1. und 2. SSW      3. und 4. SSW


Der erste Schwangerschaftsmonat – die Wochen 0-4

 

Endlich ist es geschafft! Eines der vielen Millionen Spermien hat es geschafft, den Weg zu der um den 14 Tag des Zyklus herum entsprungenen Eizelle zu finden. Aus medizinischer Sicht bedeutet der Eisprung, dass eine mikroskopisch kleine Eizelle, Follikel genannt, aus dem Eierstock der Frau entspringt und in die Eileiter wandert. Der Eileiter, verbindet die Eierstöcke (Ovarien genannt) mit der Gebärmutter, in welche der Follikel nach abgeschlossener Befruchtung wandern muss. Ab einem Zeitraum von 12 bis 24 Stunden nach dem Eisprung kann die Eizelle durch eines der rund 250 Millionen Spermien einer durchschnittlichen Ejakulation befruchtet werden. Nur ein kleiner Teil dieser ursprünglichen Spermien gelangt auf einem rund 10 Stunden langen Weg dann von der Vagina durch die Gebärmutter in die Eileiter. Am Ende durchdringt eines der etwa 500 Spermien, die den Weg überlebt haben in einer 20-minütigen Kraftanstrengung die äußere Membran der Eizelle.

Für die Bestimmung des Tages der Empfängnis und der darauf basierenden Angabe der Schwangerschaftswochen werden zwei unterschiedliche Zeitrechnungen genutzt, entweder die „post menstruationem“ und die „post conceptionem“. Mit der Variante „post menstruation“ bestimmen Sie den Tag der Empfängnis, indem Sie den ersten Tag Ihrer letzten Menstruation annehmen und von diesem aus die Schwangerschaftswochen berechnen. Bei der Variante „post conceptionem“ wird der tatsächliche Tag der Empfängnis (der Tag an dem Sie Geschlechtsverkehr hatten) angenommen. Beide Varianten beschreiben die Dauer der Schwangerschaft in abgeschlossenen Schwangerschaftswochen und Tagen. (Beispiel 12+4 für die zwölfte Schwangerschaftswoche, vierter Tag). In Kliniken, bei Ärzten und im Mutterpass sowie für die gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland (§ 218a StGB) wird die Berechnung nach dem „post menstruationem“ Schema angewandt.
 

 

Mit dem Wissen über die Berechnung der Schwangerschaftswochen sind Sie jetzt in der Lage, die genaue Bestimmung Ihrer Schwangerschaftswoche vorzunehmen. Nachdem Auf den nächsten Seiten können gern nachlesen, wie sich Ihr Kind in den jeweiligen Wochen der Schwangerschaft entwickelt und welche Fortschritte es macht. Die Angabe der Schwangerschaftswochen auf www.schwangerschaftratgeber.de basiert auf der Zeitrechnung „post menstruationem“ (dem ersten Tag der letzten Menstruation) und ist entsprechend dieser konzipiert. Falls Sie irgendwo über die Bezeichnungen Lebensalter des Fötus stolpern, rührt diese daher, dass es einen Unterschied zwischen Lebensalter (post concetionem) und Schwangerschaftswoche (post menstruationem) gibt. Die Bezeichnung Lebensalter kommt daher, dass die ersten zwei Schwangerschaftswochen lediglich der Berechnung dienen. Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate, die Berechnung startet post menstruationem etwa zwei Wochen vor der Befruchtung. Diese Rechnung hat sich bewährt, da sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt. In der 20. SSW beispielsweise ist das Baby demnach etwa 18 Wochen alt.

 

Die 1. und 2. Schwangerschaftswoche

 

Während der ersten beiden Schwangerschaftswochen findet die tatsächliche Empfängnis, der Beginn der Schwangerschaft, statt. Eines der ursprünglichen 250 Millionen Spermien hat die Eizelle, die sich bereits im Eileiter befindet, erreicht und diese nach Durchdringung der Membran befruchtet. Ab diesem Zeitpunkt beginnt sich die Eizelle enorm zu verändern. Zunächst verhärtet die äußere Schicht um einen Schutz vor dem Eindringen weiterer Spermien zu gewährleisten. Nach Abschluss dieses Vorgangs beginnt sich die Eizelle zu teilen, bis die so entstehende Zellanhäufung eine Größe von ungefähr 150-200 Zellen erreicht. Das Erreichen der Größe ist auch der Startschuss, an dem die Wanderung der Zellanhäufung vom Eileiter aus in Richtung Gebärmutter, dem endgültigen Nistplatz des Fetus, beginnt. Der komplette Prozess der Wanderung ist nach 7-10 Tagen abgeschlossen. Nun kann die eigentliche Entwicklung beginnen.
 

Vermutlich werden Sie während der ersten beiden Schwangerschaftswochen erste Anzeichen für die Schwangerschaft bemerken. Ein plötzlicher Heißhunger auf Speisenkombinationen, die Sie derart sonst nicht zu sich nehmen; Übelkeitsanfälle die durch das Schwangerschaftshormon HTC verursacht werden oder ein ständiges Gefühl von Müdigkeit sind dabei Anzeichen, die Sie von Anfang an begleiten. Viele Frauen spüren die Veränderung des Körpers. Besonders gut feststellen lässt sich eine eingetretene Schwangerschaft an der Verfärbung der Brustwarzenhöfe, die einen dunkleren Ton annehmen und dem Anschwellen der Brüste, die durch den Hormonschub wachsen. Wenn Sie sicher gehen möchten, ob Sie wirklich schwanger sind, können Sie neben einem Schwangerschaftstest auch Ihre Basalttemperatur messen.

 
Bei der Basaltemperaturmethode wird morgens die Körpertemperatur der Frau gemessen. Für eine Schwangerschaft ist typisch, dass circa 2 Tage nach dem Eisprung die Körpertemperatur um 0,2 - 0,5 Grad ansteigt und über eine Dauer von 13 - 14 Tagen in dieser Spanne verweilt. In seltenen Fällen kann es zum Zeitpunkt der Einnistung der befruchteten Eizelle zu Einnistungs- oder Implatationsblutungen kommen. Dieser Vorgang findet in der Regel um den achten Tag nach der Befruchtung statt und sollte für Sie kein Anzeichen zur Beunruhigung sein.

 

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9. SSW      10. SSW      11. SSW      12. SSW

 

Die 10. Schwangerschaftswoche

 

Mit Beginn der 10. SSW, formen sich beim Embryo die Gesichtskonturen, welche die Augen, die Augenlieder die noch geschlossen sind, die Ohren sowie Nase und Mund umfassen, heraus und werden zunehmend markanter. Im Mund, in dem bereits die Zahnanlagen ihren endgültigen Platz gefunden haben, bilden sich die Geschmacksnerven aus. Bis jetzt saßen Augen und Ohren noch etwas sonderbar angeordnet im Gesicht: Die Augen befanden sich auf der linken Seite, während die Ohren in der Nähe des Mundes auf der rechten Seite angelagert wurden. Mit fortschreitender Entwicklung bewegen sie sich langsam in ihre zukünftige Position. Im Ohr entsteht zudem das Gleichgewichtsorgan.

