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Zahnfleischbluten

Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Karies kommen im Verlauf der Schwangerschaft besonders häufig vor. Normalerweise ist Zahnfleischbluten ein Resultat einer Erkrankung des Zahnfleisches, bei dem schon leichte Berührungen ein Bluten verursachen.
 
Neben den üblichen Ursachen wie Medikamenteneinnahme, Vitamin-C-Mangel, Blutkrankheiten oder Thrombozytopenie kann Zahnfleischbluten aber auch als Begleiterscheinung einer Schwangerschaft entstehen. Gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft ist die werdende Mutter besonders gefährdet, da sich das Gewebe rund um die Zähne auf Grund der Hormonumstellung des Körpers lockert. Darüber hinaus benötigt das Kind zum Aufbau des Knochengerüstes erheblichen Mengen Kalzium, die den Zähnen wiederum fehlen.

Zur Vermeidung von Zahnfleischentzündungen und fortgeschrittenen Zahnbettinfektionen empfehlen Zahnärzte einerseits eine gründliche Mundhygiene (nach jedem Essen) sowie regelmäßige Untersuchungen beim Zahnarzt (spätestens alle zwei Monate). Schwangere sollten schon beim kleinesten Anzeichen einen Zahnarzt aufsuchen, denn werdende Mütter mit chronischen Zahnfleischentzündungen besitzen ein siebenfach höheres Risiko eine Frühgeburt zu erleiden.

 

 

Zytomegalie

Zytomegalie, manchmal auch Cytomegalie geschrieben, bezeichnet eine Viruserkrankung, deren Erreger bei rund 65 Prozent aller Erwachsenen im Körper vorkommt. Zytomegalie wird ausgelöst durch das Virus Humane Zytomegalie (HZM), das zur Familie der Herpesviren gehört. Vor diesem Hintergrund findet manchmal auch die Bezeichnung Humanes-Herpes-Virus 5 (HHV 5) Anwendung. Ist das Virus in den menschlichen Organismus gelangt, nistet es sich in den Zellen ein, wo es ein Leben lang verweilt.
 
Eine Erstinfektion mit dem HZM-Virus verläuft in rund 98 Prozent der Fälle ohne nennenswerte Symptome. Die Inkubationszeit im Körper ist darüber hinaus von Mensch zu Mensch unterschiedlich und kann von einigen Tagen bis hin zu mehreren Jahren betragen. Bricht die Infektion aus, ist mit Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Schwellungen der Lymphknoten zu rechnen.

Kritisch wird Zytomegalie in der Schwangerschaft, wenn sich die werdende Mutter erstmalig mit dem Erreger infiziert. Findet eine Übertragung auf das Ungeborene statt (ca. 40 Prozent der Fälle), können Fehlbildungen des Herz-Kreislauf-System, des Magen-Darm-Trakt, der Knochenstruktur oder der Muskeln die Folge sein. In seltenen Fällen wurden auch Vergrößerungen der Leber, Netzhaureizungen (bis Erblindung) sowie Verkalkungen oder Entzündungen der Aderhaut (Choroidea) beobachtet.

 

 

Zwillinge

Zwillinge sind eine spezielle Form der Mehrlingsschwangerschaft und werden nur als diese bezeichnet, wenn: die werdende Mutter zwei Kinder innerhalb derselben Schwangerschaft erwartet, die Kinder am selben Tag gezeugt wurden und zudem am selben Tag geboren werden. Bei Zwillingen werden zwei Ausprägungen unterschieden: eineiige Zwillinge und zweieiige Zwillinge; höhergradige Mehrlinge (drei und mehr) entsprechen aus medizinisch der Entstehung von Zwillingen.

Eineiige Zwillinge

Von Eineiigen Zwillingen wird gesprochen, wenn in einem frühen Stadium der Schwangerschaft aus einer befruchteten Eizelle zwei Embryonalanlagen mit identischem Erbmaterial entstehen (Zwillingsschlupf). Oft teilt sich die Eizelle dabei so früh, dass die beiden Embryonen getrennt voneinander zur Gebärmutter wandern und sich einnisten. Eineiige Zwillinge haben das gleiche Geschlecht, sehen körperlich völlig identisch aus und stimmen charakterlich nahezu überein.
 
Zweieiige Zwillinge

Zweieiige Zwillinge hingegen entstehen, wenn zwei Eizellen (die aus beiden Eierstöcken entstehen können) innerhalb eines Zyklus von zwei Spermien des Mannes befruchtet werden. Zweieiige Zwillinge können das Gleiche oder ein unterschiedliches Geschlecht haben. Im Gegensatz zu eineiigen Zwillingen unterscheiden sich zweieiige Zwillinge in ihren Erbanlagen und muten daher körperlich und geistig eher wie normale Geschwister an. In seltenen Fällen ist es wahrscheinlich, dass eine Eizelle über zwei Zellkerne verfügt, die jeweils von einem Spermium befruchtet werden. Durch diese Konstellation entstehen Zwillinge, die sich die gleichen mütterlichen Erbanlagen teilen und in den vom Vater geerbten Anlagen unterscheiden.

 

 

Zervixinsuffizienz

 

Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gray1167_de.svgAls cervix uteri wird der Gebärmutterhals bezeichnet, der die Öffnung zur Scheide und damit den Muttermund enthält (also der untere Teil der Gebärmutter – siehe Bild). Normalerweise ist die Öffnung von einer dicken Schleimhaut umgeben, sodass die Gebärmutter vor aufsteigenden Keimen geschützt ist. Während der Geburt wird die Zervix (durch das Hormon Prostaglandin) weicher und kann sich dementsprechend für den Durchstoß des Babykopfes bis auf einen Durchmesser von 10 cm weiten.

Von einer Zervixinsuffizienz hingegen wird immer dann gesprochen, wenn sich während der Schwangerschaft eine vorzeitige Verkürzung des Gebärmutterhalses auf weniger als 2,5 cm einstellt und der Muttermund gleichzeitig weicher wird beziehungsweise öffnet.

Problematisch für die Schwangerschaft ist eine Zervixinsuffizienz, weil eine starke Wehentätigkeit dann nicht mehr mit wehenhemmenden Mitteln behandelt werden kann. Die Folge kann eine überstürzte Geburt sein, die insbesondere Mehrlingsgebärende gefährlich wird. Zusätzlich besteht für das Kind die Gefahr, dass der kindliche Kopf viel zu rasch durch das mütterliche Becken tritt und eine fetalen Hypoxie oder intrakranielle Blutung eintreten kann. Darüber hinaus verursachen überstürzte Geburten häufig mütterliche Verletzungen wie Zervixriss, Labienrisse, Scheiden- oder Dammrisse, welche chirurgisch therapiert werden müssen.

 

 

(Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gray1167_de.svg)