überlebenschancen liegen in diesem Zeitraum bereits bei 80 Prozent.
Der Bauch wächst und die Schwangerschaft ist schon lange nicht mehr zu übersehen. Ihr Körper wird nun zunehmend Anpassungsprobleme haben. Zu diesen typischen Beschwerden der Schwangerschafts-Mitte zählen unter andere Wassereinlagerungen in den Beinen, Wadenkrämpfe, Sodbrennen oder auch Schwindel. Gerade ein plötzliches Schwindelgefühl beim Aufstehen oder Ändern der Position ist zwar eine kleinere, aber dennoch lästige Beschwerde. Der Grund für den Schwindel ist ein kurzzeitiger Blutmangel im Gehirn, der durch den Sturz des Blutes in den unteren Bereich des Körpers verursacht wird. Gerade beim Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen oder dem Wechsel in eine andere Position kann es einen kurzen Moment dauern, bis das Blut im gesamten Körper verteilt hat.
Sollten Sie sich noch nicht für den passenden Geburtsort entschieden haben, wird es langsam Zeit, ein passendes Gefilde, dass Ihnen Sicherheit und Geborgenheit gibt, zu finden. Bei der Festlegung des Geburtsortes können Sie aus drei Varianten wählen. Zum einen können Sie sich für eine Hausgeburt entscheiden. Deren Vorteil liegt darin, dass Sie die Geburt in vertrauter, familiärer Atmosphäre erleben. Generell ist zu dieser eine Hebamme anwesend und verantwortlich dafür, dass mögliche Gefahren erkannt werden und im Falle einer medizinischen Notwendigkeit die Überstellung in ein Krankenhaus erfolgt. Die Geburt in einem Geburtshaus hingegen ist ideal, wenn Sie das Kind nicht im Krankenhaus zur Welt bringen und dennoch nicht auf medizinische Sicherheit verzichten möchten. Die verbreiteteste Variante ist die Geburt im Krankenhaus. Diese verfügen fast immer über Belegbetten und werden durch angestellte Hebammen betreut. Zudem besteht auch immer die Möglichkeit, Ihre eigene freiberufliche Hebamme, die Sie auch in der Schwangerschaft betreut hat, mitzubringen. Der Vorteil von Krankenhäusern besteht darin, dass diese gerade in großen Städten über ein Perinatalzentrum mit neuesten technischen Möglichkeiten verfügen. Generell ist die Versorgung des Kindes im Problemfall einfacher möglich, da in einem Krankenhaus geballtes Know-how und Kapazität zur Verfügung stehen.
21. SSW 22. SSW 23. SSW 24. SSW
21. SSW 22. SSW 23. SSW 24. SSW
Ihr Fötus wiegt in der 22. SSW durchschnittlich 500 Gramm und misst um die 32 cm Zentimeter vom Scheitel bis zur Sohle bzw. um die 22 cm vom Scheitel bis zum Steiß. Normal entwickelte Kinder weißen im Mittel einem Kopfdurchmesser von 52 bis 62 mm auf. Der Fötus hat nun die Proportionen eines Neugeborenen, ist aber noch ganz dünn, da er noch nicht ausreichend Fett entwickelt hat.
Neben der üblichen Gewichtszunahme lernt das Kind mehr und mehr, verschiedene Geräusche voneinander zu unterscheiden. Wie ein allseits bekanntes Sprichwort verlautet, haben "Kleine Leute große Ohren". Wenn Sie jetzt sprechen, lesen oder singen, müssen Sie davon ausgehen, dass Ihr Fötus dies hört. Verschiedene Studien zu diesem Thema haben ergeben, dass Neugeborene energischer an der Brust saugen und zugänglicher sind, wenn ihnen während des Stillens aus einem Buch vorgelesen wird, das sie im Verlauf der Schwangerschaft oft gehört haben. Wenn Sie es ausprobieren wollen, nehmen Sie sich ein Buch und lesen Sie laut daraus vor. Stellen Sie sich aber darauf ein, dass Sie das Buch auch nach der Geburt noch oft vorlesen werden müssen. Es könnte für lange Zeit die Lieblings-Gute-Nacht-Geschichte Ihres Babys werden.
Die Haut des Fötus wird mit Beginn der 22. SSW immer dicker und entwickelt langsam 5 Schichten, die er auch nach der Geburt haben wird. Der Verbund aus Hornschicht, Glanzschicht, Körnerschicht, Stachelzellschicht und Basaltschicht ist allerdings noch sehr runzelig, da der Fötus noch Fett ansammeln muss, um sie auszupolstern. Von außen wird die Haut bereits durch die sogenannte Käseschmiere vor dem Fruchtwasser geschützt. Wie bereits beschrieben wird diese das Kind bei der späteren Geburt das „Rutschen“ etwas erleichtern.