Der Körper wird nun länglicher, wobei sich gleichzeitig Muskeln und Knorpel verhärten. Dies führt auch dazu, dass der Kopf - der sich bis dato nach vorn neigte - anfängt zu heben und dazu führt, dass Nacken und Kinn hervortreten. Die Arme bestehen gegen Ende der zehnten Schwangerschaftswoche aus Schultern, Ellenbogen, Unterarm und Handflächen. Die Anlagen für die Finger sind zwar vorhanden, die Finger selbst ragen jedoch noch nicht heraus. Nur die Beine hinken in der Entwicklung ein Stück hinterher, werden aber am Anfang der nächsten Woche aus Schenkel, Knie, Fußknöchel und Fußsohle bestehen. Wie bei den Fingern wachsen auch hier in den Füßen die Anlagen für die Zehen. Am Ende der 10. SSW wird der Fötus bereits eine Größe von 25 bis 34 mm haben.

 

Die Organe innerhalb des Körpers sind nun fast komplett und vollständig entwickelt. Das Herz ist nahezu ausgebildet und schlägt in dieser Woche ungewöhnlich häufig. Mit rund 180 Schlägen pro Minute ist es die höchste Frequenz, die in der Schwangerschaft festgestellt wird. Der Magen nimmt seine endgültige Position ein und formt sich weiter aus. Auf Ultraschallbildern ist er dadurch als schwarzen Punkt im linken Bereich des Bauchs zu erkennen. Aus den 2 Paar Nieren, die in der vorherigen Woche entstanden, haben sich die richtigen Nieren und das äußere Genital ausgebildet. Ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Genital ist aber auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht ersichtlich.

 

Zwischen Beginn der 9. SSW und dem Ende der 12. SSW ist die erste große Vorsorgeuntersuchung inklusive Ultraschall vorgesehen. Bei dieser werden die wichtigsten Daten zur Schwangerschaft erhoben. Neben Ihrem Gewicht und dem Blutdruck untersucht der Frauenarzt den Urin auf Eiweißgehalt, Zuckerausprägung und mögliche Keime. Er misst außerdem Ihren Hämoglobingehalt des Blutes, über den indirekte Hinweise auf den Eisengehalt möglich sind. Außerdem stellt er die Lage der Gebärmutter fest, indem der Abstand vom oberen Gebärmutterrand zum Bauchnabel berechnet wird. Die Untersuchung umfasst zudem ein ausführliches Beratungsgespräch, in welchem alle wichtigen Fragen zur Schwangerschaft und den weiteren Verlauf geklärt werden.

In dieser Phase der Schwangerschaft ist es nicht unüblich, dass Ihre Partnerschaft einen Aufschwung erfährt. Sie fühlen sich gut und werden nur noch selten durch Übelkeit oder Müdigkeit geplagt. Auch die Stärke der Stimmungsschwankungen nimmt ab. Nicht ungewöhnlich ist, dass Sie wieder Lust auf Sex verspüren. Schließlich können Sie anfangen, die Schwangerschaft zu genießen. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch kein Bäuchlein zu sehen ist, hat Ihr Partner bestimmt schon Ultraschallfotos von seinem Kind gesehen.

 

9. SSW      10. SSW      11. SSW      12. SSW

 

 

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Die 11. Schwangerschaftswoche

 

Mit Beginn der 11. SSW nähert sich das Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels. In zwei Wochen liegt nun die kritische Entwicklungsphase des Fötus hinter der werdenden Mutter und schon bald ist die Gefahr einer möglichen Fehlgeburt für Sie gebannt. Um Fehlentwicklungen oder mögliche Gefahren für den Fötus auszuschließen, können Sie bei Risikoschwangerschaften, auf ärztlichen Rat hin oder aus Gründen der Vorsorge Zusatzuntersuchungen durchführen lassen.

 
Bei der sogenannten Chorionzottenbiopsie, einer invasiven Untersuchungsmethode im Rahmen der Pränataldiagnostik, wird nach chromosomal bedingten Besonderheiten wie Trisomien und Stoffwechselerkrankungen gesucht. Im Rahmen der Untersuchung werden dabei Zellen entnommen, die entweder durch das Einführen eines Stifts durch die Bauchdecke oder über den Muttermund extrahiert werden. Insgesamt werden ca. 20 bis 30 mg Zotten extrahiert und im Labor einer Karyotypisierung (Erstellung eines Chromosomenbildes) unterzogen. Sollt es zu unklarem Befunden kommen, wird zudem eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) durchgeführt.
 
Im Vorfeld der Amniozentese ermittelt der Arzt zunächst die Lage des Kindes in der Gebärmutter um eine geeignete Einstichstelle zur Entnahme des Fruchtwassers zu finden. An der gewählten Stelle wird daraufhin eine dünne Nadel in die Bauchdecke und weiter in die Fruchtblase eingeführt. Die gewonnenen Zellen des Kindes aus dem Fruchtwasser werden im Labor extrahiert und kultiviert und anschließend einer DNA- und Chromosomenanalyse unterzogen. Hierdurch ist es möglich, bestimmte Fehlentwicklungen des zentralen Nervensystems (ZNS) abzuschätzen, sowie einige Erbkrankheiten und chromosomale Besonderheiten wie das Down-Syndrom (Trisomie 21), das Pätau-Syndrom (Trisomie 13) oder das Edwards-Syndrom (Trisomie 18) mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit zu diagnostizieren.

 


 

Eine weitere Möglichkeit auf Chromosomenschäden zu schließen bietet die Untersuchung der Nackenfalte. Die Nackenfaltenmessung, oder auch Nackenfaltentransparenzmessung genannt, ist eine besondere Form einer Ultraschalluntersuchung und begutachtet die Nackenfalte, die durch eine Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Ungeborenen entsteht, auf deren Größe hin. Sollte die Hautfalte dicker als fünf Millimeter sein, weist dies auf ein erhöhtes Risiko von Herzfehlern oder Chromosomenschäden hin. Bei einer verdickten Nackenfalte kann im Übrigen nicht zwingend davon ausgegangen werden, dass das Kind behindert sein wird. Die Verdickungen können auch im Laufe der Entwicklung wieder verschwinden. Bei Verdacht sind jedoch weitere Untersuchungen wie z.B. eine Fruchtwasseruntersuchung nötig.

 

Der Fötus selbst entwickelt sich in der 11. SSW prächtig weiter. Die Finger und Zehen treten am mittlerweise auf 40 mm herangewachsen Körper hervor. Arme und Beine befinden sind fast am angedachten Platz und bilden dadurch Proportionen, die einem Menschen nahezu entsprechen. An den Armen sind die Ellenbogen und Handgelenk nun leicht gebogen und lang genug, um sich vor der Brust zu berühren. Mit diesem Entwicklungsstand verlangsamt sich die weitere Ausformung der Gliedmaßen ein wenig. Den kompletten Körper bedeckt jetzt zudem eine echte Hautschicht, die sich aus zuvor bereitgestellten Zellen gebildet hat. Unter der Oberfläche der Haut entwickeln sich darüber hinaus erste Haarfollikel und an den Fingerkuppen bilden sich die einzigartigen Hautlinien aus.

 
Beginnend mit dem Oberkörper wandelt sich das Skelett Schritt für Schritt um und aus dem noch weichen Knorpelgerüst entstehen fortan richtige Knochen. Der in der 10. SSW noch als überproportional groß wahrgenommene Kopf ändert sein Erscheinungsbild ein wenig. Begünstigt wird dies durch die Anlage und Ausformung des Halses. Das Gesicht hingegen ist vollständig entwickelt. Die Augen sind nach vorne gerichtet und die Ohren nach oben gewandert. Bei genauerer Betrachtung wird auf dem Ultraschallbild die Nasenspitze sichtbar. Der Gaumen ist entstanden und die Entwicklung der Oberlippe fast vollständig beendet. Auf der Brust werden Ansätze kleiner Brustwarzen sichtbar.
 
