Mandibuläre Retrognathie

 

Mandibuläre Retrognathie

Als mandibuläre Retrognathie bezeichnen Mediziner eine Rückverlagerung des Unterkiefers im Verhältnis zur Schädelbasis (nur Lage, nicht Größe). Alternativ werden für die mandibuläre Retrognathie auch die Bezeichnungen mandibuläre Opisthognathie, mandibuläre Mikrognathie (ausgeprägte Hypoplasie des Unterkiefers mit Verkürzung der Unterkieferbasis), Retrogenie (das Kinn betreffend) oder Opisthogenie verwendet. Die Begriffe sind jedoch veraltet, teilweise irreführend und werden deswegen nur noch selten verwendet.

Die mandibuläre Retrognathie ist sehr häufig erblich bedingt und kann dementsprechend an das Ungeborene weitergegeben werden. Betroffene Kinder weisen ein sogenanntes „fliehendes Kinn“ oder einen Distalbiss (Überbiss) auf, der mit etwas Übung bei einer Ultraschalluntersuchung der Schwangerschaftsvorsorge erkannt werden kann. In Einzelfällen kann bei einer mandibulären Retrognathie auch eine maxilläre Prognathie (Fehlstellung der Zähne im Oberkiefer) auftreten. Diese kann unter Umständen bei einer späten Ultraschalluntersuchung (ca. 32. Schwangerschaftswoche) erkannt werden.