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Geburtstermin

Der Geburtstermin des Kindes wird zu Beginn der Schwangerschaft berechnet. Der sogenannte „errechnete Geburtstermin“ gibt in diesem Zusammenhang das wahrscheinliche Datum des durchschnittlichen Endes der Schwangerschaftsdauer (sogenannte Tragezeit) an. Der erste Tag der Schwangerschaft wird als Konzeption bezeichnet.


Da der Konzeptionstermin (Tag der Empfängnis, Verschmelzung von Eizelle und Spermium) nicht immer bekannt ist, finden bei der Errechnung des Geburtstermins zwei verschiedene Methoden Anwendung.

Zum einen die Variante „post conceptionem“, bei der der tatsächliche Tag der Empfängnis als Grundlage dient. Zum Tag der Empfängnis werden 266 Tage, also 38 Wochen (durchschnittliche Dauer von Konzeption bis Geburt) hinzu gezählt.

Zum anderen wird die Variante „post menstruationem“ genutzt, bei der der erste Tag der letzten Regel als Anfangspunkt dient, zu dem 280 Tage, also zehn Mal eine durchschnittliche Periode von 28 Tagen, hinzugerechnet werden. Individuelle Unterschiede bei der Zyklusdauer können mit der erweiterten Naegele-Regel Berücksichtigung finden.
 
In Mutterpässen und in der Klinik wird die Berechnung des Geburtstermins nach der Variante „post menstruationem“ bevorzugt. Die Benennung der Schwangerschaftswoche und des Schwangerschaftstages folgt hierbei einem bestimmen Schlüssel, der die Anzahl der verwendeten Wochen und die Anzahl der zusätzlichen Tage enthält. 24W2 oder 24+2 bedeutet dabei 24 Wochen und 2 Tage.

 

 

Gestose

Unter dem Begriff Gestose wird eine Vielzahl von schwangerschaftsbedingten Krankheiten verstanden, deren Ursachen in der Regel unklar sind. Die umgangssprachlich auch als „Schwangerschaftsvergiftung“ bezeichnete Gestose tritt vorrangig bei jungen Frauen, in der ersten Schwangerschaft oder bei Mehrlingsschwangerschaften auf. Je nach Zeitpunkt der Gestose wird in sogenannte Frühgestosen (im ersten Schwangerschaftsdrittel; Bsp.: Hyperemesis gravidarum) und Spätgestosen (im letzten Schwangerschaftsdrittel; Bsp.: Präeklampsie, HELLP-Syndrom) unterscheiden.

Frauen, die eine Gestose haben, bedürfen auf jeden Fall ein ärztlichen Betreuung und Behandlung, da im schlimmsten Fall der Stoffwechsel der Schwangeren zusammenbrechen kann. Insbesondere bei Gestosen, die im zweiten Drittel der Schwangerschaft auftreten, ist Vorsicht geboten, da vor allem Ödeme (Wasseransammlungen im Gewebe), Bluthochdruck und Eiweiß im Urin zu bedrohlichen Szenarien für das Ungeborene führen können. Aus diesem Grund sollten Schwangere auch auf Maßnahmen wie Obst- und Reistage oder die Vermeidung von Salz verzichten, da diese die Symptome einer Krankheit oft nur verschlimmern.

 

 

 

Genommutation

Als Genommutation bezeichnen Mediziner eine Veränderung der Anzahl der Chromosomen in einem Organismus (nicht zu verwechseln mit Genmutationen). Genommutationen werden mit sogenannten Chromosomenmutationen (strukturelle Veränderung eines Chromosoms) zur Oberkategorie Chromosomenaberrationen zusammengefasst. In diesem Zusammenhang werden Genommutationen als numerische und Chromosomenmutationen als strukturelle Mutationen bezeichnet.

Da ein Kind ursächlich aus der Verschmelzung von männlichem und weiblichem Erbmaterial entsteht, kann es zum Zeitpunkt der Befruchtung zur Vererbung von Genommutationen oder Chromosomenmutationen kommen. Wird defektes Erbmaterial weitergegeben, kann es zu Mutationen wie Trisomie 21 (Downsyndrom), Trisomie 18 (Edwards-Syndrom), Trisomie 13 (Pätau-Syndrom) oder dem Warkany-Syndrom 2 kommen. Liegt ein Verdacht vor, kann im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge gezielt nach Mutationen und deren Folgen gesucht werden.

