Worauf sollten Schwangere bei Umgang mit Lebensmitteln achten?
Die Schwangerschaft ist ein neuer und aufregender Lebensabschnitt, der mit vielen Veränderungen einhergeht. So stellt sich beispielsweise der Hormonhaushalt um, Übelkeit, Verstopfung oder Heißhunger treten auf und bereits ab der Frühschwangerschaft verlangt der Körper nach einer optimalen Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.
Dementsprechend spielt die Ernährung für die werdende Mutter eine zentrale Rolle. Sie als Schwangere sollten sich dessen bewusst sein und insbesondere Empfehlungen zur Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln ernst nehmen. Anderenfalls könnten unter Umständen Infektionen mit Listerien- oder Toxoplasmose-Erregern oder Erkrankungen durch Lebensmittelansteckungen (z. B. durch Salmonellen) erfolgen, welche auch für das Baby belastend sind.
Wenn Sie ein paar einfache Regeln zum hygienischen Umgang mit Lebensmitteln in der Schwangerschaft beachten, können Sie vielen gefahren aus dem Weg gehen. Welche das sind, können Sie nachfolgend lesen.
Einkaufen von Lebensmittel
Für Lebensmittel gilt: Wählen Sie sorgfältig aus, unterbrechen Sie die Kühlkette wenn möglich nicht und bringen Sie Lebensmittel zügig nach Hause. Denn aus hygienischer Sicht betrachtet, beginnt die Sicherheit bereits beim Einkauf. Unter diesem Aspekt betrachtet sollten Sie leichtverderbliche Lebensmittel wie rohen Fisch oder rohes Fleisch oder immer in einer Kühltasche transportieren. Verzichten Sie auch auf Frischmilch – viel besser ist wärmebehandelte Milch, da bei deren Pasteurisierung mögliche Erreger bereits abgetötet wurden. Kaufen Sie zudem Ihre tiefgefrorenen Lebensmittel zuletzt und transportieren Sie auch diese in einer Kühltasche.
Reinigung der Hände, Küchenoberflächen und Arbeitsgeräte
Eine der wichtigsten Hygienemaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen in der Küche ist wohl das regelmäßige und gründliche Waschen der Hände. Hiermit vermeiden Sie Infektionen mit Listeriose- und Toxoplasmose-Erregern, die beispielsweise in frischer Erde, verunreinigtem Wasser und auf Lebensmitteln vorkommen. Als Schutzmaßnahme empfiehlt sich, vor dem Kontakt mit Lebensmitteln und besonders nach der Arbeit mit rohen Lebensmitteln die Hände mit Wasser und Seife zu reinigen oder gar zu desinfizieren.
Ebenso wie mit Ihren Händen sollten Sie mit der Reinigung von Oberflächen und Gerätschaften verfahren. Reinigen Sie diese mit heißem Wasser und Spülmittel oder desinfizieren sie diese mit einem geeigneten Mittel. Sollten Sie eine Spülmachine verwenden, empfiehlt sich die Nutzung eines Programms mit hoher Temperatur und langer Spüldauer. Programme mit 95°C Spültemperatur und mindestens 45 Minuten Spüldauer sind hierbei optimal.
Umgang mit Obst und Gemüse
Rohes Obst und Gemüse ist prädestiniert, um mit Erregern von Lebensmittelinfektionen kontaminiert zu sein. Daher gilt: Waschen Sie Früchte, Salat und Gemüse gründlich mit Trinkwasser ab; mehrmalige Wiederholungen verstärken dabei den Effekt. Wenn Sie ganz sicher gehen möchten, sollten Sie die Lebensmittel schälen, die Haut entfernen oder äußere Schichten lösen. Mit dieser Methode lassen sich rund 90 Prozent der kontaminierten Stellen entfernen. Sollten Sie darüber hinaus faulige stellen entdecken, entfernen Sie bitte die betroffenen Lebensmittel sowie damit in Kontakt gekommene Lebensmittel.
Trennung von Lebensmitteln
Die oberste Priorität bei der Trennung von Lebensmitteln besitzt die Vermeidung der Übertragung von Keimen. Keime befinden sich, wie bereits beschrieben, vor allem in rohen Lebensmitteln sowie auf Obst bzw. Gemüse und können leicht auf andere Lebensmittel übergehen. Zur Vermeidung einer solchen Übertragung eignet sich deine Trennung der Lebensmittel (wenn möglich schon beim Einkauf). Im Kühlschrank sollten Sie das System fortsetzen, wobei Sie gerade auf eine Trennung von rohen Produkten und verzehrfertigen Lebensmittel achten sollten. Schließen Sie rohe Lebensmittel am besten in geschlossenen Gefäßen wie Frischhalteboxen etc. ein.
Kühlen von Lebensmittel
Hier gilt: Je weniger Unterbrechungen Sie in der Kühlkette verursachen, desto sicherer ist die Verwendung kühlpflichtiger Lebensmittel. Aus diesem Grund sollten Sie versuchen, jegliche Unterbrechung der Kühlkette zu vermeiden bzw. die Zeiten für den Transport von einem Kühlort zum anderen (Bsp. Einkauf) zu minimieren. Wenn Sie ganz sicher gehen möchten, sollten Sie die Kühltemperaturen Ihres Kühlschrankes überprüfen. Diese sollten bei einer konstanten Temperatur unter 7°C bis 8°C im Kühlschrank und unter -18°C bis -20°C im Gefrierschrank liegen.
Verderbliche Lebensmittel, fertig gekochte Speisen und Speisereste sollten Sie im Übrigen sofort kühlen, bestenfalls sogar einfrieren. Gerade frischer Fisch oder andere frische Erzeugnisse dürfen nicht bei Temperaturen über +2° C gelagert werden. Beachten Sie auch die Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdatum der Lebensmittel.
Erhitzen von Speisen
Für rohe Lebensmittel, vor allem aber für Geflügel, Fleisch, Eier und Rohmilch gilt, dass diese eine besonders hohe Gefahr aufweisen, mit Krankheitserregern wie Salmonellen, Listerien- oder Toxoplasmoseerregern kontaminiert zu sein. Wenn Sie diese Lebensmittel jedoch über eine Zeit von mindestens 10 Minuten auf eine Kerntemperatur von 70°C bis 85°C erhitzen, tötet dieses die Bakterien ab. Zur Ihrer Sicherheit können Sie gern auch ein Bratthermometer nutzen, mit dem sich die Innentemperatur der Speisen messen können. Achten Sie insbesondere bei Eiern, frischem Fisch sowie bei rohem Fleisch und Geflügel darauf, diese immer durchzubraten und vermeiden Sie, Fleisch am Vortag für den späteren Verzehr anzubraten.
Beim Garen in der Mikrowelle gelten andere Bedingungen. Achten Sie bei der Zubereitung von Speisen darauf, dass Sie diese in der Mikrowelle gleichmäßig und ausreichend lange erhitzten.
Und zum Schluss: Natürlich stellen die oben genannten Vorschlägel keine abschließende Sicherheit dar. Wenn Sie diese jedoch im Hinterkopf behalten, sollten Sie Ihre Schwangerschaft sorgenfrei und ohne größere Komplikationen auf Grund von Lebensmitteln durchleben.