Pleuraergüsse
Pleuraerguss (Pleuraergüsse) ist der medizinische Fachbegriff für eine abnormale (pathologische) Zunahme von Flüssigkeit in der Pleurahöhle (kleiner Spaltraum in der Brusthöhle zwischen der Lunge und den Rippen). Bei der Flüssigkeitsansammlung kann es sich um Blut, Lymphflüssigkeit, blutserumähnliche Gefäßflüssigkeit, austretende Blutbestandteile auf Grund einer Entzündung oder um Eiter handeln.
Mögliche Ursachen für einen Pleuraerguss können unter anderem entzündlich-infektiöse Gründe wie Viren, Pilze oder Bakterien; ein Überdruck im Spaltraum in Folge einer Herzinsuffizienz oder ein traumatischer Unfall (bspw. Rippenfraktur) sein. Im Rahmen der Schwangerschaft sind Pleuraergüsse ein Softmarker (Auffälligkeit) für das Down-Syndrom (Fehlbildungen und/oder verminderte geistige Intelligenz des Kindes) oder anderer chromosomendingte Störungen (Trisomie 9, Edwards-Syndrom, usw.). Sollte ein Pleuraerguss diagnostiziert werden, empfehlen Ärzte zur Absicherung meist eine Fruchtwasseruntersuchung oder Nabelschnurblutentnahme.
Präimplantationsdiagnostik
Die Präimplantationsdiagnostik, kurz PID genannt, bezeichnet alle zellbiologischen und molekularen Untersuchungen, die zu Entscheidungsfindung dienen, ob ein Embryo im Rahmen einer künstlichen Befruchtung (in vitro Fertilisation, ICSI) in die Gebärmutter eingepflanzt (implantiert) wird. Die zellbiologischen und molekularen Untersuchungen sind dabei so ausgerichtet, dass der Embryo außerhalb des Körpers (in vitro) gezielt nach genetischen Veränderungen (Erbkrankheiten und Chromosomenanomalien) begutachtet wird.
Laut aktuellem Stand werden im Rahmen der PID rund 200 Erbkrankheiten untersucht. Zudem ist es möglich, die gewonnenen Erkenntnisse in die Pränataldiagnostik zu transferieren wo sie zur Diagnose weiterer Krankheiten betragen. Darüber hinaus kann durch eine PID eine Geschlechterselektion mit und ohne Krankheitsbezug erfolgen.
Zur Durchführung einer PID ist es notwendig, Eizellen mittels Hormonstimulation zu gewinnen. Im Anschluss werden die Eizellen extrakorporal (außerkörperlich) befruchtet. Fortfolgend wird an den befruchteten Eizellen eine Embryobiopsie (Entnahme bzw. Abspaltung einer Zelle des Embryos) vorgenommen. Die Probe wiederum wird genetisch untersucht und die Eizelle(n) nach der Freigabe in die Gebärmutter transferiert oder zur Aufbewahrung kryokonserviert.
Wurde die Technik in der Vergangenheit nur in Einzelfällen und zum Nachweis einiger weniger Erbkrankheiten eingesetzt, so liegt die Zahl der Untersuchungen heute bereits über 10.000 (nach einer PID geborenen Kinder).
Plazenta
Die Plazenta (lat. für „Kuchen“ oder „Mutterkuchen“) ist ein menschliches Gewebe, dass ausschließlich während der Schwangerschaft im Bereich der Gebärmutter der Frau vorkommt. Die Plazenta besteht fast vollkommen aus embryonalem und mütterlichem Gewebe, das in die Schleimhaut des Uterus (Gebärmutter) einwächst.
Zu den Hauptaufgaben der Plazenta zählen unter anderem die Versorgung des Embryos mit Nährstoffen, die Entsorgung von Exkretionsprodukten sowie der Gasaustausch zwischen dem Fötus und der Mutter. Darüber hinaus ist die Plazenta aber auch eine Schnittstelle zwischen dem Organismus der Mutter und dem Organismus des Kindes. In diesem Zusammenhang fungiert die Plazenta als Schranke beziehungsweise passive Filtermembran, die den Übertritt im Blut gelöster Substanzen ermöglicht oder verhindert.
