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Erythrozyten

Als Erythrozyten bezeichnen Mediziner zelluläre Elemente des Blutes, die den Blutfarbstoff, das Hämoglobin, beinhalten. Umgangssprachlich werden Erythrozyten auch als rote Blutkörperchen bezeichnet. Unter dem Mikroskop betrachtet erscheinen die 1658 von Jan Swammerdam entdeckten Zellen als gleich große, blasse und runde Scheiben, die in der Mitte eine Vertiefung enthalten.

Erythrozyten sind unter anderem zuständig für den Transport von Sauerstoff in alle Winkel des Körpers. Hierfür nehmen die Zellen in der Lunge Sauerstoff aus den Alveolen auf, binden diesen an das Hämoglobin und geben ihn an der entsprechenden Zielstelle des Körpers an das Gewebe ab. Im Rahmen der Schwangerschaft ist ein Mangel an Erythrozyten (Anämie, Blutarmut) eine eher häufigere Komplikation. Anzeichen für eine solche Anämie können unter anderem Müdigkeit, Blässe, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen oder Atemnot sein. Schwangere mit einer ausgeprägten Blutarmut wiederum weisen unter anderem Symptome wie starke Kopfschmerzen, Schwindel oder eine Herzenge (Angina pectoris) auf.

 

 

Epikrise

Epikrise, dem griechischen Wortstamm κρίσις = „Bedeutung“ entstammend, bezeichnet in der Medizin den Abschlussbericht eines Behandlers (meist ein Arzt), der den bisherigen Krankheitsverlauf eines Patienten dokumentiert. Der Abschlussbericht umfasst normalerweise alle mit der Behandlung des Patienten zusammenhängenden medizinischen Maßnahmen sowie deren Interpretation.

Üblicherweise wird die Epikrise in Form eines Arztbriefes oder eines Entlassungsdokumentes erfasst. Abweichend davon ist aber auch eine Dokumentation mittels Überweisung möglich. Im Rahmen der Schwangerschaft enthält die Epikrise beispielsweise die Stellung der Anamnese. Sie dokumentiert aber auch die Art, den Umfang und das Ergebnisse der Diagnostik (Schwangerschaftsvorsorge) sowie die Art, den Umfang und die Ergebnisse von Therapiemaßnahmen beziehungsweise konkrete Empfehlungen zur Weiterbehandlung.

 

Extrauteringravidität

Als Extrauteringravidität oder auch ektope Schwangerschaft bezeichnen Mediziner eine Schwangerschaft, bei der sich eine befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle (cavum uterie) einnistet. Die häufigste Form ist die Eileiterschwangerschaft, die Einnistung kann aber auch in der Bauchhöhle, im Gebärmutterhals, der Gebärmutterwand oder im intramuralen Teil des Eileiters stattfinden. Bis auf eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist eine Extrauteringravidität nicht überlebensfähig.

Der Ursprung der Extrauteringravidität ist auf eine Reihe von Risikofaktoren zurückzuführen. Zu diesen zählen unter anderem Entzündungen im Beckenbereich während der ersten Schwangerschaftswochen, vorangegangene Eingriffe am Eileiter, Rauchen oder eine bereits stattgefundene Extrauteringravidität. Nachweisen lassen sich die Faktoren jedoch nur in 30-50 Prozent der Fälle, sodass eine eindeutige Klassifizierung nicht möglich ist.

Extrauteringraviditäten treten bei circa 1 Prozent aller Schwangerschaften auf. In den letzten Jahren ist eine Zunahme der Extrauteringraviditäten zu beobachten, die auf einen parallel verlaufenden Anstieg der sexuell übertragbaren Infektionen zurückgeführt werden kann. Extrauteringravidität ist dabei der häufigste Grund für Todesfälle in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft. Nistet sich die Eizelle außerhalb der Gebärmutter ein, wird die Frucht üblicherweise operativ entfernt.

