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Morbus haemolyticus neonatorum

Morbus haemolyticus neonatorum ist die medizinische Bezeichnung für eine Komplikation während der Schwangerschaft und beschreibt eine Inkompatibilität der Blutgruppen von Mutter und Kind. Beim Fetus beziehungsweise Neugeborenen zeigt sich die Krankheit als schwerwiegende und komplexe Gesundheitsstörung.

Die Ursache für Morbus haemolyticus neonatorum liegt zumeist in einer Blutgruppenunverträglichkeit im Rhesus-System begründet, kann aber auch auf ein Problem mit den kindlichen Erythrozyten zurückgeführt werden. Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge in der Frühschwangerschaft kann Morbus haemolyticus neonatorum im Zuge der Blutgruppenbestimmung mittels Antikörpersuchttest ermittelt werden.

Fällt die Diagnose positiv aus, kann der Fetus bereits im Mutterleib mittels Gabe eine Bluttransfusion über die Nabelschnur therapiert werden. Nach der Geburt reicht es bei der einen Hälfte der Neugeborenen (leichter Ikterus) aus, eine Phototherapie durchzuführen. Bei der anderen Hälfte (schwerer Iktarus) sind eine Blutrauschtransfusion und/oder die Gabe von Hämoglobin notwendig, um eine Hämolyse oder mögliche Spätfolgen zu vermeiden. Kinder, deren Morbus haemolyticus neonatorum nicht therapiert wurde, können unter Umständen Spätfolgen wie geistige Retardierung oder choreoathetotische Bewegungen (unwillkürliche, schraubenartige Bewegungsform der Extremitäten) entwickeln.

 

 

Mandibuläre Retrognathie

Als mandibuläre Retrognathie bezeichnen Mediziner eine Rückverlagerung des Unterkiefers im Verhältnis zur Schädelbasis (nur Lage, nicht Größe). Alternativ werden für die mandibuläre Retrognathie auch die Bezeichnungen mandibuläre Opisthognathie, mandibuläre Mikrognathie (ausgeprägte Hypoplasie des Unterkiefers mit Verkürzung der Unterkieferbasis), Retrogenie (das Kinn betreffend) oder Opisthogenie verwendet. Die Begriffe sind jedoch veraltet, teilweise irreführend und werden deswegen nur noch selten verwendet.

Die mandibuläre Retrognathie ist sehr häufig erblich bedingt und kann dementsprechend an das Ungeborene weitergegeben werden. Betroffene Kinder weisen ein sogenanntes „fliehendes Kinn“ oder einen Distalbiss (Überbiss) auf, der mit etwas Übung bei einer Ultraschalluntersuchung der Schwangerschaftsvorsorge erkannt werden kann. In Einzelfällen kann bei einer mandibulären Retrognathie auch eine maxilläre Prognathie (Fehlstellung der Zähne im Oberkiefer) auftreten. Diese kann unter Umständen bei einer späten Ultraschalluntersuchung (ca. 32. Schwangerschaftswoche) erkannt werden.

 

 

Milcheinschuss


Milcheinschuss ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Muttermilch, die noch vor der Geburt in den Brüsten der Mutter entsteht. Zum Teil wird der Begriff auch für die nach der Geburt entstehende Muttermilch genutzt. Die Muttermilch selbst ist dabei ein Sekret, dass von den Milchdrüsen der Brust gebildet wird und der späteren Ernährung des Säuglings dient.

Die eigentliche Muttermilch schießt (produziert der weibliche Körper) etwa 24 bis 48 Stunden nach der Geburt ein, indem die Hormonproduktion des weiblichen Körpers steigt und eine vermehrte Laktation entsteht. Die Brüste der Mutter werden in diesem Zusammenhang größer und wärmer, sind normalerweise sehr hart und tendieren in seltenen Fällen zu einer Überempfindlichkeit.
 
Durch Anlegen des Babys und häufiges stillen reguliert sich der Stillprozess von allein, sodass ein möglicher Milchstau fast ausgeschlossen scheint. Auf ein zusätzliches Abpumpen sollte die frischgebackene Mutter jedoch verzichten, da dies der Brust signalisiert, dass das Kind mehr Milch erwartet und die Produktion entsprechend steigt. Die Beendigung der Brusternährung wird als Abstillen bezeichnet.

 

 

Muttermund

Der Muttermund, lateinisch cervix uteri, bezeichnet die beiden Öffnungen des Gebärmutterhalses (äußerer und innerer Muttermund), die am unteren Ende der Vagina sitzen. Der äußere Muttermund stellt in diesem Zusammenhang den unteren Teil des Gebärmutterhalses, der die Öffnung zur Scheide enthält dar, während der innere Muttermund den Teil beschreibt, der am oberen Ende des Gebärmutterhals in Richtung Gebärmutterhöhle sitzt (siehe Bild).
 
Vor der Schwangerschaft hat der Muttermund vor allem die Aufgabe, die Chance der Empfängnis signifikant zu erhöhen. Hierfür wird der äußere Muttermund während der fruchtbaren Tage weicher und zieht sich aus seiner ursprünglichen Position (ragt drei Zentimeter in den Scheidengrund hinein) zurück. Durch den zusätzlichen Raum können die Spermien des Mannes einfacher in Richtung Gebärmutter aufsteigen und haben eine statistisch höhere Überlebenschance.

Während der Geburt wird der Gebärmutterhals durch den Einfluss körpereigener Hormone weicher und zieht sich zurück. Dieser Mechanismus und die in kürzer werdenden Abständen auftretenden Wehen dienen dazu, den Muttermund während der Eröffnungsphase der Geburt zu weiten und im Verlauf der Geburt zu dehnen. Spätestens zur Geburt sollte der Durchmesser auf rund zehn Zentimeter angewachsen sein, damit die Austreibung des Kindes gewährleistet ist.
 
Im Übrigen stammt die Bezeichnung „Mund“ von der Form des Muttermundes, der vor der ersten Geburt die Form eines runden Grübchens mit einer kurzen, querverlaufenden Öffnung besitzt. Nach der Schwangerschaft ändert sich dies und der Muttermund erhält durch eine Querspaltung die typische Form eines Mundes.

 

(Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gray1167_de.svg)

 

 

Multipara

Multipara, auch als Polypara bekannt, beschreibt bei Säugetieren ein trächtiges Weibchen, das mehrere Nahkommen (Mehrlinge) erwartet. Das Gegenteil von Multipara ist Monopara, also Säugetiere, die nur einen Nachkommen pro Geburt zur Welt bringen.

Menschen fallen gemäß Klassifizierung in die Kategorie Monopara, da sie regelmäßig nur einen Nachkommen erwarten. Natürlich ist es möglich, dass beim Menschen auch Mehrlingsgeburten auftreten, da diese aber die Regel sind, wird beim Menschen von einem Monopara gesprochen.