Da die Entwicklung der inneren Organe fast vollständig abgeschlossen ist, liegt der Fokus im Rahmen der Entwicklung nun auf dem Gehirn. Dieses besteht zu diesem Zeitpunkt aus einer linken und einer rechten Hälfte und wird die Bewegungen des Fötus bald steuern können. Auf der Zunge des Embryos werden Pilzpapillen gebildet. Mit diesen ist es dem Fötus möglich, erste Geschmacksknospen zu formen und den dafür notwendigen Sinn zu trainieren. Die indifferente Phase der äußeren Genitalien ist nun ebenso abgeschlossen und die geschlechtsspezifische Weiterentwicklung beginnt. Durch die Ausschüttung von Sexualhormonen entsteht beim männlichen Embryo die Maskulinisierung. In diesem Zuge entwickeln sich an den Unterseiten des Phallus (im Embyonalstadium noch der Genitalhöcker) die Harnsamenröhrenrinne, welche später in die Harnröhre mündet. Ebenso wie beim Phallus wird das Wachstum der Geschlechtswülste forciert. Diese beginnen größer zu werden, und bilden später die Hodensäcke. Beim weiblichen Embryo bilden sich Ende der 11. SSW aus dem Genitalhöcker Teile der oberen Scheide.

 

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Die  12. Schwangerschaftswoche

 

Würden Sie die Möglichkeit haben einen Fußabdruck Ihres Fötus zu machen, würde dieser in der 12. SSW ungefähr einen Zentimeter lang sein. Die gesamte Scheitel Steiß Länge beträgt nun schon rund 40 mm und wird bis zum Ende der Woche auf circa 50 mm bis 60 mm bei einem Gewicht von 30 Gramm ansteigen. Mit Erreichen dieser Größe ist aus medizinischer Sicht das erste Drittel der Schwangerschaft abgeschlossen. Für viele Frauen geht dies einher mit der beruhigenden Nachricht, dass Sie die kritische Phase der Schwangerschaft nun offiziell beendet ist. Zwar besteht immer noch ein Risiko, dass eine Fehlgeburt auftritt, jedoch sinkt dieses auf nicht einmal ein Prozent.
 
Mit Ablauf der 12. SSW ändern sich ebenso die körperlichen Anzeichen und Veränderungen der Frau. Übelkeit und Müdigkeit sollten bei Ihnen langsam abklingen und so den weiteren Verlauf der Schwangerschaft wesentlich entspannter gestalten. Bedingt durch die zunehmende Wassereinlagerung im Körper sowie dem Fakt, dass die wachende Gebärmutter auf die Blase drückt, müssen Sie vermutlich vermehrt auf Toilette. Dies geht vereinzelt soweit, dass manche Frauen irrtümlicherweise glauben, eine Blasenentzündung zu haben. Sollten Sie ähnliche Symptome vorfinden, empfiehlt sich trotz alledem ein Gang zum Gynäkologen, der den Verdacht ausräumen kann. Möglicherweise kann sogar ein Infekt vorliegen, der eine Frühgeburt auslösen kann.

Durch die zusätzliche Einlagerung von Wasser in der Schwangerschaft sowie die stärkere Durchblutung der Beckenregion, erscheint Ihre Gesichtshaut glatter und rosiger. Viele werdende Mütter sehen deshalb in der Schwangerschaft beinahe blühend aus. Mit steigender Durchblutung ändert sich zudem die Verdauung. Vielleicht werden Sie bemerken, dass Sie sich verstopft und unwohl fühlen. Dieser oft als negativ empfundene Effekt, der durch die Hormone Progesteron und Östrogen ausgelöst wird, hat jedoch einen Sinn. Die langsamere Verdauung sorgt dafür, dass die Nährstoffe aus der Nahrung optimal verwertet und dem Fötus zugeführt werden.

 

Mit Abschluss der 12. SSW sind die elementaren Grundentwicklungsstufen des Fötus nahezu vollständig abgeschlossen. Das junge Leben konzentriert sich nun auf die Motorik und beginnt diese langsam herauszubilden. Vor diesem Hintergrund wird die Muskulatur des Fetus nun sichtbar, Ellenbogen- und Handgelenk können gebeugt werden. Die Fußsohlen, die sich bisher genau gegenüber lagen, drehen sich, und strecken sich vom Körper weg. Der Fötus beginnt mit ersten vorsichtigen Bewegungen und kann bereits die Finger, die wie die Zehen Nägel besitzen einsetzen und diese zur Faust schließen. Der Mund übt schon mal das Saugen und der Fötus weicht aus, wenn Sie auf den Bauch drücken. Das Gesicht sieht ab der 12. SSW eindeutig menschlich aus. Noch werden die Bewegungen von Reflexen gesteuert, da das Gehirn noch nicht weit genug entwickelt ist, um diese bewusst zu koordinieren.


Im Gaumen wachsen nun 20 kleine Zahnknospen und werden über die nächsten Wochen hinweg die Grundlage für die späteren Milchzähne bilden. Gegen Ende der Woche befindet sich der Darm an der richtigen Stelle im Unterleib. Der Dünndarm faltet sich zusammen und das Wachstum der Darmzotten, mit deren Hilfe nach der Geburt die Nährstoffe aus der Nahrung herausgefiltert werden, beginnt. Zudem starten die Muskeln des Verdauungsapparates Ihren Dienst, sie ziehen sich zusammen und üben Nahrung durch den Darm zu schieben.

Die Entwicklung des Geschlechts schreitet als letztes voran. Der männliche Phallus wird sich im Laufe der Woche zum Glied (Penis) verlängern und Ansätze der Eichel (Glans penis) bilden. Weibliche Feten entwickeln die Gebärmutter, Ansätze von Eileiter sowie Muskeln, die später die Scheide darstellen. Mit fortschreitender Entwicklung trennen sich diese die kleinen (Libia minora) und großen Schamlippen (Labia majora) , die sogar schon den Kitzler (Klitoris) beherbergen.

Am Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels kann der Fötus bereits erstaunliche Sachen: Er kann am Daumen lutschen, die Stirn runzeln und die Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln kontrahieren.

 

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Die 13. Schwangerschaftswoche

 

Mit dem Ende der 12. SSW ist die elementare Grundentwicklungsstufe des Fetus nahezu vollständig abgeschlossen und das Training der Organe und Gliedmaßen kann beginnen. Mit Abschluss der Ausbildung der Leber produziert diese nun kleinere Mengen an Galle, die in der Gallenblase gesammelt und konzentriert werden. Schilddrüse und Bauchspeicheldrüse, die ebenfalls vollständig entwickelt sind, lagern Iod ein und bilden Enzyme, die den Energiestoffwechsel anregen. Die Bauchspeicheldrüse produziert zudem Insulin, ein für alle Wirbeltiere lebenswichtiges Proteohormon, dass für die Regulation der Traubenzuckerkonzentration im Blut und damit für die Senkung des Blutzuckerspiegels zuständig ist. Als zu diesem Zeitpunkt größtes Organ, nimmt das Gehirn weiterhin stetig an Masse zu und wird zum Ende der 13. SSW die Hirnstruktur angelegt haben. Mit fortschreitender Entwicklung des Gehirns kann der Fötus zudem erste Reflexe, die in der Regel an der schon sehr sensiblen Haut entstehen, realisieren.

