Folsäure in der Schwangerschaft

 

Folsäure in der Schwangerschaft    


Für die gesunde Entwicklung des Kindes während der Schwangerschaft ist eine ständige und ausreichende Aufnahme von Folsäure unabdingbar. Im Rahmen der Schwangerschaft sollte Folsäure regelmäßig und in geeigneter Dosierung zugeführt werden, um beispielsweise Neuralrohr-Defekte und andere Fehlbildungen des Babys zu verhindern. Die regelmäßigen Einnahme von Folsäure ist also ein wichtiger Faktor. Was Sie sonst noch zur Folsäure wissen sollten, können Sie nachfolgend lesen.

 

Was ist Folsäure?

 

Folsäure (lat. folium für „Blatt“) ist ein 1941 entdecktes Vitamin, das auf natürliche Weise in grünen Pflanzenblättern vorkommt oder in synthetische als Vitamin B9, Vitamin M (unüblich), Vitamin B11 (ungebräuchlich) oder Folat (Summe folatwirksamer Verbindungen) hergestellt wird. Folsäure ist für den menschlichen Organismus unabdingbar. Da das Vitamin nicht vom menschlichen Körper hergestellt werden kann, muss Folsäure über die Nahrung aufgenommen werden. Folsäure ist nicht hitzebeständig und zudem lichtempfindlich, wodurch das Vitamin in der Nahrung sehr schnell zerstört werden kann.

 

Warum ist Folsäure wichtig?

 

Folsäure ist insbesondere während der Schwangerschaft für die Zellteilung und Zellentwicklung im Körper des Kindes wichtig. Sie unterstützt den Fetus bei der Bildung der DNA und des Blutes und hilft den Eiweißstoffwechsel zu etablieren. Steht zu wenig Folsäure zur Verfügung, können schwerere Schäden die Folge sein. Statistisch gesehen kommt bei einem Folsäuremangel der Mutter etwa 1 von 1000 Babys mit schweren Fehlbildungen auf die Welt. Hierbei ist ein offener Rücken (Spina bifida) die häufigste Form.

 

Heutzutage ist sich die medizinische Forschung weitgehend einig, dass Folsäuremangel ein grundlegender Risikofaktor für Fehlbildungen des Embryos bzw. Fetus ist. Da das Vitamin jedoch problemlos und ohne Risiko zusätzlich einnehmbar ist, kann das Risiko relativ einfach und nachhaltig gesenkt werden.

 

Wie hoch ist der Tagesbedarf einer Schwangeren?

 

Für die Höhe des benötigten Tagesbedarfes an Folsäure gibt es verschiedene Angaben und Richtlinien. Maßgeblich die Bestimmung der richtigen Doses ist hierbei die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die den normalen Tagesbedarf eines Erwachsenen auf etwa 300 µg beziffert. Bei Schwangeren gelten schärfere Voraussetzungen, weswegen der Bedarf in der Schwangerschaft mit etwa 550 Mikrogramm angegeben wird. Auf dieser Grundlage raten Ärzte und Hebammen üblicherweise zu einer normalen täglichen Dosis von 400 µg (0,4 mg) bei Erwachsenen und 800 µg (0,8 mg) bei Schwangeren.

 

Da Folsäure vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann, muss das Vitamin über die Nahrung aufgenommen werden. Besonders zu empfehlen sind hierbei Lebensmittel wie Spinat, Blumenkohl, Rosenkohl oder Brokkoli, welche besonders reich an Folsäure sind. Darüber hinaus eignen sich aber auch Blattsalate, Spargel, Eigelb, Vollkorngetreide oder Nüsse. Unter den Obstsorten haben Apfelsinen und Mangos den höchsten Gehalt.

 

Dosierung bei Kinderwunsch

 

Vor allem während der Schwangerschaft und bei einem Kinderwunsch kann der Tagesbedarf an Folsäure nicht immer vollständig über die Ernährung gedeckt werden. Und da das Vitamin in den ersten Wochen der Schwangerschaft entscheidend für die Entwicklung des Kindes ist und Neuralrohrdefekte oder andere Einschränkungen bereits ab der dritten Schwangerschaftswoche auftreten können, empfehlen Experten die Einnahme von Folsäure schon ab bestehendem Kinderwunsch. 

 

Fangen Sie am besten schon während der Planung der Schwangerschaft (bspw. wenn Sie nicht mehr verhüten) an, denn der Folsäurespiegel benötigte eine Weile, bis er den optimalen Wert erreicht hat. Idealerweise sollten Sie spätestens vier Wochen vor dem Eintritt der Schwangerschaft mit einer erhöhten Einnahme von Folsäure beginnen. Erhöht bedeutet dabei, dass Sie mindestens 800 µg Folsäure zu sich nehmen sollten -  hierbei können Sie auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.

 

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