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Im Laufe der Entwicklung des Embryos bilden sich bereits in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft die ersten sichtbaren Anlagen und Formen des fetalen Körpers aus. Hierdurch wird es in der gynäkologischen Praxis ab der 10. SSW möglich, im Rahmen eines Routineultraschalls eine Untersuchung der Nackenfalte des Embryos vorzunehmen. Während der Kontrolle prüft ein Arzt, ob eine verdickte Nackenfalte beim Embryo vorliegt. Diese entsteht durch eine Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich, die nahezu jedes Ungeborene aufweist. Die Flüssigkeit bildet sich normalerweise im Laufe der Schwangerschaft wieder zurück.
Sollte der Arzt eine verdickte Nackenfalte diagnostizieren, kann dies als möglicher Hinweis auf eine Chromosomenabweichung oder einen Herzfehler gedeutet werden. Als Ergebnis wir der Schwangeren eine Risikoeinschätzung für eine Chromosomenabweichungen beim Embryo überreicht, die allerdings nur ein statistische Einschätzung wiedergibt und keine tatsächliche Diagnose darstellt. Zu den möglichen chromosomenbedingten Krankheiten auf Grund einer zu dicken nackenfalte zählen insbesondere Trisomie 10, Trisomie 13 (Pätau-Syndrom), Trisomie 15, Trisomie 16, Trisomie 18 (Edwards-Syndrom), die wohl bekannteste Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 22, Trisomie X (Triplo-X-Syndrom), Tetrasomie 12p, Cornelia-de-Lange-Syndrom, Noonan-Syndrom, das Turner-Syndrom, das Smith-Lemmil-Opitz-Syndrom, Joubert-Syndrom oder das Multiple-Pterygien-Syndrom
Ablauf der Nackenfaltenmessung
Die Nackenfaltenmessung, auch Nackenfaltentransparenzmessung, Nacken- dichtemessung oder NT-Screening genannt, ist eine besondere Form der Ultraschalluntersuchung, die mit einem Bluttest, dem sogenannten Triple-Test (AFP, ß-HCG und Östradiol) kombiniert werden kann. Bei der Messung der Nackenfalte wird festgestellt, wie viel Flüssigkeit sich im Nackenbereich (zwischen Haut und Weichteilen des Nackens) angesammelt hat. Anhand der Dicke der Nackenfalte kann dann abgeleitet werden, ob für den Embryo ein Risiko der Entwicklung von Chromosomenschäden besteht. Gesunde Babys weisen normalerweise eine Nackentransparenz von 1,0 – 2,5 mm auf. Diese Werte liegen im Durchschnitt und stellen keine Besonderheit dar. Ab 3,0 mm gilt der Wert als erhöht, ab 6,0 mm als stark erhöht. Bereits ab einer Überschreitung einer Nackenfaltenstärke von fünf Millimetern, muss von einem erhöhten Risiko hinsichtlich einer Chromosomenerkrankung beim Embryo ausgegangen werden.
Wann kann die Untersuchung stattfinden?
Die Nackenfaltenmessung per Ultraschall kann zwischen der 10. und der 14. Schwangerschaftswoche in Anspruch genommen werden. Optimal ist ein Termin in der 11. Schwangerschaftswoche, da in diesem Zeitraum die Ergebnisse die höchste Aussagekraft besitzen. Warum sie gerade in der 11. SSW sattfinden sollte, unterliegt einer einfachen Begründung: Der optimale Zeitpunkt der Untersuchung ist gebunden an das Entwicklungsstadium des Embryos. In der 11. SSW sind die Nieren und das Lymphsystem des Embryos noch in der Entwicklung, sodass sie ihre Arbeit noch nicht aufgenommen haben und die Flüssigkeit im Nackenbereich noch nicht abtransportiert wird. Ab der 14. SSW nehmen die Organe ihre Tätigkeit auf, sodass die Flüssigkeit abtransportiert und das Ergebnis damit verfälscht wird
Nachteile und Risiken
Die wichtigste Information zuerst: Mit einer Nackenfaltentransparenzmessung kann keine gesicherte Diagnose gestellt werden, vielmehr dient die Methode lediglich der Abschätzung möglicher Risiken.
Ohne eine solche sichere Diagnose ist es nicht unüblich, dass beispielsweise bei 30 Prozent der Föten mit Down-Syndrom im Vorfeld keine verdickte Nackenfalte festgestellt werden konnte oder ein Großteil der Kinder mit auffälligen Werten gesund geboren wurde. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte Feststellung einer verdickten Nackenfalte weitere Schritte der pränatalen Diagnostik einzuleiten, beispielsweise eine Untersuchung des Fruchtwassers.
Im Gegensatz zu einer Fruchtwasseruntersuchung ist die Nackenfaltentransparenz- messung per Ultraschall auch nur wenigen Risiken behaftet. Im Allgemeinen birgt sie für Mutter und Kind die gleichen Risiken wie eine routinemäßig in der Vorsorgeuntersuchung vorgesehene Ultraschalluntersuchung. Zu beachten ist aber, dass jeder Arzt/Ärztin darüber aufklären sollte, dass es sich bei der Messung nicht um eine Diagnose handelt und bei Verdacht weitere Untersuchungen ratsam sind.
Gonorrhoe, umgangssprachlich auch Tripper genannt, ist eine meldepflichtige sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae ausgelöst wird. Eine Infektion mit dem Bakterium ist jederzeit durch ungeschützten Geschlechtsverkehr möglich. Bei bestehender Schwangerschaft kann der Erreger im Rahmen der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden.
Nach einer Inkubationszeit von durchschnittlich 2 bis 4 Tagen treten beim Mann entweder ein Brennen in der Harnröhre oder aber Ausfluss am Glied auf. Bei infizierten Frauen verläuft das Anfangsstadium zunächst ohne Symptome, nach 2 bis 3 Wochen Inkubationszeit treten jedoch entweder ein gelb-grünlicher Ausfluss, oder aber ein Juckreiz/Brennen in der Harnröhre auf. Für den Fall, dass die Infektion in die Gebärmutter oder die Eileiter aufsteigt, ist mit Schmerzen im Unterleib oder Rücken zu rechnen. Wird die Gonorrhoe nicht behandelt, sind Arthritis, Meningitis, Herzklappenentzündungen, Blindheit, Sterilität und sogar der Tod die Folge.
In der Schwangerschaft kann diese Gonorrhoe zu einem vorzeitigen Blasensprung und dadurch zu einer Fehlgeburt führen. Falls sich das Kind während der Geburt ansteckt, kann es zu einer Erkrankung der Augen kommen. Diese erblinden daraufhin innerhalb weniger Tage, wenn die Erkrankung unentdeckt bleibt. Die meisten Geburtshelfer träufeln aus diesem Grund noch heute einen Tropfen 1%ige Silbernitratlösung als präventive Maßnahme in den Bindehautsack des Neugeborenen.
Test auf Gonokokken/Gonorrhoe
Zum Nachweis des Bakteriums wird der Schwangeren Sekret aus dem Gebärmutterhals, der Harnröhre oder dem Hals entnommen. Die Probe wird daraufhin im Labor kultiviert und nach dem Bakterium Neisseria gonorrhoeae sondiert. Fällt der Test positiv aus und signalisiert damit eine aktive Infektion, muss diese mit Antibiotika behandelt werden.
Wie auch beim Test auf Listerien müssen die Kosten für den Test auf Gonokokken/Gonorrhoe von gesetzlich Versicherten selbst getragen werden. Bei Privatkassenpatienten ist die Übernahme der Kosten abhängig von den individuell geschlossenen Leistungen des Vertrages möglich.
Weitere Informationen
Viele Menschen infizieren sich mit Gonorrhoe ohne es zu wissen. Nur etwa ein Fünftel der Männer entwickelt nach einer Infektion die typischen Symptome. Bei infizierten Frauen ist die Rate sogar noch geringen – hier bleibt die Hälfte der Fälle symptomlos. Bei Personen mit einem positiven Testergebnis liegt die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich zusätzlich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis, Chlamydien oder Hepatitis B/C infiziert haben. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Infektion kann sogar ansteigen, da durch eine Gonokokken-Infektion die Schleimhäute vorgeschädigt und somit für andere Erreger leichter zugänglich sind. Schutz vor einer sexuell übertragbaren Krankheit bietet lediglich geschützter Geschlechtsverkehr unter konsequenter Nutzung von Kondomen.
Die Listeriose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, die vor allem bei Schwangeren und deren ungeborenen Kindern, sowie bei Neugeborenen, bei alten Menschen und bei Menschen mit einer abgeschwächten Immunabwehr vorkommt. Die Übertragung der Listerien-Bakterien erfolgt vornehmlich über verdorbene oder verschmutzte Lebensmittel. Zusätzliche Infektionsquellen können aber auch nichtpasteurisierte Milchprodukte wie Rohmilch-Käse oder Frischmilch sein oder der Kontakt mit bakterienhaltiger Erde im Beruf oder heimischen Garten.
Listeriose kann in vielen Formen auftreten und hängt vor allem von den befallenen Organen ab. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist eine Erkrankung klinisch nicht sicher feststellbar und eine entsprechende Behandlung mit Antibiotika kann auf Grund der Komplexität der möglichen Erkrankungsausprägungen häufig erst zu spät erfolgen.
Die Folgen einer Listeriose können unter anderem Durchfall oder Bauchschmerzen, in schlimmeren Fällen eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, zentralnervöse Störungen wie Lähmungen, Zittern, Körperfehlstellungen oder auch Benommenheit sein. Bei Schwangeren kann Listeriose Fehl- und Totgeburten auslösen oder zu schweren Neugeboreneninfektionen führen.
Der Listeriosetest
Da wie bereits beschrieben die klinischen Zeichen einer Listerieninfektion unterschiedlicher Natur sein können, müssen zusätzliche, mikrobiologische Untersuchungen zur Diagnosestellungen herangezogen werden. Hierfür wird der Schwangeren während einer Untersuchung Blut abgenommen und dieses im Labor ausführlich untersucht. Derzeit sind sowohl die Antigene als auch die Tests nicht standardisiert und schwanken von Untersuchung zu Untersuchung und von Labor zu Labor.
Die Kosten für den Test müssen gesetzlich Versicherte selbst tragen. Bei Privatkassenpatienten ist die Übernahme der Kosten abhängig von den individuell geschlossenen Leistungen des Vertrages durch die Krankenversicherung möglich.
Nutzen des Listeriose-Tests
Insgesamt betrachtet ist ein serologischer Test auf Listerien eher verwirrend als hilfreich, sodass ein Großteil der Ärzte eher von ihrem Einsatz abrät. Zwar kann durch eine Kultivierung von Listerien aus dem Blut der Schwangeren ein Beweis für eine Ausbreitung im Körper abgeleitet werden, jedoch ist die Verweildauer der Bakterien im Blut aber nur kurz. Dementsprechend hilft der Test nur selten.
Ein Nachweis von Listerienkulturen in Stuhl und Vagina kann zudem lediglich als Hinweis, nicht aber als Beweis für eine Listeriose gesehen werden. Trotz einer Infektion kann es zudem vorkommen, dass die Produktion von Antikörpern im infizierten Körper ausbleibt und diese nicht nachgewiesen werden können. Manchmal steigen Werte sogar als Mitreaktion auf eine andere Infektion an. Im Übrigen besitzen die meisten Erwachsenen bereits Antikörper gegen Listerien aus früheren Kontakten, wodurch der Wert des Testes zum Nachweis einer frischen Infektion gering ist.
Insgesamt betrachtet scheint eine sichere Erkennung und Wertung der Situation also äußerst schwierig, sodass die Infektion in den meisten Fällen ihren normalen Verlauf nehmen wird.
Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch den Parasiten „Toxoplasma gondii“ hervorgerufen wird. Eine Ansteckung mit dem Parasiten kann unter anderem durch den Kontakt mit Katzen oder durch den Genuss von ungenügend erhitztem oder rohem Fleisch sowie ungewaschenem Obst, Gemüse oder Salat entstehen. In Deutschland ist rund die Hälfte aller Frauen unter 40 Jahren mit dem Erreger infiziert. Nach der Erstinfektion besteht ein dauerhafter körpereigener Schutz gegen eine weitere Toxoplasmose-Erkrankung.