 

Das Gesicht des Fötus nimmt nun mehr und mehr menschliche Züge an. Die Gesichtsknochen sind vollständig entwickelt und lassen das Profil eines kleinen Menschen erkennen. Der Fötus fängt zudem mit der 13. SSW an, für die spätere aufmüpfige Phase zu üben und schneidet Grimassen, er gähnt regelmäßig, kann die Stirn runzeln und schmatzt oder saugt am Finger, wenn dieser zufällig die Lippen berührt. Auf der Oberlippe und an den Augen werden nun feine Härchen sichtbar, die Zug um Zug in den folgenden Wochen den kompletten Körper bedecken werden. Diese so genannte Lanugobehaarung ist ein Schutz der Haut und wird bis zur Geburt wieder verschwunden sein. Die Haut Ihres Fötus ist nun schon sehr sensibel und die ersten Reflexe beginnen. Abschließend wird mit der endgültigen Ausbildung der Stimmbänder, des Stimmkopfes sowie der Stimmfalte der stimmbildende Apparat des Fötus voll funktionstüchtig und ermöglicht es, erste Laute zu erzeugen. Am Ende der 13. SSW wird Ihr Fötus bereits einen Kopfdurchmesser von 22 bis 29 Millimetern aufweisen.

 

Während Sie als werdende Mutter im ersten Schwangerschaftsdrittel höchstwahrscheinlich mit typischen Symptomen wie abrupten und starken Stimmungswechseln, morgendlicher Übelkeit oder anschwellenden Brüsten kämpften, so verändert sich dies nun langsam. Das zweite Schwangerschaftsdrittel ist für viele werdende Eltern eine schöne Zeit: sie sind noch mobil und beschwerdefrei und können sich Ihrer Vorfreude auf das Kind hingeben. Besonders die Gewissheit, die kritischen ersten Schwangerschaftswochen erfolgreich überstanden zu haben, sorgt für Zuversicht und lässt Sie in Glücksgefühlen schwelgen. Da der Bauch nun zusehends größer wird, können Nahestehende bald feststellen, dass Sie schwanger sind. Wenn nicht der Bauch die Schwangerschaft erraten lässt, wird es der berühmte Glow-Effekt einer Schwangeren sein. An diesem sind besonders die Einlagerung von extra Wasser und die verbesserte Durchblutung schuld, die der Schwangereneinen besonderen Glanz verleihen.

 

Durch die Abnahme der Übelkeit und Müdigkeit regt sich als positiver Begleiteffekt die Libido und die Lust auf Sex kehrt wieder. Da sich noch immer Paare sorgen, dass der Geschlechtsverkehr dem Kind schadet, sei auch an dieser Stelle erwähnt: Sex während der Schwangerschaft schadet weder dem Kind, noch der Mutter und alles, was keine Schmerzen bereitet und beiden Spaß macht, ist erlaubt.

 

Im Übrigen sollten Sie nun auch an das besondere Schutzbedürfnis der werdenden Mutter denken. Zu welchem Zeitpunkt Sie die Schwangerschaft Ihren Arbeitgeber bekannt geben, bleibt Ihnen überlassen. Grundsätzlich gilt aber, dass die Schwangerschaft ab deren Kenntnis dem Arbeitgeber mitzuteilen ist. Die meisten Frauen entscheiden sich daher, die ersten drei kritischen Monate abzuwarten. Es gilt hierbei jedoch der Grundsatz, dass der Arbeitgeber das Mutterschutzgesetz erst von dem Moment an berücksichtigen muss, wenn er von der Schwangerschaft in Kenntnis gesetzt wurde. Generell genügt die mündliche Erklärung, da eine schriftliche Form von Gesetz nicht verlangt wird. Wenn Sie sicher gehen wollen, können Sie Ihrem Arbeitgeber ein Zeugnis vom Arzt oder Ihrer Hebamme mit dem errechneten Geburtstermin vorlegen.

Nach Kenntnisnahme durch den Arbeitgeber gelten nun besondere Bedingungen. Während der gesamten Schwangerschaft und bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Entbindung ist jedwede Kündigung unzulässig. Ebenso ist eine Kündigung, die während der Elternzeit (bis zu drei Jahre) erfolgt unwirksam. Zu den Tätigkeiten, die Schwangere nicht ausüben dürfen, gehören das regelmäßige Heben von Gegenständen, die mehr als fünf Kilo Gewicht aufweisen, das Arbeiten mit gesundheitsschädlichen Stoffen, in Staub, Hitze und Lärm, Akkordarbeit sowie das Bedienen eines Beförderungsmittels nach dem dritten Monat. Darüber hinaus sind ebenso die Zeiten, in denen branchenunabhängig vor und nach der Geburt nicht gearbeitet werden darf, gesetzlich festgelegt. Das Gesetz besagt hierbei, dass eine Schwangere nach §3 des Mutterschutzgesetz ab sechs Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin und 8 Wochen nach der Entbindung bzw. bei Früh- und Mehrlingsgeburten 12 Wochen von der Arbeitspflicht zu befreien ist.

 

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13. SSW      14. SSW      15. SSW      16. SSW

 

 

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Die 14. Schwangerschaftswoche

 

Mit Beginn der 14. SSW vollzieht der Fötus eine Phase stärkeren Wachstums und legt enorm an Gewicht und Größe zu. Bis zum Ende der Woche wir er so einen durchschnittlichen Kopfdurchmesser von 25 bis 32 Millimetern erreichen haben und beachtliche 50 Gramm wiegen. Noch hat er im Vergleich zur Größe ausreichend Platz und bewegt er sich lebhaft in Ihrer Gebärmutter. Obwohl Sie die Kindsbewegungen normalerweise noch nicht merken dürften, spürt der Fötus die Ihrigen bereits. Wenn Sie ein Experiment wagen möchten, können Sie mit der Hand vorsichtig gegen die Gebärmutter drücken, der Fetus sollte sich daraufhin von der Hand wegbewegen.

Im Rahmen der Weiterentwicklung des jungen Lebens, setzt beim Fötus eine Veränderung des Nackens ein. Dieser formt sich stärker und hebt so den Kopf in eine aufrechtere Position. Der Fötus ist durch die neue Stellung des Kopfes nun in der Lage, erste Atemübungen zu vollziehen. Bis zur Geburt befindet er sich zwar in der Fruchtblase und bezieht seinen Sauerstoff über die Nabelschnur der Mutter, die Funktion der Lunge wird jedoch durch Übungen mit Fruchtwasser trainiert. Zugleich nutzt der Fötus das Fruchtwasser um den Schluckreflex zu stimulieren. Das überschüssige Wasser wiederum gelangt in den Magen und wird in einer weiteren Übung über die Nieren ausgeschieden.

