Präimplantationsdiagnostik
Die Präimplantationsdiagnostik, kurz PID genannt, bezeichnet alle zellbiologischen und molekularen Untersuchungen, die zu Entscheidungsfindung dienen, ob ein Embryo im Rahmen einer künstlichen Befruchtung (in vitro Fertilisation, ICSI) in die Gebärmutter eingepflanzt (implantiert) wird. Die zellbiologischen und molekularen Untersuchungen sind dabei so ausgerichtet, dass der Embryo außerhalb des Körpers (in vitro) gezielt nach genetischen Veränderungen (Erbkrankheiten und Chromosomenanomalien) begutachtet wird.
Laut aktuellem Stand werden im Rahmen der PID rund 200 Erbkrankheiten untersucht. Zudem ist es möglich, die gewonnenen Erkenntnisse in die Pränataldiagnostik zu transferieren wo sie zur Diagnose weiterer Krankheiten betragen. Darüber hinaus kann durch eine PID eine Geschlechterselektion mit und ohne Krankheitsbezug erfolgen.
Zur Durchführung einer PID ist es notwendig, Eizellen mittels Hormonstimulation zu gewinnen. Im Anschluss werden die Eizellen extrakorporal (außerkörperlich) befruchtet. Fortfolgend wird an den befruchteten Eizellen eine Embryobiopsie (Entnahme bzw. Abspaltung einer Zelle des Embryos) vorgenommen. Die Probe wiederum wird genetisch untersucht und die Eizelle(n) nach der Freigabe in die Gebärmutter transferiert oder zur Aufbewahrung kryokonserviert.
Wurde die Technik in der Vergangenheit nur in Einzelfällen und zum Nachweis einiger weniger Erbkrankheiten eingesetzt, so liegt die Zahl der Untersuchungen heute bereits über 10.000 (nach einer PID geborenen Kinder).