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Obstipation

Obstipation (vom lateinischen stipare für „vollstopfen“, dicht zusammendrängen“) steht im medizinischen Sprachgebrauch für Verstopfung bzw. eine erschwerte oder seltene Entleerung des Darmes. Die Ursachen für eine Obstipation sind vielfältig und können in einer krankhaften Veränderung des Darmes, mangelnder Flüssigkeitszufuhr, auf Grund von Stoffwechselerkrankungen oder einer Störung des Mineralienhaushaltes sowie durch Fehlernährung oder mangelnde Bewegung entstehen.

Auf Grund der hormonellen Veränderung der Schwangerschaft sind werdende Mütter besonders häufig von einer Obstipation betroffen. Je nach Ausprägung der Symptome unterscheiden Mediziner dann nach: chronischen Obstipationen, bei denen der Stuhlgang während mehrerer Monate über einen Zeitraum von mehr als vier Tagen ausbleibt; kologenen Obstipationen, bei denen sich der Darminhalt auf Grund mangelnder Bewegung nur langsam fortbewegt; anorektalen Obstipationen, bei denen die Störung auf den Bereich des Enddarms zurückgeführt wird; idiopathischen Obstipationen, die keine krankhaften Veränderungen haben müssen und meist auf stressbedingte Veränderungen zurückgehen sowie Reiseobstipationen, die zeitlich begrenzt auftreten und üblicherweise auf einer Umstellung der Ernährung basieren.

 

Die Behandlung von Obstipationen erfolgt nach einem Stufenschema: Umstellung der Ernährung/Bewegung, Anregung der Darmtätigkeit und  Behandlung mit ärztlichen Mitteln.

 

 

Ovar

Das Ovar, abgeleitet vom lateinischen ovum (das Ei), zählt zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen. Das Ovar ist etwa 3 bis 5 Zentimeter lang und 0,5 bis 1 Zentimeter dick. Es befindet sich innerhalb des kleinen Beckens, wo es in einer kleinen Gewebevertiefung sitzt.
 
Eine der wichtigsten Aufgaben des Ovars ist die Produktion und Abgabe von weiblichen Geschlechtshormonen. Darüber hinaus sitzen in der äußeren Schicht des Ovars wichtige Strukturen, die primär der Follikelreifung dienen. Beide zusammen, die Geschlechtshormone sowie die Follikelreifung, machen es möglich, dass die während der Geschlechtsreife gebildete Eizelle aus dem Eierstock ausgestoßen wird (sogenannte Ovulation).

 

 

Oxytocin

Der Begriff Oxytocin entstammt dem altgriechischen und bedeutet sinngemäß „schnelle Geburt“ oder „leicht gebährend“. Oxytocin, im deutschen auch Oxytozin geschrieben, ist ein Hormon, das im Gehirn aller Säugetiere produziert wird und maßgeblich an der sozialen Interaktion zwischen Mutter und Kind sowie dem Verhalten unter Geschlechtspartnern (Orgasmushormon, Kuschelhormon) beteiligt ist. Darüber hinaus besitzt Oxytocin eine wichtige Bedeutung beim Geburtsprozess, da es Wehen auslöst, den Geburtsprozess selbst beschleunigt und als Neurotransmitter die Milchinjektion der stillenden Mutter stimuliert.

Erstaunlich ist auch, dass Oxytocin nach der Geburt beruhigend auf die Mutter wirkt und dadurch den Aufbau einer emotionalen Bindung zum Kind erheblich unterstützt. Die stimulierende Wirkung des Oxytocin sorgt darüber hinaus dafür, dass sich die Mutter nach der Geburt geborgen und beruhigt fühlt, sodass einerseits die Schmerzerinnerung an die Geburt rasch verblasst und sich die Mutter andererseits auf Ihre Aufgabe der Kindesbetreuung konzentrieren kann.

 

 

Ovulation

Während des Menstruationszyklus regen unterschiedliche Hormone die Eierstöcke der Frau zur Freisetzung einer reifenden Eizelle an. Vor diesem Hintergrund findet in einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen am 14. Tag nach der Periode ein Eisprung statt (bei unregelmäßigen Zyklen zwischen 12 und 16 Tagen vor dem Einsetzen der nächsten Periode). Dieser Eisprung wird als Ovulation oder Follikelsprung bezeichnet und ist die Voraussetzung für die Verschmelzung von Eizelle und Spermium, die sogenannte Befruchtung.

Medizinisch betrachtet, produziert der Körper der werdenden Mutter vor der Ovulation eine deutlich erhöhte Menge des Hormons Östrogen. Dieses wiederum löst einen Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) aus, dass wiederum die Freisetzung der Eizelle aus dem Eierstock und damit den Eisprung herbeiführt. Normalerweise findet der Follikelsprung 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg statt, wodurch die LH-Konzentration als Schwangerschaftsindikator genutzt werden kann. Mit entsprechenden in der Apotheke erhältlichen Test ist der Zeitpunkt der Ovulation bestimmbar und kann genutzt werden, um die Chance einer Befruchtung signifikant zu erhöhen.

 

 

Oligohydramnie

Oligohydramnie stammt vom Ausdruck Oligohydramnion ab, der in der Pränatalmedizin Verwendung findet, wenn die Fruchtwassermenge in der Schwangerschaft den Normalwert der Fruchtwassermenge um 200 Milliliter bis 500 Milliliter unterschreitet.

Oligohydramnie gehört zu den eher selten auftretenden Komplikationen der Schwangerschaft und tritt bei nur etwa 0,5 Prozent bis 1 Prozent aller Schwangerschaften auf, kann zum Ende der Schwangerschaft aber auf eine Rate von 3 Prozent bis 4 Prozent steigen

Die Ursachen für eine Oligohydramnie können unterschiedlicher Natur sein. So ist ein verfrühter Blasenspruch beispielsweise ein eindeutiges Anzeihen. Verminderte Urinproduktion bzw. -ausscheidung des heranwachsenden Kindes, eine sehr starke Wachstumsverzögerung des Babys oder eine Plazentainsuffizienz kommen aber auch in Frage.

Wird die Oligohydramnie nicht erkannt oder zu spät behandelt, drohen dem Kind Schiefhalsbildung, Klumpfußbildung oder die Entstehung einer Lungenhypoplasie bedingt durch einen Mangel an Lungenflüssigkeit. Infolge der Lungenunterentwicklung kann es beim Baby nach der Geburt zu erheblichen Lungenfunktionsbeeinträchtigungen kommen (bei Oligohydramnie vor der 24. Schwangerschaftswoche beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Lungenhypoplasie etwa 20 Prozent bis 38 Prozent).