Der Mutterpass - Ihr Begleiter während der kompletten Schwangerschaft
Spätestens wenn Sie den Mutterpass von Ihnem/er Frauenarzt/ärztin erhalten, ist es offiziell - sie sind schwanger. Was aber steht im Mutterpass, welche Informationen werden dort hinterlegt und wofür benötigen Sie ihn überhaupt? Das alles können Sie nachfolgend lesen.
Was ist der Mutterpass?
Der Mutterpass ist eines der wichtigsten medizinischen Dokumente, das Sie während der Schwangerschaft erhalten. In ihm werden alle gesetzlich vorgeschriebenen mutterschaftsrelevanten Vorsorgeuntersuchungen dokumentiert. Im "Untersuchungsheft" finden Sie beispielsweise im Verlauf der Schwangerschaft und Geburt ermittelten Daten, Befunde und Untersuchungsergebnisse zum Neugeborenen oder Ergebnisse der Wochenbettkontrolle. Normalerweise wird der Mutterpass mit Stellung der Anamnese (Feststellung der Schwangerschaft) überreicht, in der Regel erhalten Sie ihn aber spätestens bei der ersten Vorsorgeuntersuchung.
Wozu wir der Mutterpass benötigt?
Im Mutterpass werden alle relevanten Daten zu Ihrer Schwangerschaft zusammengefasst (bsp. Gewicht des Kindes je SSW., Fundusstand, Herztöne usw.), sodass ein Geburtshelfer alle notwendigen Informationen zur Geburt besitzt und eventuellen Risiken zu Ihrem Schutz bzw. zum Schutz des Kindes entgegensteuern kann.
Muss der Mutterpass immer mitgeführt werden?
In Deutschland besteht kein gesetzlicher Zwang zur Mitführung des Mutterpasses. Sinnvollerweise sollten Sie ihn aber immer bei sich tragen, da beispielsweise im Zuge einer gefährlichen Situation (bspw. Unfall) dem betreuenden Arzt alle medizinischen Daten zur Schwangerschaft zur Verfügung stehen oder aber bei Arzt- oder Hebammenwechseln doppelte Untersuchungen vermieden werden.
Reichen die im Mutterpass geforderten Untersuchungen aus?
Die Untersuchungen im Mutterpass sind so ausgelegt, dass sie alle relevanten und notwendigen Daten zur Schwangerschaft erfassen. Mediziner würden sagen: "Es handelt sich von der Ausgewogenheit her um ein Normalprogramm". Daher ist es für Sie nicht zwingend notwendig, weitere Untersuchungen durchführen zu lassen.
Womit muss bei zusätzlichen Untersuchungen gerechnet werden?
Mittlerweile werden unzählige Laboruntersuchungen angeboten, die keiner offiziellen Dokumentation im Mutterpass bedürfen. Möchten Sie eine solche Untersuchung in Anspruch nehmen, sollten Sie sich bewusst sein, dass diese normalerweise nicht von Krankenkassen übernommen werden. Die Kosten müssen die dementsprechend selbst tragen.
Wenn Sie sich über die Kosten einer Untersuchung nicht sicher sind, sollten Sie den zuständigen Sachbearbeiter bei Ihrer Krankenkasse anrufen. Dieser wird Ihnen mit fachlichem Rat zur Seite stehen.
Ist die Schwangerschaft durch die Einführung des Mutterpasses sicher geworden?
Der wohl größte Vorteil des Mutterpasses liegt darin, dass die in ihm geforderten Untersuchungen standardisiert sind. Dementsprechend werden Vorsorgeuntersuchungen deutschlandweit in allen Arzt- und Hebammenpraxen auf gleiche Art und Weise durchgeführt und schaffen dadurch vergleichbare Ergebnisse.
Für werdende Mütter liegt der Vorteil zudem auf der Hand: Egal wo Sie sich in Deutschland befinden, ein Frauenarzt/eine Hebamme kann Ihnen jederzeit weiterhelfen, da er/sie sich auf eine verlässliche Datenbasis stützt. Statistiken belegen darüber hinaus, dass seit der Einführung des Mutterpasses im Jahr 1961 ein stetiger Rückgang der Schwangerschaftskomplikationen sowie der Fehlgeburtenraten zu beobachten ist.
Wie lange wird der Mutterpass benötigt?
Der Mutterpass schließt mit der Abschlussuntersuchung, der so genannten Epikrise. Während dieser Untersuchung werden alle Informationen über die Schwangerschaft, die Geburt, das Wochenbett und die frauenärztliche Untersuchung sechs bis acht Wochen nach der Geburt zusammengefasst. Ab dann wird das Dokument nicht mehr benötigt. Gern können Sie den Mutterpass aber zu Ihren Unterlagen legen, denn einerseits dient der Mutterpass später als schöne Erinnerung, andererseits bietet er auch Platz für die Daten einer weiteren Schwangerschaft.