Sollte sich eine Frau während der Schwangerschaft erstmalig mit „Toxoplasma gondii“ infizieren, besteht die Gefahr, dass der Erreger auf den Fötus übertragen wird und dieser bereits zur Geburt eine Toxoplasmose aufweist. Mögliche Folgen einer Toxoplasmose sind beispielsweise Entzündungen, die insbesondere während der Schwangerschaft und in schweren Fällen eine Fehlbildung des frühkindlichen Nervensystems verursachen sowie mögliche geistige und körperliche Behinderungen des Kindes begünstigen. Besteht der Verdacht, dass eine Schwangere frisch infiziert ist, wird eine antibiotische Therapie angeraten. Mit dieser soll eine mögliche Neugeborenen-Toxoplasmose verhindert werden. Ob sie dem Kind jedoch nützt, ist statistisch nicht erwiesen. Zudem kann die antibiotische Behandlung Nebenwirkungen wie eine Knochenmarksdepression für die Schwangere und das Kind nach sich ziehen.
Toxoplasmose-Test
Der Toxoplasmose-Test ist eine Blutuntersuchung, bei der eine Schwangere auf das Vorhandensein von Antikörpern auf Grund einer im Vorfeld der Schwangerschaft stattgefundenen Toxoplasma-Infektion getestet wird. Diagnostiziert der behandelnde Arzt einen Infektionsverdacht, wird der Toxoplasmosetest als kostenfreie Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Ohne einen ausreichenden Verdacht auf eine Infektion wird der Test als individuelle Gesundheitsleistung angeboten, die durch den gesetzlich Versicherten selbst getragen werden muss. Bei Privatkassenpatienten ist die Übernahme der Kosten abhängig von den individuell geschlossenen Leistungen des Vertrages.
Nutzen des Toxoplasmose-Tests
Bisweilen existieren keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass ein Toxoplasmose-Test der Schwangeren sowie ihrem ungeborenen Kind einen Nutzen bringt. Infektionen mit dem Erreger können im Rahmen der heutzutage möglichen Tests nicht zuverlässig entdeckt werden. Zudem ist eine Toxoplasmose-Therapie mit einer Reihe an Nebenwirkungen behaftet.
Statistisch Zahlen zur Infektion von ungeborenen Kindern mit dem Erreger liegen nicht vor. So ist auch schwer abzuschätzen, wie häufig ein indiziertes Kind erkrankt und wie oft ein schwerer Verlauf der Krankheit zu erwarten ist. Neuere Statistiken legen jedoch nahe, dass sich von 10.000 Neugeborenen schätzungsweise 1 bis 10 Kinder mit "Toxoplasma gondii" infizieren; dabei zeigen nicht alle infizierten Kinder Krankheitssymptome und nur ein verschwindend geringer Teil erkrankt tatsächlich an einer schweren Form.
Eine Schwangerschaft bedeutet immer eine große Umstellung für den Körper. Das gilt auch für die Zähne und das Zahnfleisch, denn diese sind in der Schwangerschaft besonders empfindlich. Aus diesem Grund ist eine gewissenhafte Pflege der Zähne unabdingbar.
Folgen von Zahnerkrankungen
Nach neuesten Erkenntnissen stellen Parodontalerkrankungen für Mutter und Kind ein besonderes Risiko dar. So ist die Gefahr einer Frühgeburt beispielsweise um das 7-fache höher, wenn die Mutter an Parodontitis leidet. Darüber hinaus geht von chronischen Entzündungen ein zusätzliches Risiko aus, denn deren Substanzen können vorzeitige Wehen auslösen. Aus diesem Grund empfehlen Zahnärzte, auch für ein bedenkenlos lächeln und gesunde Zähne in der Zukunft, direkt am Anfang der Schwangerschaft eine Untersuchung beim Zahnarzt zu planen. Achten Sie bei der Terminfestsetzung darauf, dass eine eventuell folgende Behandlung im zweiten Schwangerschaftsdrittel am günstigsten liegt. In diesem Zeitraum ist Grundentwicklung des Kindes abgeschlossen und der Bauch stört bei der Behandlung noch nicht.
Zahnpflege am Anfang der Schwangerschaft
Gerade in der Frühschwangerschaft ist der werdenden Mutter häufig übel, in der Folge kommt es dann zu Erbrechen. Wenn man sich übergeben hat, sollten die Zähne jedoch nicht direkt geputzt werden, denn die miterbrochene Magensäure macht den Zahnschmelz vorübergehend angreifbarer. Besser ist es, den Mund gründlich und mehrfach mit einem Glas stillen Mineralwasser zu spülen. Einerseits beseitigt dies den unangenehmen Geschmack und auf der anderen Seite wird die Remineralisierung des Schmelzes unterstützt. Milch kann im Übrigen ähnliche Ergebnisse erzielen.
Zusätzlich wird das Zahnfleisch durch den Einfluss des HCG-Hormons (Humanes Choriongonadotropin) besonders in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft stärker durchblutet, es wird anfälliger gegenüber toxischen Bakterienausscheidungen, entzündet sich schneller und blutet leichter. Auf diese Weise betrachtet scheint es eher normal, dass Zahnfleischbluten häufiger auftritt, nicht zuletzt auch, weil die Mundpartie schon auf kleinste Berührungen empfindlich reagiert.
Pflege der Zähne
Trotz der Empfindlichkeit der Mundpartie sollte nicht weniger sorgsam geputzt werden. Im Gegenteil: Durch eine mangelnde oder nachlässige Pflege wird der Weg für Parodontose (Zahnbettentzündung) und Karies geebnet. Zur Säuberung der Zähne eignen sich während der Schwangerschaft besonders weiche Bürsten, die das empfindliche oder bereits entzündete Zahnfleisch schonen. Zahnzwischenräume können im Anschluss mit Zahnseide oder Mikrobürsten behandelt werden. Bei kleineren Blutungen hilft eine anschließende Spülung mit reichlich Wasser.
Im Übrigen empfehlen Ärzte und Hebammen während der Schwangerschaft mindestens einmal zum Zahnarzt zu gehen. Eine Verschiebung von notwendigen Reparaturen auf die Zeit nach der Geburt erscheint dabei nicht sinnvoll. Am besten ist es, im zweiten Schwangerschaftsdrittel zum Zahnarzt zu gehen, da die Gefahr einer Fehl- bzw. Frühgeburt durch Behandlungsstress zu dieser Zeit am geringsten ist. Bei einer Behandlung können spezielle Betäubungsspritzen für Schwangere verabreicht werden, die bis dato keine nachweisbare Auswirkungen auf den Uterus besitzen. Lassen Sie sich beraten: manchmal kann eine Hypnose anstatt der üblichen Narkose eine Alternative sein. Zahnarztpraxen bieten dafür seit neuestem spezielle Hypnose-Behandlungen für Schwangere an.
Die Zeit der Schwangerschaft ist für viele Frauen eine der aufregendsten in ihrem Leben. Meist fühlen sich werdende Mütter aber in den ersten Monaten noch gar nicht so richtig schwanger, da der Babybauch noch nicht behindert oder die Beweglichkeit einschränkt. Dennoch macht sich in vielen Bereichen des normalen Lebens Unsicherheit breit, die gerade mit zunehmendem Bauch zunimmt. Alkohol, Zigaretten und andere Giftstoffe werden selbstverständlich gemieden – wie sieht es aber mit der Sexualität aus?
Im ersten Schwangerschaftsdrittel, wenn die körperlichen und hormonellen Veränderungen noch ungewohnt sind, lässt die Lust auf Sex bei den meisten Frauen nach. Vor allem Übelkeit, Spannungen im Busen sowie eine anhaltende Müdigkeit stehen im Vordergrund, nicht aber der Gedanke an Sex. Männer wiederum kämpfen oft mit Bedenken, dass sie den neuen "Bewohner" stören oder gar schaden könnten oder Ihre Frau mit einem Wunsch nach Sex überlasten. Zwangsläufig kommen dann bei beiden Partner Fragen auf, dies es zu beantworten gilt.
Wann ist Sex in der Schwangerschaft möglich?
Auch wenn sich die eine oder andere Schwangere in den ersten Monaten nicht besonders wohl fühlt, ist die Schwangerschaft keine Krankheit, sondern eher eine glückliche Zeit. Viele werdende Eltern machen sich trotzdem Sorgen, ob in einer normal verlaufenden, gesunden Schwangerschaft Sex erlaubt ist. Die Antwort ist einfach: Solange die Fruchtblase aber nicht platzt, ist sexuelle Aktivität bis auf wenige Ausnahmefälle nahezu uneingeschränkt möglich.
Zu den Ausnahmen gehören beispielsweise Komplikationen im Rahmen des Schwangerschaftsverlaufs wie Frühwehen, Blutungen, vorangegangene Fehlgeburten, Unterleibsschmerzen oder Bauchkrämpfe. Nachdem die Fruchtblase geplatzt ist, wie auch bei einer vorangegangenen Zervixinsuffizienz (Muttermundschwäche) sowie einer tief liegenden Plazenta ist Sex tabu. Besteht beim Partner zudem eine Genitalherpes, ist auf den Geschlechtsverkehr ganz zu verzichten.
Im Übrigen ist es für die Entwicklung des Kindes überaus förderlich, wenn es der Mutter gut geht und sie sich wohl fühlt. Sex in der Schwangerschaft trägt dazu erheblich und gerade die bei einem Orgasmus ausgeschütteten Glückshormone sind nicht zu verachten.
Schadet Sex dem Baby?
Die gute Nachricht vornweg: Es existiert keine Nachweise darüber, dass Sex dem Baby schadet. Studien haben sogar nachgewiesen, dass es weder Zusammenhang zwischen Sex in der Schwangerschaft und einer Frühgeburt, noch eine Risiko einer Vaginalinfektion gibt, solange eine normale und gesunde Schwangerschaft vorliegt. Tatsächlich ist es sogar so, dass Frauen, die während der Schwangerschaft regelmäßig Geschlechtsverkehr hatten, weniger zu Frühgeburten neigen als andere Schwangere.
Das Kind selbst ist während der Schwangerschaft im Bauch der Mutter durch die Gebärmutter und die Fruchtblase geschützt. Aus diesem Grund ist es nahezu unmöglich, dem Kind einen Schaden durch den Geschlechtsakt zuzufügen. Entgegen vieler Behauptungen bekommt das Kind vom eigentlichen Akt normalerweise nichts mit, da es durch das Fruchtwasser vor Erschütterungen und Stößen bestens geschützt ist. Im Höchstfall wird es lediglich das Wohlbefinden der Mutter spüren, dass sich positiv auf den Fötus überträgt.
Gerade Männer äußern oft Bedenken, dass Sie das Kind mit dem Penis verletzen könnten. Auch dabei handelt es sich um ein Vorurteil, dass sich leicht entkräften lässt. Die Verletzung des Kindes mit dem Penis ist aus anatomischen Gründen der Frau nicht möglich. Bei Frauensitzt zwischen der Scheide und der Gebärmutter der Muttermund, der den Penis daran hindert, zu tief einzudringen. Baby und Penis ist es aus diesem Grund nicht möglich, sich direkt zu berühren.
Ist Oralsex während der Schwangerschaft erlaubt?
Normaler Oralsex ist weder für die werdende Mutter noch für das Baby eine Gefahr. Oralsex ist sogar eine gute Alternative, wenn der Arzt von normalem Geschlechtsverkehr abgeraten hat. Das einzige, was Partner nicht tun sollte, ist Luft in die Vagina zu blasen. Das Ergebnis könnte eine Blockade der Adern im Schambereich durch entstehende Luftblasen sein. Diese sogenannten Embolien können schwerwiegende und gefährliche Auswirkungen auf das Baby haben. Daher ist es sicherer, wenn sich der Mann darauf beschränkt, Klitoris und Schamlippen zu lecken und küssen, anstatt mit der Zunge die Vagina zu erkunden.
Welche Stellungen sind beim Sex in Ordnung?
