Wie die Schwangerschaft das spätere Bildungsniveau des Kindes beeinflusst
Während der Schwangerschaft und den ersten drei Lebensjahre entscheidet sich zu über 90 Prozent, wie gesund, klug und glücklich ein Kind wird. Zu diesem und weiteren Schlüssen gelangt eine Langzeitstudie mit über 200 Kindern, die am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung und der Universität Würzburg durchgeführt wurde. Welche praktischen Folgen daraus resultieren, können Sie nachfolgend lesen.
Die Entwicklung und Ausformung des Gehirns
Bereits während der Schwangerschaft, Im Zuge der Entwicklung der Gehirnzellen bzw. des Gehirnes selbst, beginnt der Fötus begierig mit der Sammlung, Katalogisierung, Formatierung und Verarbeitung aller eintreffenden Informationen. Forscher haben in diesem Zusammenhang sogar bewiesen, dass die kindlichen Hirnzellen bei der Geburt bereits durch etwa 2.500 sogenannte Synapsen (Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, die der Signalübertragung und Speicherung von Informationen dienen) mit anderen Hirnzellen verbunden sind. Durch die nahezu unstillbare Neugier der Kleinkinder versechsfacht sich diese Zahl bis zum dritten Geburtstag sogar auf etwa 15.000 Synapsen. Nach dieser Zeit geht die Anzahl der Synapsen stetig zurück. Vor diesem Hintergrund lässt sich laut den Forschern schließen, dass ein Großteil der in diesem Zeitraum gelernten und angeigneten Information das Sprungbrett für die weitere Lebensentwicklung bieten.
Was unterstützt die Entwicklung des Kindes?
Kinder, die zu Beginn ihres Lebens fürsorglich, liebevoll und gefühlvoll umsorgt wurden, scheinen schneller selbständig und unabhängig von der elterlichen Fürsorge zu werden. Es gibt wohl kein zufriedeneres Baby als ein auf dem Arm der Eltern getragenes Baby. oft verbingen häufig getragene Babys ihre Wachphasen ausgeglichener. Der Grund dafür kann in der reduzierte Anzahl an Stresshormone gefunden werden. Darüber hinaus gestehen die Forscher einem fürsorglich und gefühlvoll betreutes Kind eine höhere Chance zu, klüger als andere zu werden. Als Argument führen Sie an, dass sich das Gehirn eines Kindes, das in einer behüteten Welt lebt, besser entwickeln kann.
Eine weitere positive Auswirkung soll die die Dauer des Stillens auf die Intelligenz beitzen. Laut einer in Kopenhagen geführten Studie hatten Kinder, die im Schnitt mindestens neun Monate gestillt wurden einem im Durchschnitt einen um sechs Punkte höheren IQ als Kinder die weniger als einen Monat die Brust bekamen.
Zudem stellten die Forscher fest sich die geistigen Fähigkeiten von Babys, die zum Schlafen und Schreinen in einen anderen Raum gebracht werden, weniger ausgeprägt entwickeln. Wie die Forscher schreiben, ist die Anwesenheit der Eltern für den Säugling ähnlich wichtig ist wie das Füttern und Wickeln, denn für das Baby sind inbesondere physische Umsorgung mit Nahrung, seelische Zuwendung durch Emotionen, und soziale Bindung von besonderer Wichtigkeit. Kinder, die oft allein gelassen werden, scheinen sich aus diesem Grund geistig langsamer zu entwickeln.
Bezugspersonen haben einen großen Anteil an der geistigen Entwicklung
Die Forscher konnten in Ihrer Studie weiterhin belegen, dass Kinder mit einer starken Bindung an ihre Eltern sozial extrovertierter, neugieriger und fähiger zur Stressbewältigung sind. Sicher an die Eltern gebundene Kinder weisen dadurch im Kindergarten ein besseres Sozialverhalten auf. Oft ist es so, dass sie Konflikte selbständig lösen, im Spiel phantasievoller sind und im Alltag konzentrierter und frustrationstoleranter an Aufgaben herangehen. Ob das Kind in eine Krippe gegeben werden sollte, ist jedoch noch ein Streitpunkt unter den Forschern. Während die einen meinen, das die Krippe ein in die untere Altersgrenze verlängerter Kindergarten (und damit sinnvoll) ist, wiederlegen die anderen aus aus der Sicht von Entwicklungs- und Evolutionspsychologen mit dem Argument, das eine Krippe nicht den natürlichen Bedürfnissen eines Kindes entspricht (in den ersten Jahren richtet sich die volle Konzentration des Kindes auf sich selbst; erst später entsteht das Bedürfnis nach gemeinsamem Gestalten). Wie die Diskussion ausgeht, ist derzeit nicht abzusehen. Fest steht aber, dass eine starke Bindung des Kindes an eine Bezugsperson dessen späteres Leben prägt.