15. SSW

 

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Die 15. Schwangerschaftswoche

 

Die 15. SSW ist erreicht und mittlerweile sollten Sie sich an den Zustand der Schwangerschaft gewöhnt haben. Um eine Vorstellung von der Entwicklung des Kindes und Ihres Körpers zu erhalten, müssen Sie sich vorführen, dass die Gebärmutter ungefähr auf die Größe einer kleinen Melone angewachsen ist und einen Fötus beherbergt, der bei einem Kopfdurchmesser von 28 bis 37 Millimetern insgesamt rund 12 Zentimeter groß ist und das Gewicht einer 80-100 Gramm schweren Tafel Schokolade aufweist.

Der Fötus streckt sich rasant weiter und das kleine Köpfchen liegt nun nicht mehr auf der Brust. Alle Muskeln reagieren auf die vom Gehirn aus gestreuten Reize und werden eifrig bewegt. Mit einem kleinen Gerät, das nach der Doppler-Methode funktioniert, kann Ihr Arzt den kindlichen Herzschlag hörbar machen. Das Herz selbst ist zu in der 15. SSW fast perfekt entwickelt, die Vorhöfe, Herzkammern und Herzklappen arbeiten optimal zusammen und ermöglichen dem Fötus einen eigenen beständigen Blutkreislauf. Eine ovale Öffnung, das "Foramen ovale", bleibt jedoch zwischen beiden Vorhöfen bestehen. Durch das Foramen ovale fließt das Blut vom Herz ohne Umweg über die Lunge direkt in den Körper. Diese Konstellation ist bis zur Geburt sinnvoll, weil das Kind Sauerstoff über die Nabelschnur bekommt und die Lunge für den Blutkreislauf noch keine Rolle spielt. Das Foramen ovale schließt sich zur Geburt – in seltenen Fällen bleibt es auch im ersten Lebensjahr noch bestehen, stellt dann aber kein Problem für das Kind dar.

Als Zeichen seiner ganz besonderen Individualität trägt der Fötus fortan an seinen Finger- und Zehenansätzen einzigartig verlaufende Rillen, aus denen sich in einigen Wochen die unverwechselbaren Fingerabdrücke entwickeln werden. Zudem sind die Fingernägel nun völlig ausgebildet. Die Hände selbst befinden sich bereits schon fast an der richtigen Stelle, wobei die Beine jedoch noch ziemlich kurz wirken. An allen Gliedmaßen sind Gelenke und Glieder beweglich - die Bewegungen des Fötus werden dadurch weniger ruckartig und können kontrollierter eingesetzt werden.

 


 

Je nach individueller Entwicklung des Fötus sind im derzeitigen Stadium deutlich die Augenbrauen und Kopfhaare erkennbar, kleine Ansätze von Haarwirbelchen werden ebenso sichtbar. Am Auge sind die Hornhaut sowie Linse und Iris fertig. Zum Schutz des Auges wird dieses vom Augenlid bis zum Abschluss des 7. Monats jedoch fest bedeckt sein. Obwohl die Augen geschlossen sind, kann der Fötus trotzdem hell und dunkel wahrnehmen. Darüber hinaus prägen sich die Wangenmuskeln deutlich aus und wachsen stetig heran. Der Fötus erhält so nach und nach den typischen runden, babyhaften Gesichtsausdruck.


Für einige der bereits angelegten Organe ist es an der Zeit die vollständige Aufnahme Ihrer Funktionstüchtigkeit zu forcieren. Vor allem die Leber und die Bauchspeicheldrüse werden noch aktiver und produzieren vermehrt Gallenflüssigkeit und Insulin. Mit der Erzeugung von Speichel kann der Fötus das Schlucken von Fruchtwasser besser koordinieren und wird darin immer besser.
 
Wahrscheinlich haben Sie in der 15. SSW zwischen 2 und 3 kg an Gewicht zugelegt, wovon lediglich ein Bruchteil auf den Fötus entfällt. Passen Sie jedoch auf eine ausgewogene Versorgung Ihres Körpers mit Nährstoffen auf, denn schließlich holt sich der Fötus alle notwendigen Stoffe aus Ihrem Blut. Frisches, qualitativ hochwertiges Essen sowie die Einschränkung oder der Verzicht auf stark verarbeiteten Lebensmitteln ist hierbei die ideale Wahl. Wer selbst kocht, kann besser kontrollieren, wie viel Fett und Salz dem Essen beigegeben werden. Gerade Salz beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt des Körpers enorm - eine Übersalzung kann zum allseits bekannten Gefühl der schweren Beine führen. Nehmen Sie außerdem verteilt über den Tag reichlich Wasser zu sich.

Achtung aber vor Harnwegsinfekten: Durch die Zuführung von größeren Mengen Flüssigkeit, den Druck der wachsenden Gebärmutter auf die Blase und häufiges Wasserlassen ist die Gefahr einer Infektion deutlich erhöht. Zudem sind die ableitenden Harnwege durch die Hormonumstellung des Körpers weiter gestellt und entspannter, so dass Keime leichter aufsteigen und Infekte auslösen können. Sollten Sie daher beim Wasserlassen einen brennenden Schmerz verspüren oder das ständige Gefühl haben, die Blase leeren zu müssen, kann eine Blasenentzündung vorliegen. Manchmal hilft es schon, sich wärmer anzuziehen und viel warmen Früchte-, Kräuter- oder Blasentee zu trinken. Sollten die Beschwerden nach 24 Stunden noch nicht abklingen oder sich gar verstärken, Sie Fieber bekommen oder sich der Urin verfärben, empfiehlt sich der sofortige Gang zum Frauenarzt. Harnwegsinfekte können unbehandelt eine Fehl- oder Frühgeburt verursachen! Im Übrigen kann in der Schwangerschaft bestimmte Antibiotika, die dem Ungeborenen nicht schaden, verabreicht werden, die eine Harnwegsinfektion schnell und wirkungsvoll behandeln.

 

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