Postnatal
Postnatal bedeutet „nach der Geburt“ und ist das Gegenstück zu pränatal. Während pränatal alle körperlichen und psychischen Veränderungen einer Schwangeren und des Fötus im Vorfeld der Geburt bezeichnet, wird der Begriff „postnatal“ oder „postnatale Untersuchung“ üblicherweise für Folgehandlungen der Geburt benutzt, die sich auf das neugeborene Kind beziehen.
Vorgänge, die kurz vor oder nach der Geburt stattfinden, erhalten den Begriff „perinatal“ oder „peripartal“. Ereignisse oder Zustände nach der Geburt erhalten den Begriff „postnatal“ oder „postpartal“. Der Unterschied zwischen postnatal oder postpartal liegt in der betroffenen Person. Während Fälle, die das Neugeborene betreffen, als „postnatal“ bezeichnet werden; erhalten Fälle, die die Mütter betreffen, die Bezeichnung „postpartal“.
Papp-A
Papp-A ist ein Protein im mütterlichen Blut, das im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge entweder beim Ersttrimester Screening oder während des Double-Tests ermittelt wird. Papp-A ist eine Abkürzung, stammt aus dem englischen und bedeutet pregnancy-associated plasma protein A (schwangerschaftsgebundenes Plasmaprotein A).
Zur Analyse des Papp-A Wertes wird der Schwangeren während einer der Vorsorgeuntersuchungen Blut entnommen und das gewonnene Serum hinsichtlich des Plasmaproteins A untersucht. Weicht der ermittelte Wert für das Protein von der Norm ab, kann der behandelnde Arzt Rückschlüsse auf eventuelle Fehlbildung des Fötus ziehen.
Liegt der Papp-A Wert der mütterlichen Probe beispielweise unterhalb des Durchschnittes, steigt die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer Trisomie 21 oder Trisomie 18. Extrem niedrige Werte wiederum weisen auf eine Triploidie (Verdreifachung aller Chromosomen) hin. Zu beachten ist jedoch, dass die Ergebnisse lediglich Hinweise auf eine mögliche Störung darstellen und dementsprechend als Risikoanalyse zu interpretieren sind.
Vor diesem Hintergrund betrachtet, kann die Untersuchung des Papp-A Wertes keine eindeutige Diagnose liefern. Vielmehr lässt die die Analyse lediglich eine Prognose (statistische Wahrscheinlichkeit) für eine Beeinträchtigung des Fötus in Abhängigkeit des ermittelten Papp-A-Wertes zu.
Punktion
Als Punktion wird in der Medizin das gezielte Einstechen mit einer Nadel in einen Hohlraum des Körpers bezeichnet. Ziel einer Punktion ist es, Material des Patienten zu diagnostischen Zwecken zu entnehmen, therapeutische Substanzen in die Nähe eines Krankheitsortes zu bringen oder pathologische Flüssigkeitsansammlungen zu entfernen.
Punktionen gehören zu den ärztlichen Routineaufgaben, sind normalerweise ungefährlich und unaufwändig und erfordern lediglich bei tiefer gelegenen Organen eine erhöhte Aufmerksamkeit des behandelnden Arztes. Aufwändige Eingriffe werden deshalb sonografisch, also beispielsweise mittels Ultraschall, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Cardiotokographie (CTG) durchgeführt.
Im Rahmen der Schwangerschaft findet die Punktion primär bei der Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) Anwendung. Bei dieser wird der Schwangeren zur Entnahme von Fruchtwasser eine dünne Nadel in die Fruchtblase eingeführt. Die extrahierten Zellen des Kindes werden daraufhin im Labor extrahiert, kultiviert und einer anschließenden Chromosomenanalyse unterzogen.
Ziel der Amniozentese ist es, Fehlentwicklungen des Kindes im zentralen Nervensystem frühzeitig zu erkennen, chromosomenbedingte Einschränkungen zweifelsfrei zu diagnostizieren und eine Reihe an Erbkrankheiten gegenzuprüfen.
Eine Punktion dauert in der Regel zwischen fünf und fünfzehn Minuten, kann lokal vorgenommen werden und ist normalerweise nicht mit besonderen Schmerzen verbunden.
