27. SSW

 

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Die 27. Schwangerschaftswoche

 

In der 27. SSW ist der Fötus bereits 36,5 Zentimeter groß und hat die Marke von 1000 Gramm Gewicht durchbrochen; sein Köpfchen hat nun einen Durchmesser von rund 66 bis 77 Millimetern. Durch seine geöffneten Nasenflügel atmet der Fötus seit der der 24. SSW täglich mehr Fruchtwasser. Die Amnionflüssigkeit der Fruchtblase, eine klare und wässrige Flüssigkeit hilft ihm dabei, die Lungen auszudehnen und den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid über die Lungenbläschen zu regulieren. Zwar befinden sich auch abgestorbene Hautzellen und Haare in der Flüssigkeit, doch sind diese keine Gefahr für die Lunge. Zusätzlich nehmen die Gehirnaktivitäten in dieser Phase der Entwicklung drastisch an Aktivität zu. Die bereits in der 24. SSW beobachtbaren REM-Phasen nehmen nun deutlich zu. Forscher gehen davon aus, dass der Fötus durch seine Träume, und damit die Verarbeitung des in den Wachphasen, die Funktion des Gehirns anregt und damit seine Ausbildung fördert.

Der Fötus hat die Augen nun endgültig geöffnet und reagiert, wenn er wach ist, auf Lichteinflüsse von außen. Fällt zu grelles Licht durch die Bauchdecke, dreht er sich weg oder nimmt die Hände schützend vor die Augen. Wenn Ihr Kind geboren wird, bestehen seine ersten visuellen Eindrücke seiner Umgebung ausschließlich aus Hell und Dunkel. Es wird dann eine Weile dauern, bis sich das Farbensehen entwickelt. Vielleicht ist ihn schon einmal aufgefallen, dass das meiste Babyspielzeug schwarz-weiß ist. Dies ist dem Sehvermögen des Kindes geschuldet.

Die Verknöcherung der Wirbelsäule ist nun fast vollständig abgeschlossen. Das komplette Konstrukt der Wirbelsäule ist unter dem Ultraschall sehr gut zu erkennen und besteht aus 33 Wirbelknochen, 150 Verbindungsstückchen und rund 1000 Sehnen. Damit ist der kleine Körper für das in den nächsten Wochen folgende weitere Wachstum und die Gewichtszunahme bestens gewappnet.

Obwohl es langsam eng wird im mütterlichen Bauch, dreht sich der Fötus noch fleißig hin und her. Bis er seine Geburtsposition einnimmt, kann es jedoch noch ein Weilchen dauern. Mal liegt er mit dem Kopf nach oben, mal mit dem Köpfchen nach unten, manchmal liegt er sogar schräg. Einige Föten drehen sich erst während der Geburt in die richtige Lage, deswegen sollten Sie sich in der 27. SSW noch keine Sorgen machen. Sollten Sie aber mehr als 8 Stunden keine Bewegung von Ihrem Kleinen spüren, bedeutet dies ein Alarmsignal und sie sollten Kontakt zu einem Arzt aufnehmen.

 

Bei vielen Schwangeren tritt um die 27. SSW herum wieder vermehrt eine gelbliche weiße Flüssigkeit aus der Brustwarze aus. Diese Vormilch oder auch Kolostrum genannt dient als erste Nahrung für das Neugeborene nach der Geburt und ist besonders reich an Vitaminen und Proteinen. Zudem beinhaltet sie auch Abwehrkörper, die das Baby zusätzlich schützen. Auch hier gilt: Falls bei Ihnen keine Flüssigkeit austritt ist das kein Grund zur Sorge. Sollte die Flüssigkeit jedoch Blut enthalten, suchen Sie bitte Ihren Frauenarzt auf.

Manche Frauen klagen in diesem Zeitraum zudem über einen aufkommenden Schambeinschmerz. Dieses auch als Symphysenschmerz bezeichnete Leiden kann unter Umständen so stark werden, das Sie beim Gehen oder Sitzen oder bei jeder Bewegung starke Schmerzen haben. Häufig ist diese Situation anzutreffen, wenn als Vorbereitung Ihres Körpers auf die Geburt eine Schambeinlockerung stattfindet. Wann auch immer dieser Zustand auftritt, müssen Sie diesen von Ihrem Arzt begutachten lassen, da eine Schambeinlockerung neben den starken Schmerzen auch bei der Entbindung erhebliche Probleme bereiten kann. Im Gespräch mit Ihrem Arzt wird Sie dieser über das weitere Verfahren informieren und die Möglichkeiten, die Sie für die Geburt haben, erläutern.

 

Wenn Sie in der 27. SSW bereits mit ersten Wassereinlagerungen zu kämpfen haben, kann Ihnen vielleicht Ihre Hebamme weiter helfen: Häufig können die Symptome mit traditioneller chinesischer Medizin, der Akkupunktur, behandelt werden – ein Service, den die meisten Hebammen anbieten. Lassen die Beschwerden nicht nach, sollte ein Arzt konsultiert und eine medikamentöse Behandlung ins Auge gefasst werden. Eine Behandlung kann beispielsweise nötig sein, wenn Sie als werdende Mutter aufgrund des eingelagerten Wassers spannende und geschwollene Beine haben oder das sogenannte Karpaltunnelsyndrom entwickeln, bei dem die Wassereinlagerungen den Kanal an der Innenseite des Handgelenks quetschen und zu tauben oder eingeschlafenen Händen führen.

Möglicherweise entstandene Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft verschwinden nach der Geburt innerhalb weniger Tage. Einen Teil des Wassers verlieren Sie während der Geburt; den Rest schwitzen Sie zumeist aus. Seien Sie aber vorsichtig: Sollten Sie zeitige Wassereinlagerungen haben, versuchen Sie bitte unter keinen Umständen, diesen selber Herr zu werden. Reis- und Obsttage oder Entwässerungskuren, entwässernde Tees oder andere Mittel sind nicht nötig – im Gegenteil, sie gefährden regelrecht die gesunde Entwicklung des Kindes!

 

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