Schwanger ab 35


Schwanger ab 35

 

Mittlerweile ist es normal, dass Frauen erst um das 30. Lebensjahr zum ersten Mal schwanger werden. Statistiken belegen die Vermutung und weisen nach, dass heute bereits jedes vierte Kind in Deutschland von einer Frau geboren wird, die das 35 Lebensjahr überschritten hat. Da sich der Trend in Richtung spätes gebären verschiebt, möchten Frauen natürlich wissen, welche Risiken mit einer Schwangerschaft ab 35 verbunden sind. Nachfolgend haben wir hierzu eine Reihe an Informationen zusammengestellt.

 

 

Zahlen und Fakten zur Schwangerschaft

 

Durchschnittlich liegt die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Schwangerschaft je Monatszyklus bei rund 25 Prozent. Es dauert also rund 4 Monate, bis eine Frau schwanger wird. Statistisch gesehen kann eine Frau im Mittel mit 90 Prozent Wahrscheinlichkeit innerhalb des ersten Jahres schwanger werden.

 

Bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus erhöht sich die Zeit bis zur Schwangerschaft ein wenig. Hierbei gilt: Je älter die Frau ist, desto höher scheint das Risiko, ein Kind mit Down Syndrom oder anderen Einschränkungen zu gebären. Während die Wahrscheinlichkeit einer 25-Jährigen in diesem Falle bei rund 1:1.500 liegt, steigt sie bei einer 35-Jährigen auf 1:400 und bei einer 40-Jährige sogar auf 1:100 an. 

 

Rein biologisch gesehen liegt das optimale Alter für eine Schwangerschaft zwischen 19 und 24 Jahren. Die Realität zeichnet aber ein anderes Bild. Denn das durchschnittliche Alter einer Erstgebärenden liegt in Deutschland bereits bei etwa 29 Jahren. Die Tendenz zeigt sogar einen stetigen Anstieg des Alters, sodass Prognosen davon ausgehen, dass das Durchschnittsalter für Erstgebärende nach 2020 bereits bei 30 Jahren liegen kann.

 

Eine gesunde Lebensweise ist wichtig

 

Je später eine Schwangerschaft eintritt soll, desto wichtiger wird die körperliche Gesundheit und der Lebensstil im Vorfeld der Schwangerschaft. Frauen sollten in diesem Zusammenhang auf eine gesunde Ernährung achten. Regelmäßiger Sport und der Verzicht auf Nikotin sind weitere wichtige Faktoren. Wer zudem das Alltagsleben relativ stressfrei gestaltet, hat darüber hinaus gute Chancen, auch mit über 35 ohne größere Komplikationen schwanger zu werden. Vielleicht wird es nicht wie bei einer 20-Jährigen sein, die sofort nach dem Absetzen der Verhütung schwanger wird. Innerhalb des ersten Jahres sollte eine Schwangerschaft bei einer gesunden Lebensweise aber möglich sein. Verzagen Sie nicht, wenn es nicht gleich klappt. Wartezeiten sind mit voranschreitendem Alter völlig normal.

 

Späte Schwangerschaften werden fast immer als Risikoschwangerschaft eingeordnet

 

Spätestens bei der Feststellung der Schwangerschaft beim Frauenarzt wird die/der zuständig(e) Ärztin/Arzt im Mutterpass festhalten, ob eine sogenannte Risikoschwangerschaft vorliegt. Im Mutterpass gibt es hierfür zwei Kategorien: Die theoretischen Risiken und die tatsächlichen Risiken. Das Alter der Mutter zählt dabei zu den theoretischen Risiken und unterscheidet sich deutlich von den tatsächlichen akuten oder chronischen Erkrankungen.

 

Im Vergleich zu tatsächlichen Risiken signalisieren theoretische Risiken dem behandelnden Frauenarzt auch nur, dass er auf bestimmte Werte und Befunde besonders achten muss. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft wird der behandelnde Arzt hierdurch ggf. häufiger eine Blut- oder Urinprobe nehmen oder das Ultraschallbild gezielter untersuchen. Frauen über 35, die gesund in der Schwangerschaft leben und sich entsprechend ihrem Alter verhalten, können mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gesundes Baby erwarten.

 

Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor

 

Neben dem Alter ist insbesondere Übergewicht ein wichtiger Risikofaktor während der Schwangerschaft. Den Erkrankungen wie eine (Gestations-)Diabetes und Gestose kommen bei über 35-Jährigen statistisch gesehen häufiger vor. Ein Grund hierfür scheint das mit zunehmendem Alter stärker ausgeprägte ungesunde Verhalten bzw. die Veranlagung zu einer Krankheit mit fortschreitendem Alter. 

 

Schwangerschaftsdiabetes beispielsweise tritt bei etwa zwei bis acht Prozent der Schwangeren auf und ist damit die häufigste Begleiterkrankung der Schwangerschaft. Bei über 35-Jährigen ist das Schwangerschaftsdiabetes-Risiko vergleichsweise hoch. Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes haben dabei ein erhöhtes Risiko für Infektionen, Bluthochdruck und Frühgeburten. Darüber hinaus können sich weitere gesundheitliche Risiken wie Fehlbildungen oder die so genannte fetale Makrosomie für das Kind ergeben.

 

Regelmäßige Untersuchungen

 

Entscheidend für eine gezielte Beobachtung älterer Schwangerer sind regelmäßige Untersuchung während der Schwangerschaft. Denn nur im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge können etwaige Gesundheitsprobleme oder Erkrankungen rechtzeitig erkannt und gezielt behandelt werden. Abseits davon sind die heutigen Möglichkeiten der Geburtshilfe aber weit vorangeschritten, sodass insbesondere Frauen, die sich erst ab 35 für ein Kind entscheiden, optimal versorgt werden können. Und speziell für „ältere“ Frauen verspricht die Medizin ein reduziertes Risiko für ernsthafte Komplikationen während der gesamten Schwangerschaft und Geburt.

 

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