Die Gesichtszüge ähneln nun auch immer mehr einem Neugeborenen. Augenbrauen und Augenlider sind jetzt vollständig entwickelt, die Augen sind bis auf die Iris, der noch die Pigmente fehlen, fast fertig, die Lippen sind ausgeprägt und die Fingernägel bedecken das gesamte Nagelbett. Ihr Fötus übt weiter fleißig das Atmen, indem er Fruchtwasser inhaliert. Erstaunlicherweise bewegt sich der Fötus flink im Fruchtwasser, obwohl seine Muskeln noch nicht sehr stark entwickelt sind. Nach der Geburt, wenn sich das Baby an der Luft und in ungeschützter Schwerkraft bewegen muss, wirken seine Bewegungen hingegen wesentlich ungelenker als im Bauch und müssen daher noch viel trainiert werden.
Das Baby hat nun einen eigenen Schlaf- und Wachrhythmus, der eng mit dem der Mutter zusammenhängt. Zumeist wird er dann aktiv, wenn die Mutter sich gerne ausruhen möchte. Sie können dieses Wissen für sich nutzen um den Fötus zu beeinflussen: Möchten Sie Ihn wecken, ruhen Sie sich einfach aus; möchten Sie Ihn beruhigen, bewegen Sie sich möglichst gleichmäßig um Schaukelbewegungen zu erzeugen. Es klappt zwar nicht immer, ein gewisser „Erfolg“ ist aber spürbar.
Sie selbst werden wahrscheinlich Mitte des 6. Schwangerschaftsmonats zwischen 5 und 7 Kilo zugenommen haben. Stellen Sie darauf ein, dass das Gewicht von nun an stetig um ungefähr 225 Gramm pro Woche steigt. Bei vielen Schwangeren schwillt zudem das Zahnfleisch an, es kann gerötet sein und leicht zu bluten anfangen. Außerdem ändert sich der Speichel, der saurer wird und dadurch die Bildung leichter Beläge fördert. Gründliche Zahnpflege mit einer weichen Bürste und fluoridhaltiger Zahncreme sind hierfür die richtige Wahl. Ab und an können auch nächtliche Wadenkrämpfe auftreten und Ihnen den Schlaf rauben. Wenn Sie dem vorbeugen möchten, sollte Sie Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel zuführen und ausreichend Bewegung anstreben. Tagsüber können außerdem Stützstrümpfe entlastend wirken. Mit Wechselgüssen können Sie im Übrigen zusätzlich Ihre Blutgefäße trainieren. Beginnen Sie dazu einfach mit dem rechten Fuß und halten Sie den Wasserstrahl der Dusche darauf. Von dort gehen Sie dann hoch zum Knie und wiederholen den Vorgang für das linke Bein. Führen Sie dies für einen geraume Weile aus, wobei der erste und der letzte Guss immer kalt sein sollten.
21. SSW 22. SSW 23. SSW 24. SSW
17. SSW 18. SSW 19. SSW 20. SSW
Es ist Bergfest - die Hälfte der Schwangerschaft haben Sie zum Ende der 20. SSW absolviert. Der Fötus wiegt nun schon zwischen 250g und 350 Gramm, ist auf eine Scheitel-Steiß-Länge von knapp 20 Zentimeter herangewachsen und besitzt einen Kopfdurchmesser von 45-55mm.
Wenn Sie das erste Mal schwanger sind, wird Ihnen in der 20. SSW sicher auffallen, dass sich der Fötus häufiger bewegt und vor allem kräftiger zutritt. Wenn Sie den Bauch abtasten, können Sie auf Nabelhöhe den obersten Punkt der Gebärmutter feststellen, den sogenannten Fundus. Der Fundus war früher ein besonders wichtiger Gradmesser der Schwangerschaft und zeigt bis die Größe Ihrer Gebärmutter und demnach auch die Größe des Fötus an. Bis zur Vollendung der 36. SSW wächst der Fundus vom Schambein über die Höhe des Nabels kontinuierlich nach oben und wird zum Schluss unter dem Brustbein zu ertasten sein. Die Feststellung des Fundus ist damit für Sie eine Möglichkeit, am Wachstum des Kindes teilzunehmen. Sollte der Fundus sich nicht ausdehnen, so kann dies für Sie ein Alarmsignal darstellen und der Kontakt zu einem Arzt sollte hergestellt werden.
Beim Fötus selbst werden im Rahmen der Entwicklung des Gehirns die letzten der rund 12 – 14 Milliarden Nervenzellen in Auftrag gegeben. Dadurch sind bald auch der Geschmackssinn, der Hörsinn, der Tastsinn und der Seesinn vollständig im Hirn entwickelt und können gezielt gesteuert werden. Dies bedeutet natürlich auch, dass Ihr Fötus zunehmend detailreichere Geräusche wie das Rauschen des Blut, den Klang der mütterlichen und väterlichen Stimme, Ihren Herzschlag und gedämpft die Geräusche der Außenwelt unterscheiden kann.