 

 

Genmutation

Bei einer Genmutation handelt es sich um eine Form der Mutation, bei der eine Änderungen der Nukleotidsequenz (Abfolge der Nukleotide in einem DNA/RNA Strang) im Gen stattgefunden hat. Eine solche Veränderung tritt immer dann ein, wenn eine Einheit der DNA (sogenanntes Mononukleotid) chemisch verändert wurde, verloren ging oder eine zusätzliche Mononukleotid-Einheit eingefügt wurde.

Genmutationen werden in die Arten gametisch und somatisch sowie die Typen Punktmutation (durch Austausch), Deletionsmutation (durch Auslöschung), Insertionsmutation (durch Einfügen) und Duplikationsmutation (durch Verdopplung) unterschieden. Das bekannteste Beispiel für eine Genmutation ist die Sichelzellanämie, bei der die Betroffenen ein abnormes Hämoglobin bilden, dass die roten Blutkörperchen auflöst. Andere Beispiele für Genmutationen sind die Bluterkrankheit sowie die Rot-Grün-Blindheit.

 

 

 

Golfballphänomen (white spots)

Unter dem Golfballphänomen (engl. white spots) verstehen Mediziner eine Fehlbildung (Verdickung) des Herzens, die sich durch eine gruppiert auftretende punktförmige Verdichtung in der linken oder rechten Herzkammer äußert. Eine genaue Entstehungsursache für das Golfballphänomen existiert zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Sicher ist jedoch, dass linke Herzkammern wesentlich häufiger von der Verdickung betroffen sind als rechte.

Das Golfballphänomen tritt statistisch gesehen bei rund zwei bis fünf Prozent der Föten auf und ist am häufigsten im zweiten Schwangerschaftsdrittel anzutreffen. Im Rahmen der Pränataldiagnostik wird das Golfballphänomen mittels Feinultraschall ermittelt (als sonografischer Softmarker). Eventuelle Anomalitäten (echoreiche Areale) werden im Ultraschall als weiße Punkte sichtbar (white spots = Golfbälle). Je nach Anzahl der Spots werden diese als sogenannter echogener intrakardialer Focus (einzeln) oder als echogene intrakardiale Foci (mehrere) bezeichnet. In den meisten Fällen bildet sich das Golfballphänomen von selbst vollständig zurück.

 

 

Gastroschisis

Gastroschisis (vom griechischen gastro für „Bauch“ und chisma für „Spaltung“) beschreibt eine pränatale (vorgeburtliche) Fehlbildung der Bauchwand des Fötus bei der ein Loch in der Bauchwand entsteht. Die Ursachen einer Gastroschisis sind derzeit noch umstritten. Mediziner und Forscher sind sich aber weitgehend einig, das sich Gastroschisis auf Grund einer Verlagerung des Bauches in eine Aussackung der Nabelschnur entwickelt oder durch eine fehllaufende Gefäßbildung mit anschließender Spaltbildung in der Bauchwand entsteht.

Schließt sich der Spalt im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nicht richtig, können Eingeweide (Magen und/oder Darm) hindurchtreten und im Fruchtwasser umher schwimmen. Eine Behandlung der Gastroschisis ist während der Schwangerschaft nicht sinnvoll. Da der Darm nach der Geburt jedoch schnell austrocknet und schwere Infektionen auftreten können, wird das Kind sofort nach der Geburt operiert.

Im Rahmen der Pränataldiagnostik wird während einer planmäßigen Ultraschalluntersuchung gezielt nach einer Gastroschisis gescreent. Ein positives Ergebnis ist hierbei kein Grund zur Panik, denn eine Gastroschisis führt nicht zu einem Schwangerschaftsabbruch. Frühzeitig diagnostizierte Bauchspalten werden nach der Geburt geschlossen und die Eingeweide in einen Kunststoff-Patch eingenäht. Entsprechend dem Wachstum des Kindes wird der Patch an das steigende Bauchvolumen angepasst und üblicherweise nach wenigen Wochen bis Monaten entfernt.

