Punktion

 

Punktion

Als Punktion wird in der Medizin das gezielte Einstechen mit einer Nadel in einen Hohlraum des Körpers bezeichnet. Ziel einer Punktion ist es, Material des Patienten zu diagnostischen Zwecken zu entnehmen, therapeutische Substanzen in die Nähe eines Krankheitsortes zu bringen oder pathologische Flüssigkeitsansammlungen zu entfernen.
 
Punktionen gehören zu den ärztlichen Routineaufgaben, sind normalerweise ungefährlich und unaufwändig und erfordern lediglich bei tiefer gelegenen Organen eine erhöhte Aufmerksamkeit des behandelnden Arztes. Aufwändige Eingriffe werden deshalb sonografisch, also beispielsweise mittels Ultraschall, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Cardiotokographie (CTG) durchgeführt.

Im Rahmen der Schwangerschaft findet die Punktion primär bei der Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) Anwendung. Bei dieser wird der Schwangeren zur Entnahme von Fruchtwasser eine dünne Nadel in die Fruchtblase eingeführt. Die extrahierten Zellen des Kindes werden daraufhin im Labor extrahiert, kultiviert und einer anschließenden Chromosomenanalyse unterzogen.
 
Ziel der Amniozentese ist es, Fehlentwicklungen des Kindes im zentralen Nervensystem frühzeitig zu erkennen, chromosomenbedingte Einschränkungen zweifelsfrei zu diagnostizieren und eine Reihe an Erbkrankheiten gegenzuprüfen.
 
Eine Punktion dauert in der Regel zwischen fünf und fünfzehn Minuten, kann lokal vorgenommen werden und ist normalerweise nicht mit besonderen Schmerzen verbunden.