Durch die Weiterentwicklung des Gehirns, in dem besonders das Großhirn rasant zulegt und dadurch andere Gehirnteile überdeckt, ist es dem Fötus möglich, Reflexe durch Gehirnströme zu erzeugen und die Sinne gezielt einzusetzen. Durch die Steuerbarkeit der Sinne ist es möglich, rudimentäre Gesichtsausdrücke zu formen. Allerdings handelt es sich hierbei zum großen Teil noch um Muskelreflexe und nicht um einen Ausdruck von Stimmungen. Die Muskelbewegungen des Mundes sind besonders wichtig, da sie das Baby in die Lage versetzen werden, nach der Geburt Nahrung aufzunehmen. Mit der Ausbildung und dem Training des Gleichgewichtssinns steigt die Wahrnehmung der Umgebung deutlich an und führt zu einem deutlichen Anstieg der Übung mit den äußeren Gliedmaßen. Erstaunlicherweise kann der Fötus bereits in diesem frühen Stadium der Entwicklung Geschmäcker unterscheiden und Informationen, die er durch Tasten erhält, verarbeiten.

Ab der 14. SSW sind die äußeren Geschlechtsorgane voneinander unterscheidbar. Ein Arzt mit einem guten Ultraschallgerät kann bereits erkennen, ob Ihr Fetus blaue oder rosa Kleidung bevorzugen wird. Falls Sie ein Mädchen erwarten, besitzt dieses bereits 2 Millionen Eier in ihren Eierstöcken, die kleinen und großen Schamlippen sind ausgebildet und beherbergen sogar die Klitoris. Bei Jungs hat sich der Phallus zum Glied verlängert und der Ansatz der Eichel wird sichtbar.
 
Wenn Sie jetzt noch keine Entscheidung für oder gegen eine pränatale Diagnostik getroffen haben, sollten Sie es jetzt tun. Die Nackentransparenzmessung kann Ihnen, wie bereits beschrieben, mehr Informationen über die Entwicklung Ihres Fötus geben und Informationen über eventuelle Krankheiten wie das Down Syndrom bereitstellen. Ebenso wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen eine Fruchtwasseruntersuchung empfehlen. Da Ihr Arzt die Untersuchung des Fruchtwassers zwischen der 15. und 17. SSW durchführen wird, empfiehlt es sich, frühzeitig an einen Termin zu denken.

Mit dem wachsenden Bauchumfang ändert sich auch Ihre Stimmungslage. Einige Frauen finden das Babybäuchlein toll und lieben den veränderten Körper, andere empfinden die Auswirkungen der Schwangerschaft als lästig und mögen den Körper nicht mehr so gerne.
 
Seltener leiden Schwangere unter Kopfschmerzen, die durch das Hormon Progesteron entstehen und über einen längeren Zeitraum anhalten. Spaziergänge an der frischen Luft sowie eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wirken dem entgegen. Unter Umständen ist der Bauch mitunter etwas aufgebläht. Daher kann es sein, dass Probleme wie Verstopfung und Hämorrhoiden auftreten. Achten Sie daher auf eine ballaststoffreiche Ernährung und fragen Sie Ihren Arzt, was in der jeweiligen Situation am besten hilft.

Mit der fortschreitenden Entwicklung Ihres Fötus, lagern sich auch die ersten Kilos an und wecken den Wunsch nach bequemen Sachen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Shoppen. Beachten Sie aber bitte, dass Sie nicht zu viel kaufen. Ehe Sie sich versehen, wird sich Ihr Körper verändern und nach weiteren Einkaufsbummeln verlangen. Eine gut sitzende Umstandshose sollte den ersten Bedarf genügend abdecken. Etwa ab der 14. SSW bietet es sich auch an, mit leichtem Sport zu beginnen, der Sie für den Verlauf der Schwangerschaft und die Geburt fithalten wird.

 

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Die 15. Schwangerschaftswoche

 

Die 15. SSW ist erreicht und mittlerweile sollten Sie sich an den Zustand der Schwangerschaft gewöhnt haben. Um eine Vorstellung von der Entwicklung des Kindes und Ihres Körpers zu erhalten, müssen Sie sich vorführen, dass die Gebärmutter ungefähr auf die Größe einer kleinen Melone angewachsen ist und einen Fötus beherbergt, der bei einem Kopfdurchmesser von 28 bis 37 Millimetern insgesamt rund 12 Zentimeter groß ist und das Gewicht einer 80-100 Gramm schweren Tafel Schokolade aufweist.

Der Fötus streckt sich rasant weiter und das kleine Köpfchen liegt nun nicht mehr auf der Brust. Alle Muskeln reagieren auf die vom Gehirn aus gestreuten Reize und werden eifrig bewegt. Mit einem kleinen Gerät, das nach der Doppler-Methode funktioniert, kann Ihr Arzt den kindlichen Herzschlag hörbar machen. Das Herz selbst ist zu in der 15. SSW fast perfekt entwickelt, die Vorhöfe, Herzkammern und Herzklappen arbeiten optimal zusammen und ermöglichen dem Fötus einen eigenen beständigen Blutkreislauf. Eine ovale Öffnung, das "Foramen ovale", bleibt jedoch zwischen beiden Vorhöfen bestehen. Durch das Foramen ovale fließt das Blut vom Herz ohne Umweg über die Lunge direkt in den Körper. Diese Konstellation ist bis zur Geburt sinnvoll, weil das Kind Sauerstoff über die Nabelschnur bekommt und die Lunge für den Blutkreislauf noch keine Rolle spielt. Das Foramen ovale schließt sich zur Geburt – in seltenen Fällen bleibt es auch im ersten Lebensjahr noch bestehen, stellt dann aber kein Problem für das Kind dar.

Als Zeichen seiner ganz besonderen Individualität trägt der Fötus fortan an seinen Finger- und Zehenansätzen einzigartig verlaufende Rillen, aus denen sich in einigen Wochen die unverwechselbaren Fingerabdrücke entwickeln werden. Zudem sind die Fingernägel nun völlig ausgebildet. Die Hände selbst befinden sich bereits schon fast an der richtigen Stelle, wobei die Beine jedoch noch ziemlich kurz wirken. An allen Gliedmaßen sind Gelenke und Glieder beweglich - die Bewegungen des Fötus werden dadurch weniger ruckartig und können kontrollierter eingesetzt werden.

 


 

Je nach individueller Entwicklung des Fötus sind im derzeitigen Stadium deutlich die Augenbrauen und Kopfhaare erkennbar, kleine Ansätze von Haarwirbelchen werden ebenso sichtbar. Am Auge sind die Hornhaut sowie Linse und Iris fertig. Zum Schutz des Auges wird dieses vom Augenlid bis zum Abschluss des 7. Monats jedoch fest bedeckt sein. Obwohl die Augen geschlossen sind, kann der Fötus trotzdem hell und dunkel wahrnehmen. Darüber hinaus prägen sich die Wangenmuskeln deutlich aus und wachsen stetig heran. Der Fötus erhält so nach und nach den typischen runden, babyhaften Gesichtsausdruck.


Für einige der bereits angelegten Organe ist es an der Zeit die vollständige Aufnahme Ihrer Funktionstüchtigkeit zu forcieren. Vor allem die Leber und die Bauchspeicheldrüse werden noch aktiver und produzieren vermehrt Gallenflüssigkeit und Insulin. Mit der Erzeugung von Speichel kann der Fötus das Schlucken von Fruchtwasser besser koordinieren und wird darin immer besser.
 
