Schnarchen in der Schwangerschaft
Hätten Sie das gedacht: Jede Dritte Frau schnarcht im Verlauf der Schwangerschaft! Warum Schnarchen in der Schwangerschaft entsteht, welche körperlichen Ursachen Schnarchen hat und mit welchen Mittelchen und Tricks Sie dagegen vorgehen können? Das alles können Sie nachfolgend lesen.
Schwangerschaft und Schlafen
Eine der größten Herausforderungen der Schwangerschaft ist es, eine bequeme Liegeposition im Bett zu finden um in einen geruhsamen Schlaf zu gelangen. Während die meisten Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel noch eine annehmbare Liegeposition finden, engt der wachsende Babybauch die werdende Mutter im zweiten Schwangerschaftsdrittel ein. Die Folge sind dann Rücken- oder Beckenschmerzen, ein eingeschränkter Bewegungsapparat und natürlich weniger Schlaf.
Doch nicht nur der Bewegungsapparat leidet. Durch die verminderte Durchblutung verengen die Atemwege. Die Atmung wird flacher, die Sauerstoffversorgung sinkt und bei einem Großteil der Frauen setzt auf Grund der Anstrengung ein leichtes Schnarchen ein. Für Mutter und Kind ist Schnarchen normalerweise nicht gefährlich, den Partner kann es aber erheblich stören.
Ursachen für das Schnarchen
Fängt die Partnerin plötzlich mit Schnarchen an, sind die meisten Männer irritiert. Die Ursache für die plötzliche Veränderung liegt neben dem wachsenden Babybauch und der Verengung der Atemwege auch in einer Veränderung des Halsgewebes der Frau. Denn bei den meisten Schwangeren verbreitert sich der Halsumfang um einen guten Zentimeter, weil sich Fettablagerung im Nacken sammeln. Das zusätzliche Gewebe wiederum drückt auf die Atemwege, sodass die Atemtiefe sinkt.
Zudem sind viele Schwangeren von einem Anschwellen der Nasenschleimhäute in der Nasenmuschel (sogenannter Schwangerschaftsschnupfen) betroffen. Bei diesem werden die Nasenschleimhäute so stark durchblutet, dass das Gefühl einer Erkältung entsteht, die zu den üblichen Krankheitssymptomen und zu einem verstärkten Schnarchen führt. Schwangerschaftsschnupfen kann meist mit einfachen Kinder-Nasensprays behandelt werden und verringert die Wahrscheinlichkeit des Schnarchens deutlich.
Im Übrigen gefährden Raucher nicht nur Ihr Kind, sie verstärken auch die Ursachen für das Schnarchen. Wenn Sie sich, Ihrem Partner und dem Kind etwas Gutes gut möchten, sollten Sie Ihren Zigarettenkonsum einschränken. Am besten ist es, wenn Sie das Rauchen ganz aufgeben.
Schlafapnoe – krankhaftes Schnarchen
Schlafapnoe ist ein Krankheitsbild, bei dem auf Grund von ausgeprägter Tagesmüdigkeit bis hin zum Sekundenschlaf häufiger Atemstillstände (sogenannte Apnoen) auftreten. Diese kurzzeitigen Atemstillstände führen zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung sowie zu wiederholten Aufweckreaktionen, die die Körperfunktion der Betroffenen einschränken und bei Schwangeren unter Umständen das Kind gefährden.
Während der Schwangerschaft tendieren vor allem werdende Mütter mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Kieferbesonderheiten oder fortgeschrittenem Alter zu Atemaussetzern. Frauen, die unter oben angesprochenen Symptomen leiden, sollten ihren Frauenarzt konsultieren und bedarfsgerecht einen gemeinsam Behandlungsplan anstreben.
Die gute Nachricht ist, dass krankhaftes Schnarchen die Schwangere und ihr Kind in den meisten Fällen nicht direkt und allumfänglich gefährdet. Statistisch gesehen, konnte nur in zwei Prozent aller Fälle eine negative Auswirkung auf das Kind beobachtet werden.
Behandlung von Schnarchen
Einem intensiven Schnarchen während der Schwangerschaft kann nicht zu einhundert Prozent entgegen gewirkt werden. Mit ein paar Tricks können Sie das Schnarchen aber mindern. So können Sie sich beispielweise zum Schlafen in einen Raum legen, der möglichst kühl ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Sollten Sie keine Ausweichmöglichkeit für Ihren Schlafplatz haben, ist es ebenso möglich, das Kopfteil Ihres Bettes um einige Zentimeter zu erhöhen oder ein dickes Kopfkissen unterzulegen. Denn ein leicht angewinkelter Nacken gibt die Atemwege frei und hilft den Schnarchpegel zu reduzieren. Darüber hinaus können auch Schnarchpflaster für die Nasenwände und elektronische Weckgeräte zur Reduzierung der Schnarchgeräusche beitragen.
Sollte kein Hilfsmittel weiterhelfen oder verspüren weder Sie noch Ihr Partner eine Linderung, stehen optional nur noch medizinische Behandlungsmethoden zur Verfügung. Die Klärung dieser muss daraufhin in einem Individualgespräch mit dem zuständigen Arzt erfolgen.
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