21. - 24. Woche

 

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Die 21. Schwangerschaftswoche

 

In der 21. SSW stehen kaum noch weitreichende Entwicklungsschritte beim Fötus an. Dieser versucht nun langsam mit den Augenliedern zu arbeiten und beginnt diese reflexartig zu öffnen und wieder zu schließen. Oberhalb der Augenlieder sprießen nun auch kleine Härchen, die auf Ultraschallbildern bereits zu erkennen sind und einen Ansatz der bald vorhandenen Augenbrauen formen. Das Wachstum der Kopfhaare schreitet zudem weiter voran und bedeckt den gesamten Kopf bereits mit einem feinen Flaum.

Damit Ihr Fötus nach der Geburt seine Körpertemperatur halten kann, wird unter der Haut eine spezielle Fettschicht aufgebaut. Es handelt sich dabei um braunes Fett, eine Besonderheit von Föten, Säuglingen und Tieren, die Winterschlaf halten. Im Körper von Erwachsenen kann kaum mehr braunes Fett gefunden werden, da es sich weitestgehend zurückgebildet hat und dem weißen Fett gewichen ist. Nach der Geburt beträgt der Anteil an braunem Fett bei Neugeborenen etwa 5 Prozent des Körpergewichtes. Zudem schütz eine feine Schmiere, die sogenannte Käseschmiere, die Haut. Diese wird von den Talgdrüsen gebildet und soll den Fötus vor Hautinfektionen schützen. Außerdem erleichtert sie den Weg des Babys aus dem Geburtskanal. Häufig ist nach der Geburt zu beobachten, dass noch ein Teil der Käseschmiere auf dem Neugeborenen (meist in den Hautfalten) haftet.
 
Im Schädel des Fötus führt ein kleiner Wachstumsschub zu einem besonders schnell heranwachsen des Gehirns. Durch der Bildung tausender neuer Gehirnzellen und dem fortwährenden Training der Organe und Gliedmaßen ändert sich vor allem das Aussehen des Gehirns, da erste für das Aussehen des Gehirns typische Hirnfurchen entstehen. Zum Training des Fötus gehört auch, dass er weiterhin reichlich Fruchtwasser trinkt und dieses über die Harnwege ausscheidet. Die Ausscheidungsstoffe gelangen daraufhin über die Plazenta in den Blutkreislauf der Mutter, die diese wiederum über den eigenen Urin ausscheidet.

 


 

Das Herz Ihres Fötus wird kräftiger und nimmt deutlich an Volumen zu. Bei normal entwickelten Föten beträgt der Herzschlag um die 150 Schläge pro Minute. Auf diese Weise werden täglich rund 100 Liter Blut durch die Adern transportiert. Der Herzschlag wird bald so kräftig sein, dass Sie ihn durch die Bauchdecke hören können.

Für Sie als werdende Mutter werden spätestens im Verlauf der 21. SSW Rückenschmerzen anfangen oder sich verstärken. Die Ursache hierfür ist die Verlagerung des Körperschwerpunktes, weswegen Sie ganz automatisch im Hohlkreuz stehen. Um Rückenschmerzen vorzubeugen empfiehlt es sich, möglichst immer aufrecht zu stehen, mit geradem Rücken zu sitzen und auf Schuhe mit hohen Absätzen zu verzichten.
 
Eventuell plagt Sie neben den Rückenschmerzen zudem eine leichte Atemlosigkeit. Diese rührt daher, dass die Organe wegen der wachsenden Gebärmutter zur Seite oder nach oben verdrängt werden. Dadurch wird der Platz für die Lunge eng und die Luft bleibt Ihnen weg. An dieser Stelle hilft leider nur eins: Lassen Sie es langsam angehen. Falls es bis jetzt noch nicht passiert ist, kann es ab der 21. SSW vorkommen, dass aus den Brustwarzen Flüssigkeit austritt. Diese so genannte Vormilch oder Kolostrum genannt bereitet die Brustwarzen auf das Stillen vor. Meistens passiert das nachts. Sollte es tagsüber vorkommen, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, Stilleinlagen zu kaufen. Falls dennoch unerwartet viel Flüssigkeit austritt, sprechen Sie bitte mit einem Arzt oder Ihrer Hebamme darüber.

Zudem kann es durch das zusätzliche Gewicht zu Schwindel kommen, wenn Sie eine längere Zeit auf dem Rücken liegen. Weil in dieser Position die Gebärmutter mit dem Fötus auf die große Hohlvene (Vena cava inferior) im unteren Bauchraum drückt, kann durch die Verengung weniger Blut zum Herzen gelangen. Als Folge schlägt das Herz schneller, um genug Blut durch den Körper zu transportieren. Reicht die Sauerstoffmenge trotz erhöhter Kapazität nicht aus, folgen Schwindelgefühle, kalter Schweiß oder Atemnot. Sobald Sie die Liegeposition verändern, lassen diese Symptome aber nach.

 

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