Wahrscheinlich haben Sie in der 15. SSW zwischen 2 und 3 kg an Gewicht zugelegt, wovon lediglich ein Bruchteil auf den Fötus entfällt. Passen Sie jedoch auf eine ausgewogene Versorgung Ihres Körpers mit Nährstoffen auf, denn schließlich holt sich der Fötus alle notwendigen Stoffe aus Ihrem Blut. Frisches, qualitativ hochwertiges Essen sowie die Einschränkung oder der Verzicht auf stark verarbeiteten Lebensmitteln ist hierbei die ideale Wahl. Wer selbst kocht, kann besser kontrollieren, wie viel Fett und Salz dem Essen beigegeben werden. Gerade Salz beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt des Körpers enorm - eine Übersalzung kann zum allseits bekannten Gefühl der schweren Beine führen. Nehmen Sie außerdem verteilt über den Tag reichlich Wasser zu sich.

Achtung aber vor Harnwegsinfekten: Durch die Zuführung von größeren Mengen Flüssigkeit, den Druck der wachsenden Gebärmutter auf die Blase und häufiges Wasserlassen ist die Gefahr einer Infektion deutlich erhöht. Zudem sind die ableitenden Harnwege durch die Hormonumstellung des Körpers weiter gestellt und entspannter, so dass Keime leichter aufsteigen und Infekte auslösen können. Sollten Sie daher beim Wasserlassen einen brennenden Schmerz verspüren oder das ständige Gefühl haben, die Blase leeren zu müssen, kann eine Blasenentzündung vorliegen. Manchmal hilft es schon, sich wärmer anzuziehen und viel warmen Früchte-, Kräuter- oder Blasentee zu trinken. Sollten die Beschwerden nach 24 Stunden noch nicht abklingen oder sich gar verstärken, Sie Fieber bekommen oder sich der Urin verfärben, empfiehlt sich der sofortige Gang zum Frauenarzt. Harnwegsinfekte können unbehandelt eine Fehl- oder Frühgeburt verursachen! Im Übrigen kann in der Schwangerschaft bestimmte Antibiotika, die dem Ungeborenen nicht schaden, verabreicht werden, die eine Harnwegsinfektion schnell und wirkungsvoll behandeln.

 

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13. SSW      14. SSW      15. SSW      16. SSW

 

 

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Die 16. Schwangerschaftswoche

 

Lag bisher der Fokus der Entwicklung des Fötus vorwiegend auf der Ausbildung aller wichtigen Organe, der Anlage der äußeren Gliedmaßen sowie der Schaffung und Verknüpfung von Nervenzellen, so ändert sich dies mit Erreichen der 16. SSW: Der Schwerpunkt verlagert sich auf das Wachstum und die Zunahme an Gewicht. Ab diesem Zeitpunkt muss der Fötus, der nun rund 115 Gramm wiegt, bis zu 15 Zentimeter groß ist und einen Kopfdurchmesser von 32-40 Millimetern besitzt, Fettpolster einlagern, um für die Geburt und die ersten Tage danach ausreichend Reserven zu haben. Von nun an werden sich die Größe und das Gewicht des werdenden Kindes im Verlauf der Schwangerschaft immer individueller entwickeln. Die aufgeführten Werte sollten deshalb als Durchschnittswerte betrachtet werden. Machen Sie sich deshalb auch keine Sorgen, wenn die vom Frauenarzt ermittelten Werte von den hier genannten abweichen.

Der Fötus passt auf Grund seiner Größe nun nicht mehr auf ein Ultraschallbild und nimmt zunehmend Platz in der Gebärmutter ein. Ihr Körper stellt sich darauf ein, indem in Ihrem Inneren die Plazenta als neues Organ wächst. Zusammen mit der Schleimhaut der Gebärmutter bildet sich das sogenannte Chorion zur Plazenta weiter, die den Fötus über die Nabelschnur mit Sauerstoff, Nähr- und Abwehrstoffen versorgt. Bis zum Ende der 23. SSW vergrößert sich die Planzenta rasend schnell und wächst zu einer schwammartigen Scheibe heran. Der Uterus ist zum momentanen Stand der Entwicklung ungefähr so groß wie der Kopf eines Neugeborenen und der obere Rand befindet sich im Durchschnitt ungefähr drei Querfinger oberhalb des Schambeins. Mittlerweile hat sich das Gewebe des Gebärmutterhalses zudem so sehr gefestigt, dass er sich bei einer vaginalen Untersuchung nicht mehr verschieben lässt. Als Schutz vor Verletzungen des Muttermundes und auch des Fötus stellt sich der Gebärmutterhals zudem nach hinten.

Der Fötus reagiert nun auf Licht und kann immer besser Geräusche wahrnehmen. Es ist zwar noch ein weiter Weg bis zum richtigen Hören, jedoch können Geräusche bereits per Knochenleitung über die Schädelknochen übertragen werden. Die ersten Geräusche, die Ihr Kleines  wahrnimmt, stammen daher aus seiner unmittelbaren Umgebung: Die Stimme sowie die Herz-, Magen- und Darmgeräusche der werdenden Mutter. Auf das Kind wirken diese bekannten Geräusche bereits jetzt außergewöhnlich beruhigend.

 


 

Trotz des knapper werdenden Platzes streckt sich der kleine Mensch immer weiter. Die Beine wachsen schneller und die Knochen verhärten sich. Alle Gliedmaßen und Gelenke befinden sich am richtigen Platz und die Proportionen stimmen jetzt fast gänzlich. Die Nacken- und Rückenmuskeln bilden sich aus und werden für den späteren aufrechten Gang trainiert. Der Fötus bewegt sich viel und rollt sogar schon um die eigene Achse. Mit den kräftigen Muskeln rückt auch der Zeitpunkt näher, dass erste Kindsbewegungen aktiv gespürt werden können. Im Übrigen benötigt der Fötus für das Wachstum der Knochen jetzt viel Kalzium und Jod, dass Sie zwingend über die Nahrung und folglich den Blutkreiskauf bereitstellen müssen.

Um die 16. SSW, wird die Veränderung Ihrer Figur deutlich sichtbar. Der Bauch wächst langsam zum deutlich sichtbaren Schwangerschaftsbauch heran, da die Gebärmutter wächst und fester wird, um den Fötus zu schützen. Vielleicht wachsen jetzt auch schon die Brüste und produzieren die erste Milch. Diese Vormilch, die Kolostrum genannt wird, ist eine hochkonzentrierte, gelbliche Flüssigkeit, die das Kind in den ersten Tagen nach der Geburt ernährt. Erst einige Tage nach der Geburt wird die spätere Muttermilch gebildet, die eine ganz andere Konsistenz und Zusammensetzung hat.
 
Eventuell bilden sich auch erste Schwangerschaftsstreifen, die so genannten Striae distensae oder Striae gravidarum. Die Ursache für Schwangerschaftsstreifen ist das in der Nebennierenrinde vermehrt gebildete Hormon Kortison, das das Bindegewebe schwächt. Zwar gibt es gegen Schwangerschaftsstreifen an Bauch, Hüften, Oberschenkel, Brust kein Heilmittel, jedoch helfen zur Vorbeugung meist durchblutungsfördernde Zupfmassagen, bei denen sehr sanft ein Stück Haut mit zwei Fingern hochgehoben, leicht durchgeknetet und wieder losgelassen wird. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist eine aktive Körperpflege mit Hautöl; sportliche Aktivitäten wie Gymnastik oder Schwimmen fördern zudem sie Straffung der Haut.

