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Die 26. Schwangerschaftswoche

 

Ihr Fötus ist jetzt fähig mit Ihnen in nahezu allen Situationen zu interagieren. Wenn Sie Ihre Hand auf den Bauch legen und drücken, haben Sie in der 26. SSW beste Chancen, dass Sie eine Rückantwort erhalten, meist in Form eines Trittes oder durch boxen. Ähnlich wie auf sensorische Auslöser reagiert der Kleine auf laute Geräusche in seiner Umgebung. Bei einem Knall oder für Ihn unerwartetem Geräusch wird er mit Erschrecken reagieren. Sogar das Licht ist ein Auslöser für ihn. Vielleicht haben Sie schon festgestellt, der sich Ihr Kleines von der Morgensonne motiviert fühlt und gleich ein paar Fitnessübungen absolviert.
 
Zur Mitte des siebten Schwangerschaftsmonats ähnelt der Fötus mittlerweile immer mehr einem Baby, da seine Proportionen nun fast denen eines Neugeborenen entsprechen. Hierzu trägt vor allem die fortschreitende Verfestigung der Knochen, die sogenannte Ossifikation, bei. Besonders die Wirbelsäule, die wichtigste Stütze des Körpers, steht dabei im Fokus. Die einzelnen Wirbel gehören zu den ersten Elementen, die durch Verknöcherung der fetalen Knorpel entstehen. Trotz des ausgebildeten Grundgerüstes bleibt die Elastizität des Körpers jedoch auf Grund der Enge in der Gebärmutter und des bevorstehenden Geburtsvorganges bestehen.
 
Da der Fötus jetzt besonders schnell wächst und sich sein Gehirn in diesem Stadium stark entwickelt, ist die Ernährung in de 26. SSW besonders wichtig. Damit die Bildung der Nervenbahnen zur Großhirnrinde sowie die Erschaffung der benötigten Gehirnzellen so optimal wie möglich abläuft, braucht der Fötus vor allem Vitamin B und ausreichend Mineralstoffe. Um diese durch den Körper der Mutter bereitzustellen, sollten Sie sich weiterhin ausgewogen und gesund, mit viel Getreide und Gemüse sowie ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Vollkornbrot und Getreide, Linsen oder Naturreis ernähren. Mit der Ausbildung der Nervenbahnen von den Augen zur Großhirnrinde kann der Fötus nun seine Augen, mit denen er in der 23. SSW zu blinzeln begann, gezielt öffnen, einfallendes Licht und Schattierungen erkennen sowie Farben und Formen unterscheiden. Die Augenfarbe ungeborener Babys ist übrigens fast immer blau-grau, da sich die Pigmente, die für die individuelle Augenfarbe zuständig sind, meist erst nach der Geburt in der Regenbogenhaut einlagern.

Bei den inneren Organen entwickelt sich nun nur noch die Lunge weiter und reift von Woche zu Woche stärker heran. Von Tag zu Tag werden zusätzliche Lungenbläschen gebildet, die durch Ein- und Ausatmen der Amnionflüssigkeit der Fruchtblase trainiert werden und zur Geburt ihre volle Funktion an der Luft übernehmen. Es dauert aber noch etwa bis zum 8. Monat, bis die Lungen selbständig arbeiten können.

Experten gehen davon aus, dass sich jeder Fötus unterschiedlich entwickelt und besonders ab dem 6. Schwangerschaftsmonat Unterschiede bei der Größen- und Gewichtsentwicklung entstehen. Sie sollten sich daher nicht sorgen, wenn die tatsächliche Größe und das Gewicht Ihres Fötus von den hier angeführten Angaben abweichen. Laut statistischem Mittel sollte das Gewicht am Ende der 26. SSW im Mittel bei rund 900 Gramm liegen, der Kleine vom Scheitel bis zur Ferse knapp 37 Zentimeter und vom Scheitel bis zum Steiß rund 23-24 Zentimeter messen sowie der Kopfdurchmesser zwischen 65 und 75 Millimetern liegen.
 
Es kann nun sein, dass Sie ab der 26. SSW eine leichte Kurzatmigkeit verspüren, die in den folgenden Wochen stärker wird. Eine gute Linderung bietet dafür das Schwimmen, das Sie durch leichte sportliche Aktivitäten ergänzen können. Der Vorteil des Schwimmens besteht darin, dass Ihr Körper vom Wasser getragen wird und Sie ein Gefühl der Leichtigkeit, fast so wie vor der Schwangerschaft, erleben. Als positiven Zusatzeffekt verringert der Auftrieb des Wassers den Druck der nun doch recht großen Gebärmutter auf die Organe. Als Folge sollte Ihnen das Atmen ein wenig leichter fallen.

Vereinzelt kann es bei Frauen Richtung Ende der Schwangerschaft zur Entstehung von Krampfadern im Schambereich kommen. Da der Fötus mit dem Kopf auf die Beckenvenen drückt und sich dadurch Rückstrom des Blutes verlangsamt, weiten sich die Venen im Scheidenbereich und Krampfadern können entstehen. Leider können Krampfadern in Schambereich während der Schwangerschaft nicht operiert werden, bei starken Schmerzen können Sie jedoch nachfolgende Tipps probieren: Legen Sie sich bequem hin und versuchen Sie dabei das Becken und die Beine etwas höher zu lagern. Geben die dann kalte Umschläge oder Kompressen auf die schmerzenden Stellen. Kalte Duschen, Stützstrümpfe, kühlende Salben und ausreichend Bewegung helfen zusätzlich, die Symptome zu mindern.

Wenn Sie in der Nacht nur noch wenig Schlaf finden können, handelt es sich um einen völlig normalen Zustand in diesem Zeitraum. Nahezu alle werdenden Mütter klagen im dritten Trimenon über Schlaflosigkeit. Zum einen ist dies bedingt durch ausgeprägte Aktivphasen des Fötus zu Ihrer Schlafenszeit und andererseits ist Ihnen Ihr Bauch im Weg, sodass keine bequeme Schlafposition möglich ist. Darüber hinaus machen sich die meisten werdenden Mütter Gedanken über die Zukunft, die Geburt und die neue Verantwortung mit dem Kind. Vielleicht hilft Ihnen ja ein Glas warme Milch, ein beruhigender Baldrian-, Melisse- oder Hopfentee oder ein warmes Aromatherapiebad mit Lavendel, Rosmarin, Geranien oder Sandelholz. Wichtig für einen besseren Schlaf ist, dass Sie möglichst nicht mehr auf dem Rücken schlafen. Je größer das Kind wird, desto mehr drückt es auf die große Hohlvene und verursacht Schwindel, Herzrasen, Luftnot und Übelkeit. Am besten ist es die linke Seitenlage zum Schlafen zu nutzen. Vielleicht können Sie so entspannter die körperliche Ruhe genießen.

 

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