Die 7. Schwangerschaftswoche
Der Fötus wächst jetzt sehr schnell und wird pro Tag ungefähr einen Millimeter größer. Für die Größe des Fötus wird der Ausdruck SSL genutzt. Die sogenannte Scheitel-Steiss-Länge ist die Länge eines Fötus in Millimetern vom höchsten Punkt des Kopfes bis zum Steiß. Da die Messung der Länge des Fötus mit Beinen wegen der gekrümmten Haltung schlecht möglich ist, wird der Steiß als Endpunkt genutzt um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten. Die SSL wird bei den jeweiligen Ultraschalluntersuchungen gemessen und lässt Rückschlüsse auf den Entwicklungsstand des Kindes, mögliche Krankheiten oder gar Fehlentwicklungen zu.
Die Bestimmung der SSL wird vornehmlich zur Berechnung des Gestationsalters (bereits erreichte Dauer einer Schwangerschaft) benutzt und im Verlauf der Schwangerschaft durch den Biparietalen Kopfdurchmesser (Querdurchmesser des kindlichen Kopfes) oder aber den Thoraxdurchmesser (Durchmesser des Brustkorbs) abgelöst. Ab dem vierten Monat der Schwangerschaft kann durch die Bestimmung des jeweiligen Durchmessers eine Abweichung von den normalen Körperabmessungen des Kindes beurteilt werden. Zwar wird die SSL weiterhin bestimmt, dient dann aber eher zur Kontrolle des Gestationsalters.
Im Zeitraum der 7. SSW erfährt der Fetus einen Wachstumsschub von circa fünf auf etwa acht Millimeter. Vor allem die großen inneren Organe entwickeln sich rasant weiter. Das Herz, die Lungen, das kleine Gehirn, die Leber und der Verdauungstrakt sind dabei die wichtigsten Elemente. Furchen an den Enden der Gliedmaßen deuten an, wo sich später Finger und Zehen bilden werden. Ebenso ist erkennbar, an welchen Stellen sich die Schultern und Ellenbogen sowie Hüftgelenke und Knie in den weiteren Wochen entwickeln. Mit der Formung erster Knochenzellen, werden die bis dato herrschenden fetalen Knorpelzellen ersetzt. Dies verleiht der nun vollständig ausgebildeten Wirbelsäule Stabilität und ermöglicht es dem Fötus mit der Entwicklung des Nervensystems fortzufahren.
Am Ende der 7. SSW fängt das Herz an, Blut zu pumpen. Zuvor wurde aus Übungsgründen um zum Test der vollen Funktionstüchtigkeit lediglich Flüssigkeit genutzt. Das Blut stammt aus dem Dottersack und fließt durch winzige Adern. Damit alle Organe Ihre Tätigkeit aufnehmen können und mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt werden, müssen nun schnell neue Adern wachsen. Zum selben Zeitpunkt entsteht die Hauptschlagader, die frisches Blut aus den sich im Herz bildenden Kammern erhält. Das Herz schlägt nun 100 bis 200 Mal pro Minute und transportiert das mit frischen Nährstoffen und Sauerstoff angereicherte Blut der Mutter mit Hilfe der Nabelschnur durch den Körper und gleichzeitig zur Plazenta zurück. Dieser Kreislauf bleibt bestehen, bis das Baby geboren ist.