Pränataldiagnostik
Die Pränataldiagnostik, kurz PND genannt, bezeichnet alle Untersuchungen des ungeborenen Kindes und der Schwangeren, die zwischen der Zeugung und der Geburt stattfinden. Die Pränataldiagnostik beinhaltet dabei auch die aus der Untersuchung resultierende Diagnose von Krankheiten. Ziel der Pränataldiagnostik ist es damit, eventuelle zukünftige oder bereits bestehende Schäden des Ungeborenen frühzeitig zu erkennen und daraufhin Therapien beziehungsweise nachgeburtliche Behandlungen einzuleiten. Zudem besteht die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs.
Die im Rahmen der Pränataldiagnostik möglichen Untersuchungen werden in die Kategorien invasiv und nicht-invasiv unterschieden. Zu den invasiven Untersuchungen zählen unter anderem die Chorionzottenbiopsie oder die Amniozentese. Der Einsatz einer invasiven Untersuchung sollte jedoch gut bedacht da, da dieser das Risiko einer Fehlgeburt signifikant erhöht.
Zu den nicht-invasiven Untersuchungen wiederum gehören beispielweise alle Arten der Sonographie (3D-Ultraschall, 4D-Ultraschall, Doppler Sonographie, usw.), die Nackentransparenzmessung, die Nasenbeimessung, eine Reihe von serologischen Untersuchungen oder der Triple-Test. Im Gegensatz zu einer invasiven Untersuchung sind die nicht-invasiven Behandlungen fast völlig risikofrei. Lediglich kleine Blutergüsse an Nadeleinstichen oder Reizreaktionen an untersuchten Stellen können entstehen.
Polyhydramnie
Polyhydramnie, auch Polyhydramnion bezeichnet, ist ein Begriff der Pränatalmedizin und bezeichnet eine überdurchschnittlich große Menge von Fruchtwasser in der Gebärmutter. Als Berechnungsgrundlage und Vergleichswert wird der Fruchtwasserindex (AFI) herangezogen, der bei einer Polyhydramnie einen Wert von mindestens 20 Zentimeter annimmt.
Ein Polyhydramnion tritt bei durchschnittlich einem Prozent aller Schwangerschaften auf und wird am häufigsten beobachtet, wenn bereits eine Schwangerschaftsdiabetes besteht. Die Folgen einer Polyhydramnie können unter anderem kurzgliedriger Minderwuchs, das Down-Syndrom (Trisomie 21), verschieden Arten von Herzfehlern, eine Lippen-Kiefer-Spalte oder eine Verengung des Leerdarms sein.
In den meisten Fällen bildet sich eine Polyhydramnie binnen wenigen Wochen selbst zurück. Sollte der behandelnde Arzt jedoch eine gegenteilige Entwicklung feststellen, besteht die Möglichkeit einer Fruchtwasserentlastungspunktion, bei der die Fruchtblase mit einer Hohlnadel punktiert und das überschüssige Fruchtwasser mittels eines eingeführten Katheters abgelassen wird.
Plazentainsuffizienz
Als Plazentainsuffizienz wird in der geburtshilflichen Medizin eine mangelnde Funktion beziehungsweise eine Leistungsschwäche der Plazenta bezeichnet. Durch die Mangelversorgung entsteht eine Störung des Stoffaustausches zwischen dem mütterlichen und dem kindlichen Kreislauf, in deren Folge neben einer ungenügenden Versorgung des Babys mit lebensnotwendigen Nährstoffen auch Folgen wie eine vorzeitige Plazentaablösung, ein gestörtes Wachstum des Kindes oder im schlimmsten Fall der Tod des Ungeborenen im Mutterleib eintreten können.
Bei einer Plazentainsuffizienz werden die Ausprägungen akut und chronisch unterschieden. Während die Ursachen einer akuten Plazentainsuffizienz unter anderem in einer Eklampsie, einer vorzeitigen Plazentalösung, einer mangelnde Durchblutung der Nabelschnur, einer Plazentablutung oder einer Dauerkontraktion des Uterus begründet liegen, kommen für eine chronische Plazentainsuffizienz unter anderem Infektionen, Uterusmyome, Schwangerschaftshypertonie, Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes oder Chromosomenabweichungen in Betracht.
