Gesunde Zähne und Ihre Bedeutung für die Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft bedeutet immer eine große Umstellung für den Körper. Das gilt auch für die Zähne und das Zahnfleisch, denn diese sind in der Schwangerschaft besonders empfindlich. Aus diesem Grund ist eine gewissenhafte Pflege der Zähne unabdingbar.
Folgen von Zahnerkrankungen
Nach neuesten Erkenntnissen stellen Parodontalerkrankungen für Mutter und Kind ein besonderes Risiko dar. So ist die Gefahr einer Frühgeburt beispielsweise um das 7-fache höher, wenn die Mutter an Parodontitis leidet. Darüber hinaus geht von chronischen Entzündungen ein zusätzliches Risiko aus, denn deren Substanzen können vorzeitige Wehen auslösen. Aus diesem Grund empfehlen Zahnärzte, auch für ein bedenkenlos lächeln und gesunde Zähne in der Zukunft, direkt am Anfang der Schwangerschaft eine Untersuchung beim Zahnarzt zu planen. Achten Sie bei der Terminfestsetzung darauf, dass eine eventuell folgende Behandlung im zweiten Schwangerschaftsdrittel am günstigsten liegt. In diesem Zeitraum ist Grundentwicklung des Kindes abgeschlossen und der Bauch stört bei der Behandlung noch nicht.
Zahnpflege am Anfang der Schwangerschaft
Gerade in der Frühschwangerschaft ist der werdenden Mutter häufig übel, in der Folge kommt es dann zu Erbrechen. Wenn man sich übergeben hat, sollten die Zähne jedoch nicht direkt geputzt werden, denn die miterbrochene Magensäure macht den Zahnschmelz vorübergehend angreifbarer. Besser ist es, den Mund gründlich und mehrfach mit einem Glas stillen Mineralwasser zu spülen. Einerseits beseitigt dies den unangenehmen Geschmack und auf der anderen Seite wird die Remineralisierung des Schmelzes unterstützt. Milch kann im Übrigen ähnliche Ergebnisse erzielen.
Zusätzlich wird das Zahnfleisch durch den Einfluss des HCG-Hormons (Humanes Choriongonadotropin) besonders in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft stärker durchblutet, es wird anfälliger gegenüber toxischen Bakterienausscheidungen, entzündet sich schneller und blutet leichter. Auf diese Weise betrachtet scheint es eher normal, dass Zahnfleischbluten häufiger auftritt, nicht zuletzt auch, weil die Mundpartie schon auf kleinste Berührungen empfindlich reagiert.
Pflege der Zähne
Trotz der Empfindlichkeit der Mundpartie sollte nicht weniger sorgsam geputzt werden. Im Gegenteil: Durch eine mangelnde oder nachlässige Pflege wird der Weg für Parodontose (Zahnbettentzündung) und Karies geebnet. Zur Säuberung der Zähne eignen sich während der Schwangerschaft besonders weiche Bürsten, die das empfindliche oder bereits entzündete Zahnfleisch schonen. Zahnzwischenräume können im Anschluss mit Zahnseide oder Mikrobürsten behandelt werden. Bei kleineren Blutungen hilft eine anschließende Spülung mit reichlich Wasser.
Im Übrigen empfehlen Ärzte und Hebammen während der Schwangerschaft mindestens einmal zum Zahnarzt zu gehen. Eine Verschiebung von notwendigen Reparaturen auf die Zeit nach der Geburt erscheint dabei nicht sinnvoll. Am besten ist es, im zweiten Schwangerschaftsdrittel zum Zahnarzt zu gehen, da die Gefahr einer Fehl- bzw. Frühgeburt durch Behandlungsstress zu dieser Zeit am geringsten ist. Bei einer Behandlung können spezielle Betäubungsspritzen für Schwangere verabreicht werden, die bis dato keine nachweisbare Auswirkungen auf den Uterus besitzen. Lassen Sie sich beraten: manchmal kann eine Hypnose anstatt der üblichen Narkose eine Alternative sein. Zahnarztpraxen bieten dafür seit neuestem spezielle Hypnose-Behandlungen für Schwangere an.