Schwangerschaft und Alkohol

 

Schwangerschaft und Alkohol

 

Mittags ein Glas Rotwein und nach der Arbeit einen Cocktail zur Entspannung: für viele Menschen gehört Alkohol zu einem normal und gepflegten Lebensstil dazu. Richtig gefährlich wird es jedoch, wenn Alkohol in großen Mengen und regelmäßig konsumiert wird. Für schwangere Frauen gilt: bereits kleine Mengen Bier oder Wein können ausreichen, um das Ungeborene nachhaltig zu schädigen.

 

 

Vergiftung im Mutterleib durch Alkohol

Experten gehen derzeit davon aus, dass unter Berücksichtigung des prozentual steigenden Alkoholkonums in der Gesellschaft jährlich 8.000 bis 10.000 Kinder mit sogenannten Alkoholschädigungen zur Welt kommen. Die möglichen Beeinträchtigungen sind massiv: Kinder mit Alkoholschädigungen weisen vor allem Wachstumsstörungen, Fehlbildungen und Störungen des Nervensystems auf. Dabei können die zu erwartenden Schädigungen unterschiedlich schwer ausgeprägt sein. Ein Großteil der Kinder ist deutlich kleiner als ihre unbeeinträchtigten Altersgenossen. Da Alkohol unproblematisch über die Nabelschnur in den kindlichen Organismus gelangen kann, hemmt er dort vor allem die Zellteilung. Zudem wird die Organbildung erheblich gestört, so dass es zu Fehlbildungen an Herz, Nieren und den Geschlechtsorganen kommen kann. Häufig sind auch Veränderungen der Gesichtsknochen zu beobachten. So konnte erwiesen werden, dass sich beispielsweise der Unterkiefer verkürzt und das Gesicht abgeflacht erscheint.

Verzögerung der geistigen Entwicklung

Auch wenn es nicht regelmäßig, laut Statistik in jedem fünften Fall, zu starken körperlichen Veränderungen kommt, darf dies nicht von den weiteren Gefahren ablenken. Schädigungen und Störungen des Nervensystems sind beispielsweise deutlich häufiger anzutreffen. Da Alkohol ein starkes Nervengift ist, schädigt es das wachsende Gehirn, sodass bei etwa 90 Prozent aller alkoholgeschädigten Kinder die geistige Entwicklung deutlich verzögert ist. Diese Kinder haben meist Schwierigkeiten beim Sprechen, leiden unter Gedächtnisstörungen, können sich nur schwer konzentrieren und haben eine verminderte Intelligenz. Zusätzlich sind sie meist hyperaktiv, was dazu führen kann, dass die Lernschwierigkeiten verstärkt und die soziale Kontaktaufnahme mit gleichaltrigen Kindern verringert wird.

Alkohol ist kein Problem von sozialen Randgruppen

Immer wieder wird in den Medien festgetellt: Im allgemeinen Bewusstsein der Bevölkerung ist das Problem “Alkohol in der Schwangerschaft” noch nicht verankert. So lassen sich auch Umfrageergebnisse erklären, nach denen mehr als 50 Prozent aller Frauen in der Schwangerschaft Alkohol trinkt. Zwar geschieht der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft relativ selten und dann auch eher in geringen Mengen, jedoch ist nicht abzusehen, welche Folgen entstehen, da es nach bisherigen Erkenntnissen keine sichere Alkoholmenge gibt, bei der nicht mit Schädigungen des Babys zu rechnen ist. Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass der Alkoholkonsum in der Schwangerschaft bei gebildeten Frauen mit höherem Einkommen besonders häufig anzutreffen ist.

Null-Promille-Grenze

Für Alkohol in der Schwangerschaft gibt es daher nur ein einziges Fazit: Null Promille! Vor allem in der frühen Phase, wenn die Frau von ihrer Schwangerschaft noch keine Kenntnis hat, ist das Baby besonders gefährdet. Frauen mit Kinderwunsch sollten daher bereits auf Alkohol verzichten, wenn sie planen, die Pille absetzen bzw. die Verhütung einzustellen. Weinbrandpralinen oder alkoholhaltige Hustentropfen können problemfrei durch alkoholfreie Alternativen ersetzt werden; solidarische Väter steigen ebenfalls von Whisky auf Wasser um. Denken Sie an Ihr Kind, es wird es Ihnen Danken!

 
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