Während in den ersten beiden Dritteln der Schwangerschaft der Sex wie gewohnt ausgeübt werden kann, macht vielen Frauen der dicker werdende Babybauch gegen Ende der Schwangerschaft zunehmend zu schaffen. Neben dem Gefühl der Unattraktivität sind es aber auch mechanische Schwierigkeiten, die dem eigentlichen Akt im Weg stehen. So kann beispielsweise die Missionarsstellung zu einem Hochleistungssport ausarten, der mit Lust und Sexualität kaum mehr etwas zu tun hat. Aus diesem Grund bevorzugen viele Frauen während der Babybauchzeit die Reiterposition, bei der die Frau auf dem liegenden Mann sitzt. In dieser Stellung drückt nichts auf den Bauch und die Eindringtiefe des Penis kann selbst bestimmt werden. Ebenfalls geeignet für die Zeit mit Babybauch sind die Hündchen- oder die Löffelchenstellung, bei denen der Mann jeweils von hinten in die Frau eindringt.
Generell gilt: Erlaubt ist, was (ihr) gefällt. Grundlegend spricht nichts gegen erfüllten Sex während der Schwangerschaft, sofern keine Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf zu erwarten sind. Vermeiden Sie aber Stellungen, bei denen zu viel Gewicht auf den Bauch der Frau drückt sowie Fesselspiele und jegliche Art von Gewalt.
In eigener Sache: Wollen Sie wissen, wie sich Ihr Körper in der Schwangerschaft verändert, welche Risiken die Schwangerschaft birgt, welche gesetzlichen Regelungen bei Krankheit, Kündigung und im Mutterschutz gelten oder welche bürokratischen Hürden es zu meistern gilt? Antworten auf diese Fragen und noch viel viel mehr finden Sie in unserem ebook "Schwangerschaftswissen kompakt". Informieren Sie sich hier!!!
Während der Schwangerschaft haben Sie einen Anspruch auf regelmäßig stattfindende Vorsorgeuntersuchungen. Diese sind ein wichtiger Bestandteil der Schwangerenbetreuung und haben zum Ziel, mögliche Risiken für Mutter und Kind möglichst frühzeitig zu erkennen. Durch die so geleistete Aufklärung, eine fundierte Beratung sowie die Betreuung und Überwachung sollte Ihre und vor allem die Gesundheit des Kindes bestmöglich geschützt und erhalten bleiben.
Jede Schwangere hat einen gesetzlichen Anspruch auf Schwangerenvorsorge! Ansprechpartner und zuständige Person in einem sind Ihr Arzt oder Ihre Hebamme. Beide können Sie gern auch abwechselnd in Anspruch nehmen. Alle Kosten für die routinemäßig stattfindenden Vorsorgeuntersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen. Alle zusätzlichen Leistungen, wie beispielsweise die Toxoplasmose oder die Nackenfaltenmessung müssen Sie aber selbst zahlen, sofern sie aus medizinischem Grund nicht nötig sind.
Die Inhalte der Schwangerenvorsorge sind gesetzlich festgelegt und können jederzeit in den Mutterschaftsrichtlinien nachgelesen werden. Im Übrigen finden Sie dort auch die Kosten, die die Krankenkassen an den zuständigen Arzt bzw. die Hebamme zahlen muss. Wenn Sie wissen möchten, welche Zusatzuntersuchungen sinnvoll sind, können Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme gern dazu befragen. Beide werden Ihnen bereitwillig Auskunft geben.
Damit Sie eine optimale Betreuung während der Schwangerschaft erhalten, ist es wichtig, dass Sie in regelmäßigen Abständen zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen. Die Termine für die Vorsorgeuntersuchungen nach Mutterschutzrichtlinie sowie mögliche Zusatzuntersuchungen können Sie gern der nachstehenden Tabelle entnehmen.
Schwangerschafts- woche (SSW) |
Vorsorgeuntersuchungen nach den Mutterschaftsrichtlinien |
Mögl.Zusatz |
1-5 |
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6 |
Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung bestehend aus: - Errechnen der Schwangerschaftswoche - Tasten des Höhenstandes des Gebärmutter - Untersuchung der aktuellen Kindslage - Abhören der kindlichen Herztöne - Untersuchung auf Wassereinlagerungen - Untersuchung auf Krampfadern und Hämorrhoiden - Gewichtsmessung - Blutdruckmessung - Urinuntersuchung auf Eiweiß, Blut, Zucker und Nitrit - Abtasten des Muttermundes - Anlegen des Mutterpasses - Abstrich vom Muttermund (Clamydien)
- Blutgruppenbestimmung - Bestimmung des Hb relative Menge der roten Blutkörperchen - HIV-Test (bei ärztlichem Grund) |
- HIV-Test bei Nichtrisikopatienten - Bescheinigung für den Arbeitgeber über Schwangerschaft |
7 |
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8 |
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9 |
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10 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung - Erstes Ultraschallscreening (9.-12.SSW) |
- Test auf Toxoplasmose |
11 |
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12 |
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13 |
- Nackenfaltenmessung |
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14 |
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15 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung |
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16 |
- Alpha-Fetoprotein |
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17 |
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18 |
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19 |
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20 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung - Zweites Ultraschallscreening (19.-22.SSW) |
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21 |
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22 |
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23 |
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24 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung - zweiter Antikörpersuchtest |
- Ultraschall |
25 |
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26 |
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27 |
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28 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung - Anti-D-Prophylaxe (Injektion bei Blutgruppe Rhesus negativ) |
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29 |
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30 |
- Drittes Ultraschallscreening (29.-32.SSW) |
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31 |
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32 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung |
- Ultraschall |
33 |
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34 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung |
- Ultraschall |
35 |
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36 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung |
- Untersuchung auf B-Streptokokken - Ultraschall |
37 |
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38 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung |
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39 |
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40 |
- Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung - CTG |
37. SSW 38. SSW 39. SSW 40./41. SSW
40./41. Schwangerschaftswoche
Mit der 40./41. SSW endet hochoffiziell das letzte Trimester und damit die Schwangerschaft. Natürlich ist die Vorgabe für das Baby nicht verbindlich und in vielen Fällen lässt es sich davon noch nicht einmal beeindrucken. Laut Statistik kommen nur 5 Prozent aller Babys pünktlich zur Welt.
Ein Ende ist aber in Sicht. Spätestens zwei Wochen nach dem errechneten wird die Geburt endgültig eingeleitet.
Die Zeit ist auch reif für die Geburt. Kinder, die in der 40. SSW das Licht der Welt erblicken sind durchschnittlich 50 Zentimeter lang und wiegen im Mittelwert um die 3.500 Gramm. Wenn Ihr Kleines bis jetzt noch keine Anstalten macht auf die Welt zu kommen, Ihr Blasensprung noch nicht stattgefunden hat beziehungsweise keine Wehen zu spüren sind, müssen Sie sich wohl oder übel weiter in Geduld üben. Natürlich ist es schwer, weil Sie Ihr Baby nun endlich in den Armen halten wollen, ein Ende ist aber abzusehen. Wie in den letzten Wochen werden auch in der 40. SSW weiterhin regelmäßige Untersuchungen stattfinden. Im Unterschied zu den vorherigen werden sie jedoch in kürzeren Abständen stattfinden und Ihr Arzt vor allem kontrollieren, ob genügend Fruchtwasser zur Verfügung steht. Wenn Sie Ihren Termin überschritten haben, steigt der Rhythmus der Untersuchungen auf alle zwei Tage, ab dem zehnten Tag werden Sie täglich untersucht. Zur Kontrolle gehören neben einem kardiotokographischen Check (CTG) der Herztöne und Wehen vielleicht auch ein Stress- oder Oxytozintest.
Wenn Sie nicht wissen, was Sie mit ihrer übrigen Zeit anstellen sollen, können Sie sich aktiv auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Wochen, können jetzt warme Bäder die Wehen fördern, denn Geburtswehen nehmen durch Wärme zu. Wenn es Ihre Verfassung zulässt, können Sie natürlich auch kleinere Spaziergänge unternehmen. Achten Sie aber darauf, dass Sie sich nicht überanstrengen, Ihr Baby drückt doch recht stark auf den Muttermund und kann schnell ein unangenehmes Gefühl verursachen. Generell gilt: Übertreiben Sie nicht, sondern gönnen Sie sich die notwendige Ruhe und sparen Sie Ihre Kraft für den Geburtsvorgang auf.
Wenn sich dann aber abschließend einen leicht blutiger Ausfluss oder Schleim bemerken, ist ihr Schleimpfropf abgegangen und der Weg zur Geburt ist frei. Ist die Fruchtblase geplatzt und setzen auch noch Wehen ein, die über einen Zeitraum von einer Stunde im Abstand von zehn Minuten regelmäßige erscheinen, heißt es ab in die Klinik, wo Ihnen Ärzte mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dann dauert es nur noch kurze Zeit und Sie haben es geschafft.
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Herzlichen Glückwunsch!
37. SSW 38. SSW 39. SSW 40./41. SSW
37. SSW 38. SSW 39. SSW 40./41. SSW
39. Schwangerschaftswoche
Errechnete Geburtstermine sind etwas Schönes, schließlich können Sie sich so auf den Zeitpunkt der Veränderungen Ihrer Familie einstellen. Jedoch hält sich nur ein Bruchteil aller Neugeborenen daran. Entweder ist der durchschnittlich 48 Zentimeter lange und bis zu 3400 Gramm schwere Untermieter jetzt schon auf der Welt oder er lässt sich noch etwas Zeit.
Im Prinzip ist Ihr Baby in der 39. SSW soweit entwickelt, dass es nur noch Fettdepots anlegt, eine Voraussetzung, damit es seine Körpertemperatur nach der Geburt besser regulieren kann. Bis auf die Lunge, die zwar vollständig entwickelt ist aber noch nicht genutzt wird, sind alle Organe funktionstüchtig und der Fötus ist bereit das Licht der Welt zu erblicken. Die Lunge selbst wird sich erst kurz nach der Geburt entfalten und mit den ersten Atemzügen Ihres Babys die volle Funktion erlangen. Wundern Sie sich daher nicht, wenn die Atmung des Babys nach der Geburt unregelmäßig ist, es wird ein bisschen dauern, bis sich ein eigener und geregelter Rhythmus findet.
Besonders in der 39. SSW ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie vom sogenannten Nestbautrieb überfallen werden. Wenn Sie einen plötzlichen Drang haben, noch so viel wie möglich fertig zu bekommen, bevor das Kind auf der Welt ist, werden Sie höchstwahrscheinlich dem Nestbautrieb verfallen sein. Wissenschaftlich gesehen, gibt es bis dato keine Nachweise dafür, dass es den Nestbautrieb wirklich gibt. Da das Phänomen jedoch sehr häufig bei Schwangeren beobachtet wird, gehen Forscher davon aus, dass es sich um eine Art Urinstinkt handelt, der die Schwangere dazu bewegt, eine möglichst heimelig-perfekte Umgebung für ihr Kind zu schaffen. Die so hormonell ausgelöste Unruhe ist bei werdenden Müttern demnach nicht ungewöhnlich und in den meisten Fällen ein Zeichen dafür, dass das Baby in Kürze zur Welt kommt. Falls Sie zu denjenigen gehören, die den Nestbautrieb spüren, sollten Sie sich Ihre Energie aufsparen, Sie werden diese noch für die Geburt benötigen. Um Sie etwas zu beruhigen, können Sie gern über die Dinge nachdenken, die Sie noch vorhaben. Sie werden sicher feststellen, dass diese entweder durch Freunde und Verwandte erledigt werden können oder ein Fall für die ersten Wochen nach der Geburt sind.
Ihr Körper wird in der 39. SSW nun verstärkt Fruchtwasser produzieren. War dieses zu Beginn der Schwangerschaft noch klar und durchsichtig, so wird es mit herannahender Geburt durch die abgelöste Käseschmiere zunehmend blasser und milchiger. Wenn jetzt die Fruchtblase platzt, wird der Vorgang als Blasensprung bezeichnet. Dabei kann bis zu einem Liter Fruchtwasser abgehen, das Sie als werdende Mutter nicht wie beispielsweise einen Urinstrahl zurückhalten können. In Fernsehserien beginnt die Geburt fast immer damit, dass mitten in einem überfüllten Raum die Fruchtblase platzt, sich das Fruchtwasser über den Boden ergießt und kurz zuvor die Wehen einsetzen. Wenn Sie ein solches Szenario schreckt, dann können Sie sich beruhigen, der Ablauf ist schlichtweg falsch.
