Amniozentese
Die Amniozentese, auch Fruchtwasseruntersuchung genannt, ist eine pränatale Untersuchungsmethode, bei der mittels Punktion ein kleine Menge Fruchtwasser aus der Fruchtblase (Amnionhöhle) der Mutter entnommen wird.
Ziel der Amniozentese ist es, die im Fruchtwasser befindlichen fetalen (kindliche) Zellen zu extrahieren, diese zu kultivieren und die Probe anschließend einer DNA- bzw. Chromosomenanalyse zu unterziehen. Anhand der Ergebnisse der Analyse ist es möglich, bestimmte Erbkrankheiten wie beispielsweise das Apert-Syndrom, Schädigungen des zentralen Nervensystems oder aber chromosomenbedingte Abweichungen wie Trisomie 21 (Down Syndrom), Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) oder das Pätau-Syndrom (Trisomie 13) zu erkennen.
Darüber hinaus ermöglicht die Amniozentese aber auch eine Bestimmung des Säuregehaltes des Fruchtwassers, der Aufschluss über die Sauerstoffversorgung des Kindes gibt sowie eine Messung der Menge des alpha-Fetoproteins, anhand dessen eine Prognose bestimmter Neuralrohrdefekte erfolgen kann.
Die Amniozenteseuntersuchung dauert normalerweise zwischen fünf und fünfzehn Minuten und ist für die werdende Mutter nicht mit besonderen Schmerzen verbunden. Nur selten kommt es bei einer Amniozentese zu Komplikationen. Im schlimmsten Fall muss die Schwangere jedoch mit einer Verletzungen oder Blutungen in der Gebärmutter, Infektionen im Gebärmutterraum, Fruchtwasserverlust oder gar mit einer Fehlgeburt rechnen.