Was ist Listeriose?
Die Listeriose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, die vor allem bei Schwangeren und deren ungeborenen Kindern, sowie bei Neugeborenen, bei alten Menschen und bei Menschen mit einer abgeschwächten Immunabwehr vorkommt. Die Übertragung der Listerien-Bakterien erfolgt vornehmlich über verdorbene oder verschmutzte Lebensmittel. Zusätzliche Infektionsquellen können aber auch nichtpasteurisierte Milchprodukte wie Rohmilch-Käse oder Frischmilch sein oder der Kontakt mit bakterienhaltiger Erde im Beruf oder heimischen Garten.
Listeriose kann in vielen Formen auftreten und hängt vor allem von den befallenen Organen ab. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist eine Erkrankung klinisch nicht sicher feststellbar und eine entsprechende Behandlung mit Antibiotika kann auf Grund der Komplexität der möglichen Erkrankungsausprägungen häufig erst zu spät erfolgen.
Die Folgen einer Listeriose können unter anderem Durchfall oder Bauchschmerzen, in schlimmeren Fällen eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, zentralnervöse Störungen wie Lähmungen, Zittern, Körperfehlstellungen oder auch Benommenheit sein. Bei Schwangeren kann Listeriose Fehl- und Totgeburten auslösen oder zu schweren Neugeboreneninfektionen führen.
Der Listeriosetest
Da wie bereits beschrieben die klinischen Zeichen einer Listerieninfektion unterschiedlicher Natur sein können, müssen zusätzliche, mikrobiologische Untersuchungen zur Diagnosestellungen herangezogen werden. Hierfür wird der Schwangeren während einer Untersuchung Blut abgenommen und dieses im Labor ausführlich untersucht. Derzeit sind sowohl die Antigene als auch die Tests nicht standardisiert und schwanken von Untersuchung zu Untersuchung und von Labor zu Labor.
Die Kosten für den Test müssen gesetzlich Versicherte selbst tragen. Bei Privatkassenpatienten ist die Übernahme der Kosten abhängig von den individuell geschlossenen Leistungen des Vertrages durch die Krankenversicherung möglich.
Nutzen des Listeriose-Tests
Insgesamt betrachtet ist ein serologischer Test auf Listerien eher verwirrend als hilfreich, sodass ein Großteil der Ärzte eher von ihrem Einsatz abrät. Zwar kann durch eine Kultivierung von Listerien aus dem Blut der Schwangeren ein Beweis für eine Ausbreitung im Körper abgeleitet werden, jedoch ist die Verweildauer der Bakterien im Blut aber nur kurz. Dementsprechend hilft der Test nur selten.
Ein Nachweis von Listerienkulturen in Stuhl und Vagina kann zudem lediglich als Hinweis, nicht aber als Beweis für eine Listeriose gesehen werden. Trotz einer Infektion kann es zudem vorkommen, dass die Produktion von Antikörpern im infizierten Körper ausbleibt und diese nicht nachgewiesen werden können. Manchmal steigen Werte sogar als Mitreaktion auf eine andere Infektion an. Im Übrigen besitzen die meisten Erwachsenen bereits Antikörper gegen Listerien aus früheren Kontakten, wodurch der Wert des Testes zum Nachweis einer frischen Infektion gering ist.
Insgesamt betrachtet scheint eine sichere Erkennung und Wertung der Situation also äußerst schwierig, sodass die Infektion in den meisten Fällen ihren normalen Verlauf nehmen wird.