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Blutdruck


Als Blutdruck bezeichnen Mediziner den Druck des Blutes innerhalb eines Blutgefäßes. Mathematisch gesehen beschreibt der Blutdruck die Kraft pro Fläche, die zwischen dem Blut und den Gefäßwänden der Arterien, Kapillaren beziehungsweise Venen ausgeübt wird. Umgangssprachlich wird Blutdruck als Synonym für die Messung des Drucks in den größeren Arterien genutzt. Bei gesunden Menschen sollte der Blutdruck unter Normalbedingungen und ohne Berücksichtigung individueller Abweichungen bei 120/80 mm proHg (Millimeter Quecksilbersäule) liegen.

 

Im Verlauf der Schwangerschaft ist der Blutdruck der Frau Schwankungen unterlegen. Während er in den ersten drei Monaten auf Grund der schwangerschaftserhaltenden Hormone vorübergehend sinkt, steigt er in den folgenden Schwangerschaftsdritteln langsam wieder bis auf Normalniveau an. Gerade der anfänglich niedrige Blutdruck ist dabei für werdende Mütter ein Vorteil, deren Werte vor der Schwangerschaft vergleichsweise hoch waren. Frauen mit zu niedrigem Blutdruck wiederum können sich in der Folge des niedrigen Gefäßdrucks vergleichsweise müde und schlapp fühlen. Zur Kontrolle wird der Blutdruck bei jeder Vorsorgeuntersuchung geprüft. Die Werte werden im Anschluss im Mutterpass dokumentiert.

 

Beckenendlage

Die Beckenendlage (Steißlage) bezeichnet in der Medizin eine Abweichung der Lage des Ungeborenen von der Norm, bei der sich der Kopf des Kindes im Gegensatz zu einer normalen Lage einer Schwangerschaft am Fundus uteri befindet. Bildlich gesehen liegt das Ungeborene mit dem Kopf nach oben und mit dem Steiß bzw. den Beinen voran in der Gebärmutter. Je nachdem, in welcher Haltung das Kind in Beckenendlage verweilt, wird zwischen der reinen Beckenendlage (beide Beine hochgeschlagen, Wahrscheinlichkeit 60%), der kompletten Steiß-Fuß-Lage (Beine angehockt, Wahrscheinlichkeit 25%) und Mischformen (bspw. ein Bein hochgeschlagen, Wahrscheinlichkeit 15%) unterschieden.

Üblicherweise befinden sich noch etwa 15 Prozent aller Ungeborenen in der 30. Schwangerschaftswoche in Beckenendlage (Steißlage). Die meisten Kinder drehen sich, sofern genügend Platz in der Gebärmutter zur Verfügung steht, von selbst bis zum Ende der 37. Schwangerschaftswoche. Der restliche Teil der Ungeborenen dreht sich nicht. Je nach Befund entscheidet die Hebamme dann gemeinsam mit dem behandelnden Arzt, ob das Kind per Kaiserschnitt oder auf natürlichem Weg (mit den Füßen voran durch den Geburtskanal) das Licht der Welt erblicken soll.

 

 

Brachydaktylie

Unter Brachydaktylie (altgriechisch βραχύς brachýs = kurz und δάκτυλος dáktylos = Finger) verstehen Mediziner eine Verkürzung einzelner/mehrerer Finger oder Zehen sowie in seltenen Fällen ein in Kombination mit Fehlbildungen der Organe auftretende Beeinträchtigung. Neben Brachydaktylie können auch andere Fehlbildungen wie Polydaktylie, Oligodaktylie oder Polysyndaktylie an Fingern und Zehen entstehen. Brachydaktylie ist erblich bedingt und tritt mit einer Häufigkeit von etwa 1:200.000 auf.

Brachydaktylie selbst wird in die Typen A, B, C, D und E sowie Unterformen wie A1, A2, A3, usw. unterschieden. Die Formen mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit sind dabei Brachydaktylie vom Typ A3 (Kurzfingrigkeit am kleinen Finger mit einer relativen Häufigkeit von 14 Prozent) sowie Brachydaktylie vom Typ D (Verkürzung des letzten Daumengliedes und des Fingernagels mit einer relativen Häufigkeit von rund 40 Prozent).

 

 

Blastozyste

Die Blastozyste, vom altgriechischen Wortstamm blaste für „Keim“ oder „Spross“, bezeichnet beim Menschen ein spezifisches Entwicklungsstadium der Embryogenese. Bei diesem entsteht aus einer befruchteten Eizelle durch Teilung ein kugelförmiger Zellhaufen mit 8 bis 32 Zellen.

Aus der kompakten Zellanhäufung bilden sich ab dem vierten Tag der Schwangerschaft sogenannte Interzellularspalten. Diese füllen sich mit Flüssigkeit und schließlich sich zur Blastozystenhöhle zusammen, die wiederum die namensgebende Blase bildet.

Erst mit der Ausbildung der Blastozystenhöhle und deren Füllung mit Flüssigkeit kann die eigentliche Differenzierung der Blastozystenzellen in die Eihülle (spätere Fruchtblase) und den Embryoblast (den eigentlichen Fötus) stattfinden. Der Entwicklung eines eigenständigen Lebens steht damit nichts im Wege.

Im Übrigen sind der Blastozyste im Stadium der Differenzierung der Zellen sogenannte embryonale Stammzellen entnehmbar. Diese Art der Stammzellengewinnung ist unter Medizinern und in der Öffentlichkeit jedoch umstritten und bietet immer wieder Anreiz zu Diskussionen.

