Rhesus-Inkompatibilität

 

Rhesus-Inkompatibilität

Rhesus-Inkompatibilität wird auch als Rh-Inkompatibilität oder Rhesusunverträglichkeit bezeichnet und beschreibt eine Blutgruppenunverträglichkeit gegen das Rhesusfaktor-Antigen (bsp. Rh-negativ der Mutter und Rh-positivem des Kindes).

Statistisch gesehen sind in Europa etwa 15 Prozent aller Menschen Rh-negativ, 50 Prozent heterozygot (gemischt) und die restlichen 35 Prozent Rhesus-positiv. Daraus lässt sich ableiten, dass bei etwa jeder zehnten Schwangerschaft eine Konstellation (siehe oben) möglich ist.

In Folge einer Rhesus-Inkompatibilität bildet der mütterliche Körper verstärkt Anti-D-Antikörpern, welche über die Plazenta in den kindlichen Kreislauf gelangen und eine hämolytischen Anämie (Blutarmut) mit Hypoxie (Mangelversorgung des Gewebes) und Azidose (Störung des Säure-Base-Haushaltes) auslösen können. Aus diesem Grund erfolgt in der Frühschwangerschaft eine Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors. Rh-negative Mütter erhalten dann vorbeugend in der 28. SSW und noch einmal nach der Geburt (spätestens 72 Stunden) eine Gabe von Rhesusfaktor-Antikörpern (so genanntes Anti-D-Immunglobulin), um die Bildung von Anti-D-Antikörpern zu verhindern.