Schwangerschaftssymptome - normal oder nicht (3)

 

Schwangerschaftssymptome - normal oder nicht (3)

In den ersten beiden Teilen unserer Serie haben wir Ihnen berichtet, das Atemnot während der Schwangerschaft nahezu jede Schwangere plagt, das Hitzewallungen auf Grund der hormonellen Veränderung des Körpers ein typisches Schwangerschaftssymptom sind und das Zwischen- und Schmierblutungen über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft auftreten, in den ersten Wochen der Schwangerschaft am wahrscheinlichsten sind und in der Mehrzahl der Fälle ohne schwere Folgen verlaufen. Im dritten Teil unserer Serie beantworten wir nun die Fragen: „Ist starker Speichelfluss während der Schwangerschaft normal?“, und „Mir fallen die Harre aus – ist das typisch?“.
 

Ist starker Speichelfluss während der Schwangerschaft normal?

Die Antwort auf die Frage lautet: Ja! Während der Schwangerschaft ist es völlig normal, dass die Intensität des Speichelflusses zunimmt. Die Ursache hierfür liegt indirekt in der Hormonumstellung des Körpers, die bei den meisten Frauen zu starker Übelkeit oder Brechreiz und in der Folge zu vermehrtem Speichelfluss führt. Aus diesem Grund ist starker Speichelfluss vor allen in den ersten Monaten der Schwangerschaft normal. Bei einigen Frauen hält der Zustand jedoch bis zur Geburt des Babys an.

Starker Speichelfluss ist harmlos und hat keine schwereren Folgen. Eventuell kann es passieren, dass durch häufiges Schlucken Verspannungen im Kieferbereich und im Rachenraum auftreten. Darüber hinaus ist es möglich, dass der viele Speichel die Haut um den Mund reizt und wund werden lässt. In manchen Fällen entwickeln Schwangere zudem das Gefühl, durch das Herunterschlucken des Speichels die Übelkeit zu steigern und dadurch den Speichelfluss anzukurbeln. In diesen Fällen hilft, den Speichel nicht zu schlucken, sondern in ein Gefäß oder Tuch zu spucken.

Eine starke Speichelproduktion kann im Übrigen nicht verhindert werden. Durch das langsame Kauen von Limonen, das Lutschen von Eiswürfeln oder das Riechen an mit ätherischen Ölen getränkten Tüchern können Symptome jedoch gelindert werden. Mundwasser, Kaugummis und Pfefferminzbonbons helfen zudem, den Speichelflussreiz zu reduzieren. Häufigeres Zähneputzen mit pfefferminzhaltiger Zahnpasta kann darüber hinaus den Speichelfluss mindern. Achten Sie aber darauf, dass Sie das während der Schwangerschaft besonders empfindliche Zahnfleisch nicht zu sehr reizen.

 

 

Mir fallen die Harre aus – ist das typisch?

Im Gegensatz zum Speichelfluss ist Haarausfall während der Schwangerschaft eher ungewöhnlich. Das Gegenteil ist sogar der Fall, denn bei den meisten Schwangeren sehen die Haare in der Schwangerschaft auf Grund der hormonellen Veränderung gesünder, glatter und voller aus.
 
Medizinisch gesehen, kann beim Vorliegen einer sehr hohen Anzahl von Gelbkörperhormonen die Möglichkeit eines Haarausfalls entstehen. Gelbkörperhormone selbst sind weibliche Hormone, die die Frau in den Eierstöcken produziert und zusammen mit Östrogen den Reproduktionszyklus reguliert. In Folge einer Überproduktion des Gelbkörperhormons wird das Haar der Schwangeren trocken, bricht leicht und kann zum erwähnten Haarausfall führen.

Darüber hinaus unterliegen die Haare einem natürlichen Wachstumszyklus, der durch die Schwangerschaft gestört werden kann. Während eines solchen Wachstumszyklus wächst das Haar aus den Haarwurzeln heraus, zeigt sich eine Weile als ausgewachsenes Haar und fällt im Anschluss aus. Der skizzierte Wachstumszyklus wiederholt sich für die Lebensdauer einer Haarwurzel bis zu zehn Mal. Große körperliche Belastungen wie die Schwangerschaft können nun den Wachstumszyklus nachhaltig beeinträchtigen. Dies hat zur Folge, dass die Haare bei manchen Schwangeren einen ungewöhnlichen Zyklus einnehmen und beispielweise alle auf einmal ausfallen. Ein Trost besteht aber: Nach der Schwangerschaft beziehungsweise nach der Stillzeit wachsen alle Haare wieder nach.

 
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