 

 

Besenreiser

Besenreiser ist ein umgangssprachlicher Begriff, entstammt dem Bereich der inneren Medizin (bezeichnet eine spezielle Unterform der Varikose) und beschreibt eine flächenförmige oder netzartige Ansammlung von kleinen, in der Oberhaut sichtbar liegenden Venen.

Besenreiser betrifft insbesondere Frauen, die die erste Schwangerschaft absolviert haben und auf Grund der hormonbedingten Gefäßerweiterung gefährdet sind. Die dunkelblauen Äderchen, rötliche Flecken oder hellrote Gefäßbäumchen treten vornehmlich an den Innenseiten der Unterschenkel auf, können aber auch an den Oberschenkeln oder Fußknöchelchen entstehen.

Da Besenreiser auch ein Hinweis auf eine Erkrankung des tieferliegenden Venensystems sein kann, wird bei einem entsprechenden Verdacht die gesamte Hautoberfläche auf Krampfadern, Leitveneninsuffizienz oder eine chronisch-venöse Insuffizienz untersucht. Sollte sich der Verdacht nicht erhärten, kann der Besenreisen durch Verödung mittels Laser, Sklerotherapie, Strom oder einer Blitzlampe behandelt werden. Die Erfolgschancen der Behandlungen kann der behandelnde Arzt ermitteln.

 

 

Blasensprung

Als Blasensprung wird in der Medizin die Öffnung der Fruchtblase (ugs. „Platzen der Fruchtblase“) bezeichnet. Der Blasensprung erfolgt entweder auf natürlichem Weg oder wird mittels chirurgischen Eingriffs herbeigeführt. Da die Fruchtblase keine Nerven besitzt, ist der Blasensprung nicht schmerzhaft. Bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft tritt der Blasensprung spontan und nach Eintritt der Geburtswehen ein. Weicht der Zeitpunkt des Blasensprunges vom regulären Mittel ab, sprechen Mediziner von:

 

- einem vorzeitigen Blasensprung, wenn das Fruchtwasser abgeht, bevor die Wehen einsetzen
- einem frühzeitigen Blasensprung, wenn das Fruchtwasser während der Eröffnungsphase der Geburt abgeht
- einem rechtzeitigen Blasensprung, wenn das Fruchtwasser am Ende der Eröffnungsphase abgeht
- einem verspäteten Blasensprung, wenn die Fruchtblase bis zur Austreibungsphase intakt bleibt oder erst nach der Geburt des Babys springt

 

 

Im Übrigen ergießt sich das Fruchtwasser entgegen der herrschenden Meinung nicht schwallartig. Vielmehr erfolgt die Abgabe in kleinen Mengen, meist sogar nur Tropfen für Tropfen.

 

 

Billings-Methode

Die Billings-Methode ist ein Verfahren, mit dem sich im Rahmen der Familienplanung die fruchtbaren Tage der Frau ableiten lassen. Die Bezeichnung „Billings“ stammt vom Ärzteehepaar Billings, welches die Methode im Jahr 1953 entwickelte.
 
Die Methode der Billings beruht auf der Grundlage, dass sich fruchtbare und unfruchtbare Tage anhand der Konsistenz des Muttermundschleimes (Zervixschleim) bestimmen lassen. Denn medizinisch gesehen produzieren die Drüsen des Gebärmutterhalses der Frau nach der Monatsblutung nur relativ geringe Mengen Schleim (unfruchtbare Tage) während die Produktion kurz vor dem Eisprung schlagartig zunimmt, der Schleim klarer wird und Fäden zieht (fruchtbare Tage) und sich der Schleim nach dem Eisprung innerhalb kürzester Zeit ein trübt, zäh wird und den Muttermund pfropfartig verschließt (unfruchtbare Tage).

Zur Beurteilung der Fruchtbarkeit sollte die Frau daher ein wenig Schleim vom Scheideneingang entnehmen und diesen zwischen Daumen und Zeigefinger auseinander ziehen. Der Eisprung steht laut Billings genau dann bevor, wenn sich die Probe in mehrere Zentimeter lange Fäden ziehen lässt. Achten Sie aber darauf, dass Hormonschwankungen das Ergebnis verfälschen können und zur Beurteilung des Schleimes ein wenig Übung notwendig ist.

 

 

BPD - Biparietaler Durchmesser
 
Der biparietale Durchmesser (BPD) ist ein Wert, mit dem sich der Entwicklungsstand des Embryos bestimmen lässt. Üblicherweise wird mit dem BPD (manchmal auch BIP genannt) Querdurchmesser des kindlichen Kopfes, also der Durchmesser des Kopfes zwischen den beiden seitlichen Schädelknochen (zwischen beiden Ohren) gemessen.  
 
Die Feststellung des biparietalen Durchmessers wird durch den Gynäkologen vorgenommen, der diesen während einer Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft ermittelt. Auf Grund der Daten ist es dem Gynäkologen möglich, Rückschlüsse auf den Entwicklungsstand oder eventuelle Fehlentwicklungen des Fötus zu ziehen. Die Berechnung des BPD erfolgt in der Regel durch das Ultraschallgerät selbst; das Ergebnis wird in Millimetern angegeben. Um das Ergebnis einordnen zu können, finden Sie nachfolgend eine Tabelle mit Normwerten, wie Sie auch Ihr Gynäkologe nutzt.

 

SSW Durchschnitt in mm
12 17
13 21
14 25
15 29
16 32
17 36
18 39
19 43
20 46
21 50
22 53
23 56
24 59
25 62
26 65
27 68
28 71
29 73
30 76
31 78
32 81
33 83
34 85
35 87
36 89
37 91
38 92
39 93
40 94