Infektionen in der Schwangerschaft (Teil 1)
In der Schwangerschaft krank zu werden oder sich eine Infektion zu holen, ist für viele Frauen eine unangenehme Vorstellung. Auch wenn eine einfache Erkältung in der Regel nicht schadet, können einige Infektionen dem Kind durchaus gefährlich werden. Am sichersten ist es, wenn Sie Menschen mit Infektionen oder Krankheiten meiden und sich darüber hinaus möglichst gesund ernähren. Da dies jedoch nicht immer gelingt, sollten Sie wissen, was Sie bei einer Infektion erwartet. Hierfür haben wir für Sie eine Liste der bekannteren Infektionen vorbereitet.
Röteln
Röteln (auch Rubella genannt) ist eine Infektionskrankheit, die besonders durch ihren rosaroten Ausschlag gekennzeichnet ist. Der Ausschlag tritt jedoch nur bei der Hälfte aller Betroffenen auf und breitet sich im sichtbaren Fall vom Gesicht über den Körper hinweg aus. Typische Krankheitsanzeichen für Röteln sind eine leicht erhöhte Temperatur und geschwollene Lymphdrüsen.
Für Schwangere sind Röteln besonders gefährlich, da sie zu vielen Erkrankungen des Ungeborenen führen. Zu den häufigsten Folgen zählen hierbei Taubheit, Hirnhautentzündungen und Herzdefekte. Glücklicherweise sind rund 75 Prozent aller gebärfähigen Frauen immun gegen die Krankheit. Bei allen anderen kommt es hinsichtlich der Folgeerkrankungen insbesondere auf den Verlauf und die Schwere der Rötelnerkrankung an.
Hepatitis B
Wenn die Haut und das Weiß in den Augen einen gelblichen Farbton aufweisen, die Schwangere gereizt ist und über Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen klagt, deutet dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Hepatitis B hin. Den Hepatitis B ist eine Viruserkrankung die eine chronische Leberentzündung mit den beschriebenen Merkmalen hervorrufen kann.
Sollten Sie das Virus in sich tragen, besteht während der Schwangerschaft die Gefahr einer Fehlgeburt. Dabei ist es unerheblich, ob Hepatitis ausbricht oder nicht. Zudem besteht zur Geburt die Gefahr, dass sich das Virus auf das Kind überträgt.
Frauen, die Träger von Hepatitis B sind, werden im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung an einen Facharzt überwiesen. Nach der Geburt werden Babys bei vorliegender Hepatitis sorgfältig gewaschen und mit einem Hepatitis B Impfstoff behandelt. Die Vorkehrungen verhindern dann fast immer eine Infektion des Babys und beugen ernsthaften Lebererkrankungen vor.
Windpocken
Windpocken sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst werden. Zu den Symptomen zählen unter anderem Fieber, ein juckender Hautausschlag mit wasserklaren Bläschen oder Komplikationen wie Hirnentzündungen, Lungenentzündung oder bakterielle Entzündung der Haut.
Sollten Sie als Kind bereits Windpocken gehabt haben, gibt es höchstwahrscheinlich keinen Grund zur Sorge, da ihr Körper bereits Antikörper gegen den Virus entwickelt hat. Windpocken können während der Schwangerschaft zwar unangenehm sein, führen jedoch beim Kind nur selten zu Beeinträchtigungen.
Bei einer Ansteckung bis zur 13. Schwangerschaftswoche ist das Risiko für Folgen wie Untergewicht, Augenprobleme oder Narben sehr gering (rund 0,5 Prozent). Zwischen der 13. und der 20. Schwangerschaftswoche ist das Risiko etwas höher (rund 2 Prozent) und ab der 20. Schwangerschaftswoche wird das Baby bei einer Ansteckung höchstwahrscheinlich keinen Schaden nehmen. Sollten Sie sich nach der 36. Schwangerschaftswoche anstecken, steigt das Risiko wiederum, dass das Kind nach der Geburt an Windpocken erkrankt. In diesen Fällen wird dem Kind zur Behandlung Immunlobulin verabreicht.
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