Geburtsspezial - 25 Fragen zur Geburt (5)
Im vierten Teil unseres Spezials konnten Sie erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, die Geburt zu beschleunigen, wie sinnvoll ein Einlauf ist, welche Optionen bei stagnierenden Wehen zur Verfügung stehen, wie Sie der Partner bei der Geburt unterstützen kann und ob Ihre Schreie im Kreissaal von Außenstehende gehört werden können. Erfahren Sie im letzten Teil unserer Serie weitere spannende Fragen, Fakten und Antworten rund um die Geburt.
(21) Kann ich etwas gegen einen Dammriss tun?
Der Dammriss, also das „Einreißen“ von Gewebe zwischen Vulva und After (sogenannter Damm), entsteht währen der Geburt durch starke Dehnungen des Dammgewebes, die beispielsweise auf den Druck des kindlichen Kopfes oder die Schultern des Kindes auf den Scheideneingang zurückgeführt werden kann. Da statistisch gesehen jede zweite Geburt mit einem Dammriss einher geht, lohnt es sich, vorbeugende Maßnahmen ins Auge zu fassen. Zur Vorbeugung gegen einen Dammriss eigen sich in diesem Zusammenhang sportliche Aktivitäten oder Massagen im Schamlippen und Dammbereich. Ziel ist es, das Gewebe so elastisch wie möglich zu halten. Darüber hinaus unterstützen Öle und hautschonende Mittel den positiven Effekt der getroffenen Maßnahmen.
(22) Ist eine PDA immer mit einer Zangengeburt verbunden?
Die Frage ist weder so richtig mit „ja“, noch mit einem eindeutigen „nein“ zu beantworten. Denn tatsächlich kommt es darauf an, aus welchem Blickwickel die Geburt betrachtet wird. So wird eine PDA fast immer angeordnet, wenn eine schwere Geburt erleichtert werden soll. Zum Zeitpunkt der Entscheidung für diese PDA wurde auch die Beschleunigung und Erleichterung per Zangengeburt bzw. Saugglocke abgewägt, sodass ein direkter Zusammenhang zwischen PDA und Zangengeburt hergestellt werden kann. Auf der anderen Seite müssen Mediziner häufiger zu einer Saugglocke oder Zange greifen, wenn sie auf eine schmerzlindernde PDA verzichten. Einzig wenn die PDA vorbeugend und ohne medizinische Indikation erfolgt, ist die Wahrscheinlichkeit der Anwendung einer Saugglocke oder Zange nicht erhöht.
(23) Was macht das Baby während der Geburt?
Eines steht fest: Langeweile wird das Kind während der Geburt nicht ereilen. Vielmehr ist die Geburt für das Kind eine Stresssituation, in der es gilt, den vorgegebenen und durchaus engen Weg durch die weibliche Anatomie zu finden. Dabei geben die Kontraktionen der Gebärmutter den Rhythmus und den Druck vor. Faktisch kann das Kind also nichts anderes machen, als dem Druck nachzugeben, den Kopf in die richtige Lage für den Beckeneingang zu bringen, eine Vierteldrehung vor dem Beckenausgang zu vollziehen und sich den finalen Weg auf die Welt zu bahnen.
(24) Wo schläft das Baby nach der Geburt?
In fast allen Krankenhäusern gehört es heutzutage Standard, dass die Mutter entscheiden kann, ob Sie Ihr Kind nach der Geburt in ein betreutes Babyzimmer geben oder selbst im/am Krankenhausbett aufpassen möchte. Mittlerweile ist es sogar normal, dass das Kind bei der Mutter bleibt. Moderne Krankenhäuser bieten zudem ein „Roaming in“, bei dem die Schwangere Ihr Kind rund um die Uhr in einem separaten Zimmer selbst versorgen kann und das Krankenhauspersonal die Schwangere neben der üblichen Betreuung auch zur täglichen Pflege und Ernährung des Kindes berät.
(25) Wie lange dauert der Mutterschutz nach der Geburt?
Generell umfasst der Mutterschutz Zeiträume, die vor oder nach der Geburt liegen. Im Speziellen beginnt die Mutterschutzfrist dabei sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und erstreckt sich bis auf acht Wochen nach der Geburt. Sollten die Schwangere Zwillingen oder Mehrlingen gebären, verlängert sich die Mutterschutzfrist auf zwölf Wochen nach der Entbindung. Gesetzlich verbunden mit dem Mutterschutz sind zudem ein absolutes Beschäftigungsverbot, das während des kompletten Mutterschutzzeitraumes gilt sowie ein Anspruch auf Mutterschaftsgeld, das gegenüber der Krankenkasse beantragt werden muss.
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