Die Bedeutung von Folsäure für die Schwangerschaft und den Kinderwunsch
Das “Schwangerschaftsvitamin” Folsäure
Folsäure ist ein B-Vitamin, das lebenswichtige Vorgänge im Körper regelt. Sie ist maßgeblich an der Blutbildung beteiligt und somit unentbehrlich für alle Wachstums- und Entwicklungsprozesse. Während der Schwangerschaft gewinnt Folsäure verstärkt an Bedeutung. Im Volksmund wird es deshalb auch als “Schwangerschaftsvitamin” bezeichnet. Der Grund: Folsäure fördert die Zellbildung und Zellteilung, was bei der Entstehung eines neuen Menschen im Mutterleib besonders wichtig ist. Es ist bei der Entwicklung des Fötus ausschlaggebend für den Aufbau des Gehirns und des Nervensystems. Außerdem senkt Folsäure in der Frühphase der Schwangerschaft das Risiko so genannter Neuralrohrdefekte.
Das Neuralrohr ist die erste Entwicklungsstufe des zentralen Nervensystems und entwickelt sich beim Embryo vom 19. Bis zum 28. Tag der Schwangerschaft. In dieser Frühphase der Schwangerschaft wissen viele Frauen noch gar nicht, dass sie bereits schwanger sind. Ein zu geringer Folsäurespiegel der Mutter erhöht das Risiko von Neuralrohrdefekten. Beispiele sind Entwicklungsstörungen des Gehirns sowie Lippen-, Kiefer-, und Gaumenspalten oder ein offener Rücken (Spina bifida). Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft senkt Folsäure unter anderem das Risiko einer Frühgeburt. Durch eine Frühgeburt können beim Kind Folgeschäden, wie Lähmungen und Nierenerkrankungen, hervorgerufen werden. Um Schäden für Mutter und Kind zu verhindern, ist eine angemessene Versorgung mit Folsäure schon ab Kinderwunsch, spätestens vier Wochen vor einer Schwangerschaft zu empfehlen.
Folsäure und gesunde Ernährung
In Deutschland herrscht ein weitgehender Folsäuremangel: Die Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen stellt fest, dass 80% der Deutschen keinen ausreichenden Folsäurespiegel allein durch die Nahrungsaufnahme aufbauen. Folsäure ist in allen grünen Gemüse- und Obstsorten wie in Spinat, Grünkohl, Salat und Trauben vorhanden. Aber auch in Eigelb, Milchprodukten, Kartoffeln, Reis, Orangen, Hülsenfrüchten und Fleisch ist Folsäure in kleinen Mengen enthalten.
Damit ausreichend Folsäure über die Nahrung aufgenommen wird, müsste ein Erwachsener am Tag zum Beispiel 200g Erdbeeren, 1 Paprika, 1 Kohlrabi, 80g Kidney-Bohnen und 30g Erdnüsse zu sich nehmen. Nicht nur der geringe Mengenanteil in Lebensmitteln spricht für eine zusätzliche Aufnahme von Folsäure über Ergänzungsprodukte. Folsäure hat zusätzlich die Eigenschaft, dass sie sehr licht- und hitzeempfindlich ist. Ein Großteil von Folsäure wird beim Kochen der Nahrungsmittel aufgrund der hohen Temperatur zerstört. Dabei kann der Gehalt der Folsäure in Lebensmitteln bis zu 90% reduziert werden.
Da der Bedarf auf natürliche Weise kaum gedeckt werden kann, wird schwangeren Frauen in der Regel ein ergänzendes Produkt verordnet. Zusätzlich enthalten speziell auf die Schwangerschaft abgestimmte Produkte viele weitere wichtige Nähstoffe, die die Gesundheit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft fördern.
Folsäure bereits ab Kinderwunsch
Dass Folsäure in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt, erfahren Frauen spätestens bei der Bestätigung ihrer Schwangerschaft beim Gynäkologen. Viele Frauen werden sich der wichtigen Rolle von Folsäure bereits ab Kinderwunsch aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bewusst: Zwar wird das Neuralrohr erst ab dem 19. Tag der Schwangerschaft angelegt, der Aufbau eines ausreichenden Folsäurespiegels benötigt bei regelmäßiger Zufuhr aber rund vier Wochen. Mit anderen Worten, die Zufuhr von Folsäure sollte bereits vor der Empfängnis begonnen werden.
Der Bedarf an Folsäure verdoppelt sich in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft von den normalen 0,4 Milligramm auf 0,8 Milligramm pro Tag. Gynäkologen und Ernährungsexperten empfehlen deshalb häufig Produkte, die auf diesen speziellen 2-Phasen-Folsäure-Bedarf und damit auf die besonderen Anforderungen in der Schwangerschaft abgestimmt sind. Sinnvoll zusammengestellte Ergänzungsmittel enthalten außerdem weitere wichtige Nährstoffe, wie viele B-Vitamine, Vitamin C, Eisen, Jod, Zink, Biotin und Magnesium. Sie alle helfen, das Wohlsein des weiblichen Körpers zu fördern und die gesunde Entwicklung des Kindes zu unterstützen.