Im Unterleib weiblicher Föten entstehen nun mehrere Millionen Eizellen. Im Gegensatz zum Sperma der männlichen Föten sind die Eizellen des weiblichen Kindes jedoch bereits in kompletter Anzahl zur Geburt vorhanden. Diese Eizellen werden dann im Laufe des Lebens langsam verbraucht, bis irgendwann die Menopause eintritt und die Fruchtbarkeit der Frau zu Ende geht. In diesem Stadium der Entwicklung schaut die Klitoris bei weiblichen Föten noch sehr groß aus. Dies rührt daher, dass im vorangegangenen indifferenten Stadium der Genitalentwicklung der männliche und der weibliche Embryo den Penis beziehungsweise die Klitoris aus denselben Anlagen entwickelt hat und dadurch die Klitoris verhältnismäßig groß erscheint. Kommt es bei der Geschlechtsentwicklung zu sehr selten eintretenden Störungen, kann es unter Umständen vorkommen, das weibliche Föten eine Klitorishypertrophie entwickeln, bei der sich eine penisartige Vergrößerung der Klitoris herausformt. Diese sowie auch das Fraser Syndrom, das im späteren Leben durch hormonelle Störungen zu einer deutlichen vergrößerten Klitoris führt, können chirurgisch behandelt und dadurch verkleinert werden.
Mittlerweile haben Sie im Verlauf der Schwangerschaft wahrscheinlich um die 3-5 Kilo zugenommen. Sollten es mehr oder weniger sein, stellt dies jedoch keinen Grund zur Sorge dar. Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist von Frau zu Frau höchst unterschiedlich da die Anlage der dringend notwendigen Fettpölsterchen für die anstrengende Zeit nach der Geburt durchweg unterschiedlich geschieht. Aus diesem Grund sollten Sie zwingend auf eine Diät verzichten, da diese alles andere als gut für Ihren Körper und Ihren Fötus ist. Auch wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie nach der Geburt stillen möchten, die Vorbereitung auf die Zeit nach der Geburt hat begonnen. Erschrecke bitte nicht, falls ab und zu vereinzelt Milch aus den Brüsten tropft. Es handelt sich um einen ganz normalen Vorgang.
Sie spüren den Fötus und umgekehrt spürt dieser auch Sie. Wenn Sie sich bewegen, wird Ihr Fötus in sanften Schaukelbewegungen gewogen, wenn Sie tanzen, hört der Fötus die Musik von außerhalb des Mutterleibs, wenn sie rennen, hüpft Ihr Fötus im Bauch auf und ab. Gerade die Schaukelbewegungen beim Laufen wirken beruhigend auf das ungeborene Kind: Es mag diese sogar so gerne, dass es auch nach der Geburt noch schaukelnd getragen werden möchte und mit diesen Bewegungen am besten einschlafen kann.
Wenn Sie sich zum Schlafen oder Entspannen hinlegen, werden Sie feststellen, dass der Fötus sich bemerkbar macht. Gerade weil er die Schaukelbewegungen vermisst, wird er aktiv, was Sie am häufigsten durch Tritte spüren werden. Dieses Phänomen wird bis zum Schluss der Schwangerschaft weiter zunehmen und wahrscheinlich besonders nachts etwas unangenehm sein.
Viele schwangere Frauen machen sich ab der Mitte der Schwangerschaft Gedanken über die Geburt und haben Angst, dass sie die Wehen- bzw. Geburtsschmerz nicht ertragen können. Aus diesem Grund erwägen einige Frauen einen Kaiserschnitt, um das Problem zu umgehen. Lassen Sie sich aber anraten, dass diese Entscheidung nicht unbedingt die bessere Wahl ist. Ein Kaiserschnitt birgt wie jedwede Operationen immer ein gewisses Risiko. Zudem erholt sich Ihr Körper von einem Kaiserschnitt nicht so schnell wie von einer vaginalen Geburt.
Wenn Sie sich auf die Geburt vorbereiten möchten, können Sie gern Entbindungsstationen oder Geburtshäuser besuchen. Sie werden dort sehen, dass es viele effektive Methoden gibt, den Schmerz während der Geburt zu lindern. Sie können die Mitarbeiter beispielsweise über natürliche schmerzlindernde Methoden wie die Wassergeburt befragen oder sich die medikamentöse Schmerzlinderung per Epiduralanästhesie (PDA) erklären lassen. Für was immer Sie sich später entscheiden wollen gilt: Je mehr Sie sich über die Geburt und deren Ablauf informieren, desto besser haben Sie die Situation unter Kontrolle, und desto weniger Sorgen werden Sie sich machen.
17. SSW 18. SSW 19. SSW 20. SSW