Nabelschnur – die wichtigste Verbindung zwischen Mutter und Kind


Nabelschnur – die wichtigste Verbindung zwischen Mutter und Kind

Während der Schwangerschaft versorgt die Nabelschnur das ungeborene Kind mit allen wichtigen Nährstoffen. Neben dem lebenswichtigen Sauerstoff transportiert sie ebenso Stoffwechselprodukte und übernimmt die Abfuhr von Abbauprodukten wie Kohlendioxid. Die Nabelschnur ist dadurch die wichtigste Verbindung zwischen Mutter und Kind. Wie die Nabelschnur funktioniert, welche Aufgaben sie übernimmt und welche Komplikationen im Verlauf der Schwangerschaft und der Geburt auftreten können, haben wir nachfolgend für Sie aufbereitet.
 

Die Nabelschnur – eine ausgefeiltes Konstrukt

Die Nabelschnur ist für die Versorgung und Entsorgung des ungeborenen Kindes optimal konstruiert. Bei einem Reifgeborenen ist die Nabelschnur etwa 50 bis 65 Zentimeter lang und rund 1,5 bis 2 Zentimeter dick. Ihr Aufbau ähnelt einem Schiffsseil, das zwei miteinander verdrehte dünne Arterien und eine dicke Vene enthält. Eine anfänglich vorhandene vierte Arterie bildet sich im Laufe der 5. Schwangerschaftswoche zurück. Typisch für die Nabelschnur ist ein gallertiges Bindegewebe, das einerseits für Flexibilität sorgt und anderseits vor einem Abknicken bei Biegebelastungen schützt.
 

Auf der mütterlichen Seite endet die Nabelschnur in der Plazenta. Kleinste Verästelungen bilden dabei ein Netz von Zugängen zur Planzenta und sorgen für einen optimalen Austausch von Stoffwechselprodukten. Auf Seiten des Ungeborenen mündet die Nabelschnur äußerlich am späteren Nabel des Kindes. Die Blutgefäße im inneren der Nabelschnur führen jedoch im Bauch des Kindes weiter und enden unter anderem an Leber und Herz.
 
Nach der Geburt (sobald das Baby selbständig atmet) wird der Blutstrom durch die Nabelschnur schlagartig geringer. Kurz nach der Geburt wird die Nabelschnur an zwei Stellen abgeklemmt und kann daraufhin durchschnitten werden. Die Durchtrennung ist für den Säugling schmerzfrei, da die Nabelschnur schmerzunempfindlich ist und keinerlei Nerven enthält. Nach dem Abfallen des Nabelschnurrestes (ca. drei bis zehn Tage nach der Geburt) bildet sich die typische Narbe in der Mitte des Bauches, der Bauchnabel.

Nabelschnur – mögliche Komplikationen

Nabelschnurumschlingung: Nabelschnurumschlingungen sind die am häufigsten auftretenden Komplikationen. Sie werden bei etwa 20 Prozent der Geburten beobachtet und bedeuten eine einfache oder mehrfache Umschlingung eines oder mehrerer Körperteile. Schlaffe Umschlingungen sind für das ungeborene Kind meist keine Gefahr. Straffere Umschlingungen können jedoch zu einer Verringerung der Durchblutung (und damit Sauerstoffversorgung) des Kindes führen.

Nabelschnurvorfall: Als Nabelschnurvorfall werden Fälle während der Geburt oder nach dem Blasensprung bezeichnet, bei denen sich die Nabelschnur so um das Kind wickelt, dass die Sauerstoffversorgung drastisch reduziert ist (in Folge einer straffen Nabelschnurumschlingung). Die Wahrscheinlichkeit eines Nabelschnurvorfalls liegt bei ca. 0,5 Prozent und kann im schlimmsten Fall zum Tod des Kindes führen.

Nabelschnurknoten: Bei einem Nabelschnurknoten bildet sich durch Bewegungen des Kindes ein Knoten in der Nabelschnur, der die Blutversorgung unterbrechen kann. Wird ein Nabelschnurknoten mit Unterbindung der Blutzufuhr diagnostiziert, ist sofortiges Handeln notwendig. Anderenfalls kann das Kind in Folge des Sauerstoffmangels sterben. Nabelschnurknoten sind die Ursache für circa fünf Prozent der perinatalen kindlichen Todesfälle.

Nabelschnurbruch: Verlagern sich die Bauchorgane des ungeborenen Kindes durch die Bauchwand nach außen, sprechen Mediziner von einem Nabelschnurbruch. Eine solche Nabelschnurhernie oder Omphalozele entsteht zwischen dem 32 und 70 Schwangerschaftstag und kann während der gesamten Schwangerschaft und auch nach der Geburt auftreten. Nach der Geburt wird ein Nabelschnurbruch im Regelfall operativ versorgt.

 

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