In der Praxis platzt die Fruchtblase bei weniger als 15 Prozent der Schwangerschaften vorzeitig. Selbst wenn es passiert, sitzt der Kopf des Babys wie ein Korken vor Ihrer Uterusöffnung, sodass kaum Fruchtwasser ausläuft. Auf jeden Fall sollten Sie bei einem Blasensprung Ruhe bewahren, es kann durchaus noch einige Stunden dauern, bis die ersten Wehe eintreten. Rufen Sie jedoch sofort Ihren Arzt oder die Hebamme oder machen sich auf den Weg in Klinik. Durch die Öffnung der Fruchtblase können Bakterien der Scheide in die Fruchthöhle gelangen und dort Infektionen auslösen. Eine klinische Betreuung ist daher notwendig. Im Übrigen gilt als Faustregel, dass Ihr Baby spätestens 24 Stunden nach dem Blasensprung das Licht der Welt erblicken sollte.
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37. SSW 38. SSW 39. SSW 40./41. SSW
37. SSW 38. SSW 39. SSW 40./41. SSW
38. Schwangerschaftswoche
Eigentlich haben Sie es geschafft. Wenn Ihr Kind in der 38. SSW zur Welt kommen würde, wäre es eine Normalgeburt, da die meisten Babys zwischen der 38. und der 42. SSW das Licht der Welt erblicken. Eins ist aber sicher: Egal wann Sie genau Ihren Geburtstermin haben, Ihr Baby wird sich wahrscheinlich nicht daran halten.
Für den Fötus wird es eng! Mit seiner Größe von rund 47 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 3250 Gramm, ist kaum noch ausreichend Platz in der Gebärmutter vorhanden. Der Fötus liegt jetzt mit seinem Köpfchen in Geburtslage und dadurch tief eingebettet in Ihrem Becken. Trotz der Enge bleibt ihm aber noch etwas Platz, damit seine Beine noch ein kleines Stück wachsen können. Die ehemalige Käseschmiere ist in der 38. SSW fast komplett in die Haut des Babys eingezogen, nur selten sind noch kleine Reste zu erkennen. Die Nebennieren produzieren nun Kortison, um die Lungen auf den ersten Atemzug vorzubereiten. Damit ist die Entwicklung des Fötus fast komplett abgeschlossen und er ist reif für das Leben außerhalb des Mutterleibes.
In der 38. SSW steht für Sie die 11. Vorsorgeuntersuchung auf dem Plan. Bei dieser wird Ihr Arzt feststellen, ob Ihr Baby ins Becken gesunken ist und besonders darauf achten, dass die Plazenta, also der Mutterkuchen, noch richtig arbeitet sowie der Anteil an Fruchtwasser für die anstehende Geburt reicht. Sollte Ihr Arzt Abweichungen zur Norm oder besondere Auffälligkeiten feststellen, wird er rechtzeitig die Geburt einleiten oder Sie zu einem Kaiserschnitt ins Krankenhaus überweisen.
Wenn Sie bis jetzt noch nicht wissen wollten, ob Sie einen Jungen oder ein Mädchen erhalten, könnte ein Hinweis das Gewicht Ihres Babys sein. Fragen Sie Ihren Arzt bei der Untersuchung nach dem prognostizierten Gewicht. Da Jungen dazu neigen, etwas schwerer zu sein als Mädchen, können Sie Schlussfolgerungen ableiten. Mädchen wiegen in der 38. SSW durchschnittlich 3100 Gramm, Jungen meist oberhalb von 3250 Gramm.
Sind es Geburtswehen? Geht es schon los? Viele werdende Mütter werden jetzt nervös und deuten jedes Ziehen als beginnende Geburt. Bewahren Sie bitte Ruhe: In den letzten Wochen vor der Geburt haben viele Schwangere lediglich Senk- und Übungswehen, die Ihren Körper auf die Geburt vorbereiten und das Baby tiefer ins Becken schieben. Dennoch gibt es mögliche Anzeichen, die für eine bevorstehende Geburt sprechen: So berichten einige Schwangere, dass bei Ihnen vor der Geburt ein leichter Durchfall einsetzte. Andere wiederum konnten sich von einem auf den anderen Moment nicht mehr konzentrieren und verspürten Ungeduld beziehungsweise eine starke Unruhe. Typisch ist auch, dass viele werdende Mütter etwa eine Woche vor der Geburt plötzlich nicht mehr zu und einige sogar abnehmen. Das untrüglichste Zeichen ist jedoch, dass sich Ihr Schleimpfropf, der den Muttermund verschließt, einige Tage bis eine Wochen vor der Geburt abgeht. Sie werden den Abgang durch einen leichten, blutigen Ausfluss feststellen. Sollten Sie jedoch einen starken, hellroten Ausfluss haben, ist das ein Anzeichen für eine vorzeitige Plazentaablösung. Diese sollte Sie dringend vom Frauenarzt untersuchen lassen.
Wenn Sie noch Vorbereitungen zur Geburt treffen möchten, können Sie gern speziell geschulte Ärzte oder Hebammen aufsuchen und sich eine Akupunkturbehandlung zur Geburtsvorbereitung geben lassen. Ziel einer solchen Behandlung ist es, den Muttermund weicher zu machen und dadurch die Geburt weniger schmerzhaft zu gestalten. Zudem wird der Akupunktur nachgesagt, dass diese die Geburtsdauer verkürze. Wenn Sie eine Akupunktur ins Auge fassen, hören Sie sich im Bekannten- und Verwandtenkreis um, bei einer guten Behandlung tut das Setzen der Nadeln nicht weh und es tritt beim Herausziehen kein Blut aus.
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37. SSW 38. SSW 39. SSW 40./41. SSW
33. SSW 34. SSW 35. SSW 36. SSW
Die 36. Schwangerschaftswoche
Mit Beginn der 36. SSW werden nur noch kleine Entwicklungsfortschritte beim Fötus stattfinden. Unter anderem betrifft dies die Lanugobehaarung, die der Fötus seit der 13. bis 16. Schwangerschaftswoche trägt. Der ehemalige Schutz vor dem Fruchtwasser wird nun fast vollständig ausfallen. Lediglich an Armen, Beinen, Schultern oder einzelnen Hautfalten kann es vorkommen, dass vereinzelte Haarpartien übrig bleiben. Der Vorgang ist völlig normal und bietet keinen Grund zur Sorge. Nur in seltenen Fällen kommt es vor, dass die Lanugobehaarung bis nach der Geburt erhalten bleibt. Spätestens dann wird sie jedoch, außer an den Stellen, an denen größere Haarbezirke bleiben (Kopf, Augenbrauen, Wimpern, Schultergürtel, Kreuzbeinbereich) endgültig ausfallen.
Um die 36. SSW herum endet ebenso die Ausbildung der Nebennieren beim Fötus. Nebennieren haben im Grunde nichts mit den Nieren zu tun. Tatsächlich beschreiben sie Hormondrüsen, die ihren Namen auf Grund des Sitzes auf dem oberen Teil der Niere erhalten. Jede dieser Nebennieren besteht aus einer Nebennierenrinde und dem Nebennierenmark. Für die Entwicklung und den Schutz des Fötus spielt vor allem die Nebennierenrinde eine tragende Bedeutung, da Sie über 40 Hormone produziert. Da ein Großteil der Hormone entzündungshemmend und anregend wirkt, wird der Fötus, der noch kein eigenes Immunsystem besitzt und seine Antikörper über die Mutter bezieht, zusätzliche gegen gefährdende Erreger geschützt sein.
Die gute Neuigkeit ist, dass der Fötus mit einer Länge von 45 Zentimetern und einem Gewicht von durchschnittlich 2750 Gramm am Ende der Woche voll überlebensfähig und Ihre Schwangerschaft theoretisch abgeschlossen ist. Aus diesem Grund sollten Sie nun täglich mit der Geburt rechnen. Kinder, die zwischen 37. und 41. SSW auf die Welt kommen, gelten im Übrigen als termingerecht. Kinder, die davor geboren werden, gelten als Frühgeburt; ein Kind, das danach zur Welt kommt, gilt als übertragen.
Bevor die Geburt jedoch herannaht, werden Sie die Vorboten spüren. Üblicherweise senkt sich der Bauch zunächst langsam ab und Übungswehen werden in den letzten 4 Schwangerschaftswochen dafür sorgen, dass der Kopf des Fötus weiter ins Becken sinkt. Da gerade bei Erstgebärenden häufig zu Verwechslungen über die Art der Wehen kommt, sind diese nachfolgend noch einmal kurz zusammengefasst.
Übungswehen werden Sie spüren, wenn Sie in den letzen Schwangerschaftswochen gelegentlich eine Verhärtung der Bauchdecke, begleitet durch leichte Schmerzen, bemerken. Übungswehen sind ein Zeichen dafür, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet und Kontraktionen übt. Ihr Baby wird die Übungswehen im Übrigen als sehr angenehm empfinden. Zum einen schaffen Sie temporär Platz und zum anderen stimmen sie auf die Geburt ein.
Senkwehen hingegen treten in der Regel in unregelmäßigen Abständen circa drei bis vier Wochen vor der Geburt auf und können daher im aktuellen Stadium der Schwangerschaft bei Ihnen einsetzen. Sie werden bei Senkwehen ebenfalls einen leichten Schmerz verspüren, der wohl am ehesten einem Ziehen im Rücken entspricht. Senkwehen dienen dazu das Kind tiefer ins Becken zu drücken. Als Resultat werden Sie sehen, dass Ihr Bauch nach unten rutscht.
Eröffnungswehen werden Sie am deutlichsten spüren, da sie in der Regel von einem starken Schmerz begleitet werden. Sie entsprechen dabei in etwa sehr starken Regelschmerzen und lassen sich dadurch am leichtesten deuten. Eröffnungswehen treten zunächst in längeren Abständen auf. Die Dauer verkürzt sich dann stetig, sodass sie erst alle 10 bis 20 Minuten, später alle 5 bis 10 Minuten, fast abschließend alle 2 bis 3 Minuten mit ihnen rechnen müssen. Am Ende der Eröffnungsphase werden die Pausen extrem kurz sein. Sinn der Eröffnungswehen ist es, den Muttermund zu öffnen, bis er eine Weitung von 10 Zentimeter erreicht. Erst dann kann Ihr Baby geboren werden.
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Die 35. Schwangerschaftswoche
Das Gehör Ihres Fötus ist mit Beginn der 35. SSW nun vollständig ausgebildet und kann die Sinneseindrücke über verknüpfte Nervenbahnen problemfrei zum Gehirn weiterleiten. Sie können dies nutzen, indem Sie Ihrem Kleinen vorsingen, Geschichten erzählen oder ihn morgens begrüßen. Je häufiger er Ihre und auch die Stimme Ihres Partners hört, desto einprägsamer werden diese und umso besser kann das Baby den Klang nach der Geburt wiedererkennen.
Mit der Veränderung der Brüste der werdenden Mutter ist diese in der Lage, das Kolostrum (die Vormilch) zu produzieren. Die dafür im mütterlichen Körper hergestellten Hormone werden mit dem kindlichen Körper über die Planzenta ausgetauscht und beeinflussen diesen nach der Geburt. So kann es sein, dass bei einem neugeborenen Mädchen gegebenenfalls winzige Mengen an Flüssigkeit aus der Brust austreten. Bei Jungen wirkt das Hormon auf die Hoden, sie sind nach der Geburt etwas angeschwollen und dadurch verhältnismäßig groß aussehen.
Der Fötus hat mit der 35. SSW bereits ein voll entwickeltes Paar Nieren und die Leber kann bereits körperliche Abfallprodukte verarbeiten. Zwar befindet sich in Ihrem Uterus nur noch sehr wenig Fruchtwasser, jedoch nutzt der Fötus dieses weiterhin um Lunge, Nieren, Leber und Darm zu trainieren. Da der Fötus inzwischen das Tausendfache seiner ursprünglichen Größe erreicht hat, damit um die 45 Zentimeter groß ist, knapp 2500 Gramm wiegt und einen Kopfdurchmesser von 85 bis 96 Millimetern aufweist, werden Sie in der 35. SSW vermutlich zwischen 11 und 14 Kilogramm zugenommen haben. Damit ist auch der Höchstpunkt der Gewichtszunahme erreicht. Als zusätzlicher Effekt wird dadurch Ihr Bauchnabel nach außen treten und vom Bauch vorstehen; nach der Geburt bildet er sich dann wieder zurück.
