32. SSW

 

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Die 32. Schwangerschaftswoche

 

Wenn Ihnen in der 32. SSW mal der Atem fehlt, liegt das nicht daran, dass Sie sich überanstrengt haben oder der runde Bauch und das Gewicht des Fötus Sie hindern. Vielmehr liegt es am Fötus selbst. Da die meisten Kinder in der 32. SSW schon mit dem Kopf nach unten liegen, können sie erstaunlich kräftig und gezielt gegen das Zwerchfell der Mutter treten. Diese kräftigen Schläge verursachen daraufhin die plötzliche Atemnot.

Der Fötus ist mit seinem ungefähren Gewicht von 1800 Gramm, seiner Länge von knapp 42 Zentimetern und einem Kopfdurchmesser zwischen 78 und 99 Millimetern jetzt so weit entwickelt, dass ihm nur noch zwei wichtige Dinge fehlen, um im Falle der Geburt außerhalb des Mutterleibs überleben zu können: Zum einen ist dies das sogenannte Surfactant (englisches Kunstwort für surface active agent), eine spezielle, bedeutsame oberflächenaktive Substanz in der Lunge. Die Aufgabe der Substanz besteht vor Allem in der Senkung des „Eröffnungsdrucks“ beim Einatmen, einer Verhinderung des Lungenkollapses am Ende der Ausatmung sowie der Erhöhung der Lungen-Nachgiebigkeit. Zudem schütz die Substanz die Lungenbläschen vor dem Kollabieren. Erst nach vollständiger Ausbildung der Substanz kann der Fötus selbstständig atmen. Zum Zweiten muss der Fötus noch eine schützende Fettschicht zulegen. Sie dient als Reserve und garantiert das Überleben nach der Geburt. Es ist daher nicht unüblich, dass die meisten Babys nach der Geburt erst einmal etwas abnehmen.

Durch die bis dato gesammelten Erfahrung kann der Fötus nun richtig schlucken und „pinkeln“. Die Funktion des Wasserlassens ist sogar soweit ausgeprägt, dass der Fötus im Mittel etwa einen halben Liter Flüssigkeit pro Tag ausscheidet. Es mag für vielleicht etwas unappetitlich klingen, dass die Ausscheidungen ins Fruchtwasser gelangen, besorgniserregend ist es aber nicht, denn das Fruchtwasser wird in der Regel alle drei Stunden komplett ausgetauscht. Ein Teil der Ausscheidungen die in das Fruchtwasser gelangen, nimmt der Fötus dann doch durch das Schlucken im Rahmen der Atemübungen wieder auf. Die Abfallstoffe sammeln sich dadurch langsam im Darm des Fötus. Dieser so genannte Kindspech, der auch die Bezeichnung Mekonium trägt, wird normalerweise innerhalb der ersten 12 bis 48 Stunden nach der Geburt ausgeschieden. Er ist, wie auch der Name nahelegt, von zäher Konsistenz und grünschwarzer Farbe. Beim Kindspech handelt es sich im Grunde noch nicht um richtigen Stuhl, vielmehr besteht die geruchlose Masse aus Schleim, Darmzellen, eingedickter Galle sowie Haaren und Hautzellen. Die volle Funktionsfähigkeit nimmt der Darm erst auf, wenn das Kind die erste Nahrung erhält.

 


 

Zwischen der 32. und der 40. SSW können Sie einen besonderen Bluttest in Anspruch nehmen. Beim sogenannten Hepatitis B Bluttest wird erkundet, ob Sie möglicherweise an einer infektiösen Leberentzündung (Hepatitis B) leiden. Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit der Leber, bei der der Hepatitis-B-Virus DNA in die Leberzellen einschleust. Etwa zwei Drittel aller Infektionen verlaufen bei 90 Prozent der Infizierten ohne klinische Anzeichen, bei einem Drittel der Betroffenen zeigen sich nach einer Inkubationszeit von ein bis sechs Monaten die klassischen Hepatitisanzeichen wie Gelbfärbung der Haut, dunkler Urin, Gliederschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Wird die Infektion vor der Geburt nicht entdeckt, kann sich das Baby während oder nach der Geburt anstecken. Da das Immunsystem des Neugeborenen noch schwach ist, kann der Ausbruch einer Infektion möglicherweise zu einer schweren Erkrankung führen. Liegt eine Hepatitis B vor, gibt es jedoch Wege, wie Ihr Baby geschützt werden kann. Meist wird eine Impfung direkt nach der Geburt gegeben. Wenn Sie einen solchen Bluttest durchführen möchten, sprechen Sie bitte Ihren Arzt darauf an.

Mit der herannahenden Geburt werden sie sich als werdende Mutter zunehmende Gedanken für die Zeit danach machen. Falls Sie die Betreuung des Kindes in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht in den Blick gefasst haben, können Sie sich jetzt darum kümmern. Auch wenn Sie nach der Geburt zuhause bleiben, sollten Sie für Notfälle oder spezielle Anlässe gewappnet sein. Sprechen Sie darüber mit Ihren Eltern oder Schwiegereltern oder lassen Sie sich von Bekannten und Freunden einen guten Babysitter empfehlen. Fakt ist, dass Sie nach der Geburt nur wenig Zeit haben werden, sich diesem Thema zu widmen, deshalb sollten Sie so viel wie möglich jetzt noch erledigen bzw. organisieren. Für den Fall, dass Sie nach dem Mutterschutz die Arbeit aufnehmen, müssen Sie sich um einen Kinderbetreuungsplatz kümmern. Schauen Sie sich dafür am besten möglichst viele Kindertagesstätten an um den besten Platz für Ihr Kind zu finden.

 

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