29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW
Die 30. Schwangerschaftswoche
Das Größen- und Gewichtswachstum des Fötus nimmt auch in dieser Woche beträchtlich zu. Die meisten Babys werden zu dieser Zeit rund 1400 Gramm auf die Waage bringen, einen Kopfdurchmesser von rund 74 bis 85 Millimetern besitzen und von Kopf bis zur Ferse stattliche 38 bis 39 Zentimeter messen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft werden sich die Größe und das Gewicht des Babys immer individueller entwickeln. Nehmen Sie daher die hier genannten Werte bitte als Richtwert. Sollte eine drastische Abweichung bestehen, wird diese Ihr Arzt rechtzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten.
Mit Beginn der 30. SSW ist der Fötus bereits so weit entwickelt, dass er seine Körpertemperatur selbstständig kontrollieren und regeln kann. Bislang wurde diese Aufgabe durch den mütterlichen Körper übernommen, der die Kerntemperatur von beiden auf einem konstanten Niveau von 35,8 und 37,2 Grad Celsius hielt. Da aber die Größe und das Gewicht des Fötus stetig steigen, kann eine Regelung durch die Mutter nicht mehr vollständig erfolgen und wird abgekoppelt.
Die zweite Generation von Haaren, das echte Kopfhaar, wächst nun heran. Sie ersetzen die Lanugo-Haare, die zwischen der 13. Und der 16. SSW entstanden. Mit dem Verlust der „Wollbehaarung“ verliert der Fötus auch den Schutz der Haut, der bislang durch die in den Talgdrüsen der Lanugohaare gebildete Käseschmiere das Aufweichen durch Fruchtwasser verhinderte. Dank der wöchentlich wachsenden Fettpölsterchen ist dies aber nicht so schlimm. Zudem erscheint die Haut dadurch immer mehr rosa und nicht mehr rot. Der kleine Körper wird nun auch immer runder. Bis zur 36. Woche wird der Fötus jetzt noch mal kräftig wachsen und danach nur noch dicker werden.
Inzwischen unterscheidet Ihr Fötus deutlich zwischen hohen und tiefen Tönen, mit seinem Sehsinn kann er immer mehr wahrnehmen. Bei gutem Licht kann er bereits Silhouetten außerhalb der Gebärmutter erkennen. Wenn Sie beispielsweise Ihre Hand auf den Bauch legen, wird er auf die veränderten Lichtverhältnisse reagieren. Wenn Sie einen Lichtstrahl auf Ihren Bauch richten, kann es sein, dass er seinen Kopf dreht, um dem Licht zu folgen oder sogar nach der Lichtquelle greift. Erwarten Sie aber nicht zu viel, wenn das Baby geboren ist - Neugeborene können nur auf eine Distanz von 20 bis 30 Zentimetern scharf sehen.
Für Sie werden die Nächte nun immer unangenehmer, da der Bauch auf Grund der Größe nun ganz schön stört. Das Schlafen in Bauchlage ist nicht länger möglich und das Liegen auf der Seite ist manchmal beschwerlich. Wenn Sie sich entspannen möchten, versuchen Sie mal ein kleines Kissen unter den Bauch zu legen. Damit wird dieser gehoben und entlastet den Zug, der auf den Rücken drückt. Neben dem Ausprobieren verschiedener Schlafpositionen, wirken auch Tee´s aus Hopfen und Melisse entspannend und beruhigend auf den Körper, sollten aber bereits fünf bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Sollte Ihr Arzt in den vorangegangenen Schwangerschaftswochen während der routinemäßigen Blutuntersuchungen eine Rhesusunverträglichkeit zwischen Ihnen (Rhesus-negativ) und dem Fötus (Rhesus positiv) festgestellt haben, beginnt ab jetzt die Sensibilisierung. In deren Rahmen werden Sie in dieser Woche die erste Anti-D-Immunglobulin-Spritze erhalten. Sie verhindert, dass Ihr Immunsystem bei einer Vermischung des kindlichen Blutes mit Ihrem Blut Antikörper entwickelt, die in einer weiteren Schwangerschaft zu einer Rhesusunverträglichkeit führen. Mit dieser Rhesusprophylaxe wird die Antikörperbildung effektiv verhindert. Die zweite Spritze erhalten Sie direkt vor oder nach der Geburt.
29. SSW 30. SSW 31. SSW 32. SSW