 

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17. Schwangerschaftswoche

 

Da sich der Fötus nun nicht mehr so rasant entwickelt, stehen in der 17. SSW nur wenige Veränderungen an. Während dieses Zeitraumes entwickelt sich vor allem Ihre Fruchtblase weiter, indem die vom Körper gebildeten Zellen die Fruchtblase mit zusätzlichem Fruchtwasser versorgen. Dieses dient einerseits Seite dem bestmöglichen Schutz des Fötus und fungiert andererseits als Ressonanzverstärker um die Sinnenorgane zu trainieren. An Händen und Füßen ist nun der Tastsinn so weit ausgebildet, dass Ihr Fötus die Nabelschnur ertasten und gezielt nach ihr greifen kann. Das ausführliche Training der Sinne wird es dem Fötus in den folgenden Wochen ermöglichen, Geräusche gezielt wahrzunehmen, den beruhigenden Pulsschlag der Mutter zu fühlen sowie die Stimmen von Mutter und Vaters zu hören.

Neben dem anwachsenden Volumen des Wassers in der Fruchtblase beginnt der Fötus zudem langsam mit der Herausbildung ein einfaches Immunsystem, mit dem er sich selbst gegen Infektionen schützen kann. Die Muskeln werden jetzt zunehmend größer, die Nabelschnur länger und die Unterhautfettschicht gebildet. Diese hilft dem Organismus des Neugeborenen nach der Geburt die Kerntemperatur des Körpers bei wechselnden Außentemperaturen zu regulieren. Mit seinen kleinen Lungen schluckt der Fötus noch immer Fruchtwasser und „pinkelt“ das verdaute Fruchtwasser wieder aus. Hierdurch sammeln sich im Darm kleine Mengen an Stoffwechselausscheidungsprodukten, die für die Übung der Nieren genutzt werden. Der Stuhlgang besteht zu dieser Zeit größtenteils aus abgestorbenen Zellen.

 


 

Äußerlich wird ab der 17. SSW eine kleine Spalte zwischen Mund und Nase sichtbar, das sogenannte Philtrum, das durch das Zusammenwachsen der Gesichtshaut entsteht. Zudem beschleunigt sich nun die Herausbildung der Beine, so dass diese zum Ende der Schwangerschaftswoche bereits länger als die Arme sind. Die Bewegungen der Ärmchen und Beinchen werden darüber hinaus rascher und vor allem koordinierter - ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die Nervenbahnen des Fötus prächtig entwickeln. Am Ende der 17. SSW wird der Fötus um die 150 Gramm wiegen und einen Kopfdurchmesser von 35 bis 44 mm bei einer Länge von rund 16 cm aufweisen.

Die Weiterentwicklung des Kindes werden Sie vermutlich durch ein Ziehen in den Seiten oder in der Leistengegend wahrnehmen. Verantwortlich hierfür sind die Mutterbänder, die sich durch das starke Wachstum der Gebärmutter dehnen und dadurch das obige Ziehen verursachen. Manche werdende Mütter berichten außerdem, dass sich die Pigmente der Haut verändern. Die sogenannte Linea Negra, eine Linie, die vom Bauchnabel bis zum Schambein führt, tritt hauptsächlich bei eher dunkleren Hauttypen auf. Typisch zu dieser Zeit ist jedoch die Veränderung der Brustwarzen, die nun dunkler und größer werden – eine Vorbereitung auf das spätere Stillen. Seltener kann es auch sein, dass Sie ab und an ins Schwitzen geraten. Dies liegt vornehmlich am natürlichen Anstieg der Körpertemperatur in der Schwangerschaft und sollte kein Grund zur Beunruhigung sein.

Um die 17. SSW herum warten die meisten Schwangeren sehnsüchtig auf die ersten Kindsbewegungen. Einige Frauen spüren ein ganz leichtes Flattern im Unterleib, andere berichten von einem Gefühl, als hätte der Darm etwas mehr Verdauungsarbeit als sonst zu erledigen. Machen Sie sich aber keine Sorgen, falls Sie noch nichts spüren, bald wird es soweit sein. Im Übrigen hilft es, sich im Bett oder der Badewanne ruhig hinzulegen und in sich hinein zu spüren. Mit etwas Glück macht sich ihr Fötus bemerkbar.

 

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18. Schwangerschaftswoche

 

In der 18. SSW hat der Fötus bereits wieder einen knappen Zentimeter an Größe zugelegt ist nun schon ungefähr 17 cm groß, wiegt rund 200g und besitzt einen Kopfdurchmesser von durchschnittlich 38 bis 50 mm.

Vor Allem Rumpf und Gliedmaßen des Babys erleben in der 18. SSW einen Wachstumsschub. Dieser sorgt dafür, dass die Beine, die die Größe der Arme bereits überholt haben, zunehmend länger werden und dadurch das Verhältnis von Kopf zu Körper besser proportioniert wirkt und nun langsam dem eines fertig entwickelten Menschen entspricht. Die Knochen des Fötus sind noch nicht besonders fest und bestehen aus Knorpel, der sich durch Ossifikation (lat. Os „Knochen“, beschreibt die Bildung von Knochengewebe im Wachstum) später noch verhärten wird. Da sich unter der Haut auch noch keine fertige Fettschicht gebildet hat, wirken Arme und Beine zudem noch extrem dünn und die Haut entsprechend faltig.

Der Fötus bewegt sich ab der 18. SSW nun in hebelartigen Abläufen. Durch diese Bewegungen werden nicht nur die Muskeln gestärkt, sondern gleichzeitig das Gehirn angeregt und die Verarbeitung von Reizen sowie die gezielte motorische Steuerung geprobt. Vor diesem Hintergrund öffnet und schließt sich der Mund des Fötus in regelmäßigen Abständen. Mit ein wenig Glück können Sie so bei einer Ultraschalluntersuchung sehen, wie der Fötus die Zunge heraus steckt.


Im Zeitraum der 18. Woche verbringt der Fötus die meiste Zeit des Tages mit tiefem und festem Schlaf. Er schläft dabei etwa 20 Stunden über den gesamten Tag verteilt, wobei noch kein fester Schlaf-Wach-Rhythmus zu erkennen ist. In der Regel sind Föten am Abend, zu Zeiten an denen sich Schwangere weniger bewegen, wach und nutzen die tagsüber stattfindenden wiegenden Bewegungen der Mutter für den Schlaf. Wenn Sie also zur Ruhe kommen, hören die Bewegungen auf, und das Baby wird aktiv. Für die aktiven Phasen nutzt der Fötus den noch bestehenden Platz in der Gebärmutter aus um sich zu drehen, Purzelbäume zu schlagen oder einfach nur mit der Nabelschnur zu spielen. Die Bewegung ist außerordentlich wichtig für die Entwicklung des Gehirns, dass durch die Bewegungs- und andere Sinnesreize gefördert wird.

 


 

Auf Grund der raschen Entwicklung von Rumpf und Gliedmaßen des Fötus, sollten Sie in der 18. SSW besonders auf eine calciumreiche Ernährung achten, damit der Fötus die nötigen Mineralstoffe nicht aus Ihren Knochen beziehen muss. Besonders gute Calciumlieferanten sind dabei Milchprodukte sowie Nüsse und viele Gemüsesorten. Das Schwangerschaftshormon Progesteron verlangsamt zudem den Stoffwechsel Ihres Körpers und sorgt so dafür, dass die Nährstoffe aus Lebensmitteln optimal verwertet werden können. Leider kann sich das aber auf Ihre Verdauung auswirken und zu Verstopfung führen. Achten Sie daher auch auf eine ballaststoffreiche Ernährung und möglichst viel sanfte Bewegung. Gehen Sie Spazieren oder machen Sie Schwangerschaftsgymnastik. Beides wird Ihnen bei Verdauungsproblemen helfen und gleichzeitig Rückenprobleme und andere Schwangerschaftsbeschwerden lindern.

