HELLP-Syndrom
Beim HELLP-Syndrom handelt es sich um eine schwerwiegende Krankheit in der Schwangerschaft, die zur Gruppe der hypertensiven Störungen (Gestationen) gehört. Die Buchstaben HELLP stehen hierbei für hämolytische Anämie (Haemolysis), erhöhte Leberwerte des Bilirubin (Elevated Liver enzyme levels) und ein Absinken der Thrombozyten (Low Platelet count). Kennzeichnend für das HELLP-Syndrom sind dementsprechend ein ungesunder Anstieg der für die Blutgerinnung wichtigen Thrombozyten (Blutplättchen) sowie ein übermäßiger Anstieg der Leberwerte. Weitere Symptome können ebenso Oberbauchschmerzen, Rücken- und Schulterschmerzen sowie Ödeme oder Bluthochdruck sein.
Das HELLP-Syndrom tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 0,03 bis 0,05 Prozent bei einer Schwangerschaft ein. Leidet die Schwangere bereits an einer Präeklampsie, steigt die Häufigkeit auf etwa 5 bis 11 Prozent. Statistisch gesehen tritt das HELLP-Syndrom gehäuft in der 32. Schwangerschaftswoche auf und erhöht dadurch das Risiko für eine Frühgeburt. Neben diesem Frühgeburtsrisiko drohen der Mutter aber auch Blutungen, Krampfanfälle, Proteinurie oder Leber- und Nierenversagen.
Für das Ungeborenen ist das HELLP-Syndrom verbunden mit einer Kreislaufschwäche (Asphyxie) infolge der Unterversorgung durch die Plazenta, einer 50 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit für eine Wachstumsstörung sowie eine 10 bis 30 Prozent höheren Sterblichkeitsrate während der Schwangerschaft. Auf Grund der drohenden Komplikationen wird die Entbindung beim HELLP-Syndrom ab der 34. Schwangerschaftswoche eingeleitet.