Die genauen Ursachen und Entstehungsmechanismen für eine Plazentainsuffizienz sind zum aktuellen Stand der Medizin noch nicht vollständig geklärt. Einigkeit herrscht aber darüber, dass eine Plazentainsuffizienz statistisch gesehen bei zwei bis fünf Prozent aller Schwangerschaften auftritt.
Pilates
Pilates wurde von Joseph Hubertus Pilates zu Beginn des ersten Weltkrieges als ganzheitliches Körpertraining zur Verbesserung der Konstitution und Haltung inhaftierter Soldaten entwickelt. Auf Grund ständiger Verbesserungen ist Pilates heutzutage eine sanfte Trainingsmethode, die Körper und Geist systematisch aktivieren soll. Pilates-Übungen basieren dabei auf einer vordefinierten Auswahl an Grundübungen, Atmungs- und Konzentrationstechniken. Diese werden zu Bewegungsabläufen kombiniert und entsprechend des Trainingsziels ausgerichtet.
Für die Schwangerschaft ist Pilates eine große Bereicherung, da es eine gute Möglichkeit darstellt, den durch die Schwangerschaft beanspruchten Körper der Schwangeren zu stärken. Indem Pilates vor allem die Bauch- und Beckenbodenmuskulatur sowie den Rücken- und Beckenbereich trainiert, trägt es vor allem zu einer erheblichen Verbesserung der körperlichen Konstitution der werdenden Mutter und zu deren Mobilisierung bei.
Schwangere, die Pilates in Betracht ziehen, sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass es trotz der vielen Vorteile einige Dinge zu beachten gilt. So sollte der Trainer beispielsweise ausreichend Erfahrung nachweisen können, das Pilates-Training selbst auf die Bedürfnisse der Schwangeren abgestimmt sein und Atem- und Konzentrationsübungen als zentralen Baustein bilden.
Progesteron
Progesteron, oft auch als Gelbkörperhormon bezeichnet, gehört zur Gruppe der Sexualhormone und wird in den Eierstöcken der Frau gebildet. Progesteron selbst gehört zur Gruppe der Gestagene und wird vorrangig in der zweiten Phase des Menstruationszyklus (nach dem Eisprung/Ovulation) in den Granulosaluteinzellen (äußere Schicht der Eizelle) gebildet.
In Folge der Befruchtung beginnt die Eihülle (Follikel) die Produktion von Progesteron anzuheizen, sodass der Spiegel innerhalb weniger Tage um das 500-fache auf über 9ng/ml steigt. Aus diesem Grund trägt Progesteron nicht nur den Beinamen „Schwangerschaftshormon“, es dient auch der Diagnose der Schwangerschaft.
Sobald sich nach der Befruchtung genügend Progesteron im Körper befindet, wird die Gebärmutter für die bevorstehende Einnistung der Eizelle stimuliert. Das Progesteron sorgt dabei für die Entfaltung der Gebärmutter, eine bessere Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut und einen leichten Anstieg der Körpertemperatur. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft übernimmt dann die Plazenta die Herstellung des Progesterons, welches dann die eine beruhigende Funktion auf Mutter und Kind übernimmt, das Ausschwemmen übermäßiger Körperflüssigkeit bewirkt und Spannungsgefühle in der Brust sowie Ödeme in den Beinen) löst.
PDA
PDA ist eine Abkürzung und steht für die Periduralanästhesie, manchmal auf Grund der Stelle, an der das Betäubungsmittel injiziert wird auch Epiduralanästhesie genannt Die PDA ist eine Form der Betäubung, die eine zeitlich begrenzte Hemmung bestimmter Nerven bewirkt. Die Folgen der PDA sind dabei Empfindungslosigkeit, Schmerzfreiheit und eine Minderung der Beweglichkeit im betäubten Körperabschnitt.
Die PDA wird genutzt, um während der Geburt eine örtliche Schmerzausschaltung bei der Mutter zu erreichen. Ob die Schwangere eine PDA erhält, hängt einerseits vom Zeitpunkt der Geburt und andererseits von der Einschätzung des behandelnden Arztes ab. Eine PDA ist fast jederzeit möglich (außer in späten Stadien der Geburt) , sodass die Schwangere auch probieren kann, den Schmerz auszuhalten. Statistisch gesehen erhalten dennoch rund ein Viertel aller Schwangeren eine PDA.