Infektionen in der Schwangerschaft (Teil 2)

 

Infektionen in der Schwangerschaft (Teil 2)

Im ersten Teil unserer Serie der Infektionen in der Schwangerschaft konnten Sie erfahren, welche Auswirkungen Röteln, Hepatitis B und Windpocken auf das Kind haben. Lesen Sie nun im zweiten Teil, welche Folgen Harnwegsinfektionen, Herpes und Listeriose hervorrufen können.
 

Harnwegsinfektionen

Harnwegsinfektionen sind Entzündungen des Harnweges, die durch aufsteigende Bakterien entstehen. Werden die Entzündung nicht behandelt, können Sie sich zu schmerzhaften Erkrankungen bis hin zu gefährlichen Infektionen (beispielsweise der Nieren) entwickeln.

Typische Symptome einer Harnwegsinfektion sind unter anderem Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, Schüttelfrostanfälle, erhöhte Temperatur sowie Schwindelgefühl oder Brechreiz.

Eine direkte Gefahr für das Kind besteht bei einer Harnwegsinfektion nicht. In der späten Schwangerschaft können Blasen- oder Niereninfektionen jedoch zu vorzeitigen Wehen und Blasensprüngen führen. Harnwegsinfektionen sollten während der Schwangerschaft immer behandelt werden. Üblicherweise wird der Arzt eine Antibiotikakur über drei bis sieben Tage verschreiben.
 

Herpes

Als Herpes bezeichnen Mediziner eine durch Viren hervorgerufene Infektion, die zu einer Reizung der Haut (am Mund oder an den Genitalien) führen kann und dann mit sichtbaren Bläschen, Mundschleimhaut- oder Zahnfleischreizungen, Fieber oder Kopfschmerzen einhergeht.

Sollten Sie Herpes am Anfang der Schwangerschaft bekommen, kann Ihr Körper Antikörper entwickeln und an das Baby weitergegeben. In seltenen Fällen kann es jedoch passieren, dass durch eine Herpesinfektion in der frühen Schwangerschaft eine Fehl- oder Totgeburt entsteht.

Sollten Sie sich in den letzten Wochen der Schwangerschaft mit Genitalherpes anstecken und es zu einem Ausbruch während der Geburt kommen, hat der Körper nicht mehr genügend Zeit um Antikörper zu bilden. Eine Ansteckung des Kindes ist dann relativ wahrscheinlich. In einem solchen Fall raten Mediziner fast immer zu einem Kaiserschnitt.

Sollte sich das Neugeborene mit Herpes infizieren, kann es zu schweren Folgeerkrankungen kommen. Glücklicherweise ist die Form des Herpes (neonataler Herpes) jedoch recht selten und wird nur gefährlich, wenn der Ausbruch nicht bemerkt wird.

Listeriose

Listeriose ist eine durch das Bakterium Listeria verursachte Infektionskrankheit, die zwar hochansteckend ist, jedoch nur mäßige Krankheitsauswirkungen besitzt. Üblicherweise geht Listeriose mit Symptomen wie Fieber, Erbrechen oder Durchfall einher. In seltenen Fällen können sich aber auch örtliche Entzündungen (meist an den Händen) bilden.

Listeriose wird bei rund einem Drittel aller Schwangeren diagnostiziert und ist auf die Veränderung des Stoffwechsels und ein geschwächtes Immunsystem zurückzuführen. Wird Listeriose während der Schwangerschaft nicht behandelt, kann es zu Fehlgeburten oder Totgeburten kommen. Die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen mit Listeriose liegt zudem bei rund 50 Prozent. Zum Glück kann Listeriose relativ einfach nachgewiesen und entsprechend behandelt werden.

 

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