Blutungen in der Schwangerschaft

 

Blutungen in der Schwangerschaft

Erstaunlicherweise treten Schwangerschaftsblutungen deutlich häufiger auf, als sie auf den ersten Blick vermutet werden. Denn statistisch gesehen hat rund eine von sechs werdenden Müttern in den ersten Monaten Ihrer Schwangerschaft eine Blutung. Wie gefährlich diese Zwischen- oder Schmierblutungen sind, wie sie entstehen und was es für die werdende Mutter zu beachten gilt, finden Sie nachfolgend aufgelistet.

 

Was sind Zwischenblutungen und Schmierblutungen?

Auf Grund von Hormonstörungen oder psychischen Störungen wie Stress oder Trauer kann es außerhalb der üblichen Regelblutung zu sogenannten Zwischenblutungen (aus der Gebärmutter) kommen. Diese Blutungen sind üblicherweise Anzeichen einer ernsten Erkrankung der Geschlechtsorgane oder basieren auf einer sexuell übertragbaren Infektion. In der Frühschwangerschaft (fünfte bis achte Schwangerschaftswoche) sind Zwischenblutungen größtenteils ungefährlich, da sie üblicherweise im Rahmen der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Schleimhaut auftreten.

Schmierblutungen sind solche Zwischenblutungen. Sie treten bei nicht schwangeren Frauen üblicherweise außerhalb der normalen Menstruationsphase auf. Der meist bräunliche Ausfluss aus der Vagina deutet dabei auf eine Störung des hormonellen Gleichgewichtes hin oder kann auf Grund von Entzündungen an den Geschlechtsorganen oder einer anderen übertragbaren Krankheit entstehen. Wie bei den Zwischenblutungen erwähnt, sind Schmierblutungen in der Frühschwangerschaft eher ungefährlich. Sie sind aber nur dann gefahrlos, wenn sie zum Zeitpunkt der üblichen Menstruationsblutung auftreten und lediglich einen Teil der üblichen Stärke und Dauer erreichen.

Wie verhalte ich mich bei Blutungen richtig?

Auch wenn Blutungen am Anfang der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich sind, sollten diese ernst genommen und mit dem zuständigen Frauenarzt oder der verantwortlichen Hebamme besprochen werden. Um Panik zu vermeiden, brauchen Sie bei wenigen Tröpfchen Blut noch keinen Alarm zu schlagen. Wird die Menge jedoch schlagartig mehr oder findet die Blutung im späteren Verlauf der Schwangerschaft statt, sollten Sie zeitnah reagieren und Kontakt zu einem Facharzt suchen. Bei sehr starken Blutungen, die mit Schmerzen im Unterleib oder gar Krämpfen verbunden sind, ist eine sofortige Reaktion unerlässlich. Im schlimmsten Falle drohen in solchen Fällen Eileiterschwangerschaften, erhebliche Problem mit der Plazenta oder gar eine Fehlgeburt.
 
Neben Blutungen gibt es noch einen weiteren Grund, der unausweichlich einen Besuch beim Frauenarztnach sich zieht: Wenn die werdende Mutter „rhesusnegativ“ ist (den Blutgruppenfaktor Rhesus nicht besitzt). Sollten Sie zur Gruppe der rhesusnegativen Mütter gehören, ist bei Schwangerschaftsblutungen sofort ein Arzt zu konsultieren. Dieser leitet eine Rhesusprophylaxe ein, bei der Schwangeren eine Spritze gesetzt wird, die der Verhinderungen der Ausbildung von Antikörpern beim Kind dient. Wird die Rhesusprophylaxe nicht eingeleitet, lösen sich die roten Blutkörperchen im Blut des Kindes nach und nach auf.
 
Blutungen, die nach der 36. Schwangerschaftswoche stattfinden, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Zeichen für die Weitung des Gebärmutterhalses und die bald bevorstehende Geburt. Tritt dieser unkritische Fall ein, scheidet die Schwangere neben dem reinen Blut oftmals auch blutigen Schleim aus (Vorbote der Geburt). Bei stärkeren Blutungen empfiehlt sich dennoch der Gang zum Arzt.

Blutungen, die im letzten Drittel (und meist vor der 36. Schwangerschaftswoche) stattfinden, sind eher gefährlich und können ein Hinweis auf eine falsche Lage des Mutterkuchens (Plazenta previa) oder einer Ablösung des Mutterkuchens (abruptio plazentae) sein. In diesem Fall gilt es sofort einen Arzt zu konsultieren.

 

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