Schwangerschaftsstreifen


Schwangerschaftsstreifen

 

Schwangerschaftsstreifen sind keine Krankheit, sondern ein kosmetisches Problem, dass bei rund 70 bis 80 Prozent aller und vor allem jüngeren Mütter während der Schwangerschaft auftritt. Schwangerschaftsstreifen treten bevorzugt an besonders belasteten Geweberegionen wie dem Bauch, der Hüfte, dem Gesäß sowie an Oberarmen und Brüsten auf und können wenige Millimetern bis einige Zentimeter groß werden.

 

Entstehung von Schwangerschaftsstreifen

Schwangerschaftsstreifen entstehen durch eine starke Dehnung des Gewebes, meist in Verbindung mit einer Bindegewebsschwäche oder einer großen Gewichtszunahme in Verbindung mit einer hormonell verminderten Hautelastizität. Das Bindegewebe in der Lederhaut, das für die Elastizität der Haut verantwortlich ist, besteht aus einem Netzwerk an kollagenen Fasern. Wird das Bindegewebe überdehnt, führt dies zu irreparablen Rissen in der Unterhaut, die zu äußerlich sichtbaren, meist blaurötlichen oder bläulich schimmernde Streifen führen. Die Färbung selbst wird durch die darunterliegenden Blutgefäße hervorgerufen, die jedoch im Laufe der Zeit verblassen. Am Ende bleiben an der ursprünglichen Stelle des Schwangerschaftsstreifens helle Narben zurück.

Die Narben bleiben ein Leben lang

Eine wirksame Therapie gegen Schwangerschaftsstreifen gibt es nicht, da sowohl die Entstehung als auch die Rückbildung auf körperliche Prozesse zurückgehen. Zudem können die Hautrisse weder medikamentös behandelt werden, noch ist es möglich, die Streifenbildung durch kosmetische Mittel zu beeinflussen. Sind die Schwangerschaftsstreifen einmal da, besteht lediglich die Möglichkeit einer Entfernung via lesergesteuertem operativen Eingriff. Ein solcher Eingriff gilt als Schönheitsoperationen, die Kosten müssen durch den Patienten selbst übernommen werden. Bei kleinen Narben bis zu einer ungefähren Größe ist es möglich, eine Kryotherapie, also den gezielten Einsatz von Kälte zum Entfernen von Schwangerschaftsstreifen einzusetzen. Alternativ  kann auch  eine Behandlung mit Trichloressigsäure erfolgen. Beide Methoden versprechen bei kleineren Narben erfreulich gute Korrekturmöglichkeiten.

Maßnahmen zur Vorbeugung
 

Die gute Nachricht vornweg: Frauen, die sich vor und während der Schwangerschaft sportlich betätigen, bekommen seltener Dehnungsstreifen. Um Schwangerschaftsstreifen zu vermeiden, ist es sinnvoll, während der Schwangerschaft vorbeugend aktiv zu werden. Bereits am Anfang der Schwangerschaft, wenn der Bauch noch nicht an Umfang zugenommen hat, sollte sich die Haut auf die bevorstehende Ausdehnung vorbereiten können. Mit einfachen Maßnahmen, insbesondere durch Massagen, ist es möglich, das Bindegewebe zu lockern und die Durchblutung zu fördern.

Zupfmassage: Die Zupfmassage basiert auf einer alten überlieferten Heilmassage, bei der die Haut gestrafft wird und dadurch innere Blockaden verschwinden. Bei der Zupfmassage wird versucht, durch Zupfen und intensives Reiben die Haut anzuregen und deren die Durchblutung zu fördern. Die Massage dient einerseits zur Bearbeitung des Bindegewebes und kann auf der anderen Seite  Muskelverspannungen lösen. Gern kann dabei etwas Öl verwendet werden, da die ätherischen Inhaltsstoffe die Haut zusätzlich unterstützen.

Ölmassage: Die Ölmassage ist eigentlich eine Massageform, die aus dem Ayurveda stammt. Je nach Wahl, wird durch die speziellen Eigenschaften des jeweiligen Öles beispielsweise ein entspannender, kühlender oder durchblutungsfördernder Effekt erreicht. Behutsame Massagestreichungen und Griffe stimulieren zudem den gesamten Stoffwechsel und bringen das Hormonsystem auf Tour. Im Ergebnis wird die Haut besonders genährt, gepflegt und dadurch geschmeidig. Bei einer Ölmassage sollten vornehmlich die Bauchregion sowie Oberschenkel und Brüste einmal täglich sanft kreisend massiert werden – am besten mit einem vitaminreichen Öl.

Kneippgüsse: Kneippgüsse sind ein einfaches Mittel und doch mit einer überraschend nachhaltigen und großen Wirkung verbunden. Bei Kneippgüssen wird mittels eines Gießhandstücks oder eines fast drucklosen Wasserstrahl ein Temperaturreiz auf die Druckrezeptoren der Haut ausgeübt. In Folge der Reizung wird die Durchblutung der haut über einen längeren Zeitraum erhöht. Die Güsse können kalt, temperiert, wechselwarm und temperaturansteigend gegeben werden. Günstig ist bei Selbstanwendung ein Einhandhebelmischer, durch den bei Wechselgüssen schnell von warm auf kalt umgestellt werden kann. Für die Schwangerschaft wird empfohlen, regelmäßige Kneippgüsse an Po, Oberschenkel, Bauch und Busen, ca. dreimal pro Woche durchzuführen. Bei jeder Anwendung sollte abwechselnd je fünfmal mit warmem und kaltem Wasser abgeduscht werden.

Im Übrigen sollte spätestens ab dem dritten Schwangerschaftsmonat mit vorbeugenden Maßnahmen begonnen werden. Als Richtwert gilt, dass eine Präventionsmaßnahme nur etwas bringt, wenn dies mindestens zweimal pro Woche, besser aber täglich, stattfindet. Zu beachten ist allerdings, dass Massagen spätestens zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin nicht mehr zu kräftig ausfallen dürfen, da diese dann Wehen auslösen können.