Wenn Sie Ihren Körper unterstützend auf die bevorstehende Geburt vorbereiten möchten, sollten Sie sich an einer Dammmassage versuchen. Eine solche Massage dehnt und lockert die Dammregion und hilft, die Geburt möglichst unverletzt, d.h. ohne Dammriss oder Dammschnitt zu überstehen. Falls Ihnen Ihre Hebamme nicht bereits wertvolle Tipps zur Dammmassage gegeben hat, können Sie folgendes Verfahren versuchen: Nehmen Sie entweder ein warmes Bad oder wärmen Sie den Damm mit Hilfsmitteln wie warmen Kompressen auf. Nehmen Sie daraufhin zwei Finger und reiben Sie mit vorsichtig kreisenden Bewegungen und unter Nutzung eines guten pflanzlichen Öles mit sanftem Druck das Gewebe zwischen Vagina und After ein. Wenn Sie möchten und sich dabei nicht unwohl fühlen, können Sie auch den Daumen und zwei Finger in die Vagina einführen und durch Spreizen der Finger das Gewebe ganz vorsichtig zu dehnen. Je häufiger Sie die Massage wiederholen, desto besser wird das Gewebe durchblutet und umso dehnbarer ist es während der Geburt.
Ebenfalls mit Blick auf die Geburt sollten Sie spätestens jetzt die letzten Vorbereitungen getroffen haben. Besonders wichtig ist der „Klinikkoffer“, der gepackt zur Seite stehen sollte. Von Tag zu Tag rückt die Geburt näher und das Einsetzen von Wehen, das Platzen der Fruchtblase oder der Abgang des Schleimpfropfes kann jederzeit eintreten. Statistisch gesehen ereilt jede zehnte Schwangere eine frühzeitige Fahrt ins Krankenhaus. Das Platzen der Fruchtblase bevor die Wehen einsetzen wir als vorzeitiger Blasensprung bezeichnet und ist ein nicht zu unterschätzendes Infektionsrisiko. Sollten die Wehen nicht spontan beginnen, wird nicht zuletzt aus Gründen des Infektionsrisikos die Geburt binnen einer Frist von 24 Stunden eingeleitet. Seien Sie also vorbereitet und packen Sie den Klinikkoffer.
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Die 34. Schwangerschaftswoche
Es geht auf die Zielgerade! Nur noch wenige Wochen und Ihr Kind wird das Licht der Welt erblicken. Mit Beginn der 34. SSW steigt nun die Geschwindigkeit der Verhärtung der Knochen. Hierfür benötigt Ihr Fötus vor allem Kalzium, das er Ihrem Körper, vor allem im Bereich der Plazenta, entzieht. Der Kalziumwert des fetalen Körpers steigt sogar soweit an, dass er Ihren Kalziumspiegel übertrifft. Passen Sie sich dementsprechend an die Bedürfnisse Ihres Kindes an und nehmen Sie besonders kalziumhaltige Nahrungsmittel zu sich – Milch ist hier der beste Lieferant.
Knie und Ellbogen des Fötus entwickeln sich immer weiter. Kein Wunder, der zunehmende Platzmangel in der Gebärmutter macht es dem Fötus unmöglich, eine ausgestreckte Haltung einzunehmen. Erleichterung verschafft da das Anwinkeln der Arme und Beine, was mit zunehmender Entwicklung der Knie und Ellbogen besser gelingt. An den Fingern und Zehen sind die Nägel mittlerweile etwas gewachsen und bereits so lang, dass sich der Fötus unter Umständen selbst kratzen kann. Machen Sie sich aber keine Sorgen, die Nägel sind auch bis lange nach der Geburt so weich, dass mögliche Kratzer keine späteren Spuren hinterlassen können. Aus diesem Grund ist es auch unnötig, neugeborenen Säuglingen Handschuhe anzuziehen oder die Nägel zu schneiden. Die Nägel sind sogar so weich, dass Sie beim Schneiden eher die Nagelhaut oder das Nagelbett verletzen. In den ersten Wochen reicht es daher, die Nägel von alleine abreißen zu lassen oder sie ganz vorsichtig abzuziehen, wenn sich eine Ecke löst.
Der Fötus hat mittlerweile mit etwa 44 Zentimetern und ungefähr 2.300 Gramm ein Ausmaß erreicht, dass es ihm in der engen Gebärmutter lediglich gestattet, leichte Drehungen nach links oder rechts zu vollführen. Das wird Ihr Kind jedoch nicht davon abhalten, aktiv zu sein, besonders nachts, wenn Sie zur Ruhe kommen möchte und es Sie mit Tritten und Knuffen um Ihren Schlaf bringt. Abhilfe gehen Schlaflosigkeit, auch bedingt durch den Druck des Kindes und der Gebärmutter auf die große Hohlvene, können eine angenehme Schlaflage, zusätzliche Kissen, entspannende Bäder oder kleine Nickerchen zwischendurch schaffen. Schlafen Sie daher, wenn möglich, auf der linken Seite. Winkeln Sie die Beine leicht an oder legen Sie ein flaches Kissen zwischen die Beine. Dies verschafft Ihnen eine stabile und bequeme Schlaflage und stützt das drückende Gewicht ein wenig ab. Wenn Sie sich nicht an die neue Position im Schlaf gewöhnen, können Sie vorher ein entspannendes Bad nehmen. Es entspannt die Muskeln und fördert damit einen besseren Schlaf.
Falls Sie sich Sorgen um eine Frühgeburt machen, sind diese eher unbegründet. Vielleicht beruhigt es Sie zu wissen, dass 99 Prozent der in Woche 34 geboren Kinder, außerhalb des Mutterleibes ohne größere Schwierigkeiten überleben. Auch wenn das zentrale Nervensystem noch immer reift und die Lungen noch nicht vollständig entwickelt sind, die Ausbildung der Ärzte und der Stand der Technik in deutschen Krankenhäusern befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Ihr Kind wird bestens versorgt und erhält einen sehr gut betreuten Start ins Leben.
Der Mutterschutz hat begonnen. Nutzen Sie die Zeit ausgiebig und erledigen Sie so viele Aufgaben wie möglich. Bedenken Sie dabei, dass Sie auf Grund neuer Herausforderungen nach der Geburt sehr wenig Zeit haben und durchaus häufiger ein Besuch von Familie, Verwanden oder Bekannten ansteht. In den ersten Wochen sollten Sie nur für Ihr Baby da sein, und sich einerseits gegenseitig kennenlernen und andererseits einen geregelten Rhythmus zu finden. Der Mutterschutz beginnt in Deutschland 6. Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin und endet 8.Wochen nach der Geburt Ihres Babys.
Vermutlich haben Sie sich die Geburt schon ausgemalt und wünschen, dass Sie Ihr Partner begleitet. Was ist jedoch, wenn er nicht will oder er nur sehr widerwillig mitkommt? Verständlicherweise ist es natürlich nicht sehr schön, wenn ein nahestehender Mensch, nicht bei der Geburt zugegen ist. Wenn er wirklich nicht zur Geburt mit will, dann akzeptieren Sie seine Entscheidung. Er wird Sie nicht weniger lieben, weil er sich nicht zutraut, Sie zu begleiten. Vielleicht gibt es aber in Ihrem Freundeskreis oder in Ihrer Verwandtschaft jemanden, dem Sie vertrauen und bei dem Sie sich gut aufgehoben fühlen. Fragen Sie ruhig, Sie werden die Begleitung zur Geburt zu schätzen wissen.
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Wenn Ihnen in der 32. SSW mal der Atem fehlt, liegt das nicht daran, dass Sie sich überanstrengt haben oder der runde Bauch und das Gewicht des Fötus Sie hindern. Vielmehr liegt es am Fötus selbst. Da die meisten Kinder in der 32. SSW schon mit dem Kopf nach unten liegen, können sie erstaunlich kräftig und gezielt gegen das Zwerchfell der Mutter treten. Diese kräftigen Schläge verursachen daraufhin die plötzliche Atemnot.
Der Fötus ist mit seinem ungefähren Gewicht von 1800 Gramm, seiner Länge von knapp 42 Zentimetern und einem Kopfdurchmesser zwischen 78 und 99 Millimetern jetzt so weit entwickelt, dass ihm nur noch zwei wichtige Dinge fehlen, um im Falle der Geburt außerhalb des Mutterleibs überleben zu können: Zum einen ist dies das sogenannte Surfactant (englisches Kunstwort für surface active agent), eine spezielle, bedeutsame oberflächenaktive Substanz in der Lunge. Die Aufgabe der Substanz besteht vor Allem in der Senkung des „Eröffnungsdrucks“ beim Einatmen, einer Verhinderung des Lungenkollapses am Ende der Ausatmung sowie der Erhöhung der Lungen-Nachgiebigkeit. Zudem schütz die Substanz die Lungenbläschen vor dem Kollabieren. Erst nach vollständiger Ausbildung der Substanz kann der Fötus selbstständig atmen. Zum Zweiten muss der Fötus noch eine schützende Fettschicht zulegen. Sie dient als Reserve und garantiert das Überleben nach der Geburt. Es ist daher nicht unüblich, dass die meisten Babys nach der Geburt erst einmal etwas abnehmen.
Durch die bis dato gesammelten Erfahrung kann der Fötus nun richtig schlucken und „pinkeln“. Die Funktion des Wasserlassens ist sogar soweit ausgeprägt, dass der Fötus im Mittel etwa einen halben Liter Flüssigkeit pro Tag ausscheidet. Es mag für vielleicht etwas unappetitlich klingen, dass die Ausscheidungen ins Fruchtwasser gelangen, besorgniserregend ist es aber nicht, denn das Fruchtwasser wird in der Regel alle drei Stunden komplett ausgetauscht. Ein Teil der Ausscheidungen die in das Fruchtwasser gelangen, nimmt der Fötus dann doch durch das Schlucken im Rahmen der Atemübungen wieder auf. Die Abfallstoffe sammeln sich dadurch langsam im Darm des Fötus. Dieser so genannte Kindspech, der auch die Bezeichnung Mekonium trägt, wird normalerweise innerhalb der ersten 12 bis 48 Stunden nach der Geburt ausgeschieden. Er ist, wie auch der Name nahelegt, von zäher Konsistenz und grünschwarzer Farbe. Beim Kindspech handelt es sich im Grunde noch nicht um richtigen Stuhl, vielmehr besteht die geruchlose Masse aus Schleim, Darmzellen, eingedickter Galle sowie Haaren und Hautzellen. Die volle Funktionsfähigkeit nimmt der Darm erst auf, wenn das Kind die erste Nahrung erhält.
Zwischen der 32. und der 40. SSW können Sie einen besonderen Bluttest in Anspruch nehmen. Beim sogenannten Hepatitis B Bluttest wird erkundet, ob Sie möglicherweise an einer infektiösen Leberentzündung (Hepatitis B) leiden. Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit der Leber, bei der der Hepatitis-B-Virus DNA in die Leberzellen einschleust. Etwa zwei Drittel aller Infektionen verlaufen bei 90 Prozent der Infizierten ohne klinische Anzeichen, bei einem Drittel der Betroffenen zeigen sich nach einer Inkubationszeit von ein bis sechs Monaten die klassischen Hepatitisanzeichen wie Gelbfärbung der Haut, dunkler Urin, Gliederschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Wird die Infektion vor der Geburt nicht entdeckt, kann sich das Baby während oder nach der Geburt anstecken. Da das Immunsystem des Neugeborenen noch schwach ist, kann der Ausbruch einer Infektion möglicherweise zu einer schweren Erkrankung führen. Liegt eine Hepatitis B vor, gibt es jedoch Wege, wie Ihr Baby geschützt werden kann. Meist wird eine Impfung direkt nach der Geburt gegeben. Wenn Sie einen solchen Bluttest durchführen möchten, sprechen Sie bitte Ihren Arzt darauf an.