 

 

Eklampsie

Eklampsie bedeutet gemäß griechischer Herkunft „hervorstrahlen“ oder „plötzlich auftreten“ und bezeichnet im Rahmen der Schwangerschaft abrupt auftretende schwere Erkrankungen, die fast immer mit Krampfanfällen einhergehen. Eklampsie wird im medizinischen Sinne als Vorstufe der Präklampsie (Schwangerschaftshypertonie) betrachtet und tritt bei 1 von 2500 Schwangeren auf. Rund 80 Prozent der Eklampsiefälle betreffen dabei Erstgebärende; bei Mehrlingsschwangerschaften hingegen ist das Risiko einer Eklampsie um den Faktor sechs erhöht.

Während der Schwangerschaft kann eine Eklampsie für die Mutter und das Kind lebensbedrohlich werden. Aus diesem Grund sollten werdende Mütter schon beim ersten Anzeichen (bspw. Krämpfe, Blutdruckanstieg, massiver Schwindel, Sehstörungen oder Benommenheit) schnellstmöglich ins Krankenhaus gebracht werden, da schwerwiegende Folgen wie akutes Nierenversagen, Blutungen, Hirnödeme, Thrombosen oder gar eine Plazentainsuffizienz eintreten können. Hat sich der Zustand der Schwangeren nach der Einlieferung stabilisiert, wird das Kind in fast allen Fällen vorzeitig per Kaiserschnitt entbunden.

 

 

 

Eisprung

Der Eisprung, auch Follikelsprung oder Ovulation genannt, stellt aus medizinischer den Zeitpunkt dar, an dem die unbefruchtete Eizelle aus dem Eierstock entspringt (ausgestoßen wird). Der Eisprung findet normalerweise in der Mitte des weiblichen Zyklus statt und ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die weibliche Eizelle von einem männlichen Spermium befruchtet werden kann. Nach dem Sprung der Eizelle ist deren Befruchtungsfähigkeit auf etwa 12 bis 24 Stunden begrenzt.

Zur Geburt beherbergen die Eierstöcke der Frau rund 1 bis 2 Millionen Eizellen, die von Begleitzellen umgeben sind und gemeinsam das sogenannte Follikel bilden. Während eines durchschnittlichen Zyklus reifen normalerweise 10 bis 20 Follikel heran, von denen eines dominiert und sich zum sprungreifen Follikel weiterentwickelt.
 
Ist die Eizelle ausgestoßen, wandert sie durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter um sich dort in die Schleimhaut einzunisten. Hat bis dato keine Befruchtung stattgefunden, produziert der weibliche Körper vermehrt Gelbkörperhormone, die eine Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut verursachen und die Abstoßung der Eizelle einleiten.

Exkurs: Die hormonelle Empfängnisregulierung (Antibabypille, Hormonspirale, Vaginalring, usw.) beruht auf der Verhinderung des Eisprungs. Mittels hormoneller Regulierung beeinflussen die genannten Verhütungsmittel die Reifung des Follikels und verhindern dessen Ausstoßung aus dem Eierstock. Ohne eine unbefruchtete Eizelle ist eine Schwangerschaft natürlich nicht möglich.

 

 

Embryo
 
Der Embryo oder auch die ungeborene Leibesfrucht ist ein Lebewesen in der frühen Form der Entwicklung. Den Entstehungsprozess des Embryos bezeichnen Mediziner als Embryogenese und die Erforschung der embryonalen Entwicklung als Embryologie.
 
Zur Abgrenzung der Begriffe Fetus, Fötus, Embryo usw. muss angemerkt werden, dass der Embryo beim Menschen nach Ausbildung der inneren Organe ab der 9. Schwangerschaftswoche als Fetus oder Fötus bezeichnet wird.
 
Rechtlich gesehen gilt die Bezeichnung Embryo bereits dann, wenn die befruchtete, entwicklungsfähige Eizelle die ersten Kerne verschmilzt. Darüber hinaus wird jede Zelle, die dem Embryo entnommen wird und sich weiterteilt auch als Embryo angesehen. Anzumerken ist aber, dass menschliche Embryonen bis zum 14. Tag keine Individualität besitzen und deshalb der Lebensschutz bei frühen Embryonalstadien nicht absolut gesetzt werden darf.