Übungswehen oder Geburtswehen


Übungswehen oder Geburtswehen?

 

Wenn Sie an Wehen denken, fallen Ihnen bestimmt als erstes die schmerzhaften Schübe während der Geburt ein, die das Baby langsam durch den Geburtskanal drücken. Tatsächlich existieren aber noch andere Wehenarten. So bereitet sich die Gebärmutter mit Übungswehen langsam auf die Geburt vor und lässt das Baby spüren, dass es über kurz oder lang nur noch in eine Richtung gehen wird. Da werdenden Mütter die Unterscheidung beider Wehenarten durchaus schwerfallen kann, haben wir das Thema für Sie etwas genauer unter die Lupe genommen.

 

 

Was sind Wehen?

 

Als Wehe(n) bezeichnen Mediziner eine Muskelkontraktion der Gebärmutter, die einen direkten Einfluss auf die Geburt hat. Wehen sind sozusagen rhythmische Muskelkontraktionen der Gebärmutter während des Gebärens, die das ungeborene Kind aus dem Mutterleib heraustreiben. Wehen kommen in Intervallen und nehmen im Laufe der Geburt an Intensität und Frequenz zu. Eine Kontrolle der Wehentätigkeit kann mittels Betasten des Bauches mit der Hand oder durch eines Tokographen (Wehenschreibers) erfolgen. 

 

Warum Wehen zur rechten Zeit oder vorzeitig ausgelöst werden, konnten Wissenschaftler bis dato nicht eindeutig klären. Lediglich über die Wirkung des Hormons Oxytocin liegen genauere Erkenntnisse vor. Diese steht im Verdacht Wehentätigkeit auszulösen und damit die Geburt einzuleiten.

 

Was unterscheidet Übungswehen von richtigen Wehen?

 

Übungswehen, auch Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt, können bereits in der zweiten Schwangerschaftshälfte, meist ab der nach der 26. Schwangerschaftswoche, auftreten. Oft handelt es sich bei Übungswehen um ein unkoordiniertes und schmerzloses Zucken der Gebärmuttermuskulatur, mit dessen Hilfe sich die Gebärmutter langsam auf die anstehende Geburt vorbereitet. 

 

Kennzeichnend für Übungswehen ist eine Verhärtung des Bauches, die im Normalfall durchschnittlich eine Minute anhält. Übungswehen treten mehrmals am Tag auf und können im letzten Schwangerschaftsdrittel unregelmäßig innerhalb eines Stundenzeitraumes spürbar sein. Auch lösen Übungswehen weder ein Druckgefühl im Rücken oder Unterleib aus noch werden sie von einem blutigen Ausfluss begleitet. Im Gegensatz zu Geburtswehen bewirken Übungswehen kein Öffnen des Muttermundes und leiten die Geburt auch nicht ein. Bleiben Übungswehen über einen längeren Zeitraum bestehen, werden sie nur unregelmäßig spürbar und erst kurz vor der Geburt durch Senkwehen abgelöst. 

 

Welche Funktion haben Übungswehen?

 

Hit Hilfe von Übungswehen stimmt sich die Gebärmuttermuskulatur auf die Geburt und die damit verbundenen Geburtswehen ein. Darüber hinaus tragen häufige Wiederholungen zu einem Training der Muskeln sowie besseren Koordinierung der Signalübertragung und Reizleitung zwischen den Muskelzellen der betroffenen Regionen bei. Je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto koordinierter werden die Aktivitäten der Gebärmutter. Ab der 33. Schwangerschaftswoche können Übungswehen sogar über die ganze Länge der Gebärmutter bis hin zum Gebärmutterhals auftreten. 

 

Übergang von Übungswehen zu Geburtswehen?

 

Oft gehen Übungswehen ohne Ankündigung direkt in schmerzhafteren Senkwehen über. Diese Senkwehen drücken den Kopf des Kindes in das Becken und leiten die Geburt faktisch ein. Für die werdende Mutter bringen Senkwehen zunächst einige Erleichterungen mit sich. Denn sobald der Kopf des Babys im kleinen Becken liegt, fällt das Atmen den meisten Frauen leichter. 

 

Andererseits werden Senkwehen durch Geburtswehen abgelöst, welche an Intensität zunehmen und dadurch zu zunehmenden Schmerzen führen. Oftmals beginnen die Schmerzen mit einem leichten Druck des Babykopfes auf den Beckenboden beim Sitzen und weiten sich sukzessive zu ziehenden und stechenden Geburtsschmerzen aus. 

 

Falls Sie sich Gedanken machen, ob Sie Übungswehen nicht von Geburtswehen unterscheiden können, seien Sie beruhigt. Die Erfahrung zeigt, dass Frauen vor und während der Geburt instinktiv unterscheiden können, um welche Art von Wehen es sich handelt. 

 

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