Fehlgeburt - Wie Sie das Risiko mindern können
Durch einfache und schnelle (Selbst)Messungen der Scheidenflora Können Sie Infektionen frühzeitig erkennen und mit der richtigen Handlungsweise das Risiko einer Fehlgeburt eheblich reduzieren.
Die Schwangerschaft: Für die Frau ist diese einer der intensivsten körperlichen und emotionalen Erfahrung des Lebens. Schon ab den ersten Wochen werden Sie als Schwangere ärztlich betreut. Im Rahmen der guten medizinischen Versorgung in Deutschland ist das Risiko einer Fehlgeburt im Vergleich zu anderen Ländern gering. Jedoch belegen Studien, dass etwa 7% bis 8% der werdenden Mütter einen frühzeitigen Abbruch der Schwangerschaft in den ersten 12 Schwangerschaftswochen erleiden. Die häufigste Ursache stellt hierbei eine Infektion der Scheide dar.
Der Körper ist in der Schwangerschaft so ausgelegt, dass die Scheide durch einen natürlichen Milchsäureschutzschild vor eindringenden Pilzen, Viren und Bakterien geschützt ist. Wird dieses Gleichgewicht jedoch durch Stress, Fehlernährung und andere Faktoren gestört, kann dieser Schutz gemindert werden. Eindringlinge können sich ungestört ausbreiten. Die Auswirkungen können daraufhin vorzeitige Wehen oder gar eine Fehlgeburt auslösen. An einer Infektion der Vagina während der Schwangerschaft leiden nach neuesten Erhebungen rund 20% der werdenden Mütter. Dementsprechend kann eine frühzeitige Erkennung solcher Ungleichgewichte der Scheidenflora sowie eine anschließender Behandlung das Risiko einer Fehlgeburt erheblich reduzieren. Im Übrigen kann es neben einer Frühgeburt auch zu einer Entzündung der Eihaut, einem vorzeitigen Blasensprung, Fieber während der Entbindung, einer Gebärmutterschleimhautentzündung oder einer Infektion des Kindes kommen.
Der wichtigste und aussagekräftigste Indikator für ein mögliches Ungleichgewicht der Scheidenflora ist der pH-Wert. Dieser gibt an, wie sauer oder basisch das Scheidenumfeld ist. Sollte sich der pH-Wert über der Grenze von 5 befinden, müssen Schwangere zusammen mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt über mögliche Gegenmaßnahmen sprechen. In den meisten Fällen können Cremes, eine Ernährungsumstellung oder Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Störung zeitnah in den Griff zu bekommen.
Mittlerweile bieten Apotheken und Onlineshops sogenannte pH-Wattestäbchen an, welche innerhalb weniger Sekunden Aufschluss über den pH-Wert der Scheide geben. Anhand einer beiliegenden Farbskala kann damit schnell und vor Allem zuverlässig eine mögliche Störung des Scheidenumfeldes erkannt werden. Die meisten Ärzte empfehlen Schwangeren daher bereits ab den ersten Wochen eine regelmäßige Kontrolle des vaginalen pH-Wertes vorzunehmen.