Geburtsspezial - 25 Fragen zur Geburt (2)

 

Geburtsspezial - 25 Fragen zur Geburt (2)

Im ersten Teil unseres Spezials konnten Sie bereits erfahren, wie lange eine durchschnittliche Geburt dauert, wie Sie Übungswehen von Geburtswehen unterscheiden können, welche Vorteile eine Wassergeburt hat, was passiert, wenn die Wehen unterwegs einsetzen und ob Sie für die Geburt an ein bestimmtes Krankenhaus gebunden sind. Erfahren Sie nun im zweiten Teil unserer Serie weitere spannende Fragen, Fakten und Antworten rund um die Geburt.

 

(6) Wie verhalte ich mich, wenn der errechnete Geburtstermin überschritten ist?

Dann heißt es für zunächst Ruhe zu bewahren, denn nur rund vier Prozent aller Kinder kommen zum errechneten Geburtstermin auf die Welt. Ist der Geburtstermin überschritten ohne dass sich die Geburt ankündigt, wird auf medizinischer Seite zunächst eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um Größe und Gewicht des Kindes zu bestimmen. Fortfolgend finden alle zwei bis drei Tage weitere Untersuchungen statt, um Aufschluss über den Gesundheitszustand des Kindes zu erhalten. Spätestens zwei Wochen nach dem errechneten Geburtstermin wird die Geburt eingeleitet (nur in speziellen Einzelfällen wird unter täglicher Kontrolle noch etwas länger gewartet).

(7) Was passiert, wenn die Fruchtblase platzt?

Das Platzen der Fruchtblase, der sogenannte Blasensprung, läutet in den meisten Fällen die bevorstehende Geburt ein. Im Gegensatz zu Darstellungen in Film und Fernsehen, verliert die Schwangere beim Platzen der Fruchtblase jedoch nur einen kleinen Teil des Fruchtwassers (in etwa die Menge einer Kaffeetasse). Tritt der Fall ein, bleibt der werdenden Mutter noch genügend Zeit, um den Weg ins Krankenhaus zu suchen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie den größten Teil des Fruchtwassers auf einmal verlieren, sollten Sie sich flach hinlegen, einen Notarzt verständigen und sich von einem Rettungswagen liegend ins Krankenhaus bringen lassen.

(8) Sind Mehrlingsgeburten immer gefährlich?

Mehrlingsgeburten als gefährlich zu bezeichnen ist vielleicht ein wenig übertrieben. Wird gefährlich jedoch mit einem erhöhten Geburtsrisiko für Mutter und Kind gleichgesetzt, dann müssten Mehrlingsgeburten als gefährlich eingestuft werden. Im Idealfall verlaufen Mehrlingsgeburt aber wie die Geburt eines einzelnen Kindes. Andererseits legen Statistiken aber auch nahe, dass die Gefahr einer Frühgeburt bei Mehrlingsgeburten erhöht ist, die Wahrscheinlichkeit einer Nabelschnurverschlingung beziehungsweise einer Zwillingstransfusion steigt und Mehrlinge häufiger bei der Geburt sterben.

(9) Was passiert bei einer Steißlage des Kindes?

Die gute Nachricht vornweg: Nur etwa fünf Prozent aller Kinder liegen zur Geburt in Steißlage. Im Falle einer Steißlage unterscheiden Mediziner daraufhin nach reinen Steißlagen (beide Beine hochgeschlagen), Steiß-Fußlagen (beide Beine angehockt) und Mischformen wie Knielagen oder Lagen mit nur einem hochgeschlagen Bein. Die Art der Lage entscheidet fortfolgend über den Verlauf der Geburt. Steiß-Fußlagen, Fuß- und Knielagen sind in diesem Zusammenhang nicht für eine normale Geburt geeignet und werden per Kaiserschnitt entbunden, reine Steißlagen hingegen können auf normalem Weg entbunden werden.

(10) Wann wird ein Kind als Frühgeburt bezeichnet?

Als Frühgeburt werden alle Kinder bezeichnet, die vor dem Ende der 37. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblicken (unabhängig vom tatsächlichen Geburtsgewicht). Darüber hinaus kann eine weitere Klassifizierung der Frühchen je nach Geburtswoche und Gewicht vorgenommen werden. Hierfür sehen Mediziner die Kategorien: Kinder vor der 32. Schwangerschaftswoche mit weniger als 1500 Gramm Gewicht, die sogenannten kleinen Frühgeborenen; Kinder vor der 28. Schwangerschaftswoche mit weniger als 1000 Gramm Gewicht, die sogenannten extrem kleinen Frühgeborenen und Frühchen aber ab der 24. Schwangerschaftswoche vor. Theoretisch haben Frühchen sogar ab der 22. Schwangerschaftswoche eine Überlebenschance, auch wenn sie unter 500 Gramm wiegen.

 

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