Mit der herannahenden Geburt werden sie sich als werdende Mutter zunehmende Gedanken für die Zeit danach machen. Falls Sie die Betreuung des Kindes in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht in den Blick gefasst haben, können Sie sich jetzt darum kümmern. Auch wenn Sie nach der Geburt zuhause bleiben, sollten Sie für Notfälle oder spezielle Anlässe gewappnet sein. Sprechen Sie darüber mit Ihren Eltern oder Schwiegereltern oder lassen Sie sich von Bekannten und Freunden einen guten Babysitter empfehlen. Fakt ist, dass Sie nach der Geburt nur wenig Zeit haben werden, sich diesem Thema zu widmen, deshalb sollten Sie so viel wie möglich jetzt noch erledigen bzw. organisieren. Für den Fall, dass Sie nach dem Mutterschutz die Arbeit aufnehmen, müssen Sie sich um einen Kinderbetreuungsplatz kümmern. Schauen Sie sich dafür am besten möglichst viele Kindertagesstätten an um den besten Platz für Ihr Kind zu finden.
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Wenn Sie in der 31. SSW für sich beobachten, dass Sie hier und da mal etwas vergessen, dann liegt dies nicht an Alzheimer, sondern an der Schwangerschaft. Nicht dass Sie jetzt denken, dass eine Schwangerschaft zu Demenz führt: Es ist einfach nur so, dass Sie sich im letzten Drittel der Schwangerschaft vorwiegend auf Ihr Baby und die bevorstehende Geburt konzentrieren und alles andere eher unwichtig wird. Damit kann es dann auch schon einmal passieren, dass Sie nicht mehr wissen, wo Sie Ihren Schlüssel hingelegt haben, sich das Portemonnaie befindet oder Ihr Ausweis ist. Keine Sorge, Unkonzentriertheit und Vergesslichkeit begleiten das letzte Drittel der Schwangerschaft und sind daher völlig normal.
Mit seinem Gewicht von rund 1600 Gramm bei einem Kopfdurchmesser zwischen 75 und 87 Millimetern sowie einer Länge von nun knapp 40 Zentimeter ist der Fötus fast am Ende seiner Entwicklung angelangt. Er wird jetzt pro Woche ungefähr 1 Zentimeter an Länge zunehmen und einen Gewichtssprung auf rund 3500 Gramm erfahren. Im Bereich der Augen vollzieht sich die wohl interessanteste Entwicklung dieser Woche, da in diesen die Farbe der Iris sichtbar wird. Normalerweise besitzen Neugeborene blaue oder braune Augen, die bis zum sechsten, maximal neunten Monat, erhalten bleiben. Erst dann wird sich die wirkliche Augenfarbe herausstellen. Die Funktionsweise der Augen ist nun auch soweit fortgeschritten, dass sich die Pupillen je nach Lichteinfall erweitern oder verengen. Dabei sind die Augen während der Wachphasen geöffnet und beim Schlafen geschlossen.
Die Schlafphasen des Fötus sind in der 31. SSW noch immer recht lang. Er schläft vor allen in den Zeiten, in denen Sie sich bewegen und dehnt diese vor und nachgelagert aus. So ist es üblich, dass der durchschnittliche Schlafbedarf zwischen 15 und 20 Stunden am Tag liegt. Üblicherweise ist dies auch die Zeit in denen sich Ihr Kleines kaum bis gar nicht bewegt. Aktiv wird er dann, wenn Sie zur Ruhe kommen. Da es im Bauch jedoch immer enger wird, kann der Fötus keine ausladenden Bewegungen mehr machen. Dieser Aspekt verunsichert natürlich viele Schwangere, ist aber kein Grund zur Beunruhigung: Tatsächlich sind Babys ab der 31. SSW oftmals aktiver als zuvor. Wenn Sie dennoch länger als 8 Stunden nichts von Ihrem Kleinen spüren, sollten Sie mit einem Arzt in Verbindung treten.
Wenn Sie sich noch keine Gedanken um Eltern- und Kindergeld gemacht haben, sollten Sie dies spätestens ab dem 8. Schwangerschaftsmonat ins Auge fassen um Ihre Anträge rechtzeitig nach der Geburt stellen zu können. Seit dem 1. Januar 2007 gilt eine neue Gesetzgebung, die das Elterngeld durch das bislang gezahlte Erziehungsgeld ersetzt. Allgemein formuliert heißt das, dass derjenige Elternteil, der nach der Geburt das Kind zu Hause betreut, 67 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens erhält. Die Höchstgrenze von maximal 1.800 Euro monatlich, darf jedoch nicht überschritten werden. Bei Paaren, bei denen der zu Hause erziehende Elternteil vor der Geburt nicht gearbeitet hat, werden monatlich 300 Euro veranschlagt. Generell gilt: Elterngeld kann maximal für zwölf Monate beantragt werden. Ein Anspruch auf weitere zwei Monatsbeträge besteht nur, wenn der andere Elternteil mindestens zwei Monate lang Elternzeit nimmt.
Das Elterngeld muss schriftlich beim Jugendamt beantragt werden. Als einzureichende Unterlagen benötigen Sie die Geburtsbescheinigung des Kindes, eine Kopie von Personalausweis oder dem Pass der Eltern, die relevanten Nachweise zum Einkommen vor der Geburt, eine Bescheinigung der Krankenkasse über das Mutterschaftsgeld, eine Bescheinigung über den Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld sowie eine Arbeitgeberbescheinigung zur gewährten Elternzeit. Im Antrag müssen Sie zudem angeben, in welchen Monaten Sie das Elterngeld beziehen möchte. Eine einmalige Änderung ist ohne Angabe von Gründen möglich, allerdings nur für Lebensmonate, die in der Zukunft liegen.
Nach der Geburt zahlt der Staat nicht nur Elterngeld, sondern für jedes Kind darüber hinaus ebenso Kindergeld. Zum aktuellen Stand der Rechtsprechung werden für das erste, zweite und dritte Kind jeweils 164 Euro im Monat gezahlt. Das Geld erhalten Sie, indem Sie bei der zuständigen Familienkasse einen Antrag stellen.
Neben Ihnen als werdende Mutter geht es für den werdenden Papa ebenso in die heiße Phase. Für Ihn ist es an der Zeit, Auto und Co. für das neue Mitglied der Familie vorzubereiten. Ein Muss für die Vorbereitung ist die Anschaffung eines geeigneten Kindersitzes in Form einer Babyschale. Seien Sie sich bewusst: Ohne eine Babyschale darf das Baby die Klinik nicht verlassen. Die einzige Ausnahme ist der Transport des Babys in einem Kinderwagen mit entsprechender Sicherheitsvorrichtung – dann aber auch nur, wenn die elterliche Wohnung in kurzer, laufbarer Distanz zur Klinik liegt. Beim Kauf einer Babyschale sollte Sie eher zu kostenintensiveren Produkten tendieren. Diese bieten neben einer besseren Verarbeitung meist ein höheres Maß an Sicherheit, sind einfacher zu handhaben und oft besser in Haltbarkeit und Komfort. Nutzen Sie ruhig die Möglichkeiten der Beratung sowie eines persönlichen Tests, schließlich wird Sie die Schale das komplette erste Lebensjahr begleiten. Kompetente Beratung erhalten Sie in jedem spezialisierten Fachgeschäft.
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Das Größen- und Gewichtswachstum des Fötus nimmt auch in dieser Woche beträchtlich zu. Die meisten Babys werden zu dieser Zeit rund 1400 Gramm auf die Waage bringen, einen Kopfdurchmesser von rund 74 bis 85 Millimetern besitzen und von Kopf bis zur Ferse stattliche 38 bis 39 Zentimeter messen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft werden sich die Größe und das Gewicht des Babys immer individueller entwickeln. Nehmen Sie daher die hier genannten Werte bitte als Richtwert. Sollte eine drastische Abweichung bestehen, wird diese Ihr Arzt rechtzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten.
Mit Beginn der 30. SSW ist der Fötus bereits so weit entwickelt, dass er seine Körpertemperatur selbstständig kontrollieren und regeln kann. Bislang wurde diese Aufgabe durch den mütterlichen Körper übernommen, der die Kerntemperatur von beiden auf einem konstanten Niveau von 35,8 und 37,2 Grad Celsius hielt. Da aber die Größe und das Gewicht des Fötus stetig steigen, kann eine Regelung durch die Mutter nicht mehr vollständig erfolgen und wird abgekoppelt.
Die zweite Generation von Haaren, das echte Kopfhaar, wächst nun heran. Sie ersetzen die Lanugo-Haare, die zwischen der 13. Und der 16. SSW entstanden. Mit dem Verlust der „Wollbehaarung“ verliert der Fötus auch den Schutz der Haut, der bislang durch die in den Talgdrüsen der Lanugohaare gebildete Käseschmiere das Aufweichen durch Fruchtwasser verhinderte. Dank der wöchentlich wachsenden Fettpölsterchen ist dies aber nicht so schlimm. Zudem erscheint die Haut dadurch immer mehr rosa und nicht mehr rot. Der kleine Körper wird nun auch immer runder. Bis zur 36. Woche wird der Fötus jetzt noch mal kräftig wachsen und danach nur noch dicker werden.
Inzwischen unterscheidet Ihr Fötus deutlich zwischen hohen und tiefen Tönen, mit seinem Sehsinn kann er immer mehr wahrnehmen. Bei gutem Licht kann er bereits Silhouetten außerhalb der Gebärmutter erkennen. Wenn Sie beispielsweise Ihre Hand auf den Bauch legen, wird er auf die veränderten Lichtverhältnisse reagieren. Wenn Sie einen Lichtstrahl auf Ihren Bauch richten, kann es sein, dass er seinen Kopf dreht, um dem Licht zu folgen oder sogar nach der Lichtquelle greift. Erwarten Sie aber nicht zu viel, wenn das Baby geboren ist - Neugeborene können nur auf eine Distanz von 20 bis 30 Zentimetern scharf sehen.
Für Sie werden die Nächte nun immer unangenehmer, da der Bauch auf Grund der Größe nun ganz schön stört. Das Schlafen in Bauchlage ist nicht länger möglich und das Liegen auf der Seite ist manchmal beschwerlich. Wenn Sie sich entspannen möchten, versuchen Sie mal ein kleines Kissen unter den Bauch zu legen. Damit wird dieser gehoben und entlastet den Zug, der auf den Rücken drückt. Neben dem Ausprobieren verschiedener Schlafpositionen, wirken auch Tee´s aus Hopfen und Melisse entspannend und beruhigend auf den Körper, sollten aber bereits fünf bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Sollte Ihr Arzt in den vorangegangenen Schwangerschaftswochen während der routinemäßigen Blutuntersuchungen eine Rhesusunverträglichkeit zwischen Ihnen (Rhesus-negativ) und dem Fötus (Rhesus positiv) festgestellt haben, beginnt ab jetzt die Sensibilisierung. In deren Rahmen werden Sie in dieser Woche die erste Anti-D-Immunglobulin-Spritze erhalten. Sie verhindert, dass Ihr Immunsystem bei einer Vermischung des kindlichen Blutes mit Ihrem Blut Antikörper entwickelt, die in einer weiteren Schwangerschaft zu einer Rhesusunverträglichkeit führen. Mit dieser Rhesusprophylaxe wird die Antikörperbildung effektiv verhindert. Die zweite Spritze erhalten Sie direkt vor oder nach der Geburt.
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25. SSW 26. SSW 27. SSW 28. SSW
Mit der 28. SSW beginnt für Sie das dritte Trimenon, das letzte Drittel der Schwangerschaft. Zur Info: Ab welcher Schwangerschaftswoche genau das dritte Trimester beginnt, variiert von Aussage zu Aussage, wird aber meist für die 28. Woche angegeben.
Im dritten Trimenon der Schwangerschaft ist die Entwicklung des Kindes fast vollständig abgeschlossen. Der Fötus legt hauptsächlich an Fett zu und die Sinnesorgane reifen täglich weiter. Dennoch ist jede Woche im Mutterleib besonders wertvoll, um dem Baby den Übergang von der Sicherheit der Gebärmutter ins selbständige Leben zu vereinfachen und eine volle Lebensfähigkeit zu garantieren.
