Werdende Väter - wie sie bei der Geburt helfen können


Werdende Väter - wie sie bei der Geburt helfen können

Vor 50 Jahren war der Kreissaal fast ausschließlich Ärzten, Hebammen und der Schwangeren vorbehalten. Ein anwesender Partner war die absolute Ausnahme. Erst Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wandelte sich das Bild und Männern fanden langsam einen Weg in den Kreissaal. Heutzutage begleiten fast alle Männer ihre Partnerin in den Kreissaal. Was sie dabei erleben und welche Unterstützung werdende Väter leisten, können Sie gern im Folgenden nachlesen
 

Vor der Geburt

„Der Bauch ist dick, die Bewegung fällt schwer und es können nur noch wenige Tage sein, bis das Kind das Licht der Welt erblickt.“ Dieser oder andere Gedanken sowie die Vorstellung vom großen Tag der Geburt bewirken bei vielen Männern eine innerliche Unruhe, die sich in Nervosität, Angst, Versagensgefühlen oder Hilfslosigkeit äußert. Manche Männer reagieren mit einem Überspielen ihrer Gefühle, einem Verfall in Aktionismus oder ziehen sich bewusst in sich zurück.
 
Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollten Väter vor der Geburt so viele Informationen wie möglich sammeln um bestmöglich auf die anstehenden Änderungen vorbereitet zu sein. In diesem Zusammenhang ist es beispielsweise hilfreich zu wissen, wie die Geburt abläuft, wie der Partnerin beigestanden werden kann und wie sich Schmerzen lindern lassen.
 
Für die Vorbereitung eignen sich am besten Geburtsvorbereitungskurse. Deren zentrale Aufgabe ist es, Mutter und Vater über den Verlauf der Geburt aufzuklären, mögliche Geburtsformen darzulegen sowie Möglichkeiten zur Entspannung und zur Schmerzlinderung zu erläutern. Alternativ können werdende Väter aber auch das Gespräch mit der Hebamme oder mit erfahrenen Vätern suchen.

 

 

Während der Geburt

Wenn sich die Geburt ankündigt, ist die erste Regel für den Mann: Ruhe bewahren, nicht in Panik verfallen und die nächsten Schritte in Angriff nehmen. Das wichtigste ist, dass der Mann aufmerksam ist und zeigt, dass er in allen Situationen unterstützt und Mut macht.
 
Väter, die Ihre Partnerin zur Geburt begleiten, sollten in erster Linie Vertrauen ausstrahlen. Der Partnerin ist am besten geholfen, wenn sie sich selbst voll und ganz auf die Geburtssituation einlassen kann. Hierzu ist es notwendig, dass der werdende Vater Ruhe vermittelt und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt. Bei der Geburt geht es aus sich des Vaters insbesondere darum, die Anstrengungen der Partnerin zu erleichtern und dafür zu sorgen, dass sie sich wohl fühlt. Um dies zu erreichen bedarf es Einfühlvermögen und eines Verständnisses für die Situation.

Setzen die Wehen richtig ein, beginnt die heiße Phase der Geburt. Anfänglich (in der Eröffnungsphase) wird es eine Weile dauern, bis sich der Muttermund vollständig öffnet. Während dieser Zeit werden die Wehen zunehmend stärker. Unterstützen können Männer ihre Partnerin in dieser Phase, indem sie Massagen anbieten, ein warmes Bad ermöglichen oder gemeinsam im Flur oder im Klinikgelände „spazieren“ gehen.

Während der Übergangsphase kommen die Wehen unregelmäßig und sind meist sehr schmerzhaft. Viele Schwangere reagieren in dieser Situation mit Aussagen wie „Ich will nicht mehr!“ oder „Ich kann nicht mehr!“. Spätestens jetzt sollte der werdende Vater der Partnerin Mut machen, sie unterstützen und ihr möglichst nahe sein. Aufgrund von Gereiztheit oder Übermüdung kann der Partner der Schwangeren auch als Blitzableiter dienen und die angestauten Gefühle kanalisieren.

Die Austreibungsphase ist für die werdende Mutter die wohl anstrengendste Phase. Die Schmerzen sind oft sehr stark und nur noch schwer auszuhalten. Frauen müssen in dieser Phase sehr viel Kraft aufbringen, um das Kind auf die Welt zu bringen. Männer sind zu diesem Zeitpunkt meist nur staunende Zuschauer der Geburt. Sie können die Partnerin zwar durch gutes Zureden und Händchenhalten unterstützen, werden aber feststellen, dass die Partnerin so auf die Geburt konzentriert ist, dass die den Partner nicht mitbekommt.
 
Nach der Geburt, in der sogenannten Nachgeburtsphase, treibt die Mutter die Reste der Fruchtblase und des Mutterkuchens aus der Gebärmutter. Dem frischgebackenen Vater wird nun höchstwahrscheinlich die Ehre des Durchschneidens der Nabelschnur zuteil. Da diese keine Nervenzellen enthält, spüren weder das Neugeborene noch die Mutter während der Abnabelung Schmerzen.

Eventuell kann es sein, dass die Mutter wegen eines Dammrisses oder -schnittes genäht werden muss. Sollte dies passieren und die Mutter zu erschöpft von der Geburt sein, wird das Neugeborene für den Zeitraum dem frischgebackenen Vater in Obhut gegeben. Treten dann keine weiteren Komplikationen auf, wird das Elternpaar nach der Geburt des Kindes auf die Geburtenstation überwiesen und kann sich dort gemeinsam erholen.

 

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