 

 

Gestationsdiabetes

Als Diabetes mellitus wird eine Stoffwechselerkrankung des Zuckerstoffwechsels bezeichnet, bei der auf Grund des fehlenden körpereigenen Hormons Insulin ein mangelhafter bzw. gestörter Abbau von Glukose in den Körperzellen vorliegt.
 
Diabetes mellitus wird in verschiedene Arten unterteilt: Bei einer Typ 1 Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse des/der Betroffenen zwar Insulin, allerdings werden die Zellen von Antikörpern zerstört. Bei einer Typ 2 Diabetes wiederum ist die Insulinproduktion ganz normal, das vorhandene Insulin kann jedoch an den Organen aber nicht wirken. Eine Typ 3 Diabetes wiederum ist eine Form der chronischen Erkrankung die nur dann bestätigt wird, wenn ein Risiko für eine schwere Begleit- und Folgeerkrankungen besteht. Als Typ 4 Diabetes werden Zuckererkrankungen bezeichnet, die nur über einen kurzen Zeitraum andauern.

Ein Gestationsdiabetes oder Schwangerschaftsdiabetes ist üblicherweise eine Diabetes vom Typ 4; in seltenen Fällen kann es sich aber auch um eine neu aufgetretene Diabetes vom Typ 1 oder Typ 2 handeln. Die tritt bei rund 3,4 Prozent aller Schwangerschaften auf, ist zeitlich begrenzt und endet in den meisten Fällen mit der Regulierung des Zuckerstoffwechsels auf ein normales Niveau nach der Geburt. Als Risikogruppe gelten insbesondere Frauen, die das 30. Lebensjahr überschritten haben, eine erbliche Vorbelastung aufweisen oder an Übergewicht leiden.

 

 

Gebärhocker
 
Was viele Laien vielleicht nicht wissen ist die Tatsache, dass die Geburt in der Hocke die weltweit häufigste Gebärposition ist. Zur Unterstützung bei der Geburt wird normalerweise ein Gebärhocker genutzt. Bei einem Gebärhocker handelt es sich üblicherweise um einen kleinen Stuhl der keine Rückenlehne besitzt und in der Mitte der Sitzfläche eine Aussparung für das Baby hat.
 
Vorteilhaft ist ein solcher Sitz, weil die werdende Mutter während der Wehenphase aufrecht sitzen kann und sich dadurch der Druck auf die Gebärmutter erhöht. Die aufrechte Sitzposition ermöglicht der Schwangeren ein Mitpressen zur Geburt, wodurch das Baby schneller durch den Geburtskanal geschoben wird. Bedenken Sie vor einem möglichen Kauf aber, dass der Gebärhocker oft hart und unbequem ist und auf Grund der niedrigen Sitzhöhe anwesende Ärzte oder Hebammen auf dem Boden sitzen müssen.
 

 

Gravidogramm
 
Das Gravidogramm (von Gravida = Schwangerschaft) ist Bestandteil des Mutterpasses und stellt eine Übersicht zum Verlauf der Schwangerschaft dar. Im Gravidogramm trägt der Gynäkologe alle relevanten Daten ein, die während der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen erfasst werden. Ziel des Gravidogramms (und Mutterpass) ist es, allen während der Schwangerschaft beteiligten Personen (Gynäkologe, Hebamme, Klinikpersonal …) einen Überblick über den gesamten bisherigen Verlauf der Schwangerschaft zu verschaffen.
 
Im Gravidogramm werden Sie unter anderem folgende Angaben finden:
 
- SSW für die aktuelle Schwangerschaftswoche
- Hb (ery), der Hämoglobinwert im Blut
- Fundusstand, die Lage des oberen Gebärmutterhalses 
- Lage des Kindes: Beckenendlage (BEL), Schädellage (SL), Querlage (QL)
- Herztöne 
- Kindsbewegungen oder
- Gewicht