Mit Beginn der 28. SSW sind Sie nun langsam auf der Zielgeraden, denn es sind nur noch wenige Wochen bis zur Geburt. Gut sehen kann der Fötus, obwohl die Augen nun in den wachen und aktiven Phasen geöffnet sind, zwar noch nicht, jedoch ist dies aber auch noch nicht nötig. Das Hörvermögen hingegen wird von Tag zu Tag besser, ist aber bis zur Geburt durch das Fruchtwasser gedämpft. Die Verarbeitung der sensorischen Reize über die Sinne des Fötus wird durch das kontinuierlich wachsende Gehirn ermöglicht. Dieses ist bereits so weit entwickelt, dass in der 28. SSW mehr und mehr Windungen und erste Vertiefungen in beiden Hälften sichtbar werden. Das Gehirn wird in den nächsten Wochen beständig weiter wachsen und dadurch enorm an Größe zunehmen. In 2 bis 3 Wochen wird es einen Großteil des Platzes im Köpfchen des Fötus, das zu diesem Zeitpunkt zwischen 70 und 80 Millimetern Durchmesser aufweist, ausfüllen.
Ab der 28. SSW können Sie vermutlich besonders gut den Schluckauf Ihres Kleinen spüren. Den Schluckauf hat er, weil er seine Lungen besonders intensiv mit dem Ein- und Ausatmen von Fruchtwasser trainiert. Nicht selten kommt es dabei vor, dass er sich verschluckt. Als positiven Zusatzeffekt der erhöhten Fruchtwasseraufnahme nehmen die Nieren mehr und mehr ihrer eigentlichen Aufgabe war. Sie scheiden nun Stoffwechselendprodukte, die vor allem aus dem Eiweißstoffwechsel herrühren, aus, filtern Fremdstoffe, die z. B. durch Medikamente oder Umweltgiften mit der Nahrung in den Körper gelangt sind, regulieren die Elektrolytkonzentration des Körpers, halten das Säure-Base-Gleichgewicht des fetalen Körpers aufrecht und sorgen für einen konstanten Wassergehalt und osmotischen Druck. Stoffwechselendprodukte und Fremdstoffe werden dabei durch den Urin an das Fruchtwasser zurückgegebenen und schließlich über das Blut der Mutter abtransportiert.
Der in den letzten Wochen begonnene Aufbau des Immunsystems wird weiterhin forciert. Hierfür nimmt der Fötus über die Plazenta der Mutter mehr und mehr Abwehrstoffe auf. In den Lymphknoten des Fötus aktivieren diese anfangs bestimmte Immunzellen, sogenannte regulatorische T-Zellen, die die Immunreaktion gegen die Mutter unterdrücken. Das Abwehrsystem des Ungeborenen merkt sich daraufhin die Zellen der Mutter, toleriert diese und nimmt sie als eigene Abwehrstoffe auf. Der so entstehende rudimentäre Schutz wird meist als „Nestschutz“ bezeichnet und ist in den ersten Lebenswochen ein wichtiger Schutzschild für das Neugeborene.
Im Inneren der Gebärmutter werden gegen Ende der 28. SSW weitere Veränderungen eingeleitet. So verdicken sich einerseits die Wände im oberen Teil der Gebärmutter ein wenig, um die darüber liegenden mütterlichen Organe vor zu heftigen Tritten des Fötus zu schützen und andererseits werden die unteren Wände stetig dünner, damit der Fötus in den folgenden Wochen die richtige Lage für die Geburt einnehmen kann. Allgemein weitet sich die Gebärmutter durch die enorme Vergrößerung während der Schwangerschaft gerade im 3. Trimenon besonders stark. Die notwendige Anpassung der Muskelfasern und der Blutgefäße führt dabei meist zu einer erhöhten Durchblutung und zu Muskelspannung, die besonders bei Wachstumsschüben des Fötus Kontraktionen oder Wehen auslösen.
Mitunter kann es vorkommen, dass Sie ab der 28. SSW unter Hämorrhoiden leider. Diese sind zum einen sehr unangenehm und meist eine Folge von Verstopfungen, mit denen fast jede werdende Mutter in der Schwangerschaft kämpft. Hämorrhoiden sind nichts anderes als Krampfadern am Ausgang des Darms, die ein Jucken, Brennen oder Fremdkörpergefühl verursachen. Sollten Sie an Hämorrhoiden leiden, helfen zur akuten Linderung am besten Sitzbäder, beispielweise mit Kamille. Auch wenn es für Sie unangenehm ist, fragen Sie in der Apotheke ruhig nach natürlichen Mitteln gegen die Schmerzen. Sollte es nicht besser werden, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, er wird Ihnen eine Salbe oder Zäpfchen verschreiben.
Zusätzlich leiden viele Schwangere ab der 28. SSW an verstärktem Harndrang. Da in der Schwangerschaft Ihr Körper stärker durchblutet wird, müssen die Nieren erheblich mehr leisten. Als Folge wird mehr Urin produziert. Zudem wirkt das Schwangerschaftshormon Progesteron auf die Muskulatur der inneren Organe; einhergehend mit einer beruhigenden bzw. entspannenden Wirkung auf die Blasenmuskulatur. Diese Umstände sowie der der Fakt, dass auch die Gebärmutter auf die Harnblase drückt, vermitteln Ihnen das ständigen Bedürfnis, Urin auszuscheiden. Es ist im Übrigen nicht unüblich, dass es bei manchen Frauen zu einen unfreiwilliger Abgang in Folge von Husten oder Niesen bei einer Anstrengung kommt. Möglichkeiten zur Linderung des Harndrangs gibt es fast keine, da dieser direkt mit einer Schwangerschaft verbunden ist lassen. Sollten Sie dennoch ungewöhnlich häufigen Harndrang feststellen, lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt untersuchen. Es könnte unter Umständen ein Blasenriss oder die Möglichkeit des Abgangs von Fruchtwasser vorliegen.
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In der 27. SSW ist der Fötus bereits 36,5 Zentimeter groß und hat die Marke von 1000 Gramm Gewicht durchbrochen; sein Köpfchen hat nun einen Durchmesser von rund 66 bis 77 Millimetern. Durch seine geöffneten Nasenflügel atmet der Fötus seit der der 24. SSW täglich mehr Fruchtwasser. Die Amnionflüssigkeit der Fruchtblase, eine klare und wässrige Flüssigkeit hilft ihm dabei, die Lungen auszudehnen und den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid über die Lungenbläschen zu regulieren. Zwar befinden sich auch abgestorbene Hautzellen und Haare in der Flüssigkeit, doch sind diese keine Gefahr für die Lunge. Zusätzlich nehmen die Gehirnaktivitäten in dieser Phase der Entwicklung drastisch an Aktivität zu. Die bereits in der 24. SSW beobachtbaren REM-Phasen nehmen nun deutlich zu. Forscher gehen davon aus, dass der Fötus durch seine Träume, und damit die Verarbeitung des in den Wachphasen, die Funktion des Gehirns anregt und damit seine Ausbildung fördert.
Der Fötus hat die Augen nun endgültig geöffnet und reagiert, wenn er wach ist, auf Lichteinflüsse von außen. Fällt zu grelles Licht durch die Bauchdecke, dreht er sich weg oder nimmt die Hände schützend vor die Augen. Wenn Ihr Kind geboren wird, bestehen seine ersten visuellen Eindrücke seiner Umgebung ausschließlich aus Hell und Dunkel. Es wird dann eine Weile dauern, bis sich das Farbensehen entwickelt. Vielleicht ist ihn schon einmal aufgefallen, dass das meiste Babyspielzeug schwarz-weiß ist. Dies ist dem Sehvermögen des Kindes geschuldet.
Die Verknöcherung der Wirbelsäule ist nun fast vollständig abgeschlossen. Das komplette Konstrukt der Wirbelsäule ist unter dem Ultraschall sehr gut zu erkennen und besteht aus 33 Wirbelknochen, 150 Verbindungsstückchen und rund 1000 Sehnen. Damit ist der kleine Körper für das in den nächsten Wochen folgende weitere Wachstum und die Gewichtszunahme bestens gewappnet.
Obwohl es langsam eng wird im mütterlichen Bauch, dreht sich der Fötus noch fleißig hin und her. Bis er seine Geburtsposition einnimmt, kann es jedoch noch ein Weilchen dauern. Mal liegt er mit dem Kopf nach oben, mal mit dem Köpfchen nach unten, manchmal liegt er sogar schräg. Einige Föten drehen sich erst während der Geburt in die richtige Lage, deswegen sollten Sie sich in der 27. SSW noch keine Sorgen machen. Sollten Sie aber mehr als 8 Stunden keine Bewegung von Ihrem Kleinen spüren, bedeutet dies ein Alarmsignal und sie sollten Kontakt zu einem Arzt aufnehmen.
Bei vielen Schwangeren tritt um die 27. SSW herum wieder vermehrt eine gelbliche weiße Flüssigkeit aus der Brustwarze aus. Diese Vormilch oder auch Kolostrum genannt dient als erste Nahrung für das Neugeborene nach der Geburt und ist besonders reich an Vitaminen und Proteinen. Zudem beinhaltet sie auch Abwehrkörper, die das Baby zusätzlich schützen. Auch hier gilt: Falls bei Ihnen keine Flüssigkeit austritt ist das kein Grund zur Sorge. Sollte die Flüssigkeit jedoch Blut enthalten, suchen Sie bitte Ihren Frauenarzt auf.
Manche Frauen klagen in diesem Zeitraum zudem über einen aufkommenden Schambeinschmerz. Dieses auch als Symphysenschmerz bezeichnete Leiden kann unter Umständen so stark werden, das Sie beim Gehen oder Sitzen oder bei jeder Bewegung starke Schmerzen haben. Häufig ist diese Situation anzutreffen, wenn als Vorbereitung Ihres Körpers auf die Geburt eine Schambeinlockerung stattfindet. Wann auch immer dieser Zustand auftritt, müssen Sie diesen von Ihrem Arzt begutachten lassen, da eine Schambeinlockerung neben den starken Schmerzen auch bei der Entbindung erhebliche Probleme bereiten kann. Im Gespräch mit Ihrem Arzt wird Sie dieser über das weitere Verfahren informieren und die Möglichkeiten, die Sie für die Geburt haben, erläutern.
Wenn Sie in der 27. SSW bereits mit ersten Wassereinlagerungen zu kämpfen haben, kann Ihnen vielleicht Ihre Hebamme weiter helfen: Häufig können die Symptome mit traditioneller chinesischer Medizin, der Akkupunktur, behandelt werden – ein Service, den die meisten Hebammen anbieten. Lassen die Beschwerden nicht nach, sollte ein Arzt konsultiert und eine medikamentöse Behandlung ins Auge gefasst werden. Eine Behandlung kann beispielsweise nötig sein, wenn Sie als werdende Mutter aufgrund des eingelagerten Wassers spannende und geschwollene Beine haben oder das sogenannte Karpaltunnelsyndrom entwickeln, bei dem die Wassereinlagerungen den Kanal an der Innenseite des Handgelenks quetschen und zu tauben oder eingeschlafenen Händen führen.
Möglicherweise entstandene Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft verschwinden nach der Geburt innerhalb weniger Tage. Einen Teil des Wassers verlieren Sie während der Geburt; den Rest schwitzen Sie zumeist aus. Seien Sie aber vorsichtig: Sollten Sie zeitige Wassereinlagerungen haben, versuchen Sie bitte unter keinen Umständen, diesen selber Herr zu werden. Reis- und Obsttage oder Entwässerungskuren, entwässernde Tees oder andere Mittel sind nicht nötig – im Gegenteil, sie gefährden regelrecht die gesunde Entwicklung des Kindes!
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Ihr Fötus ist jetzt fähig mit Ihnen in nahezu allen Situationen zu interagieren. Wenn Sie Ihre Hand auf den Bauch legen und drücken, haben Sie in der 26. SSW beste Chancen, dass Sie eine Rückantwort erhalten, meist in Form eines Trittes oder durch boxen. Ähnlich wie auf sensorische Auslöser reagiert der Kleine auf laute Geräusche in seiner Umgebung. Bei einem Knall oder für Ihn unerwartetem Geräusch wird er mit Erschrecken reagieren. Sogar das Licht ist ein Auslöser für ihn. Vielleicht haben Sie schon festgestellt, der sich Ihr Kleines von der Morgensonne motiviert fühlt und gleich ein paar Fitnessübungen absolviert.