Ihr Körperschwerpunkt verlagert sich nun immer mehr, da die Gebärmutter rasant wächst. Dieser Umstand kann dazu führen, dass Sie ab der 18 SSW ab und an mal das Gleichgewicht verlieren. Experimentieren Sie daher nicht mehr unbedingt mit High Heels, sondern setzen Sie auf solides Schuhwerk. Falls Sie neben dem Schwindel dennoch mit einem Ziehen im Bauch, Blutungen oder ständigem Schwindel konfrontiert sind, ist ein Gang zum Arzt anzuraten.
 
Für Sie steht zwischen der 18. Und der 22. SSW die vierte der zwölf Vorsorgeuntersuchungen bzw. die zweite große Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschall während der Schwangerschaft auf dem Plan. Ihr Arzt wird bei dieser insbesondere darauf achten, ob sämtliche Organe des Fötus richtig angelegt und Arme und Beine altersgemäß entwickelt sind. Zudem werden die Bewegungen des Fötus beobachtet und das Gesichtsprofil hinsichtlich Auffälligkeiten kontrolliert. Die Sonografie hilft dabei, den Sitz der Plazenta hinreichend zu bestimmen und zu kontrollieren ob Fruchtblase für den Entwicklungsstand ausreichend Fruchtwassermenge enthält. Sollte das Geschlecht Ihres Kindes noch nicht feststehen, so kann dieses jetzt problemfrei erkannt werden. Abschließend wird Ihr Arzt eine Gewichts-, Urin- und Blutdruckkontrolle durchführen, den Hämoglobinwert bestimmen, ein Tokogramm erstellen und Sie befragen, ob und inwieweit Sie die Bewegungen des Fötus bereits spüren.

 

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Die 19. Schwangerschaftswoche

 

Die während der 18. SSW angesagte Ruhe in der Entwicklungsphase des Kindes weicht nun einem kleineren Schub. Auf der Haut bildet sich nun die Käseschmiere, eine Art körpereigene Schutzcreme, die die zarte Haut des Fötus vor dem Austrocknen durch das Fruchtwasser bewahrt. Die fast vollständig ausgebildeten Ohren des Fötus sind in der 19. SSW nun schon so gut entwickelt, dass er die Geräusche der Mutter gezielt wahrnehmen kann und in der Lage ist, gewohnte von ungewohnten Geräuschen zu unterscheiden. Zudem setzt das Wachstum des Kopfhaares ein. Die noch kleinen Knospen werden im Laufe der Schwangerschaft deutlich wachsen und zum Zeitpunkt der Geburt bis zu einer Länge von 5 cm heranreifen.

Im Kiefer des Fötus bilden sich die Anlagen der Zahnleisten. Aus diesen werden in den ersten Lebensjahren die Milchzähne und später die bleibenden Zähne heranwachsen. Die Lunge entwickelt sich außerdem weiter und beginnt mit Fortschritt der 19. Woche mit der Bildung kleiner Lungenbläschen, die aber vorerst ohne Funktion bleiben.

Im vorerst letzten Entwicklungsschritt der 19. SSW beginnt das Immunsystem mit seiner Arbeit und schüttet Antikörper aus. Mit diesen und dem bereits jetzt perfekt funktionierenden Kreislauf ist der Fötus in der Lage, sich gegen nahezu alle Eindringlinge zu schützen. Im Übrigen befördert der kleine Kreislauf in Verbindung mit dem Herz Tag für Tag rund 28 Liter sauerstoff- und nährstoffreiches Blut durch den Körper des Fötus und stellt so eine ausreichende Versorgung sicher.

 


 

Ihr wachsender Bauch macht sich nun immer mehr im Profil bemerkbar, nicht zuletzt durch die deutlich angewachsene Gebärmutter, die jetzt fast die Höhe des Nabels erreicht. Der Fötus nutzt den ihm gegebenen Platz und macht in seinen Wachphasen am liebsten Turnübungen. Wenn Ihr Fötus jetzt beim Ultraschall vermessen wird, nehmen die zuständigen Ärzte unterschiedlich Maß. Entweder wird der Fötus nach der Scheitel-Steiß-Länge (SSL) – der Länge bis zum Po - gemessen, oder es wird die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) ermittelt. Für die Berechnung der Scheitel-Fersen-Länge muss der Arzt die sogenannten biometrischen Daten des Fötus ermitteln und verrechnen. Die Femurlänge multipliziert mit dem Faktor sieben ergibt die ungefähre Scheitel-Fersen-Länge (SFL). Die restlichen Daten (Länge der Oberarme, Unterarme, Beine…) geben weitere wichtige Hinweise über die zeitgemäße Entwicklung des Babys sowie über sein Gewicht. Im Durchschnitt kommt der Fötus so in der 19. SSW auf einen Kopfdurchmesser von 44 bis 51 mm, ein Gewicht von ca. 250 Gramm, eine Scheitel-Steiß-Länge von rund 18 cm und eine Scheitel-Fersen-Länge von durchschnittlich 25 Zentimetern. Welche dieser Daten Ihr Arzt verwendet, hängt unter anderem davon ab, ob der Fötus ruhig liegt oder sich bewegt und welche Maße genau vermessen werden können.

Wenn Sie sich in der 19. SSW nackt vor den Spiegel stellen, ist das Bäuchlein im Profil bereits gut zu sehen. Stolz sind Sie vielleicht auch auf Ihre kräftigen Haare und die festen Fingernägel, die ein Produkt des deutlich erhöhten Östrogenspiegels sind. Schwangere fühlen sich in dieser Woche schön und gesund – was dem Selbstwertgefühl besonders gut zuträgt, auch wenn die eine oder andere Beschwerde plagt.

Unter Umständen tauchen die ersten Schwangerschaftsstreifen auf, da der Bauch stark an Umfang zunimmt. Die Gebärmutter wiegt nun 320 Gramm (zu Beginn waren es nur 40 Gramm), die Plazenta 170 Gramm, hinzu kommen Fruchtwasser und das Gewicht des Fetus. Es ist also kein Wunder wenn die Haut vom wachsenden Volumen des Bauchs strapaziert wird. Schwangerschaftsstreifen sehen am Anfang rot aus, werden dann etwas blasser und sind nach der Schwangerschaft als schmale silbrig glänzende Linien sichtbar. Es gibt eine große Menge an Produkte, die eine Verhinderung der Dehnungsstreifen versprechen: Die meisten schaden nicht, halten ihr Versprechen aber auch nicht ein.
 
Manche Schwangere bemerkt bereits in der 19. SSW sogenannte Übungswehen. Sollten diese bei Ihnen auftreten, sorgen Sie sich nicht. Es sind keine richtigen Geburtswehen, der Körper bereitet sich lediglich per Übung auf die Geburt vor. Übungswehen sind unregelmäßig und dauern nur kurz an; entgegen der Geburtswehen, die regelmäßig auftreten, ihren Abstand verkürzen und an Stärke zunehmen.

 

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