Pestizide und deren Auswirkungen auf das Kind
Pestizide verursachen eine Vielzahl von gesundheitlichen Schäden und wirken sich insbesondere auf das Hormonsystem den Menschen aus. Sie sind Gift für den Körper und stehen im Verdacht, das Erbgut nachhaltig zu verändern. So oder so ähnlich lauten Schlagzeilen, die seit gut zehn Jahren in den Medien angeführt werden. In Teilen (vor allem in der EU) konnte beim Einsatz bzw. beim Verbot von Pestiziden während dieser Zeit ein Fortschritt erzielt werden. In vielen anderen Regionen der Welt werden Pestizide jedoch noch immer unkontrolliert eingesetzt. Was Pestizide sind, welche Auswirkungen Sie auf das Erbgut besitzen und ob ihnen eine Schuld an der Zunahme von Unfruchtbarkeit zufällt, können Sie nachfolgend lesen.
Was sind Pestizide?
Pestizid (vom lateinischen Wortstamm pestis für Geißel oder Seuche) bezeichnet eine aus dem englischen Sprachgebrauch übernommene Charakterisierung für eine Vielzahl von chemischen Substanzen, die zum Töten oder Vertreiben von lästigen oder schädlichen Lebewesen benötigt werden beziehungsweise die Keimung, das Wachstum oder die Vermehrung von Lebewesen oder Pflanzen hemmen.
Pestizide werden ihrer Verwendung nach in verschiedene Gruppen gegliedert. Die wichtigsten sind hierbei Fungizide, die gegen Pilzbefall wirken; Insektizide, die gegen Insekten eingesetzt werden; Herbizide, die gegen Unkräuter Anwendung finden und Molluskizide die gegen Schnecken zum Einsatz gelangen.
Wie wirken sich Pestizide auf das Erbgut aus?
Pestizide sind Gifte, die neben akuten Vergiftungen vermehrt gesundheitliche Langzeitfolgen wie Unfruchtbarkeit, Beeinträchtigungen des Immunsystems, Früh- und Fehlgeburten, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sowie chronische Schädigungen des Nervensystems und Krebserkrankungen bewirken. Insbesondere die Auswirkungen auf das Erbgut sind hierbei relevant, da sich diese auf die Folgegenerationen auswirken.
Untersuchung zeigen in diesem Zusammenhang, dass bei Folgegenerationen mit pestizidbelastetem Hintergrund gesundheitliche Auswirkungen wie eine Zunahme von Nierenkrankheiten, Zysten in den Eierstöcken bei weiblichen Nachkommen oder eine erhöhte Anzahl von befruchtungsunfähigen Eizellen anzutreffen sind. Eine Studie der Washington State University konnte zudem eine erhöhte Gefahr für Gendefekte bzw. Genmutationen (bspw. Trisomie 13, Trisomie 21 oder Warkany Syndrom) sowie eine signifikant erhöhte Krankheitsanfälligkeit betroffener Personen nachweisen.
Zunahme der Unfruchtbarkeit
Nach Ansicht vieler Wissenschaftler können Pestizide einige Gesundheitsprobleme erklären, die speziell in Industrieländern häufiger anzutreffen sind. So nehmen beispielsweise Fruchtbarkeitsstörungen zu, die in Folge von Zysten oder durch mangelnde/defekte Eizellen in den Eierstöcken entstehen. Beobachtet wurden Effekte insbesondere bei Folgegenerationen von Geschädigten (Unfruchtbarkeitsproblematiken rühren demnach in großen Teilen aus einer Belastung der Vorfahren mit Pestiziden).
Pestizide mit hormonähnlicher Wirkung stehen hierbei besonders in Verdacht, signifikante Störungen der Fruchtbarkeit zu verursachen und zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko beizutragen. Die Auswirkungen können durch sehr kleine Dosierungen ausgelöst werden, wie sie beispielsweise beim Übergang von Düngemitteln auf Feldern und Wiesen ins Grund- und Trinkwasser entstehen. Für Frauen stellt Pestizidkontakt demnach ein hohes Unfruchtbarkeitsrisiko dar. Zudem durchdringen Pestizide die Plazentaschranke bei schwangeren Frauen und können reproduktionstoxische Auswirkung auf den Embryo bzw. den Fötus haben.
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