Zur Mitte des siebten Schwangerschaftsmonats ähnelt der Fötus mittlerweile immer mehr einem Baby, da seine Proportionen nun fast denen eines Neugeborenen entsprechen. Hierzu trägt vor allem die fortschreitende Verfestigung der Knochen, die sogenannte Ossifikation, bei. Besonders die Wirbelsäule, die wichtigste Stütze des Körpers, steht dabei im Fokus. Die einzelnen Wirbel gehören zu den ersten Elementen, die durch Verknöcherung der fetalen Knorpel entstehen. Trotz des ausgebildeten Grundgerüstes bleibt die Elastizität des Körpers jedoch auf Grund der Enge in der Gebärmutter und des bevorstehenden Geburtsvorganges bestehen.
Da der Fötus jetzt besonders schnell wächst und sich sein Gehirn in diesem Stadium stark entwickelt, ist die Ernährung in de 26. SSW besonders wichtig. Damit die Bildung der Nervenbahnen zur Großhirnrinde sowie die Erschaffung der benötigten Gehirnzellen so optimal wie möglich abläuft, braucht der Fötus vor allem Vitamin B und ausreichend Mineralstoffe. Um diese durch den Körper der Mutter bereitzustellen, sollten Sie sich weiterhin ausgewogen und gesund, mit viel Getreide und Gemüse sowie ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Vollkornbrot und Getreide, Linsen oder Naturreis ernähren. Mit der Ausbildung der Nervenbahnen von den Augen zur Großhirnrinde kann der Fötus nun seine Augen, mit denen er in der 23. SSW zu blinzeln begann, gezielt öffnen, einfallendes Licht und Schattierungen erkennen sowie Farben und Formen unterscheiden. Die Augenfarbe ungeborener Babys ist übrigens fast immer blau-grau, da sich die Pigmente, die für die individuelle Augenfarbe zuständig sind, meist erst nach der Geburt in der Regenbogenhaut einlagern.
Bei den inneren Organen entwickelt sich nun nur noch die Lunge weiter und reift von Woche zu Woche stärker heran. Von Tag zu Tag werden zusätzliche Lungenbläschen gebildet, die durch Ein- und Ausatmen der Amnionflüssigkeit der Fruchtblase trainiert werden und zur Geburt ihre volle Funktion an der Luft übernehmen. Es dauert aber noch etwa bis zum 8. Monat, bis die Lungen selbständig arbeiten können.
Experten gehen davon aus, dass sich jeder Fötus unterschiedlich entwickelt und besonders ab dem 6. Schwangerschaftsmonat Unterschiede bei der Größen- und Gewichtsentwicklung entstehen. Sie sollten sich daher nicht sorgen, wenn die tatsächliche Größe und das Gewicht Ihres Fötus von den hier angeführten Angaben abweichen. Laut statistischem Mittel sollte das Gewicht am Ende der 26. SSW im Mittel bei rund 900 Gramm liegen, der Kleine vom Scheitel bis zur Ferse knapp 37 Zentimeter und vom Scheitel bis zum Steiß rund 23-24 Zentimeter messen sowie der Kopfdurchmesser zwischen 65 und 75 Millimetern liegen.
Es kann nun sein, dass Sie ab der 26. SSW eine leichte Kurzatmigkeit verspüren, die in den folgenden Wochen stärker wird. Eine gute Linderung bietet dafür das Schwimmen, das Sie durch leichte sportliche Aktivitäten ergänzen können. Der Vorteil des Schwimmens besteht darin, dass Ihr Körper vom Wasser getragen wird und Sie ein Gefühl der Leichtigkeit, fast so wie vor der Schwangerschaft, erleben. Als positiven Zusatzeffekt verringert der Auftrieb des Wassers den Druck der nun doch recht großen Gebärmutter auf die Organe. Als Folge sollte Ihnen das Atmen ein wenig leichter fallen.
Vereinzelt kann es bei Frauen Richtung Ende der Schwangerschaft zur Entstehung von Krampfadern im Schambereich kommen. Da der Fötus mit dem Kopf auf die Beckenvenen drückt und sich dadurch Rückstrom des Blutes verlangsamt, weiten sich die Venen im Scheidenbereich und Krampfadern können entstehen. Leider können Krampfadern in Schambereich während der Schwangerschaft nicht operiert werden, bei starken Schmerzen können Sie jedoch nachfolgende Tipps probieren: Legen Sie sich bequem hin und versuchen Sie dabei das Becken und die Beine etwas höher zu lagern. Geben die dann kalte Umschläge oder Kompressen auf die schmerzenden Stellen. Kalte Duschen, Stützstrümpfe, kühlende Salben und ausreichend Bewegung helfen zusätzlich, die Symptome zu mindern.
Wenn Sie in der Nacht nur noch wenig Schlaf finden können, handelt es sich um einen völlig normalen Zustand in diesem Zeitraum. Nahezu alle werdenden Mütter klagen im dritten Trimenon über Schlaflosigkeit. Zum einen ist dies bedingt durch ausgeprägte Aktivphasen des Fötus zu Ihrer Schlafenszeit und andererseits ist Ihnen Ihr Bauch im Weg, sodass keine bequeme Schlafposition möglich ist. Darüber hinaus machen sich die meisten werdenden Mütter Gedanken über die Zukunft, die Geburt und die neue Verantwortung mit dem Kind. Vielleicht hilft Ihnen ja ein Glas warme Milch, ein beruhigender Baldrian-, Melisse- oder Hopfentee oder ein warmes Aromatherapiebad mit Lavendel, Rosmarin, Geranien oder Sandelholz. Wichtig für einen besseren Schlaf ist, dass Sie möglichst nicht mehr auf dem Rücken schlafen. Je größer das Kind wird, desto mehr drückt es auf die große Hohlvene und verursacht Schwindel, Herzrasen, Luftnot und Übelkeit. Am besten ist es die linke Seitenlage zum Schlafen zu nutzen. Vielleicht können Sie so entspannter die körperliche Ruhe genießen.
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Mit dieser Woche wird der 6. Schwangerschaftsmonat abgeschlossen und so langsam kommt die Stimmung für die Schlussphase der Schwangerschaft auf. Bereits ein halbes Jahr tragen Sie das kleine neue Leben in sich. Erfahrenere Mütter berichten ab diesem Zeitpunkt immer wieder, dass ein Ende zwar abzusehen ist, die letzten Wochen einem aber unglaublich lang vorkommen werden.
In der 24. SSW wird der Fötus nun offiziell als lebensfähig bezeichnet. Dafür sprechen vor allem der Entwicklungsstand der Organe und Gliedmaßen sowie die Größe und das Gewicht des Kleinen. Der Kopf hat nun einen Durchmesser von 58 bis 69 Millimetern erreicht, Das Scheitel-Steiß-Maß beträgt ungefähr 23 Zentimeter, bis zur Ferse sind es bereits 35 Zentimeter und das Kleine bringt bereits ein stattliches Gewicht von rund 700 Gramm auf die Waage. Im Falle einer drohenden Frühgeburt kann die Lungenreife des Babys auf Grund seiner Gesamtkonstitution gefördert werden, indem die werdende Mutter Medikamente erhält. Sollte dies nicht möglich sein, hat das Kind bei einer Frühgeburt massive Probleme mit der Atmung, da nicht ausreichend grenzflächenaktive Substanz (Surfactant) in der Lunge gebildet wird und dadurch im schlimmsten Fall die Lungenbläschen kollabieren. Die Bildung dieser Flüssigkeit erfolgt ab der 30. SSW, wobei aber erst ab der 34. SSW ausreichend Surfactant vorhanden sein wird, um eine problemlose Atmung zu garantieren.
Beim Fötus selbst sind die Augen zum aktuellen Entwicklungsstand zwar noch geschlossen, werden jedoch gezielt durch das Gehirn angesteuert, sodass der Fötus mit viel Glück im Verlauf der Woche das Blinzeln anfängt. Die Wimpern hingegen sind jetzt vollständig vorhanden und runden die Entwicklung der Gesichtspartie ab. Manche Wissenschaftler glauben im Übrigen, dass der Fötus in dieser Phase der Schwangerschaft zutTräumen beginnt und dadurch oftmals einen ruhigen Schlaf hat. Durch Tests konnte bewiesen werden, dass in der 24. SSW eine starke Hirntätigkeit beginnt und erste REM Phasen beobachtbar werden können (REM bedeutet hierbei Rapid Eye Movement - rasche Augenbewegungen). Wovon Ihr Ungeborenes träumt bleibt ein Geheimnis, es lassen sich aber Vermutungen anstellen, die nahe legen, dass der Fötus wahrscheinlich die Eindrücke seiner aktiven Phasen (seine Bewegungen, das Greifen, Daumenlutschen usw.) wahrnimmt und diese im Schlaf verarbeitet. Die Träume nehmen nach der Geburt speziell mit Beginn des sechsten Lebensmonats zu. Oft schlafen Babys deswegen gerade in dieser Zeit besonders unruhig.
Ein weiterer Grund für die Vermutung, dass Föten ab der 24. SSW träumen, ist wohl auch, dass sich die Nervenfasern im Gehirn stetig besser mit dem Nervensystem vernetzten und alle Handlungen gezielter bestimmen. Dies wirkt sich vor allem auf die Bewegungen aus, die zunehmend kontrollierter werden. Der Fötus kann nun so gut riechen und schmecken, dass er bereits bestimmte Vorlieben, die auch nach der Geburt bestehen bleiben, entwickelt. Isst die Mutter beispielweise gerne Knoblauch und Oliven oder Salat mit Fetakäse, so stehen die Chancen sehr gut, dass das Baby nach der Geburt diese Geschmacksrichtungen annehmen und beibehalten wird.
Zwischen Beginn der 24. SSW und Ende der 27. SSW steht für Sie ein weiterer Antikörper-Suchtest zum Ausschluss einer Rhesusunverträglichkeit an (der erste wird bei der Erstuntersuchung vorgenommen). Da es während der Geburt unter Umständen zu einem Blutkontakt zwischen Mutter und Kind kommen kann, bei dem sich eine Unverträglichkeit zwischen den verschiedenen Blutgruppen entwickelt und sich wiederum auf die zweite Schwangerschaft auswirkt, wird der Test benötigt. Liegt eine Blutgruppenunverträglichkeit vor, reagiert das Abwehrsystem der Mutter auf bestimmte Blutgruppenmerkmale des kindlichen Bluts (Rhesusfaktoren) und spezielle Rhesus-Antikörper werden aktiviert, die die kindlichen roten Blutkörperchen zerstören. Die Antikörper-Suchtests sollen das verhindern. Bei Bedarf wird der werdenden Mutter eine sogenannte Rhesusprophylaxe bei der Geburt oder zwischen der 28. und 40. SSW verabreicht.
Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich Ihr Blut darauf prüfen lassen, ob alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen und der Fötus mit diesen versorgt wird. Gerade Eisen ist in der Schwangerschaft Mangelware. Da zudem die meisten Frauen während der Schwangerschaft unter einer Schwangerschaftsdiabetis leiden, kann es ebenso sinnvoll sein, einen Zuckerbelastungstest durchzuführen. Im Rahmen der Prüfung auf Schwangerschaftsdiabetis muss die Schwangere eine Traubenzuckerlösung trinken. Nach ca. einer Stunde wird durch den Arzt Blut entnommen und der Blutzuckerwert bestimmt. Ein Wert über 140 mg/dl deutet auf Gestationsdiabetes hin. Sollte sich ein solches Ergebnis einstellen, wird der etwas aufwendigere Zuckerbelastungstest, der eine endgültige Klärung bringt, durchgeführt. Hierbei wird der Blutzuckerwert nüchtern sowie eine und zwei Stunden nach der Verabreichung von 75 Gramm Traubenzucker bestimmt.
Sollten Sie noch immer an Sodbrennen leiden, so liegt dies daran, dass sowohl der Fötus, als auch die Gebärmutter weiterhin wachsen und dadurch den Magen anheben. Da der Magenpförtner auf Grund der Hormonumstellung den Übergang zur Speiseröhre nicht mehr vollständig schließt, gelangt Magensäure natürlich rascher in die Speiseröhre. Erfahrungsgemäß helfen hier bewährte Hausmittelchen wie Milch, Fencheltee oder ein in einem Glas Wasser gelöster Teelöffel Heilerde, nicht zu viel auf einmal essen oder die Vermeidung von stark gebratenen und gewürzten Gerichte. Wenn alles nicht hilft, kann Ihnen Ihr Arzt zudem apothekenpflichtige Rezepte verschreiben.
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