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Die 23. Schwangerschaftswoche

 

Ihre Schwangerschaft ist nun nicht mehr zu übersehen. Um die 23. SSW herum hat Ihr Fötus nun ein Gewicht von ca. 600 Gramm erreicht und misst vom Scheitel bis zur Sohle rund 34 Zentimeter. Der Kopfdurchmesser ist bereits auf 55 bis 66 Millimeter gestiegen.

Der Fötus hat wieder ordentlich an Gewicht zugenommen und ist ab der 23. SSW vollständig in die Käseschmiere gehüllt. Augenbrauen und Kopfhaar sind immer deutlicher zu sehen und die Augenbewegungen nehmen zu. Sollte der Fötus bei einer Ultraschalluntersuchung wach sein, lassen sich die Bewegungen der kleinen Augen unter den geschlossenen Lidern deutlich verfolgen. Das feine Lanugohaar, das den gesamten Körper bedeckt, wird nun im Bereich des Kopfes und des Halses etwas dicker und dichter, wodurch die Haut des Fötus einen zusätzlichen Schutz vor dem Fruchtwasser erhält. Im Verhältnis zum Rest des Körpers stimmen die Proportionen durch das anhaltende Wachstum der Beine nun fast mit denen eines ausgewachsenen Menschen überein und wirken im Vergleich nicht mehr zu kurz wie zuvor. Die Muskeln an Beinen und Armen legen weiterhin zu, so dass die Bewegungen des Fötus immer kräftiger und koordinierter werden. Mit den Händchen kann das Kleine jetzt sogar schon diverse Bewegungen ausführen. Die Verhärtung des Knorpel zu Knochen ist zudem fast abgeschlossen und damit das Knochengerüst fast vollständig ausgebildet.

Mittlerweile ist auch die Ausbildung des Verdauungssystems so weit vorangeschritten, dass es die Arbeit aufnehmen kann und einen Austausch mit Nährstoffen aus dem Darm initiiert. Die Ausscheidung der Abfallstoffe erfolgt dabei weiterhin in das Fruchtwasser und wird über den Körper der Mutter aufgenommen und abtransportiert. Mit fortschreitender Entwicklung der inneren Organe wird um die 23. SSW herum die Bildung der letzten Lungenbläschen abgeschlossen. Damit nimmt auch die Lungenaktivität, die bereits vollständig funktioniert, zu. Bis zur Geburt wird die Lunge anstatt von Sauerstoff weiter mit Fruchtwasser trainiert. Aus diesem Grund bleibt Sie noch sehr unreif und ist es das erste Organ, das nach der Geburt Hochleistung bei der Entwicklung erbringen muss.

 

 

 

Zwar ist das Immunsystem des Fötus noch unfertig, jedoch ist es schon stark genug, um einen gewissen Schutz vor Infektionen zu bieten. Gemeinsam mit dem Immunsystem der Mutter, dass über die Blutversorgung der Nabelschnur an den Fötus angebunden ist, steht so ein optimaler Schutz vor Infekten zur Verfügung. Sollte dennoch ein Infekt eine Frühgeburt auslösen und das Kind zu früh zur Welt kommen, hätte es mit der richtigen Versorgung bereits jetzt gute Chancen zu überleben. Dank erfahrener Neonatologen (Ärzte für Frühgeborene) und einer hochentwickelten Intensiv-Medizin sowie fortschrittlichen Gerätschaften und Technologien ist es möglich, dass ein Baby ab der der 23. SSW notfalls außerhalb des Mutterleibes weiter wachsen und gedeihen kann. Die Überlebenschancen liegen in diesem Zeitraum bereits bei 80 Prozent.

Der Bauch wächst und die Schwangerschaft ist schon lange nicht mehr zu übersehen. Ihr Körper wird nun zunehmend Anpassungsprobleme haben. Zu diesen typischen Beschwerden der Schwangerschafts-Mitte zählen unter andere Wassereinlagerungen in den Beinen, Wadenkrämpfe, Sodbrennen oder auch Schwindel. Gerade ein plötzliches Schwindelgefühl beim Aufstehen oder Ändern der Position ist zwar eine kleinere, aber dennoch lästige Beschwerde. Der Grund für den Schwindel ist ein kurzzeitiger Blutmangel im Gehirn, der durch den Sturz des Blutes in den unteren Bereich des Körpers verursacht wird. Gerade beim Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen oder dem Wechsel in eine andere Position kann es einen kurzen Moment dauern, bis das Blut im gesamten Körper verteilt hat.

Sollten Sie sich noch nicht für den passenden Geburtsort entschieden haben, wird es langsam Zeit, ein passendes Gefilde, dass Ihnen Sicherheit und Geborgenheit gibt, zu finden. Bei der Festlegung des Geburtsortes können Sie aus drei Varianten wählen. Zum einen können Sie sich für eine Hausgeburt entscheiden. Deren Vorteil liegt darin, dass Sie die Geburt in vertrauter, familiärer Atmosphäre erleben. Generell ist zu dieser eine Hebamme anwesend und verantwortlich dafür, dass mögliche Gefahren erkannt werden und im Falle einer medizinischen Notwendigkeit die Überstellung in ein Krankenhaus erfolgt. Die Geburt in einem Geburtshaus hingegen ist ideal, wenn Sie das Kind nicht im Krankenhaus zur Welt bringen und dennoch nicht auf medizinische Sicherheit verzichten möchten. Die verbreiteteste Variante ist die Geburt im Krankenhaus. Diese verfügen fast immer über Belegbetten und werden durch angestellte Hebammen betreut. Zudem besteht auch immer die Möglichkeit, Ihre eigene freiberufliche Hebamme, die Sie auch in der Schwangerschaft betreut hat, mitzubringen. Der Vorteil von Krankenhäusern besteht darin, dass diese gerade in großen Städten über ein Perinatalzentrum mit neuesten technischen Möglichkeiten verfügen. Generell ist die Versorgung des Kindes im Problemfall einfacher möglich, da in einem Krankenhaus geballtes Know-how und Kapazität zur Verfügung stehen.

 

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