Nabelbruch - gefährlich oder nicht
Mit fortschreitender Schwangerschaft nimmt der Umfang des Babybauches ständig zu. Gleichzeitig wächst aber auch die Gefahr eines Nabelbruches, der Umständen Komplikationen nach sich ziehen kann. Was ein Nabelbruch ist, wie er entsteht und welche Folgen er für Mutter und Kind hat, können Sie nachfolgend lesen.
Was ist ein Nabelbruch?
Der Nabelbruch wird medizinisch als Nabelhernie (vom lat. Hernia = „Knospe“) bezeichnet und beschreibt eine Situation, bei der sich das Bauchfell oder Teile des Darms der Patientin durch eine Lücke in der Muskelhaut des Bauches (Faszie) schieben. In Folge des Bruches entsteht bei den meisten Frauen eine allschichtige (unelastische) Bauchwandnarbe. Auf Grund möglicher Verwachsungen und der anspruchsvollen Präparation muss eine operative Behandlung nicht immer erfolgreich verlaufen.
Nabelbrüche können entweder angeboren sein oder auf Grund von Übergewicht, einer angeborenen Bindegewebsschwäche, durch vermehrtes Heben von schweren Lasten oder bei verstärktem Pressen wegen chronischer Verstopfung entstehen. Am häufigsten treten Nabelbrüche jedoch auf Grund der Belastung durch den wachsenden Babybauch auf.
Wie entsteht ein Nabelbruch?
Nabelbrüche in Folge einer Schwangerschaft entstehen fast immer durch eine übermäßige Dehnung der Bauchdecke sowie durch das hormonbedingte „aufweichen“ und „auseinanderweichen“ der Bauchmuskeln. Eine typische Folge der Dehnung des Bauchgewebes ist die sogenannte „Verstreichung des Nabel“, bei der die Nabelvertiefung entweder verschwindet oder sich der Nabel komplett nach außen wölbt. Auf Grund der Dehnung kann eine Lücke in der Bauchwand entstehen. Bei einer Wölbung des Bauchnabels handelt es sich normalerweise schon um Gewebe, dass durch die Schwachstelle in der Bauchwand gedrückt wurde.
Sehr häufig entstehen Nabelbrüche auch bei Säuglingen, da deren Bauchmuskelgewebe erst trainiert werden muss. Neugeboren tendieren deshalb zu einer Bauchpforte (Lücke im Bauchgewebe). Nabelbrüche bei Säuglingen sind eher unkompliziert und bedürfen in den meisten Fällen keiner Behandlung. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist regelmäßig eine Operation von Nöten.
Wie lässt sich ein Nabelbruch erkennen?
Ein Nabelbruch löst bei den wenigsten Schwangeren Beschwerden aus und ist deshalb nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Verfärbt sich der Nabel jedoch bläulich oder bildet sich eine Wölbung des Nabels nach außen, liegt höchstwahrscheinlich ein Nabelbruch vor. Darüber hinaus können auch Schmerzen in der Bauchgegend auf eine Nabelhernie hindeuten. Endgültige Sicherheit über einen Nabelbuch kann nur ein Arzt geben. Dieser wird durch Abtasten der betroffenen Stelle eine eindeutige Diagnose stellen.
Nabelbruch – gefährlich oder nicht?
Üblicherweise bereiten Nabelbrüche der werdenden Mutter kein Problem. Bei vielen Schwangeren ist ein Nabelbruch nicht einmal mit Schmerzen verbunden. Verfärbt sich der Bruch jedoch bläulich oder wird die Schwangere durch Schmerzen in der Bauchregion geplagt, ist ein Gang zum Arzt unerlässlich.
Nabelbrüche mit Schmerzen entstehen in der Regel durch Einklemmung von Gewebe, wobei es sich fast immer um Bauchfell oder Darmgewebe handelt. Da eingeklemmtes Gewebe schlecht durchblutet wird und im schlimmsten Fall abstirbt, gelten Frauen und insbesondere Schwangere mit eingeklemmtem Gewebe durch Nabelbruch als Notfallpatienten und werden entsprechend behandelt.
Zum Glück sind solche Notfälle statistisch gesehen jedoch extrem selten. Viel häufiger werden Schwangere operativ behandelt, wenn diese auf Grund der Schmerzen durch den Nabelbruch nicht bis nach der Geburt warten können.
In eigener Sache: Wollen Sie wissen, wie sich Ihr Körper in der Schwangerschaft verändert, welche Risiken die Schwangerschaft birgt, welche gesetzlichen Regelungen bei Krankheit, Kündigung und im Mutterschutz gelten oder welche bürokratischen Hürden es zu meistern gilt? Antworten auf diese Fragen und noch viel viel mehr finden Sie in unserem ebook "Schwangerschaftswissen kompakt". Informieren Sie sich hier!!!