Schwangere können Nachwuchs vor Adipositas schützen

 

Schwangere können Nachwuchs vor Adipositas schützen

 

Alle Frauen nehmen in der Schwangerschaft zu. Unabhängig vom Ausgangsgewicht der Mutter, kann der Grad der Gewichtszunahme Adipositas beim Kind begünstigen. Umgekehrt können Mütter, durch eine geringere Kalorienzufuhr, ihr Kind vor späterer Fettleibigkeit bewahren.

Es gibt vielfältige Ursachen für Adipositas, eine Krankheit, die mittlerweile als Volkskrankheit bezeichnet wird. Es nimmt zu, wer mehr isst, als er braucht. Daher gibt es zahlreiche Programme für Betroffene, die in Sachen Ernährung aufklären oder zu mehr Bewegung animieren. Diese Programme sind leider nur mäßig erfolgreich, so der Ernährungswissenschaftler Müller aus Kiel.

 

 

Adipositas

 

Erfolgsversprechender ist eine Prophylaxe, die zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ansetzt. Müller empfiehlt, schon Schwangere entsprechend beraten zu lassen. In der Schwangerschaft ist es unnötig, für zwei zu essen. Der alte Glaube verleitet viele Frauen, mehr zu essen, als sie tatsächlich für sich und ihr Kind brauchen.

Hans Hauner ist Professor für Ernährungsmedizin an der TU in München und Sprecher des Kompetenznetz" Adipositas. Ein Forschungsprojekt des Kompetenznetzes hat belegt, dass schon in den ersten Monaten der Schwangerschaft die Anzahl der Fettzellen beim Kind festgelegt werden. Diese Zahl ändert sich später nur geringfügig.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt Hauner, in der Schwangerschaft nicht allen Esslaunen zu folgen, sondern lieber maßvoll zu genießen. Nimmt die Mutter stark zu, dann steigt die Wahrscheinlichkeit um 20 %, dass das Kind später an Adipositas erkrankt. Das kann auch Müttern passieren, die vor der Schwangerschaft normalgewichtig waren.

Sind die Kinder erst einmal erkrankt, dann helfen Sport, mehr Freude an gesundem Essen und eine Betreuung, die auch für psychosoziale Gesundheit sorgt. Wenn Eltern die Möglichkeit haben, ihre Kinder vor Adipositas und deren Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Gelenkprobleme oder Diabetes zu schützen, dann werden sie das auch tun. Jetzt ist das deutsche Gesundheitswesen, zusammen mit Frauenärzten und Hebammen gefragt, für die nötige Aufklärung zu sorgen.

 
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