Mythos oder nicht?


Mythos oder nicht?

 

Werdende Mütter haben fast alle das gleiche Problem: Ständig werden ihnen gut gemeinte Ratschläge erteilt, kluge Tipps gegeben oder einfach ungefragt Meinungen erzählt. In vielen Fällen sind die Ratschläge und Tipps richtig, in manchen Fällen erweisen sich aber nur als Mythos – und besonders rund um die Schwangerschaft existieren eine Vielzahl von Mythen. Damit Sie für den Anfang schon einmal gerüstet sind und auf die ersten Ratschläge reagieren können, haben wir uns für Sie auf die Suche gemacht und nachfolgend den Wahrheitsgehalt einiger Mythen geprüft.

 

 

Sind Schwangere vergesslicher?

 

Die Frage ist weder mit ja, noch mit nein zu beantworten. Einerseits ist das Gedächtnis auf Grund der Hormonveränderungen, durch Schlafmangel oder durch andere Dinge in der Schwangerschaft beeinträchtig und kann deswegen Informationen oft nur ungenügend verarbeiten. Andererseits legen Forschungsergebnisse aber auch nahe, dass schwangere Frauen bei logischen und mnemotechnischen (das Gedächtnis betreffenden) Aufgaben ähnliche Ergebnisse wie Nichtschwangere erzielen.

 

Insgesamt scheinen Mediziner aber dazu zu tendieren, dass das Gedächtnis während der Schwangerschaft je nach Einwirkung der Hormone bzw. äußerer Faktoren geringfügig beeinträchtigt ist. Darüber hinaus scheinen die Auswirkungen sogar bis zu einem Jahr nach der Geburt anzuhalten. Neue und anspruchsvollere Gedächtnisaufgaben wie Multitasking bleiben nach neueren Erkenntnissen von einer Einschränkung aber unberührt.
 

Babies, die klassische Musik hören, werden klüger

 

Studien zum Thema haben ergeben, dass Ungeborene Musik als positiver Anreiz wahrgenehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um klassische Musik von Mozart oder um Popmusik, Electro oder eine andere Musikrichtung handelt. Denn insbesondere intuitive Harmonien und Tonintervalle harmonieren hervorragend mit dem angeborenen menschlichen Wahrnehmungssystem und eignen sich kognitive Prozesse zu animieren. Interessant ist im Rahmen der Schwangerschaft, dass Babies in wohlklingende Musik genauso intensiv wahrnehmen, wie den Herzschlag der Mutter. 

 

Ob Musik das Ungeborene nun intelligenter macht, konnte bislang keine Studie beweisen. Klassische Musik erzielt dementsprechend sicher kein Wunder, sie kann aber helfen, ein entspanntes und ausgeglichenes Kind im Bauch zu erhalten.

 

Die Schwangerschaft verschlimmert Cellulitis

 

Cellulitis ist eine konstitutionell bedingte, nicht entzündliche Veränderung des subkutanen Fettgewebes, die am häufigsten im Oberschenkel- und Gesäßbereich von Frauenwird auftritt. Die Veränderung der Haut kann aber auch am Bauch, an den Armen und an den Hüften entstehen. Die Bildung von Cellulitis steht eng mit den weiblichen Hormonen in Verbindung, weswegen die Schwangerschaft die Bildung von Cellulitis beziehungsweise die Verschlimmerung von Cellulitis bestehender begünstigt.

 

Positiv ist zu erwähnen, dass viele Frauen nach der Schwangerschaft eine Veränderung der Körperform durchmachen, in deren Folge sich das Fettgewebe und damit oft auch die Cellulitis ein wenig anders verteilt. Zu- und Abnehmen (analog während und nach der Schwangerschaft) kann den Prozess zudem begünstigend. Nach der Schwangerschaft wird Cellulitis deswegen bei vielen Frauen schrittweise besser. Sollte die Cellulitis gar zu sehr stören, helfen nur ein sorgfältig geplante Sportprogramm nach der Entbindung sowie eine durchgängig durchdachte Diät.

 

Mütter mit kleinen Brüsten produzieren weniger Milch

 

Der Mythos ist falsch – beim Stillen spielt die Größe der Brust keine entscheidende Rolle. Denn die Größe der Brust wird durch die Menge des Fettgewebes bestimmt. Die Menge der Milch wiederum ist anhängig von der Stimulation der Milchdrüsen durch das saugende Kind und die Einwirkung der Hormone. Trinkt das Baby beispielsweise mehr, wird die Milchproduktion der Mutter angeregt. Trinkt das Baby hingegen weniger, geht die Milchproduktion zurück.

 

Die Brüste einer stillenden Mutter wiederum werden größer, da sich diese mit Muttermilch füllen. Große und pralle Brüste deuten daher auf einen großen Milchvorrat hin – und nicht wie der Mythos vermutet, auf die Qualität der Milch. 

 

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