Infektionen in der Schwangerschaft (Teil 3)

 

Infektionen in der Schwangerschaft (Teil 3)

Im zweiten Teil unserer Serie über Infektionen in der Schwangerschaft konnten Sie bereits erfahren, welche Auswirkungen Harnwegsinfektionen, Herpes und Listeriose auf das Kind haben. Lesen Sie nun im dritten Teil, welche Folgen Toxoplasmose, Streptokokken und Soor haben können.
 

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit die bevorzugt Katzen befällt. Eine Infektion mit Toxoplasmose beim Menschen verläuft in etwa 90 Prozent der Fälle beschwerdefrei und ohne Symptome. Bei einem geschwächten Immunsystem kann es allerdings zu Entzündungen der Organe, des Gehirnes oder zu Wesensveränderungen kommen.

Sollten Sie noch nicht mit dem Toxoplasmose-Erreger in Berührung gekommen sein, besteht auch während der Schwangerschaft die Möglichkeit einer Infektion. Die Auswirkungen auf das Kind sind dabei unterschiedlich und hängen davon ab, wann die Infektion stattfand.

Als Faustregel gilt: Je früher die Infektion erfolgte, desto größer kann der Schaden sein. Im schlimmsten Falle drohen Fehl- oder Totgeburten. Darüber hinaus sind aber auch Schädigungen der Augen oder anderer Organe möglich. Kinder mit Toxoplasmose entwickeln in den ersten Kindheitsjahren die typischen Anzeichen.
 

Streptokokken

Streptokokken beziehungsweise B-Streptokokken sind eine der vielen Bakterienarten die der menschlichen Körper beherbergt. Durchschnittlich trägt jede vierte Frau Streptokokken Erreger ohne es zu wissen und ohne das sie es bemerkt.

Normalerweise sind Streptokokkenbakterien völlig harmlos und Babys von Müttern, die Streptokokken in sich tragen, kommen fast immer völlig gesund zur Welt. Sollte eine Infektion des Kindes (oft während der Geburt) erfolgen, können sich die Erreger im Körper des Kindes ausbreiten und nach ein bis drei Tagen verschiedene Krankheiten hervorrufen. Zu diesen zählen unter anderem Hautinfektionen, Rachenentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Blutvergiftungen. Neugeborene mit einer Streptokokkeninfektion weisen üblicherweise Symptome wie grunzen, niedrigen Blutdruck, Reizbarkeit oder schlechtes bzw. weniges trinken auf.

In ganz seltenen Fällen können Streptokokken während der Schwangerschaft auch zum frühen Tod des Neugeborenen führen.

Soor

Soor ist eine vaginale Pilzinfektion, die mit Symptomen wie Juckreiz, weißem oder bröckeligem Ausfluss, Brennen oder Rötungen und Schwellungen im Intimbereich einhergeht. In vielen Fällen führt die Infektion zudem zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr oder zu Brennen beim Wasserlassen.

Im Rahmen der Schwangerschaft kann der Arzt bei einer Pilzinfektion wirksame Medikamente mit wenigen Nebenwirkungen verschreiben. Die Medikamente werden üblicherweise drei bis sechs Tage lokal angewandt und sind für das ungeborene Baby unbedenklich.

Pilzinfektionen im Genitalbereich schaden dem Ungeborenen nicht direkt, können aber das Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt erhöhen, da sie das Scheidensmilieu verändern und den Eintritt weiterer Keime ermöglichen. Im schlimmsten Fall kann es bei einem abwehrgeschwächten Neugeborenen zu einer generalisierten Infektion, einer so genannten